Amerika, Mexiko, Nordamerika
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Pue­bla-Gui­de: Geschich­te, Sehens­wür­dig­kei­ten + Geheimtipps

Kathedrale von Puebla am späten Nachmittag, Mexiko © PetersTavel Peter Pohle

Nach 4 Stun­den Bus-Fahrt von Que­ré­ta­ro che­cke ich in Pue­bla im Hotel 5 de Mayo ein. Da ich nur zwei Näch­te gebucht habe, mache ich mich sofort auf den Weg zum Zen­trum von Pue­bla, dem Zóca­lo.
Die Kolo­ni­al­stadt Pue­bla (1,5 Mio EW; 120 km süd­öst­lich von Mexi­ko Stadt) liegt auf 2.135 Höhen­me­ter. Seit 1987 gehört die his­to­ri­sche Alt­stadt zum UNESCO Weltkulturerbe.

His­to­ri­sche Ent­wick­lung von Puebla

Gegrün­det im Jahr 1531 als Pue­bla de los Ange­les, ent­wi­ckel­te sich Pue­bla rasch zu einem wich­ti­gen Han­dels- und Ver­wal­tungs­zen­trum der Neu­en Welt. Die Stadt spiel­te nicht nur in der Kolo­ni­al­zeit eine zen­tra­le Rol­le – auch die Schlacht am 5. Mai 1862, bekannt als Cin­co de Mayo, hat ihren his­to­ri­schen Spu­ren hin­ter­las­sen. Damals konn­ten sich die Ein­woh­ner gegen eine über­mäch­ti­ge fran­zö­si­sche Inva­si­ons­ar­mee behaup­ten – ein Ereig­nis, das heu­te all­jähr­lich in ganz Mexi­ko gefei­ert wird. Die gut erhal­te­ne Kolo­ni­al­ar­chi­tek­tur, gepaart mit baro­cken und neo­klas­si­zis­ti­schen Ele­men­ten, zeugt von einer Ver­gan­gen­heit, die über­all in Pue­bla zu spü­ren ist.

Die heu­ti­ge Bedeu­tung der Stadt

Heu­te prä­sen­tiert sich Pue­bla als eine Metro­po­le, die Tra­di­ti­on und Moder­ne har­mo­nisch ver­eint. Als UNESCO-Welt­kul­tur­er­be zieht die Stadt nicht nur Geschichts­in­ter­es­sier­te, son­dern auch Kunst­lieb­ha­ber, Archi­tek­tur­fans und Foo­dies an, die die für Pue­bla typi­schen Gerich­te pro­bie­ren wol­len.
Größ­ter Arbeit­ge­ber von Pue­bla ist übri­gens Volks­wa­gen de Méxi­co.
Loka­le Hand­werks­kunst, ins­be­son­de­re die berühm­te Tala­ve­ra-Kera­mik, und ein span­nen­des kul­tu­rel­les Leben machen Pue­bla dar­über­hin­aus für alle Besu­cher interessant.

Haus mit Talavera-Kacheln, Puebla, Mexiko © PetersTavel Peter Pohle
Haus mit Talavera-Kacheln

Sehens­wür­dig­kei­ten und High­lights von Pue­bla

Die fol­gen­den Sehens­wür­dig­kei­ten lie­gen alle dicht bei­ein­an­der und sind gut fuß­läu­fig zu erkunden.

Der Zóca­lo / Pla­za de Armas

Zócalo von Puebla, Mexiko © PetersTavel Peter Pohle

Am Zóca­lo und in sei­ner Umge­bung herr­schen immer das pral­le Leben.
Ein­fach trei­ben las­sen durch durch enge his­to­ri­sche Gas­sen. Ver­steck­te Innen­hö­fe ent­de­cken und die Tala­ve­ra-Kera­mik an den Fas­sa­den bewundern.

Biblio­te­ca Palafoxiana

Puebla, Biblioteca Palafoxiana, Mexiko © PetersTavel Peter Pohle

Die Biblio­te­ca Pal­a­foxia­na ist eine im Jahr 1646 auf Initia­ti­ve des spa­ni­schen Bischofs und Vize­kö­nigs von Neu­spa­ni­en Juan de Pal­a­fox y Men­do­za errich­te­te Biblio­thek. Sie ist die ers­te öffent­li­che Biblio­thek im kolo­nia­len Mexi­ko und wird gele­gent­lich auch als ältes­te Biblio­thek des ame­ri­ka­ni­schen Dop­pel­kon­ti­nents bezeich­net.
Sie liegt im ers­ten Stock der Casa de la Cul­tu­ra.
Ein­tritt: 25 Pesos

Die Kathe­dra­le von Puebla

Kathedrale von Puebla in der Nacht, Mexiko © PetersTavel Peter Pohle

Mit ihrer beein­dru­cken­den Fas­sa­de und den kunst­voll gestal­te­ten Innen­räu­men ist die Kathe­dra­le eine der wich­tigs­ten Sehens­wür­dig­kei­ten von Pue­bla. Nach der Kathe­dra­le von Mexi­ko Stadt ist sie die zweit­größ­te Kathe­dra­le von Mexi­ko. Ihr Bau wur­de 1575 begon­nen und 1649 eingeweiht.

Capil­la del Rosario

Capilla del Rosario in Puebla, Mexiko © PetersTavel Peter Pohle

Noch viel span­nen­der als die Kathe­dra­le und ein „Must See“ ist die­se klei­ne, außer­ge­wöhn­li­che Kapel­le aus dem 17ten Jhdt., die die Barock­zeit wider­spie­gelt. Sie ist über­la­den mit Gold und Schnit­ze­rei­en. Die Capil­la del Rosa­rio („Rosen­kranz­ka­pel­le“) gehört zur Kir­che Tem­plo de San Dom­in­go Guz­mán, frü­her Teil eines Domi­ni­ka­ner­klos­ters.
Adres­se: Cal­le 5 de mayo 407 y 4 Ponien­te.
Frei­er Ein­tritt
Öff­nungs­zei­ten: 7:30 bis 14:00 und 15:30 bis 20:00 Uhr.

Das Ampa­ro Museum

Amparo Museum, Puebla, Mexiko © PetersTavel Peter Pohle

Und noch ein MUSS für Kul­tur­in­ter­es­sier­te: Im Ampa­ro Muse­um ver­ei­nen sich prä­ko­lum­bia­ni­sche, kolo­nia­le und moder­ne Kunst. Super auf­be­rei­tet und prä­sen­tiert.
Tol­les Muse­um mit Café auf der schö­nen Dach­ter­ras­se mit Weit­blick.
Ein­tritt 85 Pesos; Sonn­tags frei­er Ein­tritt. Mon­tags ist das Muse­um Ampa­ro geschlossen.

Cal­le­jón Los Sapos

Nicht weit vom Ampa­ro Muse­um liegt die foto­ge­ne Cal­le­jón Los Sapos, eine klei­ne Gas­se mit bun­ten Häu­sern und ein paar Anti­qui­tä­ten­ge­schäf­ten.
Folgt man die­ser Gas­se gelangt man zum: 

Bar­rio del Artis­ta & Mer­ca­do de Artesaní­as „El Parián“

Puebla, Mercado de Artesanías „El Parián“, Mexiko © PetersTavel Peter Pohle
Mer­ca­do de Artesaní­as „El Parián“

Der Mer­ca­do de Artesaní­as beher­bergt regio­na­les Kunst­hand­werk. Hier wirst du fün­dig, wenn du Mit­bring­sel für zu Hau­se oder Sou­ve­nirs suchst.
Der Markt geht über in eine Fuß­gän­ger­zo­ne, die Pla­zue­la del Tor­no, in der sich unzäh­li­ge, klei­ne, neben­ein­an­der lie­gen­de gleich­gro­ße „Ate­liers“ befin­den. Dort schaf­fen die Künst­ler neue Wer­ke und bie­ten sie zum Ver­kauf an. Für die bereits eta­blier­ten Künst­ler gibt es auch ein paar grö­ße­re Galerien.

Puebla, Barrio del Artista, Mexiko © PetersTavel Peter Pohle

Tun­nel­sys­tem von Puebla

Tunnelsystem von Puebla, Mexiko © PetersTavel Peter Pohle

Kaum zu glau­ben: das unter­ir­di­sche Tun­nel­sys­tem unter Pue­bla wur­de erst 2015 bei Rou­ti­ne­ar­bei­ten zufäl­lig ent­deckt! Wann genau und wofür die Tun­nel, die bis zu 500 Jah­re alt sein kön­nen, gebaut wur­den ist nach wie vor unklar. Ins­ge­samt sind die Tun­nel bis zu 10 Kilo­me­ter lang. Davon kann man heu­te ca 500  Meter besich­ti­gen.
Sie haben eine Höhe, dass man sogar auf einem Pferd durch­rei­ten kann. Eine Theo­rie besagt, dass sie vom Mili­tär im Unab­hän­gig­keits­krieg zur Ver­tei­di­gung gegen die Fran­zo­sen benutzt wur­den.
Da mein „Hotel 5 de Mayo“ 70 Meter vom Ein­gang ent­fernt lag, habe ich das Tun­nel­sys­tem natür­lich besich­tigt.

Ein­gang des Tun­nels: Pasa­je His­tóri­co 5 de Mayo
Öff­nungs­zei­ten: Diens­tag — Sonn­tag, 10 — 16 Uhr
Ein­tritt: 25 MXN

Mer­ca­do de Sabores

Etwas abge­le­gen, aber immer noch im Zen­trum, liegt der Mer­ca­do de Sab­o­res, qua­si eine Markt­hal­le mit zahl­rei­chen Essens­stän­den. Als ich um 14:30 Uhr dort war, waren die meis­ten Stän­de schon geschlos­sen. Viel­leicht lag es dar­an, dass ich die Loca­ti­on jetzt nicht so auf­re­gend fand.

Essen & Restau­rants in Puebla

Da ich gera­de von Essen rede: Pue­bla ist bekannt für sei­ne eige­ne Küche, die es nur hier so gibt.
Eini­ge Gerich­te, die du in Pue­bla pro­bie­ren soll­test sind zB
Mole Pobla­no: Pue­bla ist die Geburts­stadt der berühm­ten Mole Poblano,einer Soße mit (mil­den) Chi­lis und unge­süß­ter Scho­ko­la­de, die meis­tens mit Huhn und Reis ser­viert wird.
Chi­le en Noga­da: mit Hack­fleisch gefüll­te Papri­ka wird ange­rei­chert mit Kar­tof­feln, Zuc­chi­ni, Karot­ten, Erb­sen, Zwie­beln, Man­deln und vor allem mit Rosi­nen und ande­ren getrock­ne­te Früch­ten! Dar­über kommt eine wei­ße Wall­nuss­so­ße mit Gra­nat­ap­fel­stü­cken.
Tacos Ara­bes: Hier wer­den nicht die sonst übli­chen Mais Tor­til­las son­dern ara­bi­sche Pitas ver­wen­det. Die­se Pitas wer­den mit wie beim Kebab am Spieß gegrill­tem Schwei­ne­fleisch, das mit mari­nier­ten Zwie­beln ange­rei­chert wur­de, gefüllt.
Cemi­t­as: Die Cemi­t­as gehö­ren zur ech­ten Street­food.
In einem (wirk­lich) gro­ßen Sesam­bröt­chen wer­den an den Stra­ßen­stän­den alle mög­li­chen Fül­lun­gen ange­bo­ten, zB Schin­ken, Käse, Huhn, Avo­ca­do, Chip­ot­le (Chi­li) oder panier­tes Fleisch.

Mole Poblano mit Huhn und Reis, Mexiko © PetersTavel Peter Pohle
Mole Pobla­no mit Huhn und Reis

Restau­rants: Es gibt eine gro­ße Aus­wahl an Restau­rants in allen Preis­klas­sen in Pue­bla. Beson­ders in der Nähe des Zóca­lo gibt es auch eini­ge geho­be­ne Restau­rants.
Emp­feh­lens­wert fand ich den ers­ten Stock vom Restau­rant Comal, weil es typi­sche und preis­wer­te mexi­ka­ni­sche Gerich­te hat und man die gegen­über­lie­gen­de Kathe­dra­le foto­gra­fie­ren kann.
Zum Abend­essen war ich zB im Restau­rant La Ley­an­da direkt am Zoca­lo im ers­ten Stock. Am schöns­ten sind die Tische auf den zwei klei­nen Bal­ko­nen. Mole Pobla­no (160 MXN), dazu ein gro­ßes Glas San­gria für 95 Pesos, es kamen aber gleich zwei gro­ße Glä­ser, weil es eine Pro­mo­ti­on gab!

Unter­künf­te in Pue­bla

Ich habe im emp­feh­lens­wer­ten Hotel 5 de Mayo gewohnt. Mein Zim­mer hat­te die Grö­ße eines Ball­saals. Sehr gutes Preis-Leis­tungs­ver­hält­nis; unter 100 € incl Früh­stück! Aller­dings liegt es ca ein Kilo­me­ter vom Zóca­lo ent­fernt.
Hotel­al­ter­na­ti­ven zu güns­ti­gen Tari­fen sind Hotel Fri­da und Hotel Bou­tique Casa de la Pal­ma mit stil­ech­tem Inte­ri­eur, die nah beim Zóca­lo lie­gen.
Hotel Del Por­tal und Hotel Royal­ty lie­gen direkt am Zócalo.

Bes­te Rei­se­zeit für Pue­bla

Auf­grund des gemä­ßig­ten Kli­mas emp­fiehlt sich ein Besuch in den tro­cke­ne­ren Mona­ten von Novem­ber bis April. In die­ser Zeit sind die Tem­pe­ra­tu­ren ange­nehm und die Regen­wahr­schein­lich­keit gering.

Anrei­se

Flug­ha­fen: Pue­bla ver­fügt über einen eige­nen inter­na­tio­na­len Flug­ha­fen, der von eini­gen euro­päi­schen Städ­ten direkt ange­flo­gen wird.

Bus­se: Von Mexi­ko-Stadt etwa 2 Stun­den, also auch geeig­net für einen Wochen­end­trip. Nach Que­ré­ta­ro 4 Stun­den, nach Vera­cruz ca 4 Stun­den.
Ich bin von Pue­bla (Bus­sta­ti­on Capu, ADO-Bus, 784 MXN) in gut 5 Stun­den zu mei­nem nächs­ten Stop, Oaxa­ca, gefah­ren. Ich emp­feh­le — wenn mög­lich — die beque­me Pla­ti­num-Vari­an­te. Teu­rer, aber wesent­lich bequemer!

Dachterrasse vom Amparo Museum, Puebla, Mexiko © PetersTavel Peter Pohle
Dach­ter­ras­se vom Ampa­ro Museum

Wei­te­re Über­nach­tungs­or­te auf die­ser Mexiko-Reise

Mexi­ko City — San Miguel de Allen­deQue­ré­ta­ro — Pue­bla — Oaxa­ca — Puer­to Escon­di­do — Maz­un­te — Zipo­li­te — Oaxa­ca — Mexi­ko City — Cabo San Lucas — Todos San­tos — La Paz — San José del Cabo

Eure Beloh­nung für mei­nen Bei­trag ist es, wenn Ihr ihn auf Eurem Social Net­work teilt. Danke!

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