Colonia Uruguay: Bin gerade zum zweiten Mal innerhalb von ein paar Wochen in Colonia. Für viele ist das ein Tagesausflug von Buenos Aires in die koloniale Vergangenheit.
Ich bin hier, weil ich auf meinem letzten Besuch keine Fotos machen konnte (alle Fotos in diesem Beitrag mit dem iPod-Touch). Außerdem bin ich sowieso Richtung Rio unterwegs, da ich in ein paar Wochen von dort zurückfliege.
Ich mag das kleine Centro Histórico mit seinem unbequemen, groben Kopfsteinpflaster, das eine so bewegte und wechselvolle kriegerische Vergangenheit erlebt hat…
Colonia del Sacramento – Umkämpfte Stadt am Rio de la Plata
Mit seiner Gründung durch den Portugiesen Don Manuel Lobo Anfang 1680 ist Colonia del Sacramento die älteste Stadt Uruguays. Seine erste Tat war der Bau einer Kirche und eines Forts.
Schon ein paar Monate später griffen die Spanier, die in Buenos Aires saßen, die Stadt erfolgreich an, gaben sie aber bereits Mai 1681 wieder zurück an die Portugiesen.
Die heute 25.000 Einwohner starke Kleinstadt hat eine lange und kriegerische Kolonialgeschichte hinter sich. Der Besitz dieser strategisch wichtigen Stadt wechselte permanent zwischen Portugiesen und Spaniern. Und auch die Engländer mischten sich mal ein!
Am 2. Dezember 1828 wurde Colonia del Sacramento offiziell an den kurz zuvor unabhängig gewordenen Staat Uruguay übergeben.
1995 wurde die Altstadt – das Centro Histórico — von der UNESCO zum Weltkulturerbe ernannt.
Sehenswürdigkeiten im Centro Histórico von Colonia sind u.a.:
- Stadttor mitsamt Stadtmauer bzw. Bastion (Fort)
- Leuchtturm aus dem Jahr 1845 (Fertigstellung 1857)
- Klosterruinen/Grundmauern von San Francisco Xavier vor dem Leuchtturm
- Casa de Nacarello (original erhaltenes Wohnhaus) aus der Zeit der Portugiesen (1750)
- Haus des Kommandeurs Brigadier General Juan Antonio Lavalleja
- Calle de los Suspiros (Straße der Seufzer). Gut restaurierte alte Häuser
- Die Kirche Iglesia de Benito aus dem Jahr 1761
Weiterreise von Colonia del Sacramento…
Nach Montevideo fahren zahlreiche Busse über den Tag verteilt. Fahrpreis 335 UYU (10€) Fahrzeit gute 2 Stunden.
Nach Buenos Aires fährt man üblicherweise mit der Fähre. Es gibt 3 verschiedene Gesellschaften mit sehr unterschiedlichen Preisen, die u.a. von der Abfahrtszeit abhängen.
Die günstigste scheint Coloniaexpress zu sein.
Fahrzeit ca 1 ½ Stunden.
Colonia del Sacramento / Info
Es ist einfach alles zu Fuß abzulaufen.
Allerdings gibt es für die Tagesausflügler aus Buenos Aires auch Bustouren. Ich kann mir nicht vorstellen, dass das viel bringt.
Man kann auch Golf-Carts mieten für ca 70 US Dollar am Tag.
Es gibt Führungen in der Altstadt, über die man sich bei den 2 Touristinfos (Busterminal und direkt beim Fährhafen) schlau machen kann.
Busterminal und Fährhafen liegen in unmittelbarer Nachbarschaft.
Auf den Leuchtturm kommt man für 25 Pesos
Restaurants
La Bendita: angenehmes, schattiges Café gegenüber dem Eingang der Festung. Hier haben sie unter anderem sehr leckere Limonada mit Ginger und Minze.
Al la Pipetuá, unterhalb des Leuchtturms. Man sitzt an einer Ecke auf der Terrasse. Mittags und Abends gut besucht.
La Bode Guita, Centro Histórico, Del Comercio 167 www.labodeguita.net Eingang von einer kleinen Gasse und von der Uferstraße mit stufenförmiger Terrasse. Leider etwas Massenabfertigung.
MEIN TIPP: Churana, Centro Histórico. Misiones de los Tapes 41. Zwei Eingänge: Gasse und Uferstraße. Schöne Atmosphäre. Teilweise Loungemöbel. Hat auch Limonada! Köstlich war mein Nachtisch: Gateaux Chocolate C/Ganache (180 UYU/5.40€; Capuccino: 3.60€)
El Drugstore gegenüber der Kirche im Centro Histórico. (Portugal Ecke Vasconcellos). Hier hat es mir – abgesehen von der idealen Lage — gar nicht gefallen: Der Fisch des Tages bestand offensichtlich aus den Resten vom Mittag und war nur mäßig in der Mikrowelle angewärmt.
Der Sänger zur Abendunterhaltung, der „internationale Cantante“ Freddy Donatto – „Ganador del Festival De Costa a Costa“ in Uruguay — beklatschte sich selbst nach jedem Song. Dabei tauchte er sowieso auf der Rechnung auf! Der Geschäftsführer ließ sich nach meiner Reklamation nicht blicken. Immerhin wurde mir nicht alles berechnet!
Unterkünfte In Colonia del Sacramento
Radisson Hotel. Gehoben. Centro Histórico, schöne Lage mit Blick auf den Rio de la Plata. Schöner Pool!
Charco. Gehoben. Centro Histórico, San Pedro 116, unterhalb des Leuchtturms, direkt am Fluß. Mit kleinem Restaurant und schöner Bar im Garten. 7 Zimmer ab 150 US Dollar
Don Antonio Posada Centro Histórico, Pool. Garten. Zentral. Gut! 38 Zimmer ab 120 US Dollar.
Posada de la Flor, ab 85 US Dollar, Centro Histórico, klein und kuschelig
Posada del Río
Washington Barbot 258. Ab 90 US Dollar
Posada del Gobernador Centro Histórico, 18 de Julio 205, ab 100 US Dollar. Schlicht.
TIPP: Hostel & Suites del Río Centro Histórico, Rivadavia 288 Zimmer 90 €, Dormbett 25 €
El Viajero Hostel Centro Histórico, W. Barbot 164. Eines von vier uruguayischen Hostels der in Südamerika verbreiteten Kette. Eher auf Party ausgerichtet. Zimmer ca 80 US Dollar. Dorms.
Lustig, dass dir das Restaurant “El Drugstore” überhaupt nicht zugesagt hat. Ich habe ebenfalls das Tagesmenü (Fischfilet mit Kartoffeln; Zur Vorspeise gabs ne Rote Beete Suppe) bestellt und war begeistert. Auch das Personal war extrem freundlich.
Was ich wunderschön fand war, den Sonnenuntergang am äussersten Ecken der Altstadt zu betrachten. Auch wenn ich nicht die Einzige war, die sich an diesem schönen Abend auf die Steine am Ufer setzte, so konnte ich es dennoch extrem geniessen. Ich finde, Colonia sollte man unbedingt besuchen.
Lg Mirjam 🙂
Hallo Mirjam,
die Stadt hat auf jeden Fall was :-)!
Mit dem Essen hab ich halt Pech gehabt. Das kann überall passieren.
Beste Grüße, Peter
hallo Peter,
zur Zeit bin ich auch in Südamerika und befinde mich auf dem Weg nach Brasilien. Bin über Punta del Diablo auf den Blog gestoßen. Interessant ist , dass Lonely Planet den Drugstore empfiehlt. Ich war erst 9 Tage in Colonia, weil es mir dort so gut gefällt. In meinem Blog äußer ich mich jedenfalls auch mal kritisch zu Reiseführern. Es ist eher eine Art Tagebuch meiner Reise, nun 5 Monate.
Hallo Petra,
was Lonely Planet betrifft, habe ich folgende Erfahrung auf früheren Reisen gamacht: wenn zB eine Unterkunft dort empfohlen wurde, hat sich diese oft darauf “ausgeruht”!
BG, Peter
PS Weil du Punta del Diablo erwähnst: Youri vom Hostel Diablo Tranquilo war “not amused”, dass ich es gewagt habe sein Weihnachtsessen zu kritisieren. Fand ich albern, weil ich zu meiner Meinung stehe. Er hätte ja auf meinem Blog einen Kommentar hinterlassen können…
Hallo Peter,
ich plane im Februar 2017 einen Argentinien Urlaub mit diversen Stationen. Wühle mich deswegen gerade durchs Internet und bin bei meinem Aufenthalt in Buenos Aires auf den Abstecher nach Colonia del Sacramento gestoßen.
Deine Infos und vor allem die beeindruckenden Fotos haben mich inspiriert und ich werde eine Tour dorthin auf jeden Fall einplanen; vielen Dank.
Besten Gruß
Erika
Hallo Erika,
sehr gerne.
Der Abstecher lohnt sich, auch als Tagesausflug. Man hat genug Zeit durch die Gassen zu schlendern, da alles dicht beieinander ist.
Zu Argentinien kommen auch noch mehr Beiträge, da ich ja sowohl in Salta als auch an der Küste und in Patagonien war. Auch über Buenos Aires wird noch mehr folgen. Falls du dazu Fragen hast, gerne unter den Argentinien Beiträgen…
BG, Peter