Takayama ist eine malerische Stadt in den japanischen Alpen: Ein Geheimtipp abseits der ausgetretenen Pfade. Die Stadt ist bekannt für ihre gut erhaltene Altstadt, traditionellen Holzhäuser, die ihren Ursprung im 16. Jahrhundert haben, reiche Kultur, heiße Quellen und ihre kulinarischen Spezialitäten.
Hier ein Überblick mit einigen der schönsten Highlights und Sehenswürdigkeiten von Takayama:
- Historische Altstadt (Sanmachi Suji): Die Altstadt von Takayama zeichnet sich durch gut erhaltene Holzhäuser aus der Edo-Zeit aus. Die schmalen Gassen sind von traditionellen Läden, Restaurants und Handwerksbetrieben gesäumt, die ein nostalgisches Gefühl vermitteln. Besonders sehenswert ist die Sanmachi St mit ihren alten Häusern, Läden, Cafés und Sake Brauereien, von denen einige schon im 17. Jahrhundert in Betrieb waren.
- Takayama Jinya: Ein historisches Regierungsgebäude aus der Edo-Zeit, das als Takayama Jinya bekannt ist. Es diente als Regierungsbüro der Tokugawa-Shogunate und bietet Einblicke in die Verwaltung und Geschichte der Region.
- Hida-Folk Village (Hida no Sato): Ein Freilichtmuseum, das traditionelle Häuser aus der Region Hida zeigt. Besucher können hier die Architektur und Lebensweise vergangener Zeiten erleben. Hier stehen in einem „Museumsdorf“ 30 traditionelle Häuser der Hida Region. Man kann bequem mit dem Bus oder zu Fuß dorthin. Mir hat es den Besuch leider verregnet.
- Takayama-Festival: Das Takayama-Festival, eines der schönsten Festivals Japans, findet zweimal im Jahr statt (Frühling und Herbst). Während des Festivals werden prächtig geschmückte Wagen durch die Straßen gezogen, begleitet von traditioneller Musik und Tänzen.
- Lokale Küche: Takayama ist auch für seine regionale Küche bekannt, darunter das berühmte Hida-Rindfleisch oder Oyaki — gedämpfte Teigtaschen gefüllt mit verschiedenen Gemüsesorten oder süßer Paste.
- Natur und Umgebung: Die Lage in den japanischen Alpen bietet die Möglichkeit für Outdooraktivitäten wie Wandern und die Erkundung der umliegenden Berge. Berühmt und beliebt sind die heißen Quellen (Onsen) von Okuhida.
- Weniger überlaufene Touristenziele: Im Vergleich zu einigen der bekannten Touristenziele in Japan ist Takayama weniger überlaufen und somit noch ein Geheimtipp.
- Handwerkskunst: Takayama ist bekannt für traditionelle Handwerkskunst wie das Hida-Takayama Holzschnitzen und die Herstellung von Sarubobo-Puppen.
- Morgenmärkte in der Altstadt: Es gibt zwei tägliche Morgenmärkte. Miyagawa und den Jinya-Mae Morning Market. Mir hat der in Takayama Jinya mit dem direkt davor liegenden Gebäude Takayama Jinya (440 Yen; einzigartig in Japan; National Historic Site), einer Niederlassung der Edo-Bakufu-Regierung von 1692 besser gefallen. Er ist aber auch nur geringfügig größer.
- Schöner Spaziergang in Takayama: Ein Spaziergang entlang des Flusses Miyagawa im Herzen der Altstadt kann man gut mit dem Besuch des gleichnamigen Morgenmarktes verbinden! Ebenfalls zu den Sehenswürdigkeiten gehört die rote Nakabashi Bridge.
- Tagesausflug nach Shirakawa-go und Gokayama: Wer etwas mehr Zeit hat, sollte einen Tagesausflug nach Shirakawa-go und Gokayama unternehmen — beide Orte sind seit 1995 UNESCO-Weltkulturerbe und bieten Einblicke in die japanische Geschichte und Kultur. Zumindest Shirakawago ist gut mit dem Bus im Rahmen eines Daytrips zu erreichen. Einige der dortigen Holz-Häuser sind mehr als 250 Jahre alt. Falls man es nicht nach Shirakawago schafft kann man diese (nachgebauten) Häuser in Hida no Sato (s.o.), einem kleinen Ausstellungsdorf in Takayama besichtigen.
- Geschichte und Kultur von Takayama
- Die traditionelle Architektur von Takayama
- Das berühmte Takayama-Festival: Ein besonderes Highlight des Jahres
- Die lokale Küche von Takayama: Köstliche Spezialitäten entdecken
- Outdoor-Aktivitäten in der Umgebung von Takayama: Wandern, Skifahren und mehr
- Entspannung pur in den heißen Quellen (Onsen) von Okuhida
- Lokale Handwerkskunst und Souvenirs aus Takayama
- Tagesausflüge nach Shirakawa-go und Gokayama: UNESCO-Weltkulturerbe erleben
- Fazit zu Takayama
- Anreise von Tokio via Matsumoto / Weiterfahrt von Takayama
- Beste Reisezeit für Japan
Geschichte und Kultur von Takayama
Takayama hat nicht nur eine atemberaubende Landschaft zu bieten, sondern auch eine reiche Geschichte und Kultur. Die Stadt wurde im 16. Jahrhundert gegründet und diente als wichtiger Handelspunkt zwischen Edo (heute Tokio) und Kyoto. Die historische Bedeutung der Stadt ist noch heute überall in ihren engen Straßen und traditionellen Gebäuden zu spüren. Takayama ist bekannt für seine Handwerkskunst, darunter die Herstellung von Sake-Fässern und Holzschnitzereien. Darüber hinaus gibt es mehrere Museen in der Stadt, die sich mit ihrer Geschichte und Kultur beschäftigen, wie das Takayama Museum of History and Art oder das Kusakabe Mingei-kan Museum of Folk Craft.
Die traditionelle Architektur von Takayama
Die meisten Gebäude im historischen Zentrum von Tkayama wurden zwischen dem 17. und 19. Jahrhundert erbaut und sind gut erhalten geblieben. Besonders bemerkenswert sind die Häuser der wohlhabenden Kaufleute, die auch als “Machiya” bekannt sind. Sie zeichnen sich durch ihre Holzkonstruktionen, Schiebetüren aus Papier und elegante Gärten aus. Viele dieser Gebäude wurden in Museen umgewandelt oder dienen heute als Geschäfte und Restaurants, wo man die lokale Küche genießen kann. Ein Spaziergang durch diese malerische Altstadt ist wie eine Zeitreise in das alte Japan, mit seinen engen Gassen, kleinen Tempeln und Schreinen sowie den liebevoll gepflegten Grünflächen rundum.
Das berühmte Takayama-Festival: Ein besonderes Highlight des Jahres
Das berühmte Takayama-Festival ist ein Highlight des Jahres und zieht jedes Jahr Tausende von Besuchern aus aller Welt an, die die traditionelle japanische Kultur erleben möchten. Das Festival findet zweimal im Jahr statt, im Frühling und Herbst, und bietet eine Vielzahl von Veranstaltungen wie Paraden, Tänzen und Musikdarbietungen. Die Festwagen (Yatai) sind mit aufwendigen Schnitzereien verziert und stellen historische Szenen dar. Das Festival ist ein einmaliges Erlebnis und zeigt das reiche kulturelle Erbe der Stadt Takayama. Da das Takayama-Festival sehr beliebt und entsprechend gut besucht ist, muss man rechtzeitig seine Unterkunft gebucht haben!
Die lokale Küche von Takayama: Köstliche Spezialitäten entdecken
Takayama ist nicht nur für seine beeindruckende Geschichte und Kultur bekannt, sondern auch für seine köstliche lokale Küche. Die Stadt liegt inmitten der Japanischen Alpen und bietet eine Vielzahl von Spezialitäten. Eine davon ist zB Hida-Gyu, das berühmte Rindfleisch aus der Region. Es wird oft als “Kobe-Rindfleisch von Hida” bezeichnet und gilt als eines der besten Rindfleischsorten Japans. Zart und saftig, wird es normalerweise auf einem heißen Stein gegrillt serviert und mit verschiedenen Dips verfeinert. Eine weitere Delikatesse sind Soba-Nudeln aus Buchweizenmehl, die auf traditionelle Weise handgemacht werden und einen einzigartigen Geschmack haben. Für Fischliebhaber gibt es Ayu-Flussforellen, die in den Flüssen rund um Takayama gefangen und frisch zubereitet werden. Weitere Spezialitäten sind zB Miso-Katsu (paniertes Schweinefleisch) oder Oyaki — gedämpfte Teigtaschen gefüllt mit verschiedenen Gemüsesorten oder süßer Paste.
Outdoor-Aktivitäten in der Umgebung von Takayama: Wandern, Skifahren und mehr
In der Umgebung von Takayama gibt es zahlreiche Möglichkeiten für Outdoor-Aktivitäten. Besonders beliebt sind das Wandern und Skifahren in den Japanischen Alpen. Im Winter locken die nahe gelegenen Skigebiete wie zum Beispiel das Hirayu-Onsen Ski Resort mit perfekten Bedingungen für Anfänger und Fortgeschrittene gleichermaßen. Für Wanderer bietet sich die Region rund um den Kamikochi Nationalpark an, wo man zwischen verschiedenen Routen wählen kann — von leichten Spaziergängen bis hin zu anspruchsvollen Bergtouren. Egal ob im Sommer oder Winter — in der Umgebung von Takayama ist für jeden Outdoor-Fan etwas dabei.
Entspannung pur in den heißen Quellen (Onsen) von Okuhida
Wer nach Takayama reist, sollte sich unbedingt Zeit nehmen, um in den heißen Quellen (Onsen) von Okuhida zu entspannen. Die Region ist bekannt für ihre zahlreichen Quellen und bietet somit viele Möglichkeiten, sich zu erholen und die Seele baumeln zu lassen. Egal ob man alleine oder mit Freunden unterwegs ist – ein Onsen-Besuch gehört hier einfach dazu. Die Thermalquellen sind nicht nur angenehm zum Entspannen, sondern auch ein wichtiger Bestandteil der japanischen Kultur. In Okuhida findet man sowohl öffentliche als auch private Onsen in unterschiedlichen Größen und Ausführungen. Vom traditionellen Holzbad bis hin zum modernen Badehaus ist alles dabei. Einige Onsen bieten sogar einen atemberaubenden Blick auf die umliegende Bergwelt. Wer also nach einem Wandertag oder einem Tag voller Sightseeing etwas Entspannung sucht, wird hier definitiv fündig werden!
Lokale Handwerkskunst und Souvenirs aus Takayama
Takayama ist bekannt für seine traditionelle Keramik, Lackwaren und Holzschnitzereien. In den vielen kleinen Geschäften und Läden findet man eine Fülle von Kunstwerken, die oft direkt vor Ort hergestellt werden. Hier kann man nicht nur wunderschöne Kunstwerke kaufen, sondern auch einen Einblick in die handwerkliche Tradition von Takayama gewinnen. Für Souvenirjäger gibt es zB kleine Andenken aus Holz oder Keramik sowie regionale Spezialitäten wie Sake-Flaschen oder Senbei-Kekse.
Tagesausflüge nach Shirakawa-go und Gokayama: UNESCO-Weltkulturerbe erleben
Wer nach Takayama reist, sollte möglichst einen Tagesausflug zu den nahegelegenen Dörfern Shirakawa-go und Gokayama einplanen. Diese beiden UNESCO-Weltkulturerbestätten sind bekannt für ihre traditionellen Bauernhäuser mit steilen Dächern, die im sogenannten Gassho-zukuri-Stil erbaut wurden. Der Name “Gassho” bedeutet übersetzt “gefaltete Hände”, da die Form der Dächer daran erinnert. Shirakawa-go und Gokayama liegen inmitten einer malerischen Landschaft und bieten einen Einblick in das ländliche Leben Japans früherer Zeiten.
Ich finde es am besten einfach ohne Plan durch die engen Gassen zu schlendern und sich in eine andere Zeit versetzen lassen.
Fazit zu Takayama
Von der traditionellen Architektur bis hin zur lokalen Küche gibt es in Takayama viel zu entdecken. Aber das ist noch lange nicht alles! Wer gerne wandert oder skifährt, wird auch in der Umgebung von Takayama fündig werden. Und wer sich nach Entspannung sehnt, sollte unbedingt die heißen Quellen (Onsen) von Okuhida besuchen. Takayama ist wirklich noch ein Geheimtipp abseits der ausgetretenen Pfade.
Anreise von Tokio via Matsumoto / Weiterfahrt von Takayama
Man kann sowohl mit dem Zug von Tokio nach Takayama fahren als auch mit dem Bus. Es geht direkt, aber auch mit dem empfohlenen Zwischenstop in Matsumoto und der Besichtigung der berühmten Krähenburg.
Mein Tipp: Ich empfehle hierfür bei Rome2Rio zu schauen.
Und noch ein Tipp: In Takayama gibt es direkt am Busbahnhof / Bahnhof eine Tourist Information.
Von Takayama fahre ich mit dem Zug weiter nach Kyoto. Dabei muss ich in Nagoya umsteigen.
13:34 Zug von Takayama nach Nagoya, ca 156 Kilometer (an 16:09). Um 16:43 Uhr weiter mit dem Schinkansen nach Kyoto; ca 130 Kilometer, Ankunft 17:34 Uhr.
Beste Reisezeit für Japan
Bei Touristen beliebt — aber auch bei den Einheimischen — sind der Frühling mit der Kirschblüte und der Herbst mit der Herbstlaubfärbung. Das bedeutet aber gleichzeitig, dass es besonders während der Kirschblüte an den entsprechenden Orten sehr gut besucht ist!
Optimale Zeit für einen Besuch der Großstädte wie zB Tokio, Kyoto oder Osaka ist in der Zeit von März bis Mai und September bis November wegen der angenehmen Temperaturen.
Ich hatte im November mittags 16 Grad in Takayama.
Überblick über die besten Reisezeiten weltweit.
Boah, wusste ja gar nicht, dass sich die Alpen bis nach Japan strecken! (ich weiß, ich bin seeeehr witzig 😀 )
Spaß beiseite, ich finde es total eindrucksvoll, wie sehr in Japan Tradition und Geschichte an technologischen Fortschritt grenzen. Im einen Moment sitzt man in einem Restaurant mit Kellner Roboter und zwei Stationen mit dem Zug befindet man sich ein einem traditionellen Bergdorf. Und dann sind auch überall die Leute so nett und herzlich!
Danke für deinen Bericht, sehr toll geschrieben!
Hallo Vanessa,
danke für deinen Hinweis.
Habe daraufhin die “japanischen Alpen” nochmal mit Wikipedia verlinkt.
BG, Peter