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Mosam­bik: Schwim­men mit Wal­hai­en in Tofo

Mosambik, Tofo, Strand, Totale, Beitragsbild

Auf­bruch zu neu­en Ufern — im wahrs­ten Sin­ne des Wortes.
Bereits im Mayo­ka Vil­la­ge in Mala­wi hat­te mir der Spa­ni­er Juan von Tofo in Mosam­bik und dem Schwim­men mit Wal­hai­en vor­ge­schwärmt. Anschei­nend ist dies das gan­ze Jahr über möglich.
Also woll­te ich unbe­dingt dorthin.

In nur 6 Stun­den – also qua­si ein Kat­zen­sprung – fuhr ich von Vil­an­cu­lo (sie­he mein letz­ter Bei­trag) Rich­tung Süden nach Inham­ba­ne um von dort in einem Mini­bus in einer hal­ben Stun­de die rest­li­chen paar Kilo­me­ter nach Tofo zurückzulegen.

Irgend­wie herrsch­te in die­sem Mini­bus schon eine ganz ande­re, relax­te Atmo­sphä­re. Das lag sicher nicht zuletzt auch an den Tra­vel­lern, die mit im Bus saßen.

Mosambik, Tofo, Hauptstraße

Tofo ist ein klei­ner Ort: eine hand­voll Häu­ser von Locals, eine Rei­he von Hotels und Back­pa­cker, enorm vie­le Unter­künf­te mit Selbst­ver­sor­gung, 3–4 klei­ne Shops mit dem Ange­bot eines Tan­te-Emma-Ladens, ein paar Markt­stän­de mit Obst oder den frisch gefan­ge­nen Fischen und 2, 3 wacke­li­ge Tische mit einer klei­nen Bank. Dane­ben wird auf einer offe­nen Feu­er­stel­le in sie­den­dem Öl ent­we­der Fisch oder Chi­cken zube­rei­tet. Dazu gibt es Reis oder eine ein­fa­che Suppe.
Gleich um die Ecke, qua­si auf der Rück­sei­te der Markt­stän­de ist eine klei­ne Gas­se mit 5 Bars/Restaurants neben­ein­an­der. Davor eine san­di­ge Stra­ße. Aber ein Auto fährt hier eher sel­ten vorbei.

Mosambik, Tofo, Andenken für Touristen…

Tofo: Der Tou­ris­mus ist auf dem Vormarsch…

Tofo ist in der Tau­cher­sze­ne wegen der Wal­haie und Man­t­as, die hier zum Grei­fen nahe sind und einem per­ma­nent über den Weg schwim­men, schon lan­ge ein Begriff. Des­we­gen gibt es hier auch gleich meh­re­re Tauchbasen.
Ich habe zwar einen Tauch­schein, bin aber jetzt nicht der gro­ße Tau­cher. Schnor­cheln reicht mir voll­kom­men. Und so bin ich denn auch ganz hap­py, dass für das Erleb­nis mit den Wha­le­sharks oder Wal­hai­en schnor­cheln völ­lig ausreicht.

Das High­light: Schwim­men mit Walhaien

Der Wal­hai ist der größ­te Hai und zugleich der größ­te Fisch der Gegen­wart. Er pflanzt sich erst im Alter zwi­schen 10 und 30 Jah­ren fort und kann bis zu 100 Jah­re alt wer­den. Da er meist dicht unter der Was­ser­ober­flä­che schwimmt, kön­nen wir ihn, wenn wir denn Glück haben, von unse­rem Boot aus sich­ten. Schließ­lich ist er nicht so leicht zu über­se­hen, da er bis zu 13 Meter lang sein kann. Es kann sein, dass wir ihm zum Grei­fen nahe kom­men – dabei dür­fen wir ihn natür­lich nicht anfas­sen. Dann wür­de er auch abtauchen.

Mosambik, Tofo, Tauchboot

Mosambik, Tofo, Tauchboot

Nach anle­gen der Neo­pren-Out­fits und einer kur­zen Ein­wei­sung müs­sen wir erst­mal die gro­ßen Schlauch­boo­te vom Ufer ins Meer schaf­fen und dabei vor allem recht­zei­tig rein­klet­tern. Dann düsen wir mit einer sat­ten Geschwin­dig­keit aufs offe­ne Meer. Jeder schaut eif­rig, ob er als ers­ter etwas ent­de­cken kann. Plötz­lich tau­chen, wie aus dem Nichts meh­re­re Del­phi­ne neben uns auf. Unser Super­wi­ser gibt das ver­ein­bar­te Kom­man­do und alle hüp­fen rechts und links über Bord.
D.h. nicht alle! Ich blei­be brav sitzen.
Das habe ich schließ­lich nicht gebucht! Ich will mich doch nicht mit Del­phi­nen mes­sen – da habe ich sowie­so kei­ne Chance.
Rei­ne Kräftevergeudung!
Und das ist es auch.
Die Del­phi­ne sind auf und davon und alle schwim­men zum Boot zurück.

Jetzt beginnt das Suchen. Wir kreu­zen auf und ab längs der Küste.
Und dann kommt der gro­ße Moment. Wie ent­de­cken gleich zwei Walhaie.
Der Kapi­tän bringt das Boot so nahe wie zuläs­sig längs­seits und wir sprin­gen ins Was­ser. Ich habe Glück, denn da schwimmt doch tat­säch­lich so ein klei­nes Unge­tüm bzw. ein Wal­hai in ca 7 Metern Ent­fer­nung gemäch­lich an mir vorbei.

Tofo, Schwimmen mit Walhaien

Tofo, Schwim­men mit Wal­hai­en, Foto Mar­vin Luttermann

Ich weiß nicht wie es ihm geht, aber für mich ist es ein erha­be­nes Gefühl. Ich kann ihm nicht lan­ge fol­gen, denn durch die Wel­len kommt Was­ser in mei­nen Schnor­chel. Ich spu­cke und schaue mich nach dem Boot um. Als zwei­ter ver­su­che ich wie­der an Bord zu kom­men, stel­le mich aber reich­lich blöd an. Mit kräf­ti­ger Unter­stüt­zung des Super­wei­sers klappt es dann. An Bord liegt schon ein Häuf­chen Elend – ein kräf­ti­ges Mäd­chen, dem es gar nicht gut geht. Sie wird sich auf der gan­zen Tour nicht mehr erholen.

Nach­dem alle wie­der ein­ge­sam­melt sind, geht die Suche von neu­em los. In eini­ger Ent­fer­nung ist mitt­ler­wei­le ein wei­te­res Boot auf­ge­taucht. Die bei­den Mann­schaf­ten ergän­zen sich und spre­chen sich durch Hand­zei­chen ab und schon hüp­fen wir wie­der ins Wasser.
Mal klappt es, mal klappt es nicht und wir müs­sen ohne Sicht­kon­takt wie­der zurück ins Boot.
Das ist ganz schön kräf­te­rau­bend und so blei­be ich nach dem drit­ten oder vier­ten „Tauch­gang“ auch an Bord. Ein paar Unent­weg­te schnor­cheln mun­ter wei­ter und machen Auf­nah­men mit ihren Go-Pro-Kameras.
Ins­ge­samt kom­men wir auf stol­ze 6 (!) Walhaie.

Alles zusam­men — das Wet­ter, der Ritt über die Wel­len mit dem Boot, der Blick auf die Küs­te und vor allem das man wirk­lich auf Tuch­füh­lung mit den Wal­hai­en schwimmt ist ein unver­gess­li­ches, gei­les Erlebnis.

Mosambik, Tofo, Strand vor Fatimas Nest

Tofo, Strand vor Fati­mas Nest

Info zu Mosambik

Wäh­rung: 1 € = 39,22 Meti­cals (MT) Stand 01/2015
Rei­se­zeit: Dezem­ber
Wet­ter: Durch­ge­hend Son­ne. Heiß.

Tofo Info zur An-Ab-Reise

Vil­an­cu­lo – Tofo
Um 6:30 mit Chap­pa für 300 MT nach Maxi­xe (sprich: Maschísch). Von dort mit Fäh­re nach Inham­ba­ne (20 Minu­ten). Wei­ter mit Chap­pa in ca 30 Minu­ten nach Tofo (18 MT). Alles in allem ca 6 – 7 Stunden.
Alter­na­tiv kann man den Mapu­to-Bus um 04 (!) Uhr früh neh­men; ab Maxi­xe dann s.o.
Nach/Von Mapu­to
Fatima’s Nest Back Packer orga­ni­siert Fahr­ten nach & von Maputo

Info zu Tofo & Schwim­men mit Walhaien

Tofo (ca 15 km süd­lich von Inham­ba­ne) ist ein win­zi­ger, nicht nur bei Tau­chern, belieb­ter Ort direkt am Meer mit wun­der­schö­nem, end­lo­sen Strand.
Beson­ders bekannt für das Schwim­men mit Wal­hai­en.
Meh­re­re Tauch­schu­len zB Tofo Scu­ba.

Mosambik, Tofo, Baia Sonambula Guest House

Tofo, Baia Sonam­bu­la Guest House

Unter­künf­te
Hotel Tofo Mar
Mittendrin+direkt am Beach liegt die­ses kom­plett wei­ße, sty­li­sche Hotel mit schö­ner Restau­rant-Ter­ras­se. Ab 4.000 MT
Casa Bar­ry, am Strand, vie­le Fami­li­en-Hüt­ten und Hüt­ten, die nicht so schön liegen.
Casa do Mar  Hotel am Hang mit AC +Ter­ras­se, Blick über die Bucht, ab 3.500MT
MEIN TIPP: Baia Sonam­bu­la Guest House, schön, stil­voll, indi­vi­du­ell. Schö­ne Ter­ras­se. Am Ende der Bucht. 5 Zim­mer: 2 Stan­dard ab 1.500MT, 3x „Sea­view“ (=zwei sehr schö­ne, eines etwas zurück­ge­le­gen) ab 2.850MT.
Fatima’s Nest Back Packer. Direkt am Strand. Klei­ne Hüt­te: ab 700MT oder ab 1.000 mit Bad, Dorm: 400 MT; Camping

Tofo, Baia Sonambula Guest House

Baia Sonam­bu­la Guest House

Restau­rants
Tags­über klei­ne, ein­fa­che Stän­de am Markt.
TIPP: Branko’s. In der „Restau­rant­zei­le“. Essen auf „hei­ßem Stein“ pro­bie­ren. Dane­ben noch meh­re­re klei­ne Bars/Restaurants.
Casa de Comer, etwas teu­rer und des­halb leerer.
Casa Bar­ry, etwas teu­rer. Schö­ne Restau­rant-Ter­ras­se direkt am Strand mit Blick auf die Bucht.

Aus­flü­ge
TIPP: Oce­an Safa­ri Tour . Schwim­men mit Wal­hai­en. Über Fati­mas Nest gebucht kos­tet es 850MT und wird von der Tauch­schu­le Tofo Scu­ba durch­ge­führt. Der sonst übli­che Preis ist 1.150MT!
Über die Island Tour gehen die Mei­nun­gen aus­ein­an­der: von inter­es­sant über ok bis überflüssig.
High Sea­son: Über Weih­nach­ten und Neu­jahr ist alles gerap­pelt voll und Par­ty angesagt.

Wenn Euch der Bericht gefal­len hat, freue ich mich beson­ders, wenn Ihr ihn auf einem der fol­gen­den Netz­wer­ke teilt:

Eure Beloh­nung für mei­nen Bei­trag ist es, wenn Ihr ihn auf Eurem Social Net­work teilt. Danke!

6 Kommentare

  1. Tol­ler Bericht. Ich durf­te letz­tes Jahr Wale auf den Azo­ren bestau­nen, aller­dings vom Boot aus, und ich kann dei­ne Beschrei­bun­gen durch­aus nach­voll­zie­hen. Auch mich haben die­se Tie­re sehr gefesselt.…
    Bes­te Grüße

    • Hal­lo Jakob,
      dan­ke für Dei­nen Kom­men­tar, vor allem aber Dan­ke für Dei­nen Hinweis.
      Wie pein­lich ist das denn — habe das sofort korrigiert.
      BG, Peter

  2. Raphaela Fink sagt

    Hal­lo Peter,

    ich war vor drei Jah­ren in Tofo, eben­falls beim Wal­hai­tau­chen. Bei dei­nem Bericht sind alle schö­nen Erin­ne­run­gen wie­der hoch gekom­men. <3

    Ich habe zu Hau­se noch ein zwei Bil­der, jedoch sind die­se etwas unscharf.

    Schö­ne Grüße
    Raphaela

    • Hal­lo Raphaela,
      Dan­ke für Dein Ange­bot. Ja, ich habe auch noch eine Rei­he von Fotos, bin aber lei­der auch sehr wäh­le­risch. Irgend­wie soll­ten sie “beson­ders” sein.
      BG, Peter

  3. Hof­fent­lich ändert der Tou­ris­mus das Städt­chen nicht noch wei­ter. Aber wo man Geld machen kann, da wird natür­lich Geld gemacht. 

    Man­t­as hat­test du damals aber kei­ne gese­hen? Sind ja ähn­lich majes­tä­tisch. Gese­hen habenw ir aller­dings auch noch keine.

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