14. Tag, 27. September
Hontanas – San Antón 🙂 – Castrojeriz – San Nicolas 🙂 – Itero de la Vega – Boadilla del Camino, 29,9km; Albergue En el Camino
Aufbruch: 6:45 Uhr
Nach dem Frühstück in Castrojeriz beginnt ein steiler, mühsamer Aufstieg (12%). Zur Belohnung hat man oben dann einen fantastischen Weitblick, nach dem es dann mit 18% einen steilen Abstieg gibt.
San Antón 🙂 ist mit seiner Albergue in einer historischen Ruine ein weiteres optisches Highlight auf dieser Etappe, genauso wie die einfache Albergue in einer Kirche in San Nicolas.
Bin letztlich froh, dass ich die gut 8 km von Itero bis Boadilla nach kurzer Pause und einer weiteren Ibuprofen noch angegangen bin. Dort erwartet mich die Albergue En el Camino mit einem wunderschönen Garten und einem kleinen Pool.
Nette Leute, gemeinsames Abendessen in der Albergue. Fabi taucht auch noch auf und zeigt mir ganz stolz ein Foto mit dem Auszug des Registers von der Albergue San Nicolas, wo sie vor 9 Jahren übernachtet hatte.
Besonders happy war ich, das mich Ju Hee Yi, mein koreanischer Schwarm, angesprochen und gefragt hatte, ob ich noch weiter gehe (sie ist dann leider noch weitergegangen).
15. Tag, 28. September
Boadilla del Camino – Frómista – Población de Campes – Villarmentero – Carrión de los Condes, 25,8km; Albergue Espiritu Santo
Aufbruch: 7:45 Uhr
Frühstück in Frómista. Bis hierher schöner Weg an einem Kanal entlang. Danach geht’s dann überwiegend parallel zur Landstraße; viel geradeaus.
In Carrión ins Albergue Espiritu Santo, das von betagten Schwestern geleitet wird. Hier gibt es normale Betten (!) — im Gegensatz zu den ansonsten üblichen Stockbetten; großzügige Räume, reichlich Duschen, nach Geschlechtern getrennte Schlafsäle(!)
Am Ende von Carrión, nach der Brücke, gibt es ein Hotel in einem Benediktinerkloster. Schade, hätte ich mir gerne angeschaut, entdeckte es aber erst am nächsten Morgen.
16. Tag, 29. September
Carrión de los Condes – Calzadilla de la Cueza – Ledigos – Terradillos de los Templarios, 28,1km; Albergue Jacques de Molay; 2460 Kalorien
Aufbruch: 7:00 Uhr
Frühstück noch in Carrión in der Bar de Espana, weil dann die im Führer beschriebene, gefürchtete und berüchtigte Teilstrecke von 18 Kilometern ohne jegliches Dorf bevorstand. Ich fand es dann allerdings nicht so schlimm, wie beschrieben. Vielleicht lag es auch daran, weil es eher kühl war und keine Sonne.
In Terradillos ins „Jacques de Molay“ gegangen. Auch hier schöner Garten und wieder Einzelbetten im 4‑Bett-Zimmer. Da mich gleich bei meiner Ankunft im Zimmer ein Schnarcher vor sich selbst gewarnt hat, habe ich das Zimmer gewechselt und kam vom Regen in die Traufe, weil mir dort eine Frau eröffnete, dass sie und ihre Begleitung ebenfalls laute Schnarcher sind. Gleichzeitig schenkte sie mir aber neue Ohrstöpsel, die wirklich besser als meine alten waren. Bis jetzt hatte ich noch keine Nacht ohne Ohrstöpsel verbracht (allerdings werden die immer wieder von „guten“ Schnarchern übertönt).
Bei meinem eh schon leichten Schlaf wache ich aber auch manchmal durch die Nightwalker, die schon um 3:00 oder 4:30 Uhr losmarschieren, auf. Zum Glück gibt es zu dieser Jahreszeit nicht sehr viele.
17. Tag, 30. September
Terradillos – Moratinos – San Nicolás – Sahagún – Bercianos del Real Camino – El Burgo Ranero; 31,8km; Albergue La Laguna
Aufbruch: 6:45 Uhr
Frühstück am Anfang des Ortes Moratinos; der Spanier hinter der Theke ist mit einer Deutschen verheiratet.
Sahagún erschien mir ein bleibenswertes, kleines Städtchen mit Zugverbindung. Danach kam dann ein zwar einfacher, aber eben auch langweiliger Haupt-Weg parallel zu Asphaltstraßen. Mein eigentliches Tagesziel Bercianos nach 23,8 km habe ich nach einer entsprechenden Pause dann doch hinter mir gelassen und bin dann noch die 7,8 km bis El Burgo Ranero gegangen, da das Wetter sehr schön war und es meinem Fuß gerade einigermaßen gut ging. Dort habe ich zum Glück die Municipal vermieden und bin wegen der Sonnenliegen ins La Laguna gegangen. Ist nicht wirklich aufregend, aber sehr schöner Garten. Zum Abendessen ins Piedras Blancas, das den selben Besitzern gehört.
18. Tag, 01.10.
El Burgo Ranero – Reliegos – Mansilla de las Mulas – Puente de Villarente – Arcahueja – León, 38,6 km! Residencia Universitaria (neben dem Convento San Francisco)
Aufbruch: 6:35
Den Weg heute fand ich anstrengend, weil ätzend eintönig. Bis Mansilla immer parallel zur wenig befahrenen Landstraße. In Reliegos war es zwar ca 9 Uhr, aber Elvis machte gerade erst seine Bar La Torre auf. Er scheint bekannt wie ein bunter Hund zu sein; in der Bar wurde anscheinend sehr lange gefeiert; so wirkte Elvis und auch seine Bar, überall standen halbvolle Gläser und die Reste vom Vorabend. Vielleicht hätte ich in diesem Ort übernachten und mitfeiern sollen?
Vielleicht hätte ich auch in Mansilla übernachten sollen?!
Leider machte ich den Fehler heute unbedingt León erreichen zu wollen und so waren die letzten 9 Kilometer eine Qual für meinen Fuß. Da man in der Municipal bereits um 21:30 im Haus sein muss, beschloss ich in die Residencia Universitaria (10€, 4‑Bett-Zi. mit priv. Bad) zu gehen.
Da war dann auch endgültig an weiterlaufen nicht mehr zu denken. Mühsam schlich ich humpelnd durch die Gegend.