Wow, das Luxus-Kaufhaus La Samaritaine in Paris ist Luxus pur und definitiv für jeden ein Erlebnis der besonderen Art. Vor allem die Architektur innen und außen haben es mir angetan.
Ich gehe eigentlich nur noch selten in große Kaufhäuser. Es braucht schon einiges, um mich anzulocken. Dazu gehören vor allem ein stimmiges Ambiente, d.h. aufwendig und schön gestaltete (Schaufenster)Dekoration, aber auch die Architektur des Gebäudes muss mich überzeugen.
Geschichte des La Samaritaine
Das Kaufhaus La Samaritaine erblickte bereits 1869 das Licht der Welt. Schon damals fiel das von dem Ehepaar Marie-Louise Jaÿ und Ernest Cognacq gegründete Warenhaus aus dem Rahmen: ein Novum war zB, man konnte vor dem Kauf die Kleidung anprobieren!
Zu dem Zeitpunkt war La Samaritaine noch ein Eckladen in zentraler Lage am Pont Neuf und nahe dem Louvre. In den 1930er Jahren war der Eckladen mittlerweile zu einem mehrteiligen Kaufhauskomplex angewachsen.
Schon damals war das Warenhaus durch seine dekorativen Elemente des Jugendstils und des Art déco ein Hingucker.
In den 1990ern waren die Geschäfte der Samaritaine dann nicht mehr rentabel. Auch andere große Warenhäuser kamen in wirtschaftliche Schwierigkeiten.
Was ursprünglich noch angesagt war, ging den Bach runter. Es folgten Pleiten und Fusionen. In der Folge wurde das Samaritaine 2001 vom Luxuskonzern LVMH übernommen, musste aber 2005 wegen akuter Brandgefahr geschlossen werden. Nach einem 8 Jahre dauernden Umbau — inklusive kompletter Entkernung — folgten nochmal mehrere Jahre Stillstand, nicht zuletzt, weil der Denkmalschutz die futuristische Fassade zur Rue de Rivoli ursprünglich nicht freigab. Dann kam Corona…..
Die Gesamtkosten des 16jährigen Umbaus und Stillstandes beliefen sich auf sage und schreibe rund 750 Millionen Euro!
Mittlerweile ist La Samaritaine mit 48.000 Quadratmetern Verkaufsfläche das größte Warenhaus bzw. Luxuskaufhaus von Paris.
Sowohl von innen als auch von außen ist der sich über mehrere Blöcke erstreckende Komplex ein spektakulärer Luxustempel. Hoch oben an der Fassade prangt der goldene Schriftzug Samaritaine. An den Seiten kann man Kunstwerke im Art-nouveau-Stil bewundern.
Im Inneren strahlt alles Luxus aus, seien es die Verkaufsstände der internationalen Top Modehäuser, Juweliere, Schmuckdesigner, Champagnerhersteller oder Spa- & Beautybereiche.
Hatte das Sortiment des Warenhauses früher für jeden Geldbeutel etwas parat, so ist es heute eher den oberen 10000 vorbehalten.
Nichtsdestotrotz ist es ein besonderes Erlebnis in diese Welt des Glitzerns einzutauchen. Besonders faszinierend ist der großzügige Lichthof mit der Treppenkonstruktion und dem schmiedeeisernen Geländer im Art Déco-Stil. Freier Blick über fünf Stockwerke bis zur alles überspannenden Glaskuppel. Darunter golden leuchtende Wandverzierungen mit Pfauen- und Blumendekor. Und wer mag (und es sich leisten kann), kann es sich im obersten Stock im offenen Restaurant & Café gut gehen lassen.
Wiedereröffnung der Samaritaine unter Beiwohnung von Staatspräsident Emmanuel Macron war Ende Juni 2021.
Adresse: 9 Rue de la Monnaie, 75001, Paris (Metro Pont Neuf, nahe Louvre Museum)
Öffnungszeiten: Täglich von 10 — 20 Uhr! Außer am 1. Mai.
Link zur Webseite der Samaritaine
Lieber Peter,
wie schön, dass du über mein liebstes Kaufhaus in Paris schreibst! Ich habe ein Semester in Paris verbracht und war dort so oft es ging beim Shopping. Als das Kaufhaus geschlossen wurde, war ich mega traurig. Jetzt muss ich unbedingt mit meiner Tochter hinfahren!
Danke für die tollen Eindrücke!
Herzliche Grüße von Sanne
Da wäre ich auch begeistert. Hierzulande mache ich mir nicht viel aus Kaufhäusern, schon gar nicht aus den immer und überall gleich aussehenden Shopping Malls. Auf Städtereisen gehe ich gerne auf Entdeckung. Die Traditionskaufhäuser zu erkunden, finde ich spannend – am meisten begeistern mich dabei die Feinkostabteilungen. Von La Samaritaine habe ich ehrlich gesagt noch nie etwas gehört. Danke für den tollen Einblick. Das kommt bei meinem nächsten Parisbesuch auf die Liste.
Auch ich habe vor — ich will gar nicht sagen, wie lange es her ist — ein Semester in Paris studiert. Das Samaritaine war fester Bestandteil meines Lebens, vor allem deshalb, weil man gratis auf die Dachterrasse durfte und den Blick auf die Île de la Cité genießen konnte. Das scheint wohl nicht mehr der Fall zu sein … Bin trotzdem gespannt, wie es geworden ist.