Fliegen in Zeiten von Corona soll besonders sicher sein:
Die Flugzeuge verfügen über sogenannte Hepa-Filter, die auch Bakterien abfangen. Natürlich könnten trotzdem Aerosole in der Atemluft sein, die ein Erkrankter ausstoßen könnte. Soweit die Theorie.
Ich fliege mit Lufthansa von Berlin Tegel nach Wien.
Zuerst hatte ich überlegt, ob ich seit langer Zeit mal wieder mit dem Zug fahren soll. Als ich dann aber sah, dass ich jeweils knapp 9 Stunden (!) im Zug verbringen müsste, beschloss ich fliegen in Zeiten von Corona eine Chance zu geben. Vorsichtshalber habe ich Hin- und Rückflug unter der Woche gebucht. Die Überlegung dabei war, dass die Maschinen dann vielleicht leerer als am Wochenende sind.
Ich bin leider einer von denjenigen, die gerne auf den letzten Drücker am Flughafen sind und einchecken. Ich frage mich, wann ich zu Corona-Zeiten am Flughafen sein muss?
Manche Airlines empfehlen: 2 Stunden vor Abflug.
Dass überall auf dem Flughafen und natürlich im Flugzeug Maskenpflicht bzw. Mund-Nasen-Schutz herrscht ist klar. Auch darf man jetzt lediglich 1 Handgepäckstück mit an Bord nehmen. (Bei Handtaschen waren sie aber kulant).
Der Flughafen Berlin Tegel ist gähnend leer. Alle Geschäfte sind geschlossen. Abholer müssen vor dem Flughafengebäude warten! Selbst der Check-in ist leer. Das liegt aber wohl eher daran, dass ich für meine Verhältnisse zwar früh, für die Airline aber ziemlich spät dran bin. Die Security Kontrolle geht zügig und entspannt. Der Wartebereich ist dann aber proppenvoll, die Maschine ist ausgebucht.
Laut Lufthansa „…ermöglichen die Luftfilter einen kompletten Luftaustausch innerhalb von etwa drei Minuten. Die so entstehende exzellente Luftqualität bietet in Kombination mit einer Mund-Nasen-Bedeckung so viel Schutz, dass ein Mindestabstand zum Sitznachbarn nicht zwingend eingehalten werden muss. Wir bemühen uns, die Sitzplätze bei geringer Auslastung möglichst weiträumig über die Kabine verteilt zuzuweisen“.
Während des Fluges erfolgt der Hinweis, dass die Passagiere alle 4 Stunden die Masken wechseln sollen!
Meine Maschine war ausgebucht und jeder Platz war besetzt.
Da mein Flug nach Wien nur eine Stunde dauert, werden an Bord nur Getränke ausgeschenkt. Zum Schluss muss ich noch ein Kontaktdatenformular / Aussteigekarte ausfüllen und abgeben.
In Wien gilt im gesamten Terminalbereich eine Schutzmaskenpflicht. Laut offizieller Information haben Reisende die Möglichkeit, direkt am Flughafen einen Covid-19-Test zu machen.
Mein Rückflug von Wien
Anscheinend können die Airlines — zumindest die Lufthansa bzw. Star Alliance — mit der Situation in Zeiten von Corona noch nicht so richtig umgehen. Das merke ich bei meinem Rückflug!
Der Flughafen Wien Schwechat ist das krasse Gegenteil von Berlin. Voll wie in normalen Zeiten. Alle Geschäfte sind geöffnet. Aber auch hier trägt jeder Mund- und Nasenschutz.
Ich muss mir erstmal am Automaten meine Bordkarte besorgen. Zu meiner Überraschung steht dort „Standby“? Das bedeutet Warteliste! Mein Flug war Im Vorfeld allerdings als „OK“ bestätigt.
Im Wartebereich sitzen wir wieder dicht beieinander. Nichts ist hier abgesperrt. Auch mein Rückflug scheint voll zu sein.
Wie sich dann herausstellt, ist die Maschine nicht nur voll, sondern überbucht. Das erklärt zum Teil, warum ich plötzlich auf einer Warteliste stehe.
To cut a long story short: Ich habe nur Handgepäck dabei. Und da ich nichts gegen einen weiteren Tag in Wien habe, nehme ich die angebotenen 250 €, meinen Hotel-Voucher und fahre zum Hotel Sacher, um mir eine Original Sachertorte zu gönnen…
Ich freue mich besonders, wenn Ihr meinen Beitrag in den u.a. Social Networks teilt!