Gärten der Welt in Berlin:
Endlich! Vor ein paar Tagen war ich in den Gärten der Welt in Berlin.
Oft gewollt, aber nie geschafft.
Wie kommt man dorthin, was gibt es zu sehen und lohnt sich der Besuch?
Die Empfehlung seitens der Gärten der Welt lautet, sich für die Anfahrt der öffentlichen Verkehrsmittel zu bedienen. Also besteige ich am Bahnhof Zoo die S7 Richtung Ahrensfelde. Da ich weiß, das man eine ganze Ecke dorthin fährt, löse ich intelligenterweise gleich das Ticket für Zone ABC = 3,30 €. Wie sich später rausstellt, hätte ich nur 2,70 € für Zone AB zahlen müssen! Ich denke mir: man muss auch gönnen können!
Der Eintritt kostet normalerweise 5 €, heute aber 7 Euro.
Im vorderen Bereich ist nämlich die Veranstaltung Sultans Fest.
Der Eintrittskarte entnehme ich, dass der Sultan zum Fest bittet:
„11 Jahre orientalischer Garten. Kulinarische Köstlichkeiten, stimmungsvolle Musik und anmutiger Tanz entführen die Besucher in eine Welt des Orients“.
Und tatsächlich kommt mir auch gleich ein Kamel mit einem 8‑jährigen Mädchen entgegen. Geführt wird das Kamel von einem Angestellten des Sultan. Die Mutter schreitet stolz nebenher.
Das Fest hebe ich mir für später auf und beginne meinen Rundgang…
Gärten der Welt — Entstehungsgeschichte
Der „Erholungspark Marzahn“ ist 1987 aus der Berliner Gartenschau — anlässlich der 750-Jahr-Feier Berlins im Osten der geteilten Stadt — entstanden.
Im Jahr 2.000 wurde mit dem Chinesischen Garten dann der erste Themengarten eröffnet. In den darauffolgenden Jahren erhielt der Park durch weitere Themengärten aus Asien und dem Orient seinen Namen “Gärten der Welt”.
Mittlerweile gibt es auf der Parkanlage die folgenden in sich abgeschlossenen Themengärten unterschiedlicher Größe aus verschiedenen Teilen der Welt:
Chinesischer Garten
Eröffnung: Oktober 2000
Mit 27.000 m² größter Chinesischer Garten Europas (ca. 4.500 m² Teichfläche)
Die gesamten Materialien wie Hölzer, Steine, Felsen, Skulpturen und Möbel wurden in rund 100 Seecontainern aus China nach Berlin geschafft. Beispielhaft ist ein großes Teehaus.
Japanischer Garten
Eröffnung: April 2003 / Größe: 2.700 m²
Im Rahmen der Städtepartnerschaft Berlin-Tokyo schuf der Gartendesigner und Zen-Priester Shunmyo Masuno einen Japanischen Garten mit traditionellen Stilelementen. Es gibt einen Pavillon, typisch japanische Pflanzen, wie Fächerahorn, Lavendelheide und Zierkirschen, einen Hügel mit Wasserläufen, einen Teich und Trockengarten.
Balinesischer Garten
Eröffnung: Dezember 2003 / Größe: 500 m² in einer Leichtbauhalle.
Derzeit im Umbau zu einer größeren, energieeffizienteren Halle, die 2017 zur IGA wiedereröffnet werden soll.
Orientalischer Garten
Eröffnung: Juli 2005 / Größe: 6.100 m²
Koreanischer Garten
Eröffnung: März 2006 / Größe: rund 4.000 m²
Heckenirrgarten / Labyrinth
Eröffnung: Juni 2007 / Größe: 1.800 m² Hecken
Der Heckenirrgarten entstand nach dem Vorbild des Irrgartens vom Hampton Court Palace in England aus dem 17. Jahrhundert.
Italienischer Renaissancegarten
Eröffnung: Mai 2008 / Größe: etwa 3.000 m²
Christlicher Garten
Eröffnung: April 2011 / Größe: 1.000 m²
Von einer hohen Buchenhecke umgebene Nachbildung der Urform eines Klostergartens. Der Wandelgang ist eingefasst mit meterhohen Gittern, die aus Textpassagen des Alten und Neuen Testaments und aus der Philosophie bestehen.
Englischer Garten
Ein weiterer Themengarten — der Englische Garten — soll im Rahmen der Internationalen Gartenausstellung IGA 2017 eröffnet werden.
Zur Zeit sind der Balinesische Garten und der Italienische Renaissancegarten nicht für den Publikumsverkehr zugänglich. Das hängt vermutlich damit zusammen, dass der Park von jetzt rund 21 Hektar auf über 40 Hektar erweitert und für die Internationale Gartenausstellung/IGA 2017 umgebaut wird.
Fazit
Ich finde es einen schönen Ausflug, wenn man schon viel von Berlin gesehen hat und große Parks mag. Hier liegt der Reiz in der Anlage, den Spielplätzen, der Vielfalt der Themengärten und vor allem im Labyrinth.
Allerdings blieb der Wow-Effekt bei mir aus.
Vielleicht sollte man den Besuch mit einer der zahlreichen Veranstaltungen verbinden.
Ich bin sicher, dass hier 2017 während der IGA ein großer Publikumsandrang herrschen wird. Hierfür ist sogar eine Seilbahn über das Gelände in Planung.
Bei meinem Besuch im August hielt sich der Andrang in Grenzen.
Gärten der Welt Berlin / Info & Tipps
Öffnungszeiten
Sommer: 9 bis 20 Uhr / Winter: 9 bis 16 Uhr
Achtung: Die Gärten der Welt sind ab dem 17. Oktober 2016 wegen der Vorbereitung zur Internationalen Gartenausstellung IGA 2017 (13. April bis 15. Oktober 2017) geschlossen.
Eintrittspreis: Normal 5€
Je nach Saison und Veranstaltung kann es auch weniger oder mehr sein.
Adresse / Anfahrt
12685 Berlin Marzahn, Eisenacher Straße 99, Telefon: 030 — 700 90 66 99
S‑Bahn: S7 Richtung Ahrensfelde bis Station Marzahn — Die S7 fährt zB von Bahnhof Zoo, Hauptbahnhof, Friedrichstraße, Hackeschen Markt, Alexanderplatz, Ostbahnhof etc.
Weiter mit Bus 195 bis zur Haltestelle Gärten der Welt.
Da ich nächstes Wochenende nach Berlin fahre kommt mir dieser Beitrag gerade richtig. Ich liebe schöne Gärten, auch wenn ich zu dieser Jahreszeit leider nicht sehr viel von deren Pracht mit bekommen werde. Trotzdem ein sehr ansprechender Artikel.
Danke für das positive Echo.
Ja, ist in der Tat etwas früh. Aber wer weiß, vielleicht ist ja dort schon irgendetwas frühlingshaftes am blühen…
Guten Tag,
als Kind habe ich immer sehr viel in den heutigen Gärten der Welt gespielt. Damals sah das alles noch ganz anders aus und wir hatten wirklich viel Spaß dort. Heute sieht es wirklich gut aus. Es ist toll was sie daraus gemacht haben. Derzeit lasse ich mir meinen eigenen Garten gestalten.