Sintra ist ein bequemer Tagesausflug von Lissabon: Der kleine Ort Sintra – seit 1995 UNESCO Weltkulturerbe — liegt 25 Kilometer von Lissabon entfernt und ist leicht mit dem Zug vom Bahnhof Rossio in 40 Minuten zu erreichen (halbstündlich, 4,80€, Rückfahrkarte).
Wenn man länger als ein Wochenende in Lissabon bleibt, sollte man den Ausflug unbedingt machen, allerdings ist es eher ein Tagesausflug.
Es gibt viele kulturhistorische Sehenswürdigkeiten zu besuchen und die Umgebung ist einfach ein Erlebnis..
Seit dem Mittelalter war die alte Maurenstadt die Sommerresidenz der portugiesischen Könige und des Adels.
Das Wahrzeichen Sintras, der Palacio Nacional prägt das Ortsbild.
Mich schreckt bei meiner Ankunft die lange Warteschlange ab und so mache ich mich gleich zu Fuß auf den Weg zu meinem favorisierten Ziel…
Quinta da Regaleira und der geheimnisvolle Brunnen der Initiation…
In einer guten Viertelstunde erreiche ich Quinta da Regaleira.
Schon von der Straße sehe ich den ab 1904 erbauten Palast. bzw. die prachtvolle Villa.
Luigi Manini, ein renommierter italienischer Opern-Bühnenbildner und Architekt hat sich hier offensichtlich im Auftrag von Carvalho Monteiro verwirklicht.
Abgesehen von dem beeindruckenden Gebäude gibt es einen großen, in einen Hang gebauten Park mit wilder tropischer Vegetation. Es ist alles so verwinkelt, dass ich befürchte den Weg zum geheimnisvollen Brunnen der Initiation, einem unterirdischen Turm, nicht zu finden.
Am Eingang hat man mir gesagt, dass es einen unterirdischen Gang dorthin gibt.
Erstmal komme ich vorbei an einer kleinen Kapelle. Danach genieße ich es dann immer wieder kleine Türme zu besteigen, von Balustraden auf die Umgebung von Sintra zu schauen, in Grotten zu gehen oder den Wasserfall zu bestaunen.
Dass es dahinter einen Geheimgang gibt, entdecke ich erst später.
Alles scheint irgendwie magisch und verwunschen.
Von den Hauptwegen gehen enge, kaum zu erkennende, verschlungene Pfade ab, die wenig später wieder auf einen anderen Hauptweg stoßen.
Und irgendwann – fast hätte ich ihn übersehen – stehe ich am oberen Ende des Brunnens der Initiation.
Ich sehe in einen riesigen Schacht.
In neun Etagen führt ein Treppe spiralförmig nach unten.
Ganz unten in der Dunkelheit ist der Boden, ein Mosaik zu sehen.
Natürlich gehe ich nach einer Weile nach unten.
Es ist feucht.
Unten angekommen herrscht nur noch schummriges Licht. Ich blicke nach oben und sehe weit oben das Licht des Himmels in der schmalen Öffnung.
Hier unten gibt es einen Gang, der ins schwarze Dunkel führt. Ich habe keine Lampe und taste mich vorsichtig nach vorne. Dann erahne ich weiter vorne eine spärliche Lichtquelle, ehe ich erstmal in eine fette Pfütze trete. Es geht um eine leichte Biegung und hier liegt eine kleine dürftige Lichterkette.
Der Gang wird jetzt breiter und vor mir sehe ich den dünnen Lichtkegel eines Smartphones. Nach ein paar Metern wird es dann etwas heller. Ich spüre einen Lufthauch und schwaches Tageslicht. Dann stehe ich auf einmal am Rande eines Teich.
Vor mir bildet der Wasserfalls eine durchsichtige Wand.
Castel dos Muros und der Palacio Nacional da Pena…
Ich verlasse Quinta da Regaleira und wandere erstmal eine ganze Weile in die falsche Richtung.
Zum Glück erwische ich dann einen Bus zurück nach Sintra.
Diesmal gehe ich auf Nummer sicher und nehme den Shuttle-Bus (434, 5€) zur Maurenburg (Castelo dos Muros) und zum Palacio Nacional da Pena.
In langen Kurven windet sich die Straße den Berg hinauf.
Vom Kassenhäuschen führt dann noch mal ein fast 300 m langer Weg durch den Wald zum eigentlichen Eingang der Burg.
Wie es sich für eine ordentliche Festungsanlage gehört ist diese beispielhaft. Sie wurde um das 10 Jhdt. von den Muslimen erbaut, die um diese Zeit die iberische Halbinsel besetzt hatten. Als militärischer Vorposten für Lissabon gedacht, diente sie ebenfalls zur Bewachung der Atlantikküste und der nördlichen Gebiete.
Die Anlage ist weitläufig.
Man kann auf den Mauern spazieren gehen und das Wichtigste: man hat von überall einen fantastischen Weitblick über das Tal und das Sintra-Gebirge bis hin zur Atlantikküste.
Oberhalb der Maurenburg, in einiger Entfernung, sehe ich ein weiteres Highlight, den pompös wirkenden Palacio Nacional da Pena.
Während ich in der Hitze auf meinen Shuttle-Bus warte, kommen mindestens 3 der bunten Hop On and Off-Busse vorbei. Dann, endlich kommt mein Bus.
Mit etwas Mühe bekomme ich einen Platz und fahre die restliche Strecke bergauf zum Palacio Nacional da Pena. Dort angekommen, wartet bereits eine endlos lange, weitere Schlange, an der Bushaltestelle auf die Weiterfahrt Richtung Sintra.
Es wimmelt nur so von Touristen.
Da ich von anderen Berichten weiß, dass es im Palast selbst nur ein Geschiebe und Gedränge gibt, beschließe ich einfach sitzenzubleiben und weiter Richtung Tal zu fahren.…
Tipp: Ich würde bei einem weiteren Besuch von Sintra zuerst mit dem Shuttle zum höhergelegenen Palacio Nacional da Pena fahren und von dort zurück zum Castelo dos Muros gehen. Nach der Besichtigung, würde ich dann hier den Shuttle nehmen und wieder über den Palacio Nacional (hier oben fährt der Bus nur in eine Richtung) zurück in den Ort fahren.
Der Andrang scheint mir weniger groß, da eine Reihe von Leuten von hier zu Fuß zum Palacio Nacional geht.
Viel Glück!
Hach, ich freu mich immer über Tipps für meine nächsten Urlaubsziele. Oft sind die von Bloggern deutlich praktischer, als das was man in “normalen” Reiseführern erlesen kann. Lissabon steht im nächsten Frühjahr an und ein Ausflug nach Sintra ist auf jeden Fall eingeplant. Schön, dass du hier so viele Infos gegeben hast… und so tolle Fotos!
LG, Mischa
Hallo Mischa,
merci!
In eine paar Tagen folgt ein Bericht über die Straßenbahnen in Lissabon.…
BG, Peter
Das hört sich wirklich toll an. Vor allem deine Eindrücke zur Quinta da Regaleira. Steht auf dem Plan für den nächsten Lissabon Trip. Und dann von dort mit dem Bus über Cabo da Roca nach Cascais. Bin gespannt und freue mich nach deinen Schilderungen noch mehr darauf.
Hallo Peter,
vielen herzlichen Dank für deine persönlichen Eindrücke und Erfahrungen. Eine Frage: wie sieht es denn mit den Eintrittspreisen aus? Muss man für jeden Palast und für jeden Park extra bezahlen und wenn ja, wieviel?
VG Sven
Hallo Sven,
ich kann mir vorstellen, dass es über den “Hop On Hop Off-Bus” ein Kombiticket gibt, weiß es aber leider nicht. Der Palacio Nacional da Pena ist mit ca 13 € der teuerste. Ich habe die Tickets einzeln gekauft, da ich nicht wusste, wieviel ich schaffe. Bei allen Orten gibt es unterschiedliche Preise, wobei es für Senioren überall Ermäßigungen gibt.
BG, Peter
Bin im Juni des Jahres 3 Wochen in Portugal und werde dann wohl einigen der vielen und offensichtlich sehr guten Empfehlungen bezüglich Lissabon und Sintra folgen. Danke!!
Hallo Jörg,
würde mich freuen auch danach nochmal von dir zu hören: Kritik, Bestätigung oder eventuell weitere Tipps…
BG, Peter
Hallo Peter,
da hast du ja einen tollen und informativen Beitrag geschrieben, mit dem ich mich perfekt für Sintra vorbereitet fühle. Werde die Reise morgen antreten 🙂
Liebe Grüße
Karin
Hallo Karin,
ich bin sicher, es wird dir gefallen und du wirst sehr schöne Fotos machen!
LG, Peter
Auch, wenn es ein bisschen Eigenwerbung ist … aber ich habe meinen Sintra-Besuch ebenfalls in einen Artikel gegossen. Vielleicht ist es interessant und unterhaltsam für euch: http://blog.sevke.net/2016/06/25/lissabon-reise-mit-sunwave-noch-mal-sintra/
[…] von PetersTravel.de schwärmt vor allem von dem Herrenhaus Quinta de Regaleira und dem „unterirdischen […]
[…] eigenen Reisebericht zu Sintra findest du bei Peterstravel. Auf halbem Weg nach Sintra lohnt übrigens eine Besichtigung des Palácio Nacional de Queluz, […]