Als ich mich vor vielen Jahren auf Boracay noch wohlfühlte, tauchte in Gesprächen ab und zu der Geheimtipp Malapascua Island auf. Sehr nebulös und irgendwie weit weg. Ich hab’s damals nicht dorthin geschafft. Für diesen Trip habe ich es mir fest vorgenommen.
Inhaltsverzeichnis
Anreise nach Malapascua
Ich bin um kurz vor Mitternacht auf dem Flughafen Mactan in Cebu gelandet und mit einem Taxi ins Hotel gedüst. Bereits um kurz nach 6 bin ich wieder auf den Beinen. Vom North Terminal in Cebu City will ich mit dem Ceres Bus nach Maya, dem nördlichsten Punkt auf Cebu fahren. Von dort geht das Boot nach Malapascua Island. Mein Bus (190 Pesos/3 €) schafft die Strecke locker in gut 4 Stunden, andere haben aber auch schon 6 Stunden gebraucht. Der Endpunkt Maya ist eine einsame Mole mit dem üblichen, kleinen Kiosk.
Im Schatten ist ein Tisch aufgebaut. Hier kaufe ich das Ticket für 100 Pesos (ca 1,60€). Es gibt zwar eine Tafel mit offiziellen Abfahrtszeiten, aber letztlich scheinen die Boote zu fahren, wenn genug Passagiere da sind.
Ich muss nicht lange warten. Mit anderen zusammen werde ich in ein kleines Boot verfrachtet, das mich für 20 Pesos die paar Meter zu meinem Auslegerboot bringt!
In knapp 45 Minuten erreichen wir dann den weißen Strand von Malapascua. Auch hier wieder die gleiche Prozedur. Umladen in ein kleineres Boot und nach ein par Metern heißt es aussteigen und an Land waten. Dabei wird man immer sicher geleitet. Das Gepäck wird derweil von den Locals an den Strand gebracht. Entgegen den Berichten, die ich im Internet gelesen habe, landen wir ganz offensichtlich nicht am Logon Beach sondern am Bounty Beach an, glücklicherweise direkt gegenüber vom Cocobana Beach Resort.
Ich wollte meine Unterkunftssuche im Cocobana Beach Resort beginnen, hatte aber nichts reserviert. Mit Glück habe ich auch gleich ein schönes Zimmer (Zimmer 6. Die Zimmer darüber im ersten Stock haben aber noch bessere Aussicht auf Pool und Meer) bekommen. AC, Kühlschrank, Terrasse. Blick Richtung Pool und Meer. Zufrieden und glücklich checke ich ein.
Infos zur Insel Malapascua
Wenig später lerne ich auch schon den Hausherren kennen. Der Schweizer Freddie hat das 9.000 qm große Filetstück am Strand seit 1992. Damals zog er noch mit Jens Peters durch die philippinischen Lande.
Die Zeiten in denen Malapascua noch ein Geheimtipp war sind mittlerweile vorbei. Heute ist es höchstens noch ein (guter) Tipp unter Travellern und Touristen, vor allem aber unter Tauchern. Für sie gilt die Insel als Taucherparadies, bekannt für u.a. Tresher Sharks (Fuchshaie), Hammerhaie, Manta Rays. Die findet man zB in 8 Kilometer bei der versunkenen Insel „Monad Shoal“. Sehr populär sind auch Tauchgänge zur nahegelegenen Insel Gato mit einer Unterwasserhöhle. Da hier das Fischen im Umkreis von 2 Seemeilen verboten ist, trifft man auf eine intakte Unterwasserwelt.
Aber auch mir als Nichttaucher gefällt die Insel. Gut finde ich, dass offenbar um 2003 eine Art Zwangsenteignung stattgefunden hat, bei der die erste Reihe der Bungalows an der Beachfront abgerissen und ein schmaler Weg angelegt wurde. Offensichtlich hatten es einige Resorts übertrieben und bis ins Meer gebaut.
Hier, an der Bounty Beach, dürfen auch keine Motorräder verkehren!
Im Jahr 2013 sorgte dann der Taifun Yolanda für schwere Schäden. Die Insel wurde teilweise evakuiert.
Mike vom Aabana erzählt, dass alle seine Gäste geblieben sind. Um 7 Uhr morgens ging es richtig los. Ab 10 Uhr gab es bis zum Nachmittag dann Windgeschwindigkeiten von bis zu 380(!) Stundenkilometer in der Spitze. Das ist schier unvorstellbar.
Malapascua Island ist 2 Kilometer lang und 800 Meter breit. Ab der zweiten Reihe und weiter im Inneren der Insel wird es schnell dörflich. Es gibt rund 5.000 Einheimische. Überall sieht man Hähne, die hier gerne an Stricken gehalten werden und den ganzen Tag einfach so rumstehen. Zu gegebener Zeit, d.h. normalerweise am Sonntag, müssen sie dann ihren Hahn in Cockfights stehen!
Tipps für Aktivitäten
In erster Linie sind das natürlich Tauchen & Schnorcheln!
Für ca 900 Pesos (14€) kann man sich für einen Tag ein Boot mieten und um die Insel schippern.
Außerdem gibt es den überall angebotenen Bootsausflug nach Kalanggaman Island (1 1/2 Stunden Fahrt; 29 Kilometer).
Kosten: 800 Pesos (12,53€)
ACHTUNG: Was einem vorher nicht verraten wird: unterwegs werden dann an Bord nochmal 500 (!) Pesos (7,83€) Environment Fee eingesammelt. Das Schnorchelequipment kostet auch extra!
Der Inselwinzling ist schön und gepflegt. Es gibt eine lange Landzunge. Man kann auf Kalanggaman offensichtlich auch im Zelt übernachten, aber es gibt nichts außer Natur pur! Kein Restaurant etc.
Spaziergang zum Leuchtturm
Ich habe einen schweißtreibenden (hohe Luftfeuchtigkeit!) Spaziergang zum Thresher Cove gemacht. Eine Hotelanlage mit Pool und Dive Shop in einer kleinen Bucht. Danach bin ich von dort gut 20 Minuten zum Lighthouse gegangen.
ACHTUNG: Der unscheinbare Wegweiser gleich am Anfang einer Siedlung ist leicht zu übersehen! Es ist auch nur ein kleiner Pfad durch Hinterhöfe. Oben angekommen steht der nicht begehbare und verschlossene Leuchtturm auf einem Betonsockel. Man hat einen schönen Blick. Er steht über einer kleinen Siedlung mit zwei Stränden. Davon ist einer vollgestellt mit Booten, der andere Strand ist ohne Boote und naturbelassen.
Für den Rückweg habe ich mir dann ein Motorrad für 20 Pesos zum AAbana Beach Resort am Anfang des Bounty Beach genommen.
Wanderungen zu Stränden
Außer Bounty Beach und Logon Beach kann man zum sehr schönen Strand am nordöstlichen Teil der Insel gehen — hier sind noch Ruinen des durch den Taifun zerstörten Bantigue Resort zu sehen.
Ganz im Norden liegt der einsame, naturbelassene Langob Beach. Am besten für 20 oder 30 Pesos mit dem Motorrad hinbringen lassen.
Tipps zu Unterkünften auf Malapascua
Übersichtsseite zu Unterkünften von Booking.com
AAbana Beach Resort Eigentümer ist Mike aus Deutschland, der hier mit seiner Frau Diose seit 1996 lebt. Ursprünglich wollte er gar nicht hierher. Ihm wurde der Kauf von 1.000 qm quasi „aufgezwungen“, weil die Eigentümer in einer Notlage waren. Das AAbana Beach Resort liegt am Anfang des Bounty Beach und hat einen schönen Strandabschnitt.
Danach kommen The Craic House, Evolution.
Exotic Island Dive & Beach Resort Hat mir gut gefallen, aber nur 4 Zimmer. Tauchcenter. Wellness.
The Legend Gehobenes Strandhotel — zumindest was die Preise betrifft. Pool.
Buena Vida Resort & Spa Etwa auf dieser Höhe liegt in der zweiten Reihe das zum Ocean Vida Resort gehörende Buena Vida Resort & Spa. Zimmer für 5.200 Pesos (81 €) incl Frühstück und Yoga Stunden. Schöner Garten. Stilvolles Ambiente.
Hippocampus Direkt neben Ocean Vida. Außer zum Restaurant (s.u.) kann ich nichts dazu sagen.
Ocean Vida Resort Ab 4.700 Pesos (74€, EZ). Gehört den Schweizern Sven & Fabienne. Mit Padi Dive Center. Sie haben teure Zimmer, direkt am Strandweg mit Blick aufs Meer. Aber auch günstigere Zimmer im „Hintergrund“!
The Little Mermaid Dive Resort 15 unterschiedliche Zimmer, die etwas zurückgezogen liegen. Bar, Restaurant
Cocobana Beach Resort Zimmer ab 2.500 Pesos (39 €) mit WiFi/AC/Bad/Terrase. Restaurant abends geschlossen. Direkt an der Anlegestelle am Bounty Beach. Sehr schöner Pool im Garten und großer Strandbereich. Dachterrasse.
Am Ende liegt das Blue Coral Beach Resort ein blaues Stein-Gebäude auf einem Felsvorsprung. Von der Open Air Bar auf einem Felsvorsprung kann man hervorragend den Sonnenuntergang genießen.
Kurz danach kommt das etwas versteckt liegende Tepanee Resort. Eine Bungalowanlage mit einem „Privatstrand“ in einer kleinen Bucht. So privat, dass die älteren Damen schon mal gerne ihre nackten Brüste in die Sonne hängen. Die Bucht ist schön, aber auch gut voll mit den Haus-Gästen.
Neben dem Eingang geht es gleich zum Amihan Restaurant, oben auf einem Felsvorsprung an der Logon Beach.
Kokay’s Maldito Beach Resort ist eine weitere Unterkunft in dieser Ecke. Habe ich mir allerdings nicht angeschaut.
Thresher Cove Dive Resort — Hotelanlage mit Pool und Dive Shop liegt allein in einer kleinen Bucht mit einem nicht besonders aufregenden Strand. Hierher will man auf jeden Fall mit einem Motorrad gebracht werden. Scheint mir eher eine Unterkunft für Taucher.
Restaurant-Tipps
Mabuhay Trip Advisor am Ende vom Bounty Beach. Man kann direkt auf dem Strand sitzen. Große Karte. Gutes Preis-/Leistungsverhältnis. Und vernünftiges Internet haben sie auch.
Angelina’s Restaurant Seit 2003 gibt es diesen hervorragenden Italiener an der Bucht vom Logon Beach.
Mein Tipp: Die Seafood Pizza.
Amihan Restaurant Ebenfalls an der Logon Beach auf einem Felsen liegt dieser Italiener seit 2015. Die Eigentümerin kam als Taucherin und blieb dann hängen.
Aroi Mak Thai Restaurant an der Logon Beach.
Ocean Vida Resort Early Morning Snack: 4:30 — 5:30 Ich habs nicht ausprobiert! Zentraler Treffpunkt zur Happy Hour von 16 — 18 Uhr. Weitere Happy Hour um 21 — 22 Uhr! Essen im Restaurant im ersten Stock; Happy Hour an der Bar und am Strand in den unbequemsten Lounge-Sitzsäcken, die ich je erlebt habe! Rum Cola = 70 Pesos, Double 75 und Triple 80 Pesos (1,10/1,17/1,25€)
Hippocampus Beach Resort Hier kann man gut & idyllisch direkt auf dem Strand essen. Gutes Frühstück und sonstiges Essen. Allerdings fand ich die Eggs Benedict so gar nicht gelungen!
Ging Ging’s Restaurant Gartenrestaurant. Very Local! Man gelangt hierher, wenn man zB den schmalen Gang beim Little Mermaid Dive Resort reingeht. Dem Gang folgen bis man auf eine „größere Querstraße“stößt. Die geht man links und dann liegt das Restaurant auf der rechten Seite. Ich hatte leckeres Sizzling Chicken für 200 Pesos.
Mr Kwiiz Restaurant and Resort wollte ich eigentlich auch ausprobieren. Da es nicht so ganz einfach zu finden ist, habe ich es mir schon mal tagsüber angeschaut. Hat mich jetzt nicht so vom Hocker gehauen. Stattdessen war ich dann später im:
Isla Bonita, (ca 100 Meter vom Ging Ging’s entfernt). Einheimisch. Hier gibts zB „Kinilaw — entspricht dem japanischen Sashimi oder dem südamerikanischen Ceviche. Der beste Fisch hierfür scheint Tanguigui zu sein. Roher Fisch, marinated with vinegar, calamansi juice, ginger, onions, chili, coconut milk“ oder „Bicol Express: a hot dish with chili, garlic, onions, ginger and fried pork in coconut milk“ (210 Pesos/3,30 €)
Meine Reisezeit
Januar. Ich hatte meistens schönes Wetter. Am Abreisetag hat es dann allerdings reichlich geregnet!
Es gibt kein ATM auf der Insel!
Stromausfall ist keine Seltenheit!
Weiterreise von Malapascua nach Bantayan Island
- Ein Boot chartern — man bekommt immer wieder von Locals den Trip nach Bantayan angeboten. Dauer: ca 2 1/2 Stunden Kosten zwischen 2000 — 3000 Pesos / 31 — 47 € (abhängig vom Verhandlungsgeschick und Bootsgröße). Achtung: Tracy, eine kalifornische Bekannte von mir, hatte den Trip verabredet + gebucht. Dann war an dem Tag schlechtes Wetter und der Bootsmann tauchte gar nicht erst auf! Eigentlich sollte ich hier mitfahren. So entschied ich mich kurzfristig für Variante 2 mit Boot & Bus.
- Mit Boot nach Maya auf Cebu. Dort habe ich die mich bedrängenden Van-Fahrer stehengelassen und bin 200 Meter weiter zum Ceres Bus Terminal gegangen. Für 43 Pesos (0,67 €) ging es nach Don Pedro, wo ich an der Kreuzung rausgelassen wurde. Von dort sind es nur noch 8 Kilometer bis zum Hagnaya Port. Man kann für 100 Pesos (1,57 €) mit den dort wartenden Tricycles fahren. Da aber 3 Minuten später ein Bus kam, stoppte ich den und fuhr für 10 Pesos direkt zum Hafen. Punktlandung: die Fähre startete 4 Minuten später. Noch schnell Ticket für 173 Pesos (2,70 €) gekauft, die 10 Pesos Hafengebühren bezahlt und als letzter Passagier an Bord der Autofähre. Die Fahrt nach Bantayan Island / Santa Fe dauerte ca 45 Minuten. Ich fand das alles sehr easy. Außerdem dauerte es auch nicht wesentlich länger als die Bootsfahrt!
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Sehr informativer Artikel. Mit diesen informationen ist der Reisende wirklich rundum versorgt mit allen infos. Und die Bilder erst. Bei dem aktuellen Miesewetter hier in der Schweiz möchte ich sofort nach Malapascua nach dem Lesen. BG, Urs
Hallo Peter,
auch dieses Porträt ist wieder sehr gelungen! Ich war damals am Wochenende nach dem Taifun dort, und es standen im Prinzip nur noch zwei Gebäude. Heute ist die Insel “entwickelter” denn je, wobei der Boom hoffentlich ein wenig abflauen wird — noch viel mehr Resorts verträgt die kleine Insel nämlich nicht mehr…
Hallo John,
du hast vollkommen Recht: so wie es jetzt ist, geht es gerade noch. Aber mehr sollte denn auch nicht sein!
PS Habe die Fotos bei Euch gesehen.
BG, Peter
Hallo Peter,
sehr interessanter Tip. Boracay ist mittlerweile eine absolute Katastrophe. Selbst als Kitesurfer (wo eine gute Infrastruktur durch viel Gepäck hilfreich ist) ist es dort unerträglich. Bei meiner letzten Reise bin ich schnell dort abgehauen und habe mich für die kleine Insel Cuyo entschieden. Mit Air Juan kann man dort schnell & einfach hinkommen. Der nächste Philippinen Trip geht nach Cebu, dort steht dann Malapascua mit auf dem Plan. Meinen Reiseguide zu den Philippinen als Kitesurfer findest du unter http://www.tavindr.de/kitereisen/kitesurfen-philippinen/
Vielen Dank
Hallo Steffen,
wenn du (Kite)Surfer bist, solltest du diese Ecke mal anschauen: https://peterstravel.de/jericoacoara-mekka-der-kite-und-windsurfer/
BG, Peter
Ein Bekannter hat sich vor Jahrzehnten in die Insel und seine Bewohner verliebt, hat eine Philipinin geheiratet, hat eine schöne Tochter, ist dann mit 50 Jahren an TBC verstorben.