Hobbingen oder Hobbiton?
Wo genau liegt eigentlich das Auenland-Dorf Hobbingen in Mittelerde? Gibt es das tatsächlich? Und wenn ja, wie komme ich dorthin?
Hobbingen oder Hobbiton (im englischen Original) in Neuseeland ist der Originalschauplatz der mit 17 Oscar ausgezeichneten Herr-der-Ringe-Trilogie von Peter Jackson nach dem Roman von J.R.R. Tolkien.
Für die paar Leute, die jetzt auf dem Schlauch stehen: Es ist die Rede von der Verfilmung der Herr-der-Ringe-Trilogie von J.R.R. Tolkien.
Der Ort in dem die Protagonisten — die kleinen Hobbits — leben, heißt im englischen Original Hobbiton. Und ja, es gibt ihn wirklich. Allerdings erst seit ein paar Jahren.
Die genaue Adresse lautet: 501 Buckland Road, Hinuera, Matamata, Neuseeland.
Ich muss gestehen, ich kenne die Filme der Herr der Ringe Trilogie nur in Teilen und auch nur aus dem Fernsehen.
Ich darf mich also nicht als wirklichen Fan bezeichnen.
Trotzdem habe ich die Tour zum Drehort gemacht und fand es besser als ich erwartet hatte.
Das wiederum bedeutet, dass es für den wahren Fan sicher ein Highlight sein dürfte!
Inhaltsverzeichnis
Ausflug von Rotorua nach Hobbingen / Hobbiton
Ich habe eine Tour von Rotorua gebucht.
Der Fahrer plappert die ganze Zeit munter vor sich hin und gibt ein paar Anekdoten zum Besten. Hier ist alles auf den Herrn der Ringe und die Hobbits zugeschnitten. Die meisten wissen auf Anhieb wovon er redet. Es werden Videos von den Dreharbeiten gezeigt und Frodo alias Eliah Wood — jetzt 31 Jahre alt und damit 12 Jahre älter als bei den Dreharbeiten — hält einen Rückblick. Auch der Regisseur Peter Jackson und der Eigentümer des Geländes Russel Alexander kommen zu Wort.
Man erfährt wie der Regisseur Peter Jackson mit dem Hubschrauber auf der Suche nach dem geeigneten Drehort unterwegs war und dann endlich mit dem Gelände einer der größten Schaffarmen Neuseelands seinen idealen Drehort entdeckte.
Nach den erfolgreichen Verhandlungen mit der Eigentümer Familie, den Alexanders, begann dann die Errichtung des bekannten Hobbit-Dorfes. Die neuseeländische Armee baute eine Straße, die Film-Architekten und Ausstatter erschufen das Dorf und schließlich rückte das Filmteam mit seinen 400 Mitarbeitern an.
Die monatelangen Außendrehs zur Herr-der-Ringe-Trilogie konnten beginnen.
Nach den Dreharbeiten begann man alles wieder abzureißen.
Schon damals tauchten die ersten Fans auf.
Erst im Jahr 2011 wurde das Dorf für die Hobbit-Filme wieder neu aufgebaut.
Diesmal war man klüger: Es sollte ein Dorf für die Ewigkeit werden — nichts mehr mit Pappmaché etc.
Anschließend an die Dreharbeiten wurden dann die Filmtouren ausgebaut und sind heute zu einem äußerst profitablen Geschäft geworden!
Dass das ganze für die Ewigkeit gebaut zu sein scheint, macht durchaus Sinn, kommen doch jährlich seit der Eröffnung 2001 mittlerweile 450.000 Besucher! 200 Angestellte kümmern sich um den reibungslosen Ablauf. Und nach der Besichtigung darf man noch auf einen kostenlosen Drink in das Dragon Inn.
Der Ablauf der Tour…
Jede Tour startet am Shires Rest und kann ausschließlich mit einem Guide gemacht werden.
Zuerst fährt man mit einem Bus ein kurzes Stück durch hügelige, weitläufige Landschaft.
Es geht vorbei an Schafweiden bis man den eigentlichen Startpunkt für die Tour erreicht: Über 40 Hobbit Behausungen liegen dann vor einem, locker über den Hang verstreut.
Hier haben die Ausstatter ganze Arbeit geleistet.
Es macht gar nichts, dass man im Hinterkopf hat, dass ja alles eine Filmkulisse ist, sich hinter den Türen auch gar kein Innenleben verbirgt.
Die Vorgärten sind liebevoll und detailverliebt gestaltet.
Der scheinbar gerade eben noch benutzte Trinkbecher oder das Werkzeug sind noch nicht weggeräumt.
Es gibt sorgfältig angelegte Gemüsebeete. Das frisch geerntete Gemüse und Obst oder die ausgelegten Backwaren und nicht zuletzt die frisch aufgehängte Wäsche vermitteln den Eindruck, dass die Bewohner noch in der Nähe sind. Nur mal gerade eben nicht zu Hause. Vielleicht zu irgendeiner Dorfversammlung…
Nur selten höre ich mir eine der Erläuterungen unseres Guide an. Immerhin erfahre ich so, dass ein paar der Apfelbäume für den Film zu Pflaumenbäumen umfunktioniert wurden und die knorrige Eiche auf Bilbo Beutlins-Hobbit-Hügel in Korea hergestellt wurde, d.h. der gesamte Baum ist einer Original-Eiche nachempfunden, inklusive tausender grüner Plastik-Blätter. Diese wiederum waren Peter Jackson zu hell. Also wurde jedes einzelne Blatt im Nachhinein über eine Woche von Hand etwas dunkler gemalt!
Es geht einen schmalen Weg entlang an kleinen Seen den Hügel hinauf.
Vorbei an bunten Blumen und Obstbäumen. Alle Häuschen sind unterschiedlich.
Von oben hat man dann einen traumhaften Blick über die Landschaft und das ganze Dorf. In einiger Entfernung sieht man sogar das Green Dragon Inn.
Ich halte lieber etwas Abstand zur Gruppe, lasse meiner Fantasie freien Lauf und nehme mir die Zeit zum Fotografieren.
Nach dem langsamen Abstieg, vorbei an der Festwiese und der Mühle, gibt es dann im Dragon Inn einen kostenlosen Drink — hausgebrautes Bier oder Cidre.
Von dort geht es mit einem letzten Blick auf den See, die Mühle und den Hügel mit den Hobbit-Wohnungen zum Bus.
Wir verlassen Auenland in Mittelerde und kehren zurück nach Neuseeland in das Hier und Jetzt.
Info zur Besichtigung von Hobbingen / Hobbiton
Die eigentlichen Touren vor Ort starten vom “Shire’s Rest” (hier kann man auch den eigenen Wagen parken). Es gibt ein Ticket Office, Café und Souvenir-Shop mit Merchandising Artikeln.
Von hier starten die Busse für die geführten “Movie Set Tours”, ohne die man das Set nicht besichtigen kann.
Geöffnet: Täglich, außer Christmas Day.
Dauer der Tour: 1 1/2 bis 2 Stunden.
Anreise / Organisierte Touren
Es gibt Busshuttles und Touren ab Matamata (vom iSite ca 15 Minuten), Rotorua (70 Kilometer), Auckland (ca 170 Kilometer) oder Hamilton.
Zum Beispiel Halbtages-Tour von Rotorua (8:15 und 13:15) kostet 114 NZ$. Dauer ca 4 Stunden.
Selbstfahrer zahlen 79 NZ$ Eintritt. Man sollte über das Internet unbedingt vorbuchen! Es werden dann Timeslots vergeben.
TIPP: Nur mit dem eigenen Wagen kommt man morgens zur ersten Tour und hat die Hobbit-Welt für sich alleine (und die eigene Gruppe).
Dinnertouren: Es gibt spezielle Dinnertouren (190 NZ$), die aber bereits Wochen vorher ausgebucht sind!
Im neuseeländischen Sommer zur Hochsaison (Dez/Jan/Feb) kommen täglich rund 4.700 Besucher!
Ich freue mich über nette Kommentare.
Und besonders freue ich mich, wenn Du den Beitrag auf einem der Social Networks teilt!
Hi Peter!
Ein schöner Bericht über Hobbiton. Die Bilder wecken schöne Erinnerungen. Mir hat es dort sooo gut gefallen. Natürlich bin ich riesen HdR Fan, daher war es ein Highlight, wie Du schon vermutest. Die Details, die man überall bewusst (und vor allem unbewusst) wahrnimmt, sind so klasse. Da ist wirklich alles mit Liebe gemacht. Wenn ich nur an die Schnitzereien im Green Dragon denke, so schön!
Kleiner Hinweis (Klugscheiss-Modus) 🙂 Das Bild mit der gelben Tür, wo Bilbo´s Haus drunter steht, das ist nicht Bilbo´s Haus 😉 Bilbo´s Haus ist 2 Bilder drüber, das mit der grünen Tür und dem goldenen Türknauf. Beutelsend oder Bag End.
Bin auf weitere Berichte aus NZ gespannt.
Liebe Grüße,
Schwerti
Danke für den Hinweis. Werde ich natürlich sofort ändern. Wer wohnt denn in dem Haus mit der gelben Tür?
BG, Peter
Hallo Peter,
ich meine zu wissen, dass hinter der gelben Tür das zu Hause von Sam Gamdschie, Frodos Begleiter ist 😉
Liebe Grüße
Sabrina
Puh, ich hoffe das stimmt jetzt ?
Danke, Peter
Hi Peter,
ich würde mich nicht als HdR Fan bezeichnen, aber Hobbingen würde ich dennoch gerne mal besuchen. Wusste gar nicht, dass sie das in NZ nachgebaut haben. Toller Bericht, der eine weitere Attraktion auf meine Travel Bucket List bringt 🙂
VG Simone
Hallo Peter, Ich hatte das “Pech” dass ich vor den Dreharbeiten schon in Neuseeland war. Aber nachdem ich das Dorf gesehen habe, muss ich noch mal kommen. Vielen Dank für den informativen Bericht und die schönen Bilder.
Grüße Dieter
Hallo Dieter,
ja, es ist auf jeden Fall ein unterhaltsamer Ausflug selbst, wenn man sich nicht so gut mit den Filmen auskennen sollte.
BG, Peter