Diesmal kaufte ich mein Ticket unmittelbar vor der Abfahrt direkt am Hafen von Santarem. Die geforderte Summe variierte von Ticketbude zu Ticketbude: Wollte der erste noch 600 RS haben, also den kompletten Kabinenpreis, waren es beim Zweiten
nur noch 300 für die 2N/T (ca 45 Stunden) Fahrt. Ich blieb hart – hatte einfach Lust zu pokern — und zahlte schließlich auch nur 250 RS.
Februar
Die Kabine war wieder winzig, hatte aber diesmal sogar ein eigenes „Bad“ und ich konnte die AC ausschalten! Ich blieb sogar alleine in der Zweierkabine, obwohl in letzter Minute erstaunlicherweise schon wieder mein „Vogelhändler“ an Bord kam; erstaunlicherweise deswegen, weil er vor ein paar Tagen mit meinem ersten Schiff nach Manaus weitergereist war.
Vielleicht schmuggelt er ja mit seinen Vögeln Drogen und war deswegen schon wieder auf Achse?!
Das Schiff war noch voller als mein erstes von Belem nach Santarem. Ab dem zweiten Hafen wurde sogar der Barbereich mit Hängematten bevölkert, was alles noch unbequemer machte. Der einzige Vorteil: es gab nicht mehr die ohrenbetäubenden und nervenden Musikvideos an der Bar.
Ich war der einzige Gringo an Bord. Das stimmt allerdings nicht wirklich, denn ich habe inzwischen gelernt, dass die Brasilianer anscheinend ALLE Nichtbrasilianer als Gringos bezeichnen.
Innerhalb kurzer Zeit fertigt dieser Mann aus Schilf von Körben in allen Größen über Tropenhelme bis hin zu Heuschrecken oder sogar Blumen…
Die Landschaft zog vorbei, vieles war ähnlich wie auf der ersten Bootsetappe. Aber wir wurden nicht mehr von Kindern und Verkäufern geentert. Viele der einsam gelegenen Hütten haben erstaunlicherweise große Parabolantennen.Bueno, früh am Morgen des dritten Tages trudelten wir schließlich in Manaus ein.
Nachdem wir dann auch endlich einen Ankerplatz gefunden hatten – den ersten mussten wir schnell wieder räumen — schulterte ich meinen Rucksack und machte mich auf die Suche nach einem Taxi.
In einer etwas verwirrenden Fahrt (lag daran, dass es in Manaus viele Einbahnstraßen gibt) gelangte ich zu meinem Hotel, dass nur 100 m vom Opernhaus, meinem Hauptziel in dieser Stadt, entfernt liegt. Dort ließ ich aber erstmal nur mein Gepäck. Es war früh und ich wollte mir noch eine andere Unterkunft anschauen. Die zweite Wahl bekam dann auch den Zuschlag.