Szeneviertel Ostertor: Bremens Viertel ist für mich ein Weißer Fleck. Also schließe ich mich am Rolanddenkmal auf dem Marktplatz einer Stadttour an.
Im Rahmen eines Reiseblogger-Treffens bin ich für ein Wochenende nach Bremen gekommen. Wir wollen aber nicht nur arbeiten, sondern erst einmal ein bisschen die Stadt erkunden. Ich entscheide mich für die Szene-Tour durch Bremens Viertel.
Unser engagierter „freiberuflicher Gästeführer“ Pierre Demirel von der Bremer Touristik-Zentrale wird es nicht leicht haben, die Schäfchen zusammenzuhalten. Schließlich wollen alle ein individuelles Foto machen, dass sich möglichst von den anderen unterscheidet. Da muss er öfters etwas länger warten bis alle wieder beisammen sind. Aber das weiß er noch nicht. Der vorgegebene Zeitrahmen ist mit 2 Stunden ganz schön knapp bemessen.
Also machen wir uns zügig auf den Weg Richtung Kunsthalle.
Pierre betont immer wieder, dass er redet wie ihm der Schnabel gewachsen ist und sich nicht verbiegt. Ich kann das spätestens nach den ersten 15 Minuten durchaus bestätigen!
Ab hier begint Bremens Viertel…
Ein paar Meter weiter, vom Theater am Goetheplatz, haben wir dann freien Blick auf das Szeneviertel Ostertor, kurz Das Viertel.
Unübersehbar prangt ein riesiges Chamäleon zusammen mit dem Logo des Viertels von einer Häuserwand.
Es steht für die bunte Vielfalt von Kunst, Kultur, Sozialem und Wirtschaft. Das Viertel, wie die Bezirke Ostertor und Steintor von Bremern genannt werden, ist die östliche Vorstadt. Es ist der bunte Szene- und Kultur-Treffpunkt Bremens.
Für mich ist es ein Viertel der Kontraste: Hier trifft jung auf alt, laut auf leise, belebte Straßen auf stille Oasen mit kleinen Parks.
Wir verlassen den Trubel und gehen in die Mozartstraße, genießen die Atmosphäre der Altbremer Häuser. Hier möchte man gerne wohnen.
Wir kommen zum Kulturzentrum Lagerhaus in der Schildstraße und übersehen fast die Kultkneipe Lila Eule in der Bernhardstraße. Nur ein paar Schritte weiter landen wir an der Kreuzung Ostertorsteinweg/Sielwall/Vor dem Steintor/Am Dobben. Leider haben wir keine Zeit in der Coffee Corner einen Logenplatz einzunehmen und bei einem Latte Macchiato dem hektischen Treiben zuzusehen.
Um dem Ruf der Stadt Bremen gerecht zu werden, fängt es kurz an zu regnen, hört dann aber schnell wieder auf.
Wir wechseln die Seite, vorbei an einem kultigen Buchladen. Hier scheint alles Kult zu sein. So auch die Kneipen „Zur Schänke“ oder das Bermuda.
Hier wird die Nacht zum Tag gemacht.
Viele Häuser sind bemalt. Das Viertel ist ein bunter Mix aus kultigen Kneipen, schicken Restaurants, Second-Hand-Läden und Boutiquen.
Zurück auf der Hauptstraße, müssen wir noch unbedingt Wilhelm Holtorf besuchen — ein Gewürz- und Kräuterladen, dessen Betrieb in der vierten Generation geführt wird. Die Einrichtung ist noch aus der Zeit des Jugendstils.
Im Landweg gehen wir dann wieder an den Altbremer Häusern vorbei.
Wen kümmerts, wenn sich da vor einem Haus seit Jahren altes Gerümpel stapelt.
Kunstobjekt oder wohnt hier ein Messi?
Eine Hausbesitzerin erkennt unseren Führer Pierre und lädt unsere ganze Gruppe spontan zur Hausbesichtigung ein.
Unten ein großes Zimmer mit kleinem Balkon und wunderschönem Garten. Eine steile Stiege führt in das Obergeschoss. Alles in allem eine Idylle auf 70 qm.
Auf dem Rückweg zum Marktplatz machen wir noch einen kurzen Abstecher in den Schnoor, Bremens ältestes Stadtviertel. Das habe ich von früher noch vage in angenehmer Erinnerung.
Irgendwie habe ich das Gefühl, dass ich demnächst nochmal nach Bremen zurückkommen werde, um meine Eindrücke zu vertiefen. Vielleicht Ende August, denn dann findet alljährlich auf den beiden Hauptstraßen durchs Viertel, dem Ostertorsteinweg und der Straße Vor dem Steintor, das Viertelfest statt.
Wenn Ihr noch weitere schöne Orte von Bremen entdecken wollt, schaut Euch die Bremen-Tipps meiner Kollegin Romy an.
Ich danke der Bremer Touristik Zentrale für die Unterstützung im Rahmen des Reiseblogger Barcamps.
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Schöner Artikel mit tollen Bildern. Ich hätte gerne mehr Zeit im “Viertel” verbracht. Leider war nur ein Abendessen am Samstag drin. Auf diese Weise kann ich noch einmal mehr sehen 🙂 Danke dafür. Liebe Grüße, Ricarda
Hallo Ricarda,
immerhin hast du Viertel-Luft geschnuppert. Das ist schon mal ein Anfang…
LG, Peter
Hey Peter,
ein schöner Bericht, jetzt bekomme ich tatsächlich etwas Heimweh nach dem Viertel, wo ich mich schon nach wenigen Stunden schon fast wie ein Local gefühlt habe..naja fast. Die Stadtführung war wirklich super, (ich war nicht bei Pierre, sondern bei einem etwas älteren Herrn, der aber ziemlich flotte Sprüche am Start hatte). Ich werde definitiv nochmal nach Bremen zurückkommen, die Zeit war eindeutig zu kurz!
Hallo Sandra,
ja, ich war auch ganz erstaunt, was für eine reizvolle Stadt das doch ist.
BG, Peter
Passt so, lieber Peter, ich finde es sehr spannend, wie wir die Bremer Eindrücke unterschiedlich verarbeitet haben. Danke Dir für die guten Erinnerungen
R
Ich finde es auch ganz interessant, wie unterschiedlich die Beiträge im Rahmen des ReisebloggerBarcamps ausgefallen sind!