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Lilongwe Mala­wi, Mein Tref­fen mit Don Brioni

Lilongwe, Händler

Eigent­lich war die­se Rei­se gar nicht so geplant…

Wenn irgend­was über­haupt geplant war, dann war es eine Rei­se nach Mosam­bik. Aber die Bot­schaft woll­te für das Visum nicht nur ein Rück­flug­ti­cket, son­dern auch ein bestä­tig­tes Hotel sehen.

Da ich auf Bei­des kei­ne Lust hat­te, wich ich ein­fach in’s Nach­bar­land Mala­wi aus. Da muss man kein Visum bean­tra­gen und laut Bot­schaft angeb­lich nicht mal ein Rück­flug­ti­cket vor­le­gen. Das kam mir sehr ent­ge­gen. Also habe ich ohne groß wei­ter nach­zu­den­ken kurz­fris­tig einen Flug in die mala­wi­sche Haupt­stadt Lilongwe gebucht.

Dass dann die Luft­han­sa mit ihrem blö­den Streik dazwi­schen­kam, konn­te mich letzt­lich auch nur um 24 Stun­den zurück­wer­fen. Ich über­leg­te zwar kurz, ob mir der Lie­be Gott auf die­sem Weg ein Zei­chen geben woll­te nicht dort­hin zu flie­gen, beschloss aber letzt­lich es zu ignorieren.

Im Flug­zeug hat­te ich dann end­lich mal die Ruhe im Rei­se­füh­rer zu stö­bern. Zumin­dest bezüg­lich Lilongwe wuchs mei­ne anfäng­li­che Skep­sis. Im Vor­feld hat­te ich bereits ver­sucht eine geeig­ne­te Unter­kunft zu fin­den, war aber nicht wirk­lich fün­dig geworden.
Na ja, bis jetzt hat es meis­tens auch irgend­wie vor Ort geklappt.

Zur wei­te­ren Ein­stim­mung hat­te ich mir von Hel­ge Tim­merberg Afri­can Queen besorgt, weil das Buch in Lilongwe anfängt und dann zum Teil am Mala­wi­see spielt. Ich hat­te das zwar schon frü­her mal gele­sen, aber das war zu lan­ge her als das ich mich an Ein­zel­hei­ten hät­te erin­nern können.

Lilongwe, International Airport

Lilongwe Mala­wi, Inter­na­tio­nal Airport

Die Lan­dung in Lilongwe war gegen Mit­tag. Beim Ver­las­sen des Flie­gers emp­fing mich eine ange­neh­me Wärme.

Irgend­wie habe ich es dann geschafft als Ers­ter zur Immi­gra­ti­on zu kom­men. Unmit­tel­bar davor wur­de mir mit einer Laser­pis­to­le, oder was für ein medi­zi­ni­sches Gerät das auch immer war, auf die Stirn geleuch­tet. Dadurch war offen­bar klar, dass ich nicht mit Ebo­la infi­ziert war.
Der Immi­gra­ti­on Offi­cer woll­te tat­säch­lich kein Rück- oder Wei­ter­rei­se­ti­cket sehen. Ohne Fra­ge­rei gab es ein 30-Tage Visum.

Alles ging zügig, was sicher auch damit zusam­men­hängt, dass hier nur 3 Flug­zeu­ge am Tag landen.

Erkun­dung von Lilongwe…

Lilongwe, Händler

Die Stadt hat rund 675.000 Einwohner.
Im Old Town — in die­ser Ecke sind auch die meis­ten Unter­künf­te – ist alles über­schau­bar und wirkt auf mich nicht beson­ders auf­re­gend. An der Stra­ße sind die übli­chen Abfahrt­stel­len der Mini­bus­se, immer ver­bun­den mit dem Geschrei der Kas­sie­rer, die die Pas­sa­gie­re über­re­den wol­len, ihrem Gefährt den Vor­zug zu geben. Es gibt eini­ge gro­ße Super­märk­te, eine Ecke mit Mas­ken und Kunst­hand­werk für Tou­ris­ten, eini­ge klei­ne Märk­te mit schma­len Gas­sen, loka­lem Krims­kram, Hand­wer­kern und ein paar Essens­stän­den. Auf den Bür­ger­stei­gen sehe ich immer wie­der ein­zel­ne Gestal­ten, die in der einen Hand ein Hemd und in der ande­ren Hand eine Hose hoch­hal­ten und zum Ver­kauf anbie­ten. Einen Käu­fer sehe ich aber nie.

Lilongwe, Straßenverkauf von Kleidung 1

Abend­essen bei Don Brioni…

Abends woll­te ich zum Essen unbe­dingt zu Don Brioni.
Nach den Schil­de­run­gen von Hel­ge Tim­merberg dach­te ich, dass die bei­den die dicks­ten Freun­de oder zumin­dest gute Bekann­te sind. Weder das Eine noch das Ande­re ist der Fall. Don Brio­ni wuss­te nicht mal, dass er in einem Buch erwähnt wird, geschwei­ge denn wer Hel­ge Tim­merberg ist.

Ich lern­te ihn aber sofort ken­nen und er offen­bar­te mir auch gleich, dass er ein Fake und sein wah­rer Name Bri­an sei. Im Eng­li­schen wür­de man sagen “He is a cha­rac­ter”, ein klein biss­chen schrul­lig, aber mit viel Charme.
In Oxford gebo­ren, ist er schon früh durch die hal­be Welt gereist. Er war dar­auf spe­zia­li­siert Hotel­per­so­nal für Neu­eröff­nun­gen zu trai­nie­ren. So kam er vor nun­mehr 25 Jah­ren auch nach Mala­wi und blieb dort hän­gen. Jetzt sitzt er seit 18 Jah­ren in sei­nem eige­nen Restau­rant an der Bar, zählt sein Geld, trinkt, schließt neue Freund­schaf­ten und schaut mit sei­nen 80 Jah­ren den Frau­en nach. Der­weil sitzt sei­ne ein­hei­mi­sche Frau eben­falls an der Bar und ver­wal­tet die Kasse.
Den Namen leg­te er sich zu, als er einen Piz­za-Ofen anschaff­te. Als die­ser 2008 durch ein Feu­er zer­stört wur­de blieb ihm immer­hin sein Name.

Lilongwe, Don Brioni(80) und seine 41 Jahre jüngere Frau Hope

Lilongwe, Don Brioni(80) und sei­ne 41 Jah­re jün­ge­re Frau Hope

Reservierungsschilder bei Don Brioni

Reser­vie­rungs­schil­der bei Don Brioni

Visum für Mosambik…

Da ich von Mala­wi unbe­dingt nach Mosam­bik will und das an einem Ort an dem es sicher kei­ne Immi­gra­ti­on gibt, beschlie­ße ich mir das Visum sicher­heits­hal­ber schon mal in Lilongwe zu besor­gen. Inner­halb eines Tages dürf­te das kaum mach­bar sein. Ich tre­te mor­gens vor einen lee­ren Schal­ter, bei dem sich auch im Hin­ter­grund nichts rührt. Neben mir war­ten noch 6 Mit­strei­ter. Aller­dings erhöht sich die­se Zahl im wei­te­ren Verlauf.Nach einer Ewig­keit erscheint eine Bot­schafts­an­ge­stell­te, die uns gnä­dig die ent­spre­chen­den For­mu­la­re aus­fül­len lässt.
Dann nennt sie den Preis von 12.224 MK (23 Euro; damit wesent­lich bil­li­ger als die 80 US $ in Deutsch­land). Ich selbst muss dann die Quit­tung ver­voll­stän­di­gen – sie wirft nur einen kur­zen Blick dar­auf — und schickt mich dann damit zur Stan­dard Bank. Erst dort wer­de ich mein Geld los. Mit der bestä­tig­ten Quit­tung eile ich wie­der zurück zur Bot­schaft, wo mich natür­lich ein mitt­ler­wei­le wie­der lee­rer Schal­ter erwartet.

Nach einer Wei­le gibt sich Madame die Ehre, nimmt die Quit­tung in Emp­fang und sagt, ich sol­le am nächs­ten Tag gegen 2 Uhr wiederkommen…

Lilongwe, Mabuya Camp, Pool

Mabu­ya Camp

Info Lilongwe

Geld­wech­sel: 1 € = 532 Mala­wi Kwacha (MK) Stand 10/2014
Erstaun­li­cher­wei­se bekam ich am Flug­ha­fen einen bes­se­ren Kurs als in der Stadt.
WAR­NUNG vor GELD­WECH­SEL im Mabu­ya Camp!
Ich habe selbst erlebt, dass der emp­foh­le­ne Money­ch­an­ger mas­siv betro­gen hat.

Rei­se­zeit: Oktober
Inter­es­sant sol­len die Tabak­auk­tio­nen sein

Taxi vom Flug­ha­fen zur Unter­kunft im Old Town (es gibt kei­ne Bus­se): 35 US Dollar
Mabu­ya Camp, ein­fach. Cam­ping­mög­lich­keit; Dorm; Zim­mer 25 US $
Kibo­ko Hotel, direkt im Old Town, ab59 US $
Restau­rant
Don Brioni’s
, Man­da­la Rd. Neben Kibo­ko Hotel
Geführt von Bri­an and sei­ner Frau Hope, die die Kas­se verwaltet.

Wei­te­re Bei­trä­ge die­ser Rei­se sind u.a.:

Cape Maclear, High­light am Malawisee
Mala­wi: Bus­fahrt in Afrika
Mayo­ka Vil­la­ge, Oase am Malawisee
Geheim­tipp für Mala­wi: Mush­room Farm

Lilongwe Malawi, Mabuya Camp

Lilongwe Mala­wi, Mabu­ya Camp

Eure Beloh­nung für mei­nen Bei­trag ist es, wenn Ihr ihn auf Eurem Social Net­work teilt. Danke!

4 Kommentare

  1. Das ist ja mal ganz gro­ßes Kino. Du reist auf Spu­ren Hel­ge Tim­merbergs und über­prüfst den Wahr­heits­ge­halt sei­ner Geschich­ten. Immer­hin gibt es aber Don Brio­ni! Ganz viel Spaß noch in Mala­wi und Moçambique.

  2. Lie­ber Peter,
    da hast du es also doch noch geschafft, ohne das Rück­rei­se­ti­cket ein­zu­rei­sen. Freut mich, dass das stress­frei geklappt hat!
    Ber­lin ist im Moment grau, du ver­passt nix. Für das WE ist aller­dings viel Licht von oben angesagt 🙂
    Pass auf dich auf!!!
    Liebs­te Grüße

  3. Hi Kat­rin, ja, in Mala­wi woll­ten die nichts davon wis­sen. Das wäre für Mosam­bik kom­plett anders gewe­sen. Über­haupt scheint es dort wesent­lich schwie­ri­ger mit dem Rei­sen zu wer­den. Bin sehr gespannt…
    LG, Peter

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