Am Abend der Ankunft im Mayoka Village hatte ich mir noch kein richtiges Bild machen können, wo ich da gelandet bin. Abgesehen von den Myriaden von winzigen Fliegen war mir aber sofort die warme Herzlichkeit aufgefallen mit der ich empfangen wurde.
Mayoka Village, meine Oase in Nkhata Bay am Malawisee…
Mayoka Village liegt an einem steilen Uferhang mit Schatten spendenden Bäumen, Farnen und Kaktussen. Dazwischen stehen die auf unterschiedlichen Ebenen gebauten Chalets auf Stelzen. Dabei haben alle einen Blick auf den Malawisee. Zwischendrin sind immer wieder kleine Plattformen und Vorsprünge, auf denen man die Sonne oder auch den Schatten genießen oder ein Zelt aufstellen kann. Auf unregelmäßigen Stufen aus Naturstein geht es den steilen Hang runter zur Rezeption und dem danebenliegenden, überdachten Restaurant mit der Bar. Hier gibt es nur eine massive Rückwand und, direkt neben der Bar, den Eingang zu den Küchenräumen.
Nach vorne zum See ist alles offen. Eine großenteils überdachte Holz-Veranda, die im vorderen Bereich durch Stelzen gestützt wird lädt zum Verweilen ein. Die Veranda wird durch ein paar Stufen, die direkt zu einer kleinen Bucht am See führen, in einen Essbereich und einen Loungebereich geteilt.
In der Bucht stehen rechts und links jeweils ein großer Mangobaum mit Hunderten von Früchten. Daneben blühender Bougainvillea und Hibiscus.
Das kostenlose Internet kommt und geht wie es will. Ähnlich ist es mit dem Strom, auch der kann schon mal ausfallen. Die Wasserversorgung folgt Regeln, die sich mir nicht immer erschließen.
Mein Stelzenbungalow mit kleinem, luftigen Balkon steht direkt am Wasser. Alles ist aus Holz. Das riesige Bett mit Moskitonetz hat freien Blick auf den See.
Um zu meinem Chalet zu gelangen, muss ich immer erst vom Restaurant ein kleines Stück hoch, vorbei an der Dusche und der Komposttoilette und dann wieder ein paar Stufen runter. Dabei komme ich auch an einem großen, an drei Seiten von Mauern umgebenen, Wassertank vorbei. Unter diesem wird am Nachmittag ein Holzfeuer entfacht, damit die Dusche für mehrere Stunden warmes Wasser hat. Die Umstellung auf Solar ist noch zu teuer.
Tagsüber sitze ich oft auf meinem Balkon, lese, schaue auf den See oder beobachte die Eidechsen, die neugierig auf der Brüstung verweilen. Kaum strecke ich meine Hand aus, ergreifen sie blitzschnell die Flucht.
Alle Mitarbeiter sind extrem freundlich. Sei es die immer strahlende Christine, Susan oder Gift, die meist abends da ist. Natürlich auch das männliche Personal, wie Philip, hinter der Bar. Sie stellen sich vor, fragen nach meinem Namen und ab dann wird alles, was ich bestelle aufgeschrieben. Bezahlt wird am Schluss.
Phänomenal, wie sich alle an meinen Namen erinnern können.
Wenn man sieht, wie die Eigentümer Cathrin und Gary mit ihren drei adoptierten Kindern umgehen, geht einem das Herz auf.
Mayoka Village gefällt mir so gut, dass ich länger als üblich bleibe. Eigentlich könnte ich ewig bleiben.
Wer weiß? Vielleicht komme ich ja wieder…
Der Malawisee ist anders…
Dieser See ist anders. Oft nicht so spiegelglatt, wie es sich für einen See gehört. Ich fühle mich wie am Meer.
Morgens ist es oft stürmisch, d.h. die Wellen haben kleine Schaumkronen und klatschen mit Macht ans Ufer. Das legt sich gegen Mittag. Es wird ruhiger, aber das Geräusch der Wellen ist immer noch so, dass man das Gefühl hat am Meer zu sein.
Und so ist es auch nachts, wenn ich in meinem Bungalow liege.
Nkhata Bay, der Ort.
Wenn man die Abkürzung – einen kleinen Pfad — vom Mayoka Village nimmt, geht es danach in einer Viertelstunde an ein paar einfachen Andenkenständen vorbei die Straße runter zum Ort Nkhata Bay.
Beim Fussballplatz, neben dem Gefängnis, sitze ich gerne auf dem luftigen Balkon im ersten Stock des Restaurants Kaya Papaya, genieße die Aussicht und vor allem die leckere Guacamole mit Knoblauchtoast.
Der Ort selbst ist jetzt nicht besonders aufregend:
Ein Geldautomat, der maximal 20.000 Kwacha (ca 40 US$) rausrückt, und das auch nur, wenn man einen guten Tag erwischt. Das ist allerdings eher selten der Fall.
Jeden Tag gibt es einen kleinen Markt am Rand der Straße.
Wie kleine Schätze sind die sorgfältig ausgebreiteten Zwiebeln, Tomaten und Kartoffeln zu kleinen Hügeln aufgeschichtet.
Daneben gibt es noch Maniok und getrocknete Sardinen.
Dahinter sitzen die Bauern selbst noch am späten Abend in der Hoffnung auf einen kargen Verdienst.
Es gibt einen Peoples-Supermarkt.
Dann ist da noch die Abfahrtstelle der Minibusse.
An einer kleinen Bucht liegt der Ableger der Schiffe, die hier anscheinend ein paarmal die Woche in Richtung Norden, Süden, Osten oder nach Chisumulu Island und Likoma ablegen.
Mein Schiff nach Likoma Island, die MS Ilala, legt einmal die Woche an einem Montag ab. Der Fahrplan wurde gerade mal wieder geändert. War es vor kurzem noch um 10 Uhr, ist es jetzt 16 Uhr. Das bedeutet Ankunft auf Likoma spät nachts, wenn nicht gar erst um Mitternacht. Und auf Likoma gibt es außer drei auseinandergelegenen Unterkünften nicht viel.
Ich bin gespannt, wie ich mitten in der Nacht zu meiner Unterkunft Mango Drift komme…
Info für Nkhata Bay am Malawisee
Wechselkurs: 1€ = 582 Kwacha (MK) 9.11.2014
Reisezeit: November
Wetter: Heiß. Immer strahlender Sonnenschein.
In den Monaten Juni, Juli, August ist es tagsüber meist schön sonnig und warm, nachts kann es aber bis auf 10 Grad abkühlen.
In und um Nkhata Bay gibt es eine Reihe von Dörfern und Stränden. Man kann Ausflüge mit dem Kayak machen, auch über Nacht. Alleine oder geführt, zB von Dave (über Mayoka Village) oder Monkey Business (über Butterfly Lodge).
Im Ort gibt es die Tauchschule Aqua Africa, die den Eigentümern vom Mabuya Camp in Lilongwe gehört.
Zulunkhuni River Lodge für Backpacker ist sicher ein schönes Ausflugsziel für ein paar Nächte. Mit dem Boot von Nkhata Bay Richtung Norden (Chitimba).
Unterkünfte
Mein Tipp: Mayoka Village Beach Club 🙂, 2km vom Ort; run by Gary & Cathrin. Direkter Zugang zum See an mehreren Stellen. Internet. Kostenlose Schnorchelausrüstung, Kayak und Kanu. „Standing-Board“ mit Paddel. Dienstags kostenloser Bootsausflug zum Lusugwe Beach. Gute Küche. Kostenloser 4‑Uhr-Tee. Abends oft unterschiedliche Buffets (sensationell der Salat mit Nüssen beim “Pastabuffet mit Ragu”).
Dorm Bett 12 US$, Chalet ohne Bad 17 US$ pP.
Wenn man reserviert hat, übernimmt Mayoka die Kosten des Taxis vom Ort.
Bei meinem zweiten Aufenthalt war über das Wochenende eine 20-köpfige Gruppe Jugendlicher dort; zu diesem Zeitpunkt war es weniger eine Oase. Zum Glück hatte ich reserviert.
Es gibt Abende, da schaut Gary zu tief ins Glas oder konsumiert zuviel Ganja.
Butterfly Lodge, direkt neben Mayoka Village. Einfacher. Chalet ohne Bad 4.000 MK pP, En Suite 5.500 MK pP.
Oft gibt es Campingmöglichkeiten, d.h., dass man sein Zelt auf dem Gelände aufschlagen kann.
Njaya Lodge, am Strand von Chikale Beach; Doppel ab 20 US$
Nkhata Bay / Ort
Restaurant Kaya Papaya, Restaurant beim Fussballplatz; gehört dem Engländer Steve und seiner Frau.
Aqua Africa Tauchschule haben auch Zimmer mit Bad, DZ für 80(!) US$, klein, Balkon, schöner Blick auf die Bay; Tauchgang 80 US$
Unterkunft
Ilala Bay Lodge, schräg gegenüber vom Kaya Papaya Restaurant. OK, zumindest, wenn man auf ein Schiff wartet. Single/Double mit Bad, 9.500/11.000 MK
Andere Beiträge dieser Reise u.a.:
Lilongwe, Malawi: Helge Timmerberg und die Begegnung mit Don Brioni
Cape Maclear, Highlight am Malawisee
Malawi, Busfahrt von Cape Maclear nach Nkhata Bay
Geheimtipp für Malawi: Mushroom Farm
Schlau. Während hier die Kälte naht, faulenzt Du am See und ärgerst Eidechsen. Ein richtiger digitaler Nomade eben 🙂
P.S.: Schickes neues Blog-Design.
Was heißt hier faulenzen? Ich arbeite hart am Blog 🙂 , aber an schönen Orten. PS Leider sind mir noch zu viele Macken am Design Ich hoffe es wird…
… Macken am Design hin oder her…
Ich freue mich, dir auf diese Weise folgen zu können und einen Afrika-Eindruck zu kriegen.
Weitermachen!
Take care.
Ja, bleibe ja dran. Aber könnte halt noch besser sein…
Hallo, lieber Pepo,
vielen Dank dass Du uns an Deiner Afrika-Reise teilnehmen laesst.… da muss ich nun
gluecklicherweise gar nicht hin.…. Schoen ist aber alles, was Du beschreibst.….
hoffentlich gab es einen Ersatzreifen am Bus.…..
Pass auf Dich auf — das Glueck kann auch einen Zwilling mal verlassen.…
Herzlich aus Californien
Margit (auch ein Zwilling)
Ja, das mit dem Glück verlassen kann ich bestätigen. Demnächst mehr zu dem Thema.…
Liber Gruß…
[…] zur Asphaltstraße nach Mzuzu. Mein Plan für die nächsten Tage steht fest. Noch einmal Mayoka Village in Nkhata Bay bis das Schiff, die MS Ilala, nach Likoma Island fährt. Von dort will ich […]