Mompiche ist der nördlichste und letzte Strandort an der Pazifikküste Ecuadors, den ich besuche. Von hier werde ich anschließend direkt nach Quito fahren.
Das Wetter ist mies und entsprechend ist der Zustand der wenigen Straßen in Mompiche. Straßen ist in diesem Fall ein purer Euphemismus, denn es sind Schlammpisten, die hauptsächlich aus riesigen Pfützen bestehen.
Ich wollte mir eigentlich gleich nach meiner Ankunft das Hostal Oleaje anschauen. Angesichts des schlammigen Weges habe ich das Vorhaben auf später verschoben.
Selbst den kleinen Strand habe ich zuerst nur aus der Distanz gesehen.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Mompiche — Der Ort
- 2 Mompiche — Der Strand
- 3 Mompiche für Surfer
- 4 Ausflüge zum Playa Negra und Playa Portete
- 5 ATM / Cajero Automático
- 6 Mosquitos
- 7 Beste Reisezeit für die Pazifikküste Ecuadors
- 8 Unterkünfte in Mompiche
- 9 Essen
- 10 Anreise & Weiterreise nach/von Mompiche
- 11 Fazit und Reisetipps für die Pazifikküste Ecuadors
Mompiche — Der Ort
Mompiche ist einer dieser Orte, der gerne als Refugium für Hippies bezeichnet wird. Allerdings verbinde ich Hippies mit einer anderen Zeit und Subkultur. Wie dem auch sei, die Traveller, Backpacker und Surfer sind auf jeden Fall die Nachfahren. Und die finden in Mompiche ihr persönliches Shangri-La. Auf der kurzen Hauptstraße gibt es nur ein paar einfache supermercados mit allem Notwendigen. Es gibt einen kleinen Bäcker, der auch gleichzeitig als Café funktioniert. Gegenüber gibt es sogar einen Fleischer. Eine handvoll einfacher Restaurants und erstaunlich viele Unterkünfte. Die meisten sind urig und sehr einfach. Mit etwas Glück kann man ein Haus mieten. Der Ort ist winzig und hat nur ein paar hundert Einwohner. Einen Malecon sucht man vergebens. Der Strand ist nicht übermäßig groß. Die Fischerboote machen deutlich, wovon hier gelebt wird. Allerdings gewinnt der Tourismus zunehmend an Bedeutung…
Mompiche — Der Strand
Mompiche besteht im Wesentlichen aus einer 300m langen Hauptstraße, die zum Meer führt. Von ihr zweigen auf der rechten Seite drei Straßen ab und linkerhand, 50m vor dem Meer, eine kurze holprige Sandpiste, die zum Strand führt. Am Strand liegen ein paar Fischerboote.
Es gibt die Möglichkeit surfen zu lernen oder sich auf der Slackline zu versuchen. Am Ende des Strandes gibt es eine handvoll Liegestühle. Wenn man dann noch ein Stückchen weitergeht führt links vor der Felswand ein Weg zu einer Asphaltstraße. Dort geht man entlang, wenn man zum kleinen Playa Negra will.
Am Sonntagnachmittag findet am Strand ein Fußballturnier statt. Es spielen sowohl männliche als auch weibliche Teams. Alle in Trikots.
Besonders sympathisch finde ich: mitten im Spiel will ein Fischer sein Boot zu Wasser lassen. Es folgt eine Spielunterbrechung, denn das Boot muss natürlich durch das Spielfeld geschoben werden.
Die Spieler beider Mannschaften packen mit an und nach kurzer Unterbrechung und geht das Spiel weiter.
Lange Strandspaziergänge kann man in Mompiche nur bei Ebbe unternehmen. Dafür geht es dann in nördlicher Richtung unendlich weit. Vereinzelt stehen hier in großen Abständen ein paar einsame Häuser, sogar Unterkünfte. Einen Landweg hierher scheint es aber nicht zu geben! Entsprechend unbewohnt sehen diese Häuser aus.
Mompiche für Surfer
Es gibt mehrere Stellen für Surfboard-Ausleihe und eine Escuela de Surf am Strand
Ein Surfer, der die besten Surferorte an der Pazifikküste Ecuadors aus Erfahrung kennt, sagt mir Montañita steht für konstante Wellen, Ayampe und Playa Negra in Mompiche für strong waves. Wo anders lese ich, dass „die wohl beste Welle von Ecuador nördlich des Äquators in Mompiche ist, ein Pointbreak mit einer sehr schönen Linken. Ein weiterer sehr guter Spot in dieser Region ist Atacames, ein Beachbreak mit vielen schönen Linken und Rechten“. Andere wiederum sagen, dass es hier auch gut für Surf-Anfänger sein soll.
Auf jeden Fall sehe ich permanent Surfer mit ihren Boards durch den Ort laufen. Und wenn sie nicht am Ortsstrand surfen, fahren sie mit dem Moto für 1 Dollar zum Playa Negra.
Ausflüge zum Playa Negra und Playa Portete
Zum Strand Playa Negra geht man auf der Asphaltstraße ungefähr eine Dreiviertelstunde Richtung Süden. Wesentlich schneller geht es, wenn man bis zum absoluten Ende des Strandes geht und dann links den Weg nimmt.
Alternativ kann man sich natürlich auch für 2 Dollar ein TukTuk nehmen.
Tipp: am Anfang dieses Weges — gleich beim Strand — gibt es eine Reitmöglichkeit.
Playa Portete: Mit Mototaxi von Mompiche für 2$. Wenn man der oben erwähnten Straße weiter folgt, gelangt man zum All inclusive Hotel Resort Decameron. Bald danach endet die Straße an einem Flussausläufer. Dort lässt man sich für 50 Cent zum wunderschönen Postkartenstrand Playa Portete übersetzen. Gut für Spaziergänge oder zum Baden.
Es gibt ein paar Restaurants. Das größte davon ist allerdings nur für Gäste des Decameron Hotels.
ATM / Cajero Automático
Es gibt keinen!
Mosquitos
Hier bin ich noch am meisten gepiesackt worden.
Beste Reisezeit für die Pazifikküste Ecuadors
Die Hauptsaison geht von Dezember bis Mai. Tagsüber jede Menge Sonne. Oft Regen in der Nacht und mittags. Die wärmsten Monate sind April und Mai mit einer Durchschnittstemperatur von 29 Grad. Die kühlere Nebensaison geht von Juni bis November. Dann ist es auch trockener und es herrscht oft ein grauer Wolkenhimmel. Am kältesten ist es im August und September mit durchschnittlich 20 Grad.
Ich war Mitte Februar in Mompiche. Tagsüber waren es um die 25 Grad. Hohe Luftfeuchtigkeit. Leider auch viel Regen, der die Straßen in Schlammpisten verwandelte.
Unterkünfte in Mompiche
Überblick über Unterkünfte in Mompiche
Aus Bequemlichkeit bin ich in das direkt an der Endhaltestelle vom Bus liegende Hotel Los Balcones de Mompiche gegangen. Das stand eh auf meiner Liste und so bin ich gleich hier geblieben. Pool. Schönes & großes Eckzimmer im zweiten Stock zur Straße. Gutes Preis- Leistungsverhältnis. WLAN ist suboptimal, aber das bezieht sich auf ganz Mompiche.
Mein Tipp: Wem es nicht zu riskant ist, der sollte über ein Portal nur die ersten 1–2 Tage buchen. Die anschließenden Tage vor Ort buchen — sie sind oft wesentlich preiswerter. Ich habe mit handeln im Los Balcones zB ca 20$(!) bezahlt.
La Facha liegt 30m vom Meer in der zweiten Reihe. Da der hilfsbereite Wirt „Tito“ eigentlich Koch ist, bekocht er abends seine Gäste (und andere). Preisgünstig.
Hostal Oleaje ist am Ende einer Seitenstraße. 300m vom Zentrum. Preisgünstig & sympathisch. Von hier geht es nur bei Ebbe auf die andere Seite von Mompiche. Dort will man aber eigentlich gar nich hin, weil man abggeschnitten vom Ort ist.
Iruña / Las Piguales wird bei BookingCom mit „250m vom Zentrum“ gelistet. Das ist total irreführend, denn es liegt ganz am Ende von (der Region) Mompiche. Man kommt dort nur mit einem Boot hin, bei Ebbe mit dem Mototaxi oder zu Fuß Richtung Norden, schätzungsweise 3 Kilometer! Und dann ist man dort alleine, abgeschnitten vom Rest der Welt.
Mein Tipp: Toll fand ich sowohl das urige Casa Coral und vor allem La Jungla am Eingang des Strandes.
Essen
Am Anfang der Straße zum Strand: Für einen Kaffee oder kleinen Snack war ich gerne im Café Monchies (Avocado Toast!).
Mein Tipp: Das schräg gegenüber liegende La Chocolata gehört einem Argentinier. Gute Abwechslung zur landesüblichen Küche. Auch leckeren Kuchen & Nachtisch.
Das Restaurant Atardecer de Mompiche an der Ecke zum Strand hat Seafood und lokale Küche.
Ebenfalls an der Ecke der Straße zum Strand ist das El Rincon de Juanito. Mein Tipp: Abends wird es zu einer Pizzeria und firmiert unter dem Namen El Gorodito magico. Die von Coco zubereitete Pizza ist sehr lecker!
Tagsüber und auch abends habe ich immer wieder gerne auf der Hauptstraße (gegenüber vom Fleischer) vor dem Bäckerladen einen Kaffee getrunken.
Und zu guter letzt: natürlich gibt es auch leckere Streetfood!
Anreise & Weiterreise nach/von Mompiche
Busverbindungen in Ecuador
Von Esmeraldas: 2 Stunden, 74 km
Von Atacames nach Mompiche: es gibt direkte Busverbindungen, ca 2 Stunden, 2–3$. Alternativ: einen Bus nach Chamanga nehmen und an der Abzweigung nach Mompiche aussteigen; weiter mit Collectivo-Taxi.
Von Cojimíes nach Mompiche: Es ist etwas umständlich! Ich habe eine kleine Odyssee mit dem Bus gamacht: Erste Teilstrecke ging bis Pedernales. Neuer Bus nach Chamanga. Von dort geht es weiter mit dem Bus, der nach Esmeraldas fährt. Zu guter letzt wird man an der Abzweigung nach Mompiche rausgelassen. Dort stand dann bereits ein weiterer Bus, der einen die letzten 4 Kilometer nach Mompiche brachte.
Insgesamt habe ich 4 Stunden für die 126km gebraucht.
Mit Boot von Cojimies:
Ein Blick auf die Karte zeigt, dass Mompiche eigentlich nur einen Katzensprung entfernt ist und schräg gegenüber von Cojimíes liegt. Man kann also im Hafen auch einen Fischer ansprechen und sich für 50$ in 40 Minuten mit einem Boot nach Mompiche bringen lassen. Alternativ: Mit Boot von Cojimíes nach Daule 15$, weiter mit Mototaxi für 1$ zur Fernstraße und mit dem Bus der von Chamanga kommt nach Mompiche.
Von Mompiche nach Canoa: ca 4–5 Stunden, 7–8 $. Route geht über die Umsteigeorte Chamanga und Pedernales.
Von Mompiche nach Quito: Ich bin um 6 Uhr morgens über Esmeraldas (umsteigen) gefahren. Fahrzeit ca 8 Stunden.
Fazit und Reisetipps für die Pazifikküste Ecuadors
Nach meinem Besuch auf den Galapagos Inseln bin ich nach Guayaquil geflogen. Von dort habe ich dann — von Süden nach Norden — die folgenden Küstenorte besucht und entsprechende Beiträge geschrieben. All diese Orte haben weite Strände und ihren eigenen Charakter. Für jeden Typ ist also etwas dabei. Mein persönlicher Favorit ist Ayampe, aber die anderen Orte folgen ganz dicht dahinter (mit Cojimíes als Schlusslicht).
Montañita & Olon — Tipps zu Strand, Party, surfen, Unterkünfte…
Ayampe — Entschleunigung pur, chillen. Yoga, surfen…
Puerto López mit Playa Los Frailes & Isla de La Plata
Canoa — Tipps zu Strand, Anreise, Unterkünfte…
Cojimíes — Lohnt sich ein Abstecher?
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hey peter
danke für deine interessanten berichte. wie sind grad unterwegs in ecuador und stehen vor der entscheidung ob wir ein paar tage in monpiche vorbeifahren oder direkt nach ayampe wo wir eh schon eine unterkunft für einen monat haben. nun meine frage dazu an dich: würdest du sagen dass mompiche und ayampe eher ähnlich sind zb vom strand oder lohnt es sich sehr beides zu machen, also ist zb mompiche eher karibischer?
liebe grüße & vielen dank
Hallo Joni,
also, ich fand beide Orte ziemlich unterschiedlich.
Zum Kennenlernen und als Abwechslung kann man Mompiche durchaus für ein paar Tage machen.
Wie du meinen Beiträgen sicher entnehmen wirst, schlägt bei mir das Pendel aber deutlich für Ayampe aus! Toll, dass Ihr dafür einen längeren Stop eingeplant habt.
Viel Spaß…
BG aus Thailand, Peter
vielen dank für deinen input:)
liebe grüße