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Mit der Stra­ßen­bahn durch Lis­sa­bon – Tipps zu den Sehenswürdigkeiten

Lissabon, Straßenbahn am Praça Luís de Camões, Titelbild

Stra­ßen­bahn Lis­sa­bon – Tipps zu den Sehens­wür­dig­kei­ten auf der Strecke.

Wenn ich von der Stra­ßen­bahn, der „Eléc­tri­co“ in Lis­sa­bon rede, mei­ne ich vor­zugs­wei­se die Linie 28.
Davon abge­se­hen, dass die Stra­ßen­bah­nen von Lis­sa­bon — vor allem die Linie 28 — das tou­ris­ti­sche Aus­hän­ge­schild sind und das Stadt­bild prä­gen, könnt Ihr mit ihnen zu zahl­rei­chen Sehens­wür­dig­kei­ten gelangen.

Da ein Wag­gon nur 20 Sitz- und 38 Steh­plät­ze hat, sind die Bah­nen oft über­füllt und es kann zu län­ge­ren War­te­zei­ten kom­men. Wenn die Bahn dann kommt, soll­te man immer deut­li­che Hand­zei­chen geben.
Man steigt vor­ne ein und zahlt beim Fah­rer oder ent­wer­tet das Ticket! Es ist meist güns­ti­ger vor­her ein 24-Stun­den-Ticket (6,50€) zu kau­fen, da jede Fahrt 1,90€ kos­tet. Aus­ge­stie­gen wird in der Regel hinten!

Straßenbahn Lissabon. An der Praça Luís de Camões

Stra­ßen­bahn an der Pra­ça Luís de Camões

Straßenbahn Lissabon

1901 nahm die ers­te elek­tri­sche Stra­ßen­bahn ihren Dienst auf. Dabei wur­de die Linie 28 erst im Jahr 1928 ein­ge­führt. Das „E“ bei der 28E steht für Eléctrico.

Es geht alles sehr hemds­är­me­lig und unkom­pli­ziert zu:
an eini­gen Stel­len muss der Fah­rer aus­stei­gen, um die Wei­che mit der Hand umzulegen.
An ande­rer Stel­le steht ein ande­res Fahr­zeug auf den Schie­nen und hin­dert uns an der Wei­ter­fahrt. Ich habe es dann immer so erlebt, dass wir gedul­dig gewar­tet haben, kann aber nicht aus­schlie­ßen, dass es auch mal Ärger gibt.

Die Stra­ßen­bahn 28 durch­quert Lis­sa­bon von Ost nach West…

Start­punkt ist die Pra­ça Mar­tim Moniz am Fuße des Cas­te­lo de São Jor­ge. Nach der Ave­ni­da Almi­ran­te Reis geht es berg­auf in den Stadt­teil Gra­ça, zur Lar­go da Gra­ça. Hier soll­te man die Fahrt auf jeden Fall für den Aus­blick vom Mira­dou­ro da Gra­ça unter­bre­chen. Der Aus­sichts­punkt mit zwei Kios­ken ist vor der 1271 von Augus­ti­nern gebau­ten Igre­ja de Gra­ça.
Hier kann man auch noch schön am Abend sitzen.

Lissabon, Aussichtspunkt Miradouro da Graça

Mira­dou­ro da Graça

Nach einer kur­zen Fahrt bie­tet sich schon der nächs­te Stopp an: die Kir­che São Vicen­te de Fora. Gleich hin­ter der Kir­che fin­det jeden Sams­tag und Diens­tag der gro­ße „Floh­markt der Die­be“ (Fei­ra da Ladra) statt.

Danach führt die Fahrt durch ein Laby­rinth aus mit­tel­al­ter­li­chen engen Gas­sen des Stadt­teils Alfa­ma – teil­wei­se ein­glei­sig und in der Rua das Esco­las Gerais an man­chen Stel­len nur vier Meter breit. Hier ver­kehrt zusätz­lich die 12E.

Ein schö­ner Stopp ist dann bei den Aus­sichts­punk­ten Mira­dou­ro Lar­go das Por­tas und Mira­dou­ro de San­ta Luzia.

Straßenbahn Lissabon. Am Largo das Portas

Stra­ßen­bahn am Lar­go das Portas

Von hier kann man natür­lich auch die Terppe run­ter­ge­hen und zu Fuß durch die Gas­sen von Alfa­ma zur Kathe­dra­le gehen.

Dicht vor­bei an der Kathe­dra­le errei­chen wir in der Baixa auf der Rua da Con­ce­i­ção, den tiefs­ten Punkt der Stre­cke. Wenn wir hier die Rua Augus­ta (Fuß­gän­ger­zo­ne) pas­sie­ren und in Rich­tung Tejo schau­en, sehen wir hin­ter dem Tor den Pra­ca do Comércio. Am ande­ren Ende liegt der Rossio-Platz.

Straßenbahn Lissabon. An der Oper

Stra­ßen­bahn an der Oper

Straßenbahn Lissabon. Am Praça Luís de Camões mit 1 wartendem Passagier

Stra­ßen­bahn am Pra­ça Luís de Camões — nor­ma­ler­wei­se ist es hier wesent­lich voller…

Ab jetzt geht’s berg­auf Rich­tung Bair­ro Alto (Ober­stadt), dem Vier­tel für Nacht­schwär­mer. Der Anstieg beginnt gleich mit der steils­ten Stel­le von 13,5 Pro­zent in der Cal­ça­da Nova de São Fran­cis­co. Ich bin fas­zi­niert mit wel­cher schein­ba­ren Leich­tig­keit die Bahn den Berg erklimmt.

Straßenbahn LissabonVor­bei an der Oper pas­sie­ren wir den Lar­go do Chia­do (Fuß­gän­ger­pas­sa­ge, Café A Bra­silei­ra mit Bron­ze­fi­gur von Fer­nan­do de Pes­soa, Stra­ßen­mu­si­ker) und sind schon am Pra­ça Luís de Camões. Hier star­tet täg­lich um 11 Uhr die Free Wal­king Tour. Die von hier aus­ge­hen­de Rua do Nor­te mit ihren Sei­ten­stra­ßen ist die Haupt-Knei­pen­stra­ße und abends vol­ler Men­schen. Auch kann man von hier leicht in gut zehn Minu­ten zum Mira­dou­ro de Alcán­ta­ra die Stra­ße hochgehen.

Wenn man nicht auf­ge­passt hat, macht die Bahn jetzt ein Schlei­fe und star­tet von hier die Rück­fahrt zum Pra­ça Mar­tim Moniz.

Straßenbahn Lissabon. In enger Straße

Straßenbahn Lissabon. Vor der Basílica da Estrela

Vor der Basí­li­ca da Estrela

Ande­ren­falls fährt die Stra­ßen­bahn wei­ter Rich­tung Pra­ze­res am Par­la­ments­ge­bäu­de Pala­cio de Sao Ben­to vor­bei. Ein paar Hal­te­stel­len spä­ter kann das glei­che Spiel an der Basí­li­ca da Est­re­la und dem gegen­über­lie­gen­den gleich­na­mi­gen, schö­nen Park pas­sie­ren. Auch hier haben vie­le Bah­nen ihren End­punkt erreicht und bie­gen in die Schlei­fe ein. Bei­des, die Kir­che und der Park sind aber auch einen Halt wert.

Wer jetzt unbe­dingt noch zum Fried­hof von Pra­ze­res will, muss sich wie­der anstellen.

War­nung vor Taschendieben.
In der 28 und 15 kommt es anschei­nend öfter zu Taschen­dieb­stäh­len. Die Die­be tre­ten ger­ne in Grup­pen auf. Sie sind höf­lich, machen den Ein­druck von Tou­ris­ten, las­sen einen vor beim Abstem­peln des Fahr­scheins und ver­ur­sa­chen ein Gedrän­ge in dem sie dann zuschlagen.

Die schöns­ten Lis­sa­bon Touren

Es gibt eine Rei­he von Tou­ren*, die ich noch machen möchte:
Lis­sa­bon Street-Art Tour
Tages­tour nach Sin­tra und Cascais
Die Hügel Lis­sa­bons mit dem E‑Bike erkunden
Segel­tour auf dem Tejo
Lis­sa­bon per Tuk-Tuk
Ein­tritts­ti­cket zum Hie­ro­ny­mus Klos­ter (ohne Anstehen)
Sin­tra: Pala­cio Nacio­nal da Pena & Park (ohne Anstehen)

Wei­te­re Bei­trä­ge über Lissabon:
Lis­sa­bon Tipps: 12 Din­ge, die Ihr machen solltet
Die 10 schöns­ten Aus­sichts­punk­te “Mira­dou­ros”
Das por­tu­gie­si­sche Neu­schwan­stein — Aus­flug nach Sintra

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10 Kommentare

  1. Christina sagt

    Die 28 in Lis­sa­bon ist wirk­lich eine Fahrt wert. Wenn auch meist über­füllt. Dhet soll­te man das mit den Taschen­die­ben wirk­lich ernst neh­men. Ich war hier trotz Wach­sam­keit selbst schon betrof­fen. Und das ist mir noch nir­gend­wo auf der Welt pas­siert. ????Unglaub­lich wie geschickt sie sind. Lei­der habe ich das gestoh­le­ne Etui auf dem “Markt der Die­be” nicht wie­der gefun­den. ???? Also Augen offen und Taschen wenn es geht abschlie­ßen o.ä.. Eine Unter­bre­chung der Fahrt zum Besuch des Pan­the­ons lässt sich auch emp­feh­len. Wirk­lich ein beein­dru­cken­der Bau mit einem tol­len. Blick von der obi­gen Plattform.

  2. Heike Dedenbach sagt

    Hal­lo Peter,
    Zunächst ein­mal vie­len Dank für den infor­ma­ti­ven Über­blick über Lis­sa­bon! Eine kur­ze Nach­fra­ge: wel­cher Anbie­ter bie­tet die Belem­tour an und soll­te man sie vor­ab buchen? Es gibt derer doch vie­le und ich wäre dank­bar für einen Tipp. Bin über Pfings­ten dort und wäre daher für eine schnel­le Ant­wort dankbar ?.

    • Hal­lo Heike,

      Treff­punkt, Kos­ten und Zeit der Belem­tou­ren habe ich unter Punkt 6 mei­nes Bei­trags “Lis­sa­bon Tipps.…” beschrie­ben. Ein­fach hin­ge­hen. Du kannst vor Ort zah­len und musst dich nicht anmelden.
      Viel Spass, Peter

  3. claudia c. sagt

    hal­lo peter,
    fah­re mit mei­ner toch­ter und mei­ner mit­ter für drei tage nach lis­sa­bon … kann ich online im vor­feld ein stras­sen­bahn­ti­ket oder sonst irgend­wel­che sehens­wür­dig­kei­ten-tikez buchen ?
    dan­ke schö­ne grüs­se claudia

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