Samara, Flying Crocodile Lodge
Teil 8
Costa Rica: Los Chiles — Upala — Cana — Liberia — Playas del Coco(2) — Liberia — Playa Tamarindo (2) — Santa Cruz — Nicoya — Samara (3)
Die Zahlen in Klammern stehen für Übernachtungen
Costa Rica (4,5 Mio EW)
23.04.
Los Chiles — Upala — Cana — Liberia — Playas del Coco
In aller Herrgottsfrüh fuhr mein Bus, vorbei an einem See, in Richtung Upala. Durch schöne Landschaft über eine weniger schöne Strasse. In den meisten Dörfern drehten wir eine Ehrenrunde durch das ganze Dorf, um Leute einzusammeln, auch viele Schüler.
In Upala war der Anschlussbus nach Liberia vor meiner Nase abgefahren, sodass ich erst warten und dann um 8:45 Uhr eine Fahrt nach Cana auf mich nehmen musste. Dort kam uns dann der Bus nach Liberia entgegen und wir konnten ihn zum Glück stoppen. Fliegender Wechsel.
Von Liberia dann um 12 Uhr mit dem stündlichen Bus meine für heute letzte Busfahrt nach Playas del Coco, wo ich mittags, gerade noch rechtzeitig zur Übertragung des Champion League Spiels Bayern München gegen Barca ankam. Erst nach dem Spiel suchte ich mir eine Bleibe und besichtigte den Strand.
Was soll ich sagen?! Erstmal war ich enttäuscht. Zu lebhaft hatte ich noch Little Corn Island in Nicaragua vor Augen. Die Unterkunft (hinter der kleinen Kirche beim Fußballplatz in Strandnähe gibt es mehrere) war auch nicht der Brüller und mit 25 Dollar zu teuer für das Gebotene. Die Preise scheinen enorm gestiegen zu sein (Coco Azul verlangt zB 30 Dollar!). Immerhin hatten die Bayern 4:0 gewonnen.
Am nächsten Tag zog ich dann glücklicherweise ins M&M Hotel 🙂 direkt am Strand, Zimmer 29 (22 US$ pro Person) im ersten Stock mit riesiger Veranda und Blick aufs Meer; Küchenbenutzung mit großem Kühlschrank.
Da hat mir dann auch der Strand schon besser gefallen!
Begegnung Im Supermarkt / Shit happens
Im Supermarkt traf ich das Rentnerehepaar Horst und Erika aus Köln.
Erika hatte spitzbekommen, dass ich des Spanischen mächtig und gleichzeitig ein Landsmann war. Sie wollte nun von mir das Wort für Weizenmehl wissen. Ich konnte immerhin mit dem Wort für Weizen aufwarten, was schliesslich zum erolgreichen Abschluss des Kaufs von Weizenmehl führte. Im Laufe unseres Gesprächs erfuhr ich, dass das Ehepaar gleich nach seiner Ankunft in San José etwas Pech hatte.
Als sie aus einem Bus stiegen, stürzte sich eine Horde von Taxifahrern auf sie, um sie als Kunden für eine Weiterfahrt, wohin auch immer, zu gewinnen. Horst war für die Unterkunftsuche zuständig und ließ Erika kurz alleine. Diese vertraute ihren Rucksack für kurze Zeit einem etwa 50-jährigen Taxifahrer an, schließlich sah der vertrauenswürdig aus. Kaum hatte sie sich einmal umgedreht war der Taxifahrer zwar noch da, aber ihr Rucksack (incl Pass) war und blieb verschwunden. Irgendjemand meinte er hätte einen Jungen mit dem Rucksack weglaufen sehen.…..
25.04.
Playas de Coco – Liberia — Playa Tamarindo
Heutiges Ziel war Playa Tamarindo.
Ziemlich umständliche Fahrerei – man muss zuerst leider zurück nach Liberia. Da ich bereits um 6 Uhr gestartet war, kam ich um 12 Uhr an.
Playa Tamarindo ist im Lonely Planet durchaus positiv beschrieben.
Playa Tamarindo war für mich wie ein Märchen.
Allerdings dachte ich da eher an “Des Kaisers neue Kleider”.
Es gibt zwar einen guten Strand, aber im ganzen Ort (und darüber hinaus) stinkt es nach Müll. Jeder tut so, als ob nichts ist. Als ich das Mädel an der Rezeption darauf ansprach, stimmte sie mir allerdings sofort augenverdrehend zu.
Der Ort ist extrem touristisch. Das bedeutet: zu teure Lokale/Unterkünfte.
Auch der “Tamarindo Backpacker” (40 Dollar für Zimmer ohne Bad; Dorm mit mäßiger AC für 6 Dollar; gute Küche; kleiner Pool) hielt nicht das, was der Lonely Planet mit seinem “Pick” versprach. Also wechselte ich für die zweite Nacht ins “La Botella de Leche” (kl. Pool; gute Küche; Zimmer mit AC und Bad für 30$ war ok).
Tipp: In ca 25 Fuß-Minuten kann man den sehr schönen Playa Langosta — der Strand vor dem Hotel Barcelo (Zimmer: 99$, All inclusive) erreichen. Hier riecht es auch nicht mehr so streng.
John der Schatzsucher…
Am Strand treffe ich John. Er ist mir aufgefallen, weil er mit seinem “Minensuchgerät” und Kopfhörern unterwegs ist und den Boden sorgfältig nach Wertgegenständen absucht. Da ich immer schon mal wissen wollte, ob sich das wirklich lohnt, frage ich ihn, was dabei so rüberkommt.
John kommt aus New York und hat die Ausrüstung für 1.200(!) Dollar erstanden. Er ist am Tag mehrere Stunden unterwegs und gesteht, dass das hier unten wohl kein wirklich gutes Terrain sei. Seine Ausbeute des Tages ist mager: er kramt aus seiner Tasche einige Bierdosenverschlüsse und eine Münze im Wert von 20 Cent. Er gibt allerdings zu, noch Anfänger zu sein und die verschiedenen Geräusche — das Gerät hat 5 verschiedene Knöpfe an denen er die Feinabstimmung vornehmen kann — noch nicht richtig zuordnen könne. Es könne Jahre dauern bis er den Wert des Gerätes wieder raushätte hatte ihm ein Profi verraten. Also richtig reich werden könne man damit wohl nicht.
27.04.
Playa Tamarindo – Santa Cruz – Nicoya – Samara
Mit der Gray Line kann man für 47 Dollar direkt von Tamarindo nach Samara fahren. Ich ziehe es vor um 6 Uhr den local Bus nach Santa Cruz zu nehmen. Der 8‑Uhr-Bus ist mir dort gerade vor der Nase weggefahren (5 Minuten zu früh!). Also geht’s erst um 10 Uhr weiter nach Nicoya. Um 12 Uhr bin ich dann in Samara. Und das alles für zusammen nur ca 5 Dollar!
Teil 9 Zentralamerika
Costa Rica: Samara- Nicoya — Playa Naranjo — Puntarenas — Paquera — Cóbano — Montezuma — Santa Teresa / Mal País