Asien, Bali, Indonesien
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Tanah Lot auf Bali — Wann lohnt sich der Besuch?

Tanah Lot Bali, Titelbild, Indonesien, ©PetersTravel

Der Tem­pel Tanah Lot auf Bali ist neben den Reis­terras­sen das belieb­tes­te Post­kar­ten­mo­tiv der Insel. Dem­zu­fol­ge ist der Tem­pel meis­tens total über­lau­fen. Lohnt sich der Besuch trotzdem?
Zu wel­cher Zeit ist Tanah Lot am schönsten?

Tanah Lot Tempel auf Bali: Blick von der Sunset Terrace

Tanah Lot Tem­pel:: Blick von der Sun­set Terrace

Mein Plan war es heu­te im Nor­den den Was­ser­tem­pel Ulun Danu Bra­tan und anschlie­ßend die Reis­terras­sen von Jati­luwih zu besichtigen.

Am Him­mel zie­hen dro­hen­de Gewit­ter­wol­ken auf.
Den Was­ser­tem­pel besich­tig­te ich bereits mit Schirm.
Dann wird der Regen so stark, dass die Reis­terras­sen buch­stäb­lich ins Was­ser fallen.
Um den Tag zu ret­ten, beschlie­ße ich kurz ent­schlos­sen in den Süden nach Tanah Lot zu fah­ren. Dort soll das Wet­ter bes­ser sein!

Tanah Lot um die Mittagszeit…

Ich habe Glück: Es ist zwar bewölkt, aber ab und zu bricht schon die Son­ne durch.
Der gro­ße Park­platz zeigt über­deut­lich, dass der Tanah Lot Tem­pel zu einer der belieb­tes­ten Sehens­wür­dig­kei­ten Balis gehört!
Alles ist gut durchorganisiert.
Ich zah­le mei­ne 60.000 Rupi­en (4,25€) und mache mich auf den Weg.
Einen Sarong brau­che ich hier nicht.

Am Anfang wird man durch eine schma­le Ein­bahn-Gas­se geschleust, vor­bei an ner­vi­gen Ver­kaufs­stän­den von T‑Shirts, Sarongs, Penis­se als Fla­schen­öff­ner (!),  Sou­ve­nir­shops und reich­lich über­flüs­si­gem Kram aller Art.
Wenn man die­se glück­lich über­stan­den hat, folgt eine in bei­de Rich­tun­gen begeh­ba­re, brei­te Fuss­gän­ger­zo­ne mit Restau­rants & wei­te­ren der übli­chen — offen­bar bei Tou­ris­ten belieb­ten — Läden zu bei­den Sei­ten. Sogar Polo by Ralph Lau­ren ist ver­tre­ten. Ich ver­mu­te, dass das Meis­te in die Kate­go­rie “Raub­dru­cke” fällt.

Am Ende der Fuss­gän­ger­zo­ne kommt man end­lich zu einem Eingangsportal.
Vor einem öff­net sich der Blick auf eine gro­ße, anspre­chen­de Parkanlage.
Den berühm­ten „Mee­res­tem­pel“ auf einem vor­ge­la­ger­ten Fel­sen kann man von hier nur erahnen.

Pura Tanah Lot — der „Mee­res­tem­pel“

Pura Tanah Lot (auf deutsch: „Land inmit­ten des Mee­res“) liegt auf einer klei­nen Fel­sen­in­sel, gut 50m vom Land ent­fernt. Bei Ebbe erreicht man den Fel­sen zu Fuß. Aller­dings ist das Betre­ten des Fel­sens nur für Gläu­bi­ge gestattet.
Am Fuß des Fel­sens befin­det sich eine klei­ne Höh­le mit einer Süß­was­ser­quel­le, die als hei­lig gilt und von Pries­tern bewacht wird. Ihr gegen­über, am Fest­land, befin­det sich eine wei­te­re klei­ne Höh­le. Dort kann man eben­falls von Pries­tern bewach­te, hoch­gif­ti­ge, hei­li­ge Schlan­gen besichtigen.

Mitt­ler­wei­le knallt die Son­ne, die Luft­feuch­tig­keit ist hoch.
Über­all sind foto­gra­fie­ren­de Besu­cher. Es herrscht ein inter­na­tio­na­les Spra­chen­ge­wirr mit deut­li­cher Über­zahl des asia­ti­schen Anteils.
Trotz allem fin­de ich die weit­läu­fi­ge Anla­ge über­ra­schend schön.
Ein biss­chen trägt sicher auch der ange­neh­me Wind dazu bei.

Tanah Lot Bali, Park, ©PetersTravel

Am Anfang hal­te ich mich rechts. Von dort oben habe ich einen ers­ten, schö­nen Blick auf die von Wel­len umtos­te Fels­küs­te und die vor­ge­la­ger­te Insel mit dem Tem­pel Tanah Lot.

Anschlie­ßend gehe ich Rich­tung Sun­set Terrace.
Vor­bei an gro­ßen, lee­ren Restau­rants. Auch ich leh­ne dan­kend die ange­bo­te­nen Plät­ze ab.
Unver­mit­telt hören die Restau­rants auf und der Weg mün­det auf einem Rasen­platz. Ein geöff­ne­tes Tor weist dar­auf hin, dass es dort zu einem umstrit­te­nen Golf­platz geht.
Von dem Rasen — offen­sicht­lich die „Sun­set Ter­race“ — habe ich frei­en Blick auf den Fel­sen mit dem Pura Tanah Lot.
Ich genie­ße die Aus­sicht und mache ein paar Fotos — aller­dings ver­zich­te ich bis zum belieb­ten Son­nen­un­ter­gang aus­zu­har­ren. Ich kann mir gut vor­stel­len, dass es hier dann knüp­pel­di­ckevoll ist. Jetzt ist es ange­nehm, denn ich bin alleine.

Auf dem Weg zum Heiligtum…

Auf dem Rück­weg ent­de­cke ich in einem Restau­rant einen Flug­hund. Wie es sich für einen ordent­li­chen Flug­hund gehört, hängt er natür­lich kopf­über von einem Ast und leckt und putzt sich. Er weckt bei mir eher unan­ge­neh­me Erin­ne­run­gen: Vor mir sehe ich Bil­der aus der Ver­gan­gen­heit von einem klei­nen Dorf auf Sula­we­si. Dort hin­gen hun­der­te von ihnen zap­pelnd in den Bäu­men. Es war für mich ein abso­lu­tes Hor­ror­sze­na­rio. Des­we­gen mag ich die­se Din­ger eigent­lich nicht. Hier fin­de ich das Vieh aber ganz pous­sier­lich. Ob es aller­dings glück­lich an die­ser fre­quen­tier­ten Stel­le ist, wage ich dann doch zu bezweif

Tanah Lot, Bali, Fliegender Hund, Indonesien, ©PetersTravel

Tanah Lot Bali: Flie­gen­der Hund

Fleckenmusang auf Bali: Die Schleichkatzen werden leider oft in Käfigen gehalten und für die Herstellung des Luwak-Kaffees missbraucht! ©PetersTravel

Fle­cken­musang in Tanah Lot auf Bali: Die Schleich­kat­zen wer­den lei­der oft in Käfi­gen gehal­ten und für die Her­stel­lung des Luwak-Kaf­fees miss­braucht! ©Peters­Travel

Einen hal­ben Meter dar­über räkelt sich ein Fle­cken­musang auf einem dicken Ast. Er scheisst drauf, wenn ich will, dass er für ein Foto still hal­ten soll. Apro­pos „scheisst“: das sind die Schleich­kat­zen, denen wir den auf Bali all­ge­gen­wär­ti­gen guten und teu­ren „Luwak-Kaf­fee” ver­dan­ken. Sie essen die Kaf­fee­boh­nen bzw. das Frucht­fleisch und schei­den sie im Gan­zen wie­der aus. Die Boh­nen wer­den dann gerei­nigt und schon hat man den angeb­lich teu­ers­ten Kaf­fee der Welt. Kein Scheiss!
Bei­de Tie­re sind übri­gens nicht ange­ket­tet. Weiß der Teu­fel, war­um sie nicht weg­ren­nen bzw. fliegen.

Unten ange­langt, gehe ich dann näher an den Fuß des Fel­sens auf dem der Tem­pel Tanah Lot steht. Wir haben gera­de Ebbe und man kann den Tem­pel zu Fuß errei­chen. Aller­dings kommt man nicht hin­auf, geschwei­ge denn hin­ein, da das nur für Gläu­bi­ge erlaubt ist.

Hier sind auch wie­der wesent­lich mehr Besucher.
Ich nähe­re mich einer klei­nen War­te­schlan­ge unter­halb einer Fels­wand und ent­de­cke ein Schild mit der Auf­schrift „Holy Sna­ke“. Neu­gie­rig tre­te ich näher und sehe wie ein Typ mit einer Taschen­lam­pe in ein Loch leuch­tet. Davor ris­kiert ein Tou­rist einen Blick in sel­bi­ges. Ich aber wer­de von einem ande­ren Typen zurück­ge­scheucht, da ich kei­ne „Dona­ti­on“ gege­ben habe.
Spä­ter lese ich, dass bei­de wohl Pries­ter waren…

Tanah Lot Bali, Indonesien, ©PetersTravel

Lohnt sich der Besuch?
Wann ist die opti­ma­le Zeit für den Besuch von Tanah Lot?

Ich wur­de gewarnt vor den Besu­cher­mas­sen und, dass sich der Besuch nicht loh­ne. Auch habe ich Auf­nah­men gese­hen, auf denen es wie auf einem Volks­fest zugeht.

Bei mei­nem Besuch um die Mit­tags­zeit hiel­ten sich die Besu­cher­men­gen in Grenzen.
Aller­dings war ich hier Anfang April, also in der Nebensaison.
Son­nen­un­ter­gang hin oder her — das scheint nur was für Hartgesottene!
Einen Platz für das opti­ma­le Son­nen­un­ter­gangs-Foto muss man schon um 16 Uhr besetzen.
Die Men­schen­mas­sen müs­sen — vor allem in der Haupt­sai­son von Juni bis August —  grau­en­haft sein.

Am schöns­ten fin­de ich den Tanah Lot Tem­pel am Mor­gen, noch bevor die ers­ten Bus­se eintrudeln…

Eure Beloh­nung für mei­nen Bei­trag ist es, wenn Ihr ihn auf Eurem Social Net­work teilt. Danke!

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