Brasilien, Südamerika
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Man­aus: Tipps zu Sehenswürdigkeiten

Manaus, Favelhas

Zwi­schen 1870 und 1910 wur­de die Mil­lio­nen­stadt durch den Kau­tschuk­boom welt­weit bekannt, da die Regi­on in die­ser Zeit der ein­zi­ge Lie­fe­rant von Kau­tschuk war. Sehens­wür­dig­kei­ten in Man­aus sind aller­dings rar. Die Stadt hat für mich — abge­se­hen vom welz­be­rühm­ten Opern­haus — nicht beson­ders viel zu bie­ten. Ande­rer­seits hat­te ich mir Man­aus irgend­wie schlim­mer und dre­cki­ger vor­ge­stellt. Der Reiz liegt wohl mehr in der Umge­bung und dem, was man dort unter­neh­men kann.

 

Man­aus in Zei­ten von Corona

Man­aus wur­de von Coro­na beson­ders hart getrof­fen, weil es an Bet­ten und Sau­er­stoff fehl­te. Das Gesund­heits­sys­tem ist kom­plett zusammengebrochen.
Allein in den ers­ten drei Janu­ar­wo­chen 2021 star­ben über 1.400 Men­schen im Zusam­men­hang mit Covid-19.

Tages­aus­flug von Manaus

Heu­te stand ein Day­trip auf mei­ner Agen­da. Dass ist wohl das min­des­te, was ich hier machen muss­te – die meis­ten gehen sinn­vol­ler­wei­se für meh­re­re Tage in den Urwald in eine Lodge und machen Exkur­sio­nen. Aber irgend­wie hat­te ich nach der gan­zen Boots­fah­re­rei auf dem Ama­zo­nas kei­ne Lust.

Der Day­trip mit dem Boot deck­te auch vie­les ab, was mich interessierte:
Dazu gehör­te auf jeden Fall das „Encon­tro das Águ­as“, das „Tref­fen der Was­ser“ (ent­spre­chen­de Erläu­te­rung in Teil 1),

„Encontro das Aguas“

Encon­tro das Aguas“

Dann die rie­si­gen Was­ser­li­li­en, die ger­ne auch mal das Cover von Rei­se­füh­rern schmücken.

Wasserlilien bei Manaus

Was­ser­li­li­en bei Manaus

Nicht so begeis­tert war ich, als wir bei eini­gen Floa­ting Hou­ses einen Stop mach­ten: ich stieg als ers­ter aus und kaum war ich auf den Plan­ken des Hau­ses wur­de mir ein Faul­tier in die Arme gedrückt. Das schau­te dann auch genau­so unglück­lich wie ich, aller­dings schau­en sie wohl meis­tens so aus.

Faultier
Den ande­ren Teil­neh­mern der Grup­pe wur­de dann oben­drein noch eine rie­si­ge Schlan­ge umge­hängt. Was für ein Spass!
Dem konn­te ich zum Glück gera­de noch entkommen.

Schwim­men mit Delphinen…

Schon bes­ser gefal­len hat mir da der nächs­te Stop, als wir uns im Was­ser mit Del­phi­nen tum­mel­ten. Sehr ver­spielt tauch­ten sie immer wie­der zwi­schen unse­ren Bei­nen auf und nah­men ganz vor­sich­tig einen klei­nen Ball in ihre Schnau­ze und tauch­ten damit unter.

Spielen mit Delphinen….
Der – aus mei­ner Sicht – Tief­punkt kam dann aller­dings bei der Besich­ti­gung eines Indiodorfes.…
Wir gin­gen in eine gro­ße, schilf­ge­deck­te, an den Sei­ten offe­ne Ver­samm­lungs­hal­le. Dann tru­del­ten so peu a peu 12 Frau­en, Män­ner und Kin­der mit Bast­rö­cken, Kopf­be­de­ckun­gen aus Federn und Schel­len an den Fuß­ge­len­ken ein und setz­ten sich auf eine Bank. Einer von ihnen trat in die Mit­te, erklär­te eine gan­ze Wei­le etwas auf por­tu­gie­sisch und gab schließ­lich mit dem Stab in sei­ner Hand einen Rhyth­mus vor. Eine Trom­mel fiel ein und die rest­li­chen Män­ner tra­ten zu ihm, stimm­ten einen Gesang an und tanz­ten im Kreis. Beim letz­ten Tanz schwärm­ten die Frau­en und Män­ner aus, um sich jeweils einen aus unse­rer Grup­pe zu grei­fen und zum Mit­tan­zen abzu­ho­len. Die auf mich zuei­len­de Dame nahm mei­nen Korb sto­isch zur Kennt­nis und insis­tier­te zum Glück nicht wei­ter. Die ande­ren Teil­neh­mer waren nur all­zu ger­ne bereit an die­sem „Tanz“ teil­zu­neh­men. Danach ließ man sich dann mit dem Stam­mes­ober­haupt oder einer der Frau­en fotografieren.
Es war tat­säch­lich so, wie ich es zum Glück bis­her noch nie erlebt, aber höchs­tens mal im Fern­se­hen gese­hen habe!

Manaus: Mein "Frühstückscafe"

Mein Früh­stücksca­fe auf der Ave­ni­da Getú­lio Vargas

Man­aus Info & Unterkünfte

Manaus: Straßenstand

Man­aus: Straßenstand

Wech­sel­kurs: 1 € = 3,04 Bra­si­lia­ni­scher Real (April 2014).
Inzwi­schen dürf­te sich der Kurs und wahr­schein­lich auch die Prei­se ver­än­dert haben.
Unter­künf­te
: Bou­tique Hotel Casa Tea­t­ro, Rua 10 de Jul­ho 632, weni­ge Schrit­te vom Opern­haus, ange­neh­me Prei­se: 100 RS für ein schnie­kes Zim­mer, so klein wie eine Schiffs­ka­bi­ne. Dazu­ge­hö­ri­ges gutes Bad außer­halb des Zim­mers; nor­ma­le Zim­mer, mit Bad: 160 RS (53 €)
Hos­tel Man­aus, Rua Lau­ro Caval­can­te 231: Freund­lich; luf­ti­ge Dach­ter­ras­se, vie­le Tra­vel­ler, Dorms und (weni­ge) Zim­mer, Inter­net, nahe Ave­ni­da Getú­lio Vargas
Hotel Dez de Jul­ho, Rua 10 de Jul­ho 679: ok, aber nicht umwer­fend, bes­se­re Zim­mer in den höhe­ren Stock­wer­ken; 100 m zur Oper; Tipp: hier habe ich auch mei­nen Flug und mei­nen Day­trip für 180 RS (nor­mal 250 RS) gebucht. Mehr­tä­gi­ge Aus­flü­ge 2T/1N kos­ten nor­ma­ler­wei­se 360 RS.
Wei­te­re Unter­künf­te in Man­aus bei Booking.com
Tipp: Eine Urwald-Lodge über Ver­an­stal­ter zu buchen kann wesent­lich güns­ti­ger sein als über das Internet!

Oper in Manaus

Opern­haus

Man­aus Restau­rant & Bar

Restau­rant: Ban­zei­ro, Rua Teresi­na, 102 — Nos­sa Sra. das Gracas
Bar do Aman­do
: Rua 10 de Jul­ho, urig, direkt bei der Oper, Livemusik

Man­aus Sehens­wür­dig­kei­ten & Highlights

Abso­lu­tes High­light und Top-Sehens­wür­dig­keit ist natür­lich das Man­aus  Opern­haus: Besich­ti­gung 10 RS.
Tipp:
Bei eini­gen Vor­stel­lun­gen ist der Besuch auf den Rän­gen kos­ten­los. Im Par­kett kos­tet es dann ledig­lich 20 RS.
Sonn­tags von 8–14 Uhr
ist die Ave­ni­da Edu­ar­do Ribei­ro für Markt + Essens­stän­de abgesperrt.
Pon­ta Negra: ca 12 km ent­fern­ter schö­ner, aber unschat­ti­ger Strand mit Hotels und moder­nen Hoch­häu­sern; mit Bus von Ave­ni­da Getú­lio Var­gas zu erreichen.
Mer­ca­do Muni­ci­pal, wur­de den Markt­hal­len in Paris nachempfunden.
Natur­ge­schicht­li­ches Museum/Museu de Cien­ci­as Natu­rais da Ama­zô­nia: Gut, um die Fau­na der Regi­on ken­nen­zu­ler­nen. Aller­dings nicht­mal unter den Ein­hei­mi­schen sehr bekannt.

Wei­ter­rei­se von Manaus

Schiff von Man­aus nach Taba­tin­ga (7 Tage!): Hän­ge­mat­te 250 RS Kabi­ne: (bis) 2 Per­so­nen 900 RS
Flug Man­aus – Taba­tin­ga: unter­schied­lich, 872 RS(268 €).
Bus zum Flug­ha­fen von der Ave­ni­da Var­gas: Nr. 813, Micro mit AC; Nr. 306, nor­ma­ler Bus. Bus hält nicht über­all auf der Vargas.

Manaus, verfallendes Haus

Man­aus: mor­bi­der Charme…

Nächs­ter Bei­trag: Von Man­aus über Leti­cia nach Car­ta­ge­na, Kolumbien

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8 Kommentare

  1. Margit Reichelt-Jordan sagt

    Wun­der­bar und tref­fend beschrie­ben!!! Habe gros­ses Ver­gnue­gen Dei­ne Ansich­ten und Erleb­nis­se zu lesen und die sehr schoe­nen Fotos anzuschauen.
    LG, im Moment in Muen­chen (Dom.Rep. war ok).
    Margit

  2. Ach, Peter, es ist immer wie­der schön, Dir auf die­sem Wege fol­gen zu können.
    Für mich geht´s in einer Woche los … aber genau auf die ande­re Sei­te des Kon­ti­nents. Bin schon sehr gespannt …
    Dir wei­ter­hin tol­le Erleb­nis­se und bleib bit­te gesund!
    Ganz herzlich,
    Udo

  3. Dan­ke Udo. Bei mir alles Bes­tens. Viel Glück für dei­nen auf­re­gen­den und anstren­gen­den Trip, Peter

  4. EJ Altenburger sagt

    Super beschrie­ben.. vor allem auch das mit dem Indio­dorf… ging uns genau­so. Bou­ti­que­ho­tel ist cool.. win­zi­ge Zim­mer aber dafuer nach Les­sing Goe­the etc. benannt.. und coo­le Bar gegen­über mit Musik bis in der Früh..
    man soll­te auch auf­pas­sen.. ich wur­de über­fal­len weil ich unvor­sich­ti­ger­wei­se eine Ket­te getra­gen hat­te.. nicht lan­ge… am Markt war sie dann weg..

    und die Oper ist genau­so wie beschrie­ben .. eine Wucht.. und war bei uns auch gra­tis… super Bilder!!

    • Ist ja lus­tig, dass Ihr im Bou­ti­que­ho­tel wart.
      In der Bar gegen­über war ich natür­lich auch!

      Zum Glück wur­de ich bis­her auf mei­nen Rei­sen noch nie überfallen!

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