Amerika, El Salvador, Home, Honduras, Reiseziele, Zentralamerika
Kommentare 3

Zen­tral­ame­ri­ka (3): Von Hon­du­ras nach El Salvador

Zentralamerika, Belize, In den Straßen von Copán Ruinas

Als Back­pa­cker von Mexi­co über Beli­ze, Hon­du­ras, El Sal­va­dor, Nica­ra­gua, Cos­ta Rica nach Panama

Zentralamerika, Honduras, Copán Ruinas am Abend

Copán Rui­nas am Abend

Teil 3
Hon­du­ras: Lago de Yojoa — Copán Ruinas
El Sal­va­dor: San Sal­va­dor — Suchitoto
Die Zah­len in Klam­mern bedeu­ten Übernachtungen

Copán Rui­nas (8) Welt­kul­tur­er­be der UNESCO
Die­ser Ort stand wegen der Maya-Rui­nen schon seit den 70ern auf mei­ner Lis­te. Damals hat­te ich eine tol­le Zeit in Tikal / Gua­te­ma­la, und habe mir Hon­du­ras für spä­ter aufgehoben.
2013, und schon bin ich da!
Das klei­ne Städt­chen (38.000 EW) liegt nur ca 10km von der Gren­ze zu Gua­te­ma­la ent­fernt. Da ich hier ein paar Tage ver­brin­gen woll­te, habe ich mich für 5 Tage bei der Sprach­schu­le Escue­la Guaca­ma­ya angemeldet.

Fast alle Sprach­schu­len in Zen­tral­ame­ri­ka geben Ein­zel­un­ter­richt, 4 Stun­den am Tag. Meis­tens mit Haus­auf­ga­ben. Da hat man ganz schön zu tun. Oft sind kul­tu­rel­le Ange­bo­te ein­ge­schlos­sen. Unterkunft/Mahlzeiten kön­nen güns­tig mit­ge­bucht wer­den. Man kann die Anzahl der Tage/Stunden meis­tens auch indi­vi­du­ell verhandeln.

Zufäl­lig erleb­te ich die Feria (Fies­ta) mit, die jedes Jahr vom 15. — 20. März hier stattfindet.
Nach­dem mir das Igua­na Azul von der Lage nicht so zuge­sagt hat­te, bin ich für die ers­te Nacht ins Hotel Mar­Jen­ny. Danach bin ich wie­der umge­zo­gen, weil ich über die Schu­le eine Unter­kunft mit drei Mahl­zei­ten bei Casa Doña Ele­na B&B  🙂 bekam. Das war ein Glücks­griff! Man kann hier auch woh­nen, wenn man nicht die Schu­le besucht.

Zentralamerika, Honduras, Copán Ruinas, Blick aus meinem Fenster bei Doña Elena B&B

Copán Rui­nas, Blick aus mei­nem Fens­ter bei Doña Ele­na B&B

Ansons­ten ist hier im Moment jeden Tag/Abend Feria mit viel Böl­le­rei, aber alles in beschei­de­nem Rah­men. Aller­dings flie­gen da auch schon mal noch nachts um 03:00 Uhr die Rake­ten! An ver­schie­de­nen Aben­den wer­den Köni­gin­nen gewählt. Ein­mal eine 7‑jährige; am nächs­ten Abend muss­te die Wahl der 17-jäh­ri­gen Köni­gin erst­mal wegen Gewit­ter aus­fal­len; wur­de dann aber am nächs­ten Abend nachgeholt.

Die Maya-Stät­ten (20 Minu­ten zu Fuß, 15 US$ Ein­tritt incl. Las Sepul­turas) sind eine der bedeu­tends­ten prä­ko­lum­bi­schen Aus­gra­bungs­stät­ten. Die Stadt bei Copán Rui­nas domi­nier­te die Regi­on über Jahr­hun­der­te (250 — 900 n.Chr.).

Zentralamerika, Honduras, Copán Ruinas, Mayastätte

Copán Rui­nas, Mayastätte

Zentralamerika, Honduras, Copán Ruinas, Mayastätte

Copán Rui­nas, Mayastätte

Die nähe­re Umge­bung hat aber auch noch ande­re Aus­flugs­zie­le, zB Haci­en­da San Lucas (auch Unter­kunft; Spa­zier­gang von 30 Min.; Limo­na­de :-)), Cano­py Tours (45 Dol­lar; im Preis ent­hal­ten ist der neben­an lie­gen­de Macaw Moun­tain; man wird vom Via­Via abge­holt), Macaw Moun­tain (10 Dol­lar; Vogel­park an einem klei­nen Fluß; die Papa­gai­en sind aber in Käfi­gen; net­tes Cafe; ca 20 Fuß-Minu­ten); Reit­aus­flü­ge; Agu­as Cali­en­tes.

Zentralamerika, Honduras, Macaw in Mayastätte von Copán Ruinas

Macaw in der Maya­stät­te von Copán Ruinas

Als ich ankam, gab es gera­de einen Streik der Indi­ge­nas und man konn­te die Rui­nen nicht besich­ti­gen. Es ging dar­um, dass sie eine von der Regie­rung vor lan­ger Zeit ver­spro­che­ne Ent­schä­di­gung für ihr Land noch nicht bekom­men haben (die Regie­rung hat das Land aber anschei­nend inzwi­schen an Rei­che wei­ter­ver­kauft!). Sie dür­fen aller­dings noch auf ihrem Land blei­ben. So ein Streik ist natür­lich die Höl­le für die klei­ne Stadt bzw. den Tourismus.
Die Stra­ßen in Copán Rui­nas sind alle sehr steil, es gibt eine klei­ne, beschei­de­ne Pla­za. Über­all ist gröbs­tes Kopfsteinpflaster.

Zentralamerika, Honduras, In den Straßen von Copán Ruinas

In den Stra­ßen von Copán Ruinas

Mor­gens Schu­le und dann Aus­flü­ge in die nähe­re Umge­bung. Zur Zeit hat es so um die 37 Grad! Im Ort gibt es auch mal wie­der eine Mini­braue­rei — auch die ist wie­der so klein, dass man sie nicht sehen kann. Sie wird von einem Deut­schen nach dem Rein­heits­ge­bot (na klar!) betrie­ben; das Bier ist gut. Auf sei­ne Spätz­le habe ich noch kei­ne Lust, dafür bin ich noch nicht lan­ge genug unterwegs.

Ansons­ten über­le­ge ich gera­de, ob ich doch noch für ein paar Tage einen Abste­cher nach El Sal­va­dor mache (stand eigent­lich nicht auf mei­ner Liste).
Bue­no, gera­de habe ich ein Ticket gekauft und wer­de mor­gen früh um 04:00(!) Uhr mit einem „Shut­tle“ (Buchung über Via­Via, 3x in der Woche Mo/Mi/Fr, ca 36 US$) direkt nach El Sal­va­dor fahren.

22.03.
Honduras/Copán Rui­nas — El Flo­ri­do (Gren­ze) — Gua­te­ma­la – (Fron­te­ra) Angui­tu — El Sal­va­dor / San­Sal­va­dor — Suchi­to­to (3)

Mor­gens um 04:00 Uhr (ja, das ist mög­lich; aller­dings habe ich von 3:30 — 4:30 Uhr vor mei­ner Haus­tür gewar­tet, tod­mü­de!) ging es mit einem klei­nen Shut­tle-Bus in 5 Stun­den nach San Sal­va­dor in El Sal­va­dor (eini­ge Tra­vel­ler fuh­ren dann direkt mit ande­rem Bus 10 Stun­den wei­ter nach Nicaragua/León für ins­ge­samt 80US$)
Frü­her hät­te ich es mir nicht neh­men lasen das Gan­ze selbst zu orga­ni­sie­ren, in zig Etap­pen mit loka­len Bus­sen und vie­len War­te­zei­ten. Dies­mal nahm ich die etwas luxu­riö­se­re Vari­an­te. Es scheint leich­ter — wegen der bes­se­ren Stras­sen — zu sein über Gua­te­ma­la zu fahren.

El Sal­va­dor ist das kleins­te Land mit der größ­ten Bevöl­ke­rungs­dich­te in die­ser Ecke und hat 7 Mil­lio­nen EW, wobei davon allein 2 Mil­lio­nen in der Haupt­stadt San Sal­va­dor leben.
Seit dem 12-jäh­ri­gen Bür­ger­krieg (1979–1991 — die Mili­tär­dik­ta­tur wur­de durch die USA kräf­tig unter­stützt!!!) — scheint es jetzt eini­ger­ma­ßen sta­bil zu sein.
Seit 2001 ist der US-Dol­lar die offi­zi­el­le Währung.
In San Sal­va­dor nahm ich mir ein Taxi für 7 $ zum Bus­bahn­hof, um dann für wei­te­re 70 Cent(!) in 1.30 Stun­den nach Suchi­to­to (48 KM nörd­lich von San Sal­va­dor) zu fah­ren. In die­sem Gebiet began­nen die Kämp­fe im Bür­ger­krieg und ich erhoff­te mir mehr Infor­ma­tio­nen dar­über. Dar­über­hin­aus gibt es dort eine Rei­he von Gale­rien, die am WE geöff­net sind.

Zentralamerika, Suchitoto, auf dem Weg zur Villa Balanza, Blick zum See

Suchi­to­to, auf dem Weg zur Vil­la Balanza

Wie­der alles in gröbs­tem Kopf­stein­pflas­ter, schö­ne klei­ne Kir­che, der Fuhr­park der Poli­zei besteht aus einem Auto und 2 Quads. Immer wie­der sieht man Cam­pe­si­nos auf ihrem Pferd durch die Stadt reiten.

Zuerst lan­de­te ich im La Vil­la Bal­an­za, in einem pri­va­ten Haus mit drei Zim­mern und gro­ßer Küche. Direkt vor mei­ner Tür auf der Veran­da eine Hän­ge­mat­te mit Blick auf den Lago Suchit­lan.

Zentralamerika, El Salvador, Suchitoto, Lago Suchitlan

El Sal­va­dor, Suchi­to­to, Lago Suchitlan

Gelähmt vor Hit­ze lag ich trä­ge und apa­thisch die meis­te Zeit in mei­ner Hän­ge­mat­te. In mei­nem Zim­mer war es noch hei­ßer, da der Ven­ti­la­tor die hei­ße Luft nur gleich­mä­ßig ver­teil­te, sodass mir der Saft run­ter­lief. Auch mei­ne Lek­tü­re (“Solar”) ver­schafft mir kei­ner­lei Ablen­kung. Maxi­mal drei­mal am Tag konn­te ich mich auf­raf­fen und die 600 Meter zur zen­tra­len Pla­za gehen. Wobei die ers­ten 100 Meter beson­ders anstren­gend waren, da es steil nach oben ging. Da ich eine leich­te Magen‑, Darm­ir­ri­ta­ti­on hat­te, ging ich in eine Apotheke.
Die bei­den Ange­stell­ten waren von mir durch ein beein­dru­cken­des Stahl­git­ter getrennt. Ich ver­sorg­te mich mit 6 Pil­len — in die­sen Län­dern kann man die meis­tens ein­zeln kaufen.
In der Apo­the­ke gab es außer­dem Kugel­schrei­ber, Schul­hef­te und ande­re Schreib­wa­ren. Irgend­wann war mir die Hit­ze zuviel und so kam es zu einem Hotelwechsel.

Zentralamerika, El Salvador, Suchitoto, Hotel Los Almendros de San Lorenzo / Suite

Suchi­to­to, Hotel Los Almen­dros de San Loren­zo / Suite

Laut Lonely Pla­net ist das 5‑S­ter­ne-Hotel Los Almen­dros de San Loren­zo, die ehe­ma­li­ge Haci­en­da des fran­zö­si­schen Bot­schaf­ters, das ele­gan­tes­te Hotel in El Sal­va­dor. Ich näch­tig­te dort in der größ­ten Suite.
Ursprüng­lich hat­te ich ein nor­ma­les Zim­mer gebucht bzw. bezo­gen. Beim durch­zap­pen der TV-Kanä­le miss­fiel mir die Qua­li­tät des Signals (schließ­lich woll­te ich zumin­dest ver­nünf­ti­ge Bil­der der For­mel 1 in Malay­sia sehen!). Flugs monier­te ich dies und der Tech­ni­ker wur­de geru­fen. Er mach­te sich an die Arbeit, kam aber letzt­lich zu kei­nem posi­ti­ve­ren Ergebnis.
In mei­nem Gespräch mit der Rezep­ti­on mach­te ich deut­lich, dass ich von die­sem Haus mehr erhofft hat­te, wor­auf­hin man mich schließ­lich in die größ­te Suite ver­leg­te. Ich kam mir dort zwar etwas ver­lo­ren vor, aber man will die Leu­te ja nicht vor den Kopf sto­ßen und so habe ich mich brav gefügt.
Akti­vi­tä­ten in Suchi­to­to: mit der Fäh­re auf dem Lago Suchit­lan ein­mal über den See (25Min.) und gleich wie­der zurück (wei­te­re 25 Min. ins­ge­samt 2 US$)

Für den nächs­ten Tag hat­te ich einen Gui­de gebucht, des­sen Auf­ga­be es war mich über den Bür­ger­krieg aufzuklären.
Nel­son hol­te mich pünkt­lich um 8 Uhr an der Pla­za ab. Zuerst mal kurv­ten wir eine Drei­vier­tel­stun­de durch die Gegend um eine offe­ne Repa­ra­tur­werk­statt zu fin­den und sei­nen Rei­fen repa­rie­ren zu las­sen. Danach ging es dann aber ins Umland und der Kriegs­ve­te­ran erzähl­te mir sei­ne Geschich­te und ver­such­te mir sämt­li­che Tak­ti­ken des Gue­ril­la­krie­ges zu ver­mit­teln — und davon gab es reichlich.

Zentralamerika, Suchitoto, Überbleibsel des Bürgerkrieges

Suchi­to­to, Über­bleib­sel des Bürgerkrieges

Als per­fekt aus­ge­bil­de­ter Gue­ril­le­ro gin­gen wir schließ­lich aus­ein­an­der. Aller­dings nicht ohne mein Ver­spre­chen bald wie­der­zu­kom­men und sei­ne Geschich­te in einem Film zu ver­ewi­gen. Dies Ver­spre­chen hat­te er mir abge­run­gen, nach­dem er erfah­ren hat­te, dass ich fürs Fern­se­hen tätig war.
Mei­ne Zukunft scheint somit gesichert!!!

Teil 4
El Sal­va­dor: Suchi­to­to — San Sal­va­dor — La Libert­ad — El Tun­co (7)
Nica­ra­gua: León (5) — Gra­na­da (3)

Eure Beloh­nung für mei­nen Bei­trag ist es, wenn Ihr ihn auf Eurem Social Net­work teilt. Danke!

3 Kommentare

  1. Hal­lo Peter, dan­ke für die super Infos! Wann warst Du denn in El Sal­va­dor, weil du schreibst dass es gar so heiß war? Ich flieg im April und da solls angeb­lich am hei­ßes­ten sein, ich lass mich über­ra­schen ob ich dann über­haupt aus dem Haus raus­kom­men kann 😉

    • Hal­lo Ste­fa­nie, ich war ab dem 22. März in El Sal­va­dor, wobei es in Suchi­to­to extrem war. Ich hof­fe, du kommst auch an die Küs­te. In El Tun­co (sie­he der anschlie­ßen­de Bericht) hät­te ich es zB gut und ger­ne auch län­ger ausgehalten.…Viel Spaß, Peter

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert