Essaouira hat 85.000 Einwohner und liegt direkt am Atlantik.
Das Angenehme: Alles hier ist überschaubar und liegt relativ dicht beieinander.
Die Medina mit ihrem orientalischen Leben ist zwar bei weitem nicht so groß wie die in Marrakesch, aber verlaufen kann man sich trotzdem.
Die kleine Hafenstadt Essaouira liegt 130km westlich von Marrakesch. Sie ist die Stadt der Galerien und Künstler, Oase für Aussteiger, Globetrotter, Musiker — nicht nur Jimi Hendrix oder Cat Stevens trieb es Ende der 60er Jahre hierher.
Sie ist die Stadt des Windes, denn Wind gibt es hier im Überfluss, so das es manch einem zuviel wird, wenn er einem um die Ohren pfeift. Am kilometerlangen Strand ist man ihm schutzlos ausgeliefert. Zur Freude der internationalen Surfergemeinde, die sich hier ein Stelldichein gibt.
Die gesamte Altstadt — die Medina -, die 2001 zum Weltkulturerbe der UNESCO ernannt wurde, ist von einer gewaltigen Mauer umgeben.
In einem kleinen Café lasse ich mich auf einem wackeligen Plastikstuhl nieder, um das bunte Treiben zu beobachten. Ich bekomme einenTee — die Kanne ist voll mit frischer Minze, die mit kochend heißem Wasser übergossen wurde.
Um mich herum ist geschäftiges Treiben: schwarz verschleierte Frauen, Männer mit braunen Kutten und dazwischen ab und zu ein paar Touristen. Ein zweirädriger Karren mit Brot wird vorbeigeschoben. Männer in weißen Djellabas eilen in die Moscheen. Hausfrauen — manche verschleiert, andere gänzlich ohne — schlendern von Stand zu Stand, prüfen Waren und tätigen ihre Einkäufe.
Ich fühle mich wie in einem orientalischen Theater.
Essaouira scheint die Stadt der Katzen zu sein. In der Medina sind sie zumindest allgegenwärtig. Und auch schon morgens auf der Dachterrasse meines Riads sind sie mir über den Weg gelaufen.
Frisch gestärkt flaniere ich ohne ein bestimmtes Ziel durch das Labyrinth der engen, verwinkelten Gassen. Ich komme vorbei an Wohnhäusern und kleinen, versteckt liegenden Riads. Es ist ruhig.
Allmählich wird es wieder belebter. Teppiche hängen von den Wänden und sollen mich zum Kauf animieren. Daneben Souvenirshops, Geschäfte mit Keramik oder Lederwaren. Und dann wieder kleine Läden für die Einheimischen. Ich betrachte die Auslagen. Jede Menge kunstvoll zu Pyramiden aufgeschichtete Gewürze oder Kräuter — immer wieder stoße ich auf „Turbo Viagra“ oder „Viagra pour Femmes“.
Ich gehe vorbei am Café Taros über den Place Moulay Hassan vor der Medina zum Hafen. Hier werde ich von einer kräftigen Brise und dem Geschrei der Möwen empfangen.
Ein paar Meter weiter beginnt der kilometerlange, ebene Sandstrand. An der breiten Strandpromenade bin ich fast allein unterwegs. Hier scheint eine andere Welt zu sein. Nur wenig verspürt man hier vom Flair des Orients.
Moderne Apartmenthäuser, Luxushotels, Surfschulen und Strandcafés erobern diesen Teil von Essaouira.
Weiter hinten am Strand verlieren sich ein paar Einheimische und vereinzelte Touristen. Die richtige Stimmung für ein Sonnenbad will hier allerdings nicht aufkommen. Das vermiest einem schon der immer wieder aufflackernde kräftige Wind.
So wundert es mich nicht, dass selbst die Kamelbesitzer vergeblich auf Kunden für die angebotenen Ausritte warten.
Essaouira Unterkunft:
Gewohnt habe ich im Dar Assalama, Rue D’Agadir. 42 €. Angenehmes Zimmer. Kleine Dachterrasse mit Liegen und Blick über die Medina. Hier wird auch das fantastische, abwechslungsreiche Frühstück serviert.
Hi’Peter- habe mit Interesse die Beiträge über den Garten v. andre heller anima gelegen. Gibt es reiseveranstalte’die dort hin fahren?
Mit freundlichen Gruß SS en marion
Hallo Marion, ich weiß nicht, ob mittlerweile Veranstalter den Garten Anima von André Heller mit in ihr Programm aufgenommen haben. Wie in meinem Beitrag geschrieben, gibt es aber den kostenlosen Shuttle.
Warum sollte man den nicht nehmen?
BG, Peter
Da hat man gleich Lust sofort in den Flieger zu steigen und in Essaouira zu düsen! Super schöne Impressionen! Danke 🙂
Nadine