Wien ist voller Sehenswürdigkeiten. Mein persönliches Wien Highlight und fast noch ein Geheimtipp ist der Prunksaal der Österreichischen Nationalbibliothek
Ich verrate kein Geheimnis, wenn ich sage die österreichische Hauptstadt Wien ist unglaublich schön. Es gibt soviel zu sehen! Einen Beitrag mit den schönsten Sehenswürdigkeiten von Wien habe ich ja bereits veröffentlicht. Dort ist eines meiner absoluten Wien Highlights leider viel zu kurz gekommen: Der Prunksaal der Österreichischen Nationalbibliothek.
Das hört sich zuerst einmal nicht so spektakulär an. Aber wartet bis ihr meine Bilder gesehen habt. Oder, besser noch, setzt es auf eure Bucketlist und schaut selbst dort vorbei.
Bis jetzt war meine Lieblingsbibliothek die Herzog August Bibliothek in der Lessingstadt Wolfenbüttel. Dort stehen ca 1 Million Werke. Darunter das 1188 entstandene zweitteuerste Buch der Welt: das Evangeliar Heinrichs des Löwen.
Tja, und jetzt war ich also in Wien im Prunksaal der Österreichischen Nationalbibliothek.
Wenn ich die Herzog August Bibliothek mit einem anspruchsvollen, feinen Kammerspiel gleichsetze, dann ist der Prunksaal der Österreichischen Nationalbibliothek ein großartiges, prunkvolles Spektakel auf höchstem Niveau.
Der Prunksaal zählt zu den schönsten historischen Bibliotheksräumen der Welt.
Warum der Prunksaal mein Highlight von Wien ist!
In dieser in den Jahren 1723–1726 errichteten barocken Universalbibliothek stehen mehr als 200.000 wertvolle Bücher von 1501 — 1850. Weitere 400.000 Bücher sind im Speicher. Diese insgesamt 600.000 Bücher wurden im Laufe von 6 Jahren von Google gescannt und können somit alle Online eingesehen werden! Zusätzlich sind alle seit 1850 in Österreich veröffentlichten Bücher in der Bibliohek — Eingang am Heldenplatz — abrufbar!
Es gibt aber nicht nur Bücher, sondern auch Karten, Dokumente, Marmorstatuen. Darüberhinaus gibt es vier venezianische von Vincenzo Coronelli (1650–1718) geschaffene Prunkgloben — zwei Erd- und zwei Himmelsgloben — mit über einem Meter Durchmesser.
Erstaunlich mutet die Ordnung der Bücher an: sie sind nach Größe (!) geordnet, d.h. die kleinsten Bücher stehen oben in den Regalen und werden nach unten immer größer. Alle Bücher kann man offensichtlich zum Anschauen vor Ort bestellen. Innerhalb von zwei Stunden werden sie im Bibliotheksaal angeliefert.
Hinter einigen der großen Regale befinden sich kleine Kammern. Es gibt 12 von diesen sogenannten „Sternenkammern“. Da es im Winter im Prunksaal lausig kalt war, konnte man sich hierher zum Lesen zurückziehen, denn diese Kammern wurden mittels Kohle in Eisenschalen beheizt.
Kaiser Karl VI. (1685–1740) veranlasste den Bau dieses einzigartigen Prunksaals in vollendeter Barockarchitektur für seine Hofbibliothek. Er selbst hatte von seinen Privatgemächern in der Hofburg direkten Zugang zur Bibliothek. Eine überlebensgroße Statue von ihm steht im Zentrum des Mittelovals.
All das kann in dem 80 Meter langen und 20 Meter hohem Prunksaal mit seiner wunderschönen Kuppel und dem wahrlich kaiserlichem Ambiente bestaunt werden. So stellt das Fresko in der knapp 30 Meter hohen Kuppel die Apotheose (Gottwerdung) Karls VI. dar, seine Verherrlichung und Vergöttlichung als Kaiser, Bauherr der Hofbibliothek und Förderer der Künste und Wissenschaften.
Der Eingang zum Prunksaal ist am Josefsplatz, dessen ganze Front er einnimmt.
Adresse & Anfahrt
Josefsplatz 1, 1010 Wien (Innere Stadt). Der Prunksaal ist Teil der Hofburg.
U‑Bahn: U1 Stephansplatz, U2 Museumsquartier, U3 Herrengasse
Straßenbahn: 1, 2, 71, D Burgring
Bus: 1A, 2A Herrengasse oder Michaelerplatz
Hop On Hop Off Bus: Rote Linie: Kunsthistorisches Museum/Heldenplatz
Öffnungszeiten
Montag: geschlossen
Di / Mi / Fr / Sa / So: 10:00 — 18:00 Uhr
Donnerstag: 10:00 — 21:00 Uhr
Eintrittspreise
Erwachsene 8 €, Senioren 6,50€, Jugendliche bis 19 Jahre freier Eintritt
Der Prunksaal der Österreichischen Nationalbibliothek in Zeiten von Corona
Mein Tipp: Kostenlose Online-Führung durch den Prunksaal.
Achtung: Die virtuellen Online-Führungen sind schnell ausgebucht!
Insidertipp für ein Mittagessen in der Österreichischen Nationalbibliothek
Und zum Schluss noch ein Insidertipp: Im Souterrain der Nationalbibliothek gibt es das Soho. Das ist eine öffentlich zugängliche Kantine mit Bistroküche zu Mensapreisen. In dem Designerlokal gibt es Menüs ab 11:30 Uhr.
Hallo Peter,
deine Begeisterung für die Bibliothek ist förmlich zu spüren. Hoffe, ich komme da auch mal hin.
Viele Grüße
Stefan
Hallo Stefan,
davon abgesehen, dass Wien eine wunderbare Stadt ist, bekommt man in dem prächtigen Saal dieser Bibliothek einen besonderen Aspekt dieser Stadt & Zeit vermittelt.
BG, Peter