Manaus: Opernhaus
Manaus liegt nicht am Amazonas, sondern am Rio Negro („Schwarzer Fluß“), der 11km hinter Manaus am sogenannten „Encontro das Águas“, dem „Treffen der Wasser“ mit dem gelb-braunen Wasser des Rio Solimões (so heißt der Amazonas bis hierher) zusammenfließt. Das Aufeinandertreffen der Flüsse ist ein faszinierendes Phänomen: durch die unterschiedlichen Temperaturen (fast 10 Grad) fließen sie eine Strecke parallel und vermischen sich erst nach einigen Kilometern.
Manaus (knapp 2 Mio. EW) wurde in der Zeit zwischen 1870 und 1910 durch den Kautschukboom reich und bekannt, da die Region lange Zeit der einzige Lieferant von Kautschuk war. In dieser Zeit entstand auch das Teatro Amazonas, ein Opernhaus im Stil der italienischen Renaissance.
Es wurde 1896 mit Materialien gebaut, die aus Europa oder anderen Teilen der Welt eingeführt wurden. So wurden beispielsweise die Kacheln der Kuppel aus Deutschland und die Pflastersteine vor dem Theater aus Portugal eingeführt.
Für die Pflasterung wurde ein spezielles Gemisch aus Sand und Kautschuk beigemengt, um die Geräusche vorbeifahrender Kutschen zu dämmen.
Es fasst 701 Zuhörer und wurde nach 15 jähriger Bauzeit am 31. Dez 1896 eingeweiht, aber schon 1907 fand die letzte Aufführung statt.
Erst Ende der 1980ger Jahre wurde es erfolgreich renoviert und im März 1990 mit Placido Domingo wiedereröffnet. Im Jahr 2007 inszenierte Christoph Schlingensief hier Wagners Fliegenden Holländer. In den letzten Jahren blieben nach diversen Opernfestivals immer wieder einige Musiker hier hängen und so gibt es jetzt die Amazonas Philharmoniker.
Entgegen manchen Behauptungen, ist Caruso hier nicht aufgetreten.
So, dieser kleine Exkurs musste jetzt einfach sein!
Ich hatte für meinen Besuch des Opernhauses die geforderte formelle Kleidung angelegt, d.h. keine FlipFlops oder Sandalen und lange Hosen. Die Vorstellung ist bis auf die Plätze im Parkett (20 RS = 6 €!) kostenlos. Und das offensichtlich nicht nur heute! Bereits am Vortag hatte ich mich während meiner Führung (fand für mich alleine statt und war ausnahmsweise auf englisch) in die Probe gesetzt und festgestellt, dass der Saal durch eine Klimaanlage angenehm kühl ist. Es gibt u.a. von Dvorák das Te Deum (wurde seinerzeit zu Ehren des Gedenkens an Kolumbus komponiert) mit opulentem Chor.
Nach der Vorstellung ist vor dem Opernhaus die Hölle los: Ein Straßenfest, organisiert vom Eigentümer der Bar do Amando, wo ich bereits den gestrigen Abend verbracht hatte. Es gibt Live-Musik. Die Bar ist zwar knüppelvoll, aber der Kellner erkennt mich sogar und so komme ich schnell zu meinem Bier. Danach wieder auf die Straße und von Straßenstand zu Straßenstand. Überall leckere Fleischspieße oder eiskalte Getränke.
Alles Gute von deinem Bruder.
Deine Reiseberichte sind hoch interessant und ich lese sie wenn immer sie auf meiner
screen auftauchen. Ich werde im Mai und Juni in Europa sein.
I like it 🙂
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