Taganga
Santa Marta eignet sich gut als Ausgangspunkt für Ausflüge zB nach Taganga, Minca, Parque Tayrona, Palomino oder die Ciudad Perdida.
Taganga
An diesem Fischerort mit seinen 4.000 EW scheiden sich die Geister. Früher mal ein Paradies, ist es in den letzten Jahren mit dem Ort offensichtlich bergab gegangen. Und das betrifft nicht nur den Müll.
Taganga ist ein Katzensprung von Santa Marta entfernt und vor allem bei Tauchern beliebt. Man kann für ein paar Pesos den Bus dorthin nehmen. Bequemer ist es natürlich mit dem Taxi – das kostet auch nur ungefähr 3 Euro. Der Vorteil dabei ist u.a. dass man, wenn man auf der Serpentinenstraße über einen kleinen Berg kommt das Taxi kurz anhalten lassen kann, um den atemberaubenden Ausblick auf Taganga und die Meeres-Bucht mit den Bergen im Hintergrund zu verinnerlichen und auf einem Foto zu verewigen.
Wenn man dann am (Stadt)Strand angekommen ist, ist man erstmal wegen des Lärms und der vielen Leute und Buden auf der Strand-Promenade relativ enttäuscht. So ging es mir zumindest. Noch dazu war ich hier an einem Sonntag, was noch mal einen draufsetzt. Dazu kommt, dass man sich diesen Strand mit den Booten, Netzen und Abfällen der Fischer teilen muss.
Ich bin dann allerdings sofort mit einem Boot, das sich bereits in Bewegung gesetzt hatte und für mich noch mal kurz anhielt weiter zum nächsten, schönen Strand um die Ecke gefahren: Playa Grande.
Da es ein Sonntag war, war es natürlich auch hier wieder entsprechend voll.
Der Strand ist weder wahnsinnig lang noch sehr breit. Auch hier gibt es dicht an dicht jede Menge Restaurants und auf engstem Raum Liegestühle, Familien mit spielenden Kindern und zahlreiche Verkäufer von Obst, Krabben oder eiskalten Getränken. Reichlich viel Trubel.
Zurück bin ich dann über den Berg gegangen. Das wollte ich mir eigentlich nach meinem Ausflug in den Parque Tayrona (Bericht folgt!) ersparen, weil man gesagt hatte, dass das 45 Minuten sind. Es waren dann aber doch nur lächerliche 10 Minuten, noch dazu mit sehr lohnenswerten Ausblicken. (Foto). Zuerst steil bergan über Treppen und einen kleinen Pfad und dann auf der anderen Seite wieder bergab zum Ende der Strandpromenade, wo die Boote liegen. Nach einem kleinen Bummel bin ich dann wieder mit einem Taxi zurück nach Santa Marta.
Minca (1.500 EW)
Man kann den Ort entweder bequem als Tagestrip besuchen oder aber Übernachtungen einplanen. Ich hatte meinen Rucksack zurückgelassen und war mit kleinem Gepäck unterwegs.
Startpunkt ist der Markt in Santa Marta. Den musste ich erstmal durchqueren und mich durchfragen, bis ich die richtige Kreuzung gefunden hatte. Das ging relativ zügig, da einem hilfsbereite Menschen gerne den kürzesten Weg zeigen. An einer Ecke, vor einem Restaurant steht dann ein Jeep. Man wartet bis er voll ist – bei mir bedeutet das erstaunlicherweise nur 4 Personen. Es ist eigentlich keine große Entfernung, dauert auch nur eine gute halbe Stunde. Auf einer holprigen, kurvigen Straße, immer wieder unterbrochen durch malerische Ausblicke, kämpfen wir uns den Berg hoch.
Ankunft ist dann im Zentrum von Minca. Der Ort ist überschaubar!
Da ich weiß, dass ich bei Oscar wohnen will, aber wie meistens nichts reserviert habe, mache ich mich sofort auf den Weg. Kennzeichnung ist dürftig, aber nachdem ich den Ort wieder verlassen habe, gibt es eh nur noch einen kleinen, einsamen Waldweg bei dem man nichts falsch machen kann. Es geht über einen kleinen Bach und nach einer Viertelstunde sehe ich in einiger Entfernung auf einem Hügel ein kleines Haus. Der Weg endet hier und das Paradies beginnt.
Das Haus liegt auf einem Vorsprung mit einem weiten Blick über die umliegenden Täler. Unmittelbar davor eine Bank, so etwas wie ein kleiner Garten und ein einfacher Pool. Wenn man durch eine kleine Küche geht, gelangt man zu einer großen Terrasse mit Hängematten und den Blick auf ein weiteres Tal. Von hier gelangt man auch zu den zwei Gästeräumen.
Etwas unterhalb ist noch ein kleiner, überdachter Platz mit einigen Hängematten.
Da es hier oben kein Internet gibt, ist absolute Entspannung angesagt, also erst mal ab in die Hängematte und die Seele baumeln lassen.
Nach einem kleinen Nickerchen, melde ich mich für das Abendessen an und mache mich auf den Weg in den Ort. An der Kreuzung im Zentrum warten Motorradfahrer, die einen gerne überall hinbringen. Da es schon 16 Uhr ist und ich Respekt vor der Dunkelheit habe, nehme ich für die Hinfahrt zur Pozo Azul ihren Dienst in Anspruch. Es geht bergauf auf einer Schotterpiste und dann wieder auf einem schmalen Weg nach unten bis zu einer schmalen Brücke über einen kleinen Fluss. Hier entlasse ich den Fahrer, gehe noch ein paar Schritte und genieße den Wasserfall und Pool. 🙂
Auf dem Rückweg bin ich schneller wieder im Ort als erwartet und so kann ich mich noch weiter umschauen und einen Tee im idyllischen Lazy Cat 🙂 zu mir nehmen.
Später, bei Oscar gibt es dann das gemeinsame Abendessen in internationaler Runde und den Austausch über die Reiseerlebnisse.
Info
Wechselkurs: 1 Euro = 2.800 COP (Columbianische Pesos)
Reisezeit: Februar
Buskarte mit Zeitangaben der Streckenabschnitte im Infoteil von Santa Marta
Taganga
Wenn man an den Strand von Taganga will, geht es easy mit dem Bus oder noch leichter mit dem Taxi für 8.000 COP (3€!)
Vom Stadt-Strand kann man mit dem Boot zum Playa Grande (6.000 COP) fahren oder zu Fuß über den gegenüberliegenden Hügel gehen.
Minca
Nach Minca vom Markt (Calle 11/Carrera 12) mit Jeep/4 Wheel Drive für 7.000 COP, ca 20 km, 45 Minuten
In Minca gibt es diverse Ausflüge und Wanderungen, zB:
Nur gute 5 Minuten zu Las Piedras (Steine im Fluß) direkt unterhalb vom Restaurant Dona Ana
Pozo Azul/Wasserfall 🙂 mit Naturpool; von der Kreuzung im Ort mit Motorrad-Taxi für 6.000 COP; zu Fuß ca 40 Minuten
Ausflug zu einer Kaffeeplantage
Schöne Bar/Restaurant: Lazy Cat, 🙂 idyllische Terrasse
Unterkunft
Oscars Place 🙂 (Cel.: 313 534 4500), vor der Brücke links hoch, vorbei am Emerald Green GH (ok, 2 Zi, 45.000 pP, Besitzer Niall aus Irland), gute 10 Minuten, atemberaubender Blick, liegt alleine; einfach aber schön; (für die Gestressten) zum abhängen! Hängematte, Dorm oder Zimmer.
Hostal Loma: im Ort, viele anstrengende, schweißtreibende Stufen hoch, die mit tollem Blick belohnt werden; von Zelten bis zum Zimmer Privada mit Terrasse und Aussicht
Villa Silvia, ab 25.000 pP
Nächster Beitrag:
Parque Tayrona: Shit happens!
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Hallo Peter! Da wir demnächst (Januar 2020) auch nach Kolumbien verreisen, habe ich mit Interesse deinen Beitrag gelesen. Ich bin mir bei der Wahl zwischen Santa Marta und Taganga noch nicht ganz entschlossen — Ich lese vermehrt Berichte, dass es mit Taganga “bergab” gegangen ist. Wir fliegen von Salento weiter nach Santa Marta und möchten hier bzw. in Taganga 3 Nächte bleiben, um eine Tagestour durch die Berge zu machen und einen Ausflug für den Tayrona Park zu nutzen (und einen Tag einfach zum Abschlacken, mit Buch am Strand oder so :-)) … Würdest du uns also eher Santa Marta als Homebase empfehlen? Wir suchen einfach einen entspannten Ort, sauber und sicher sollte es sein, mit netten Menschen. Danke schon einmal für deinen Tipp bzw weitere Ratschläge! VG Claudia
Hallo Claudia,
auf jeden Fall habt Ihr mehr Möglichkeiten von Santa Marta. Von dort könnt ihr viel unternehmen und Ausflüge machen. Ihr könnt ja immer noch in Taganga als Daytrip vorbeischauen.
Ich wünsche Euch eine schöne Zeit…
BG, Peter