Tägliche Konversation:
“(Hello Mister) Where you from”?
Egal welches Land man jezt angibt, die Antwort wird meistens lauten: “Oh, nice country”
Oft war‘s das denn auch schon. Falls es dann wider Erwarten weitergehen sollte, folgt eventuell noch ein “What your name?” oder “Where (are) you going?”.
Falls man auf die letztere Frage ernsthaft antworten sollte, bringt man den Gesprächspartner meistens in Verlegenheit, weil er nicht mehr folgen kann.
Diese Frage wird einem auch sehr gerne im Vorbeifahren vom Motorrad zugerufen, quasi als Gruss.….
Lake Inle
Bin in Nyaungshwe, dem Hauptort des gleichnamigen Distriktes, notgedrungen vom Princess Garden Hotel ins auch zentral gelegene May Guest House (hellhörig, aber ok) gezogen. Das Aquarius machte auch einen sehr guten Eindruck, war aber leider voll.
Es empfiehlt sich ein Rad zu mieten. Ich bin zB nach Mine Thauk (11 km) geradelt. Dort kann man links den Berg hoch zu einer Pagode + Kloster, von wo man einen schönen Blick über den See hat. Rechts geht es über einen ewig langen Holzsteg zu den im See stehenden restlichen Häusern des Dorfes.
Von hier kann man sich mit dem Rad in einem Kanu auf die andere Seite des Sees nach Khaung Daing übersetzen lassen und zurückradeln.
Ein weiterer Tag auf dem Lake Inle…
Der See ist berühmt für seine Fischer, die in ihrem Boot auf einem Bein stehen und mit dem anderen Bein rudern. Die Ausbeute der Fische erscheint mir sehr kläglich und wenn wir auf einen Fischer zuhalten, fängt er sofort an für ein Foto zu posen.
Vielleicht werden ja von der Regierung inzwischen Models angestellt?
Heute war ich Hahn im Korb, weil ich mit 4 Mädels unterwegs war (Spanien, Schweiz, 2x Frankreich). Unser Bootsmann sprach kein einziges Wort englisch, sodass wir die eigentlich geplante Tour nicht wirklich zustande brachten.
Wir besuchten u.a. die dressierten(!) Katzen im Kloster The Jumping Cats 🙁 / Nga Phe Kyaung Kloster und bei einem weiteren Stop mehrere Langhalsfrauen/“Giraffen(Hals)Frauen”/Long-Neck-Frauen. Das sind Frauen der Paduang, die aus Tradition Messing-Ringe bzw. ‑Spiralen um den Hals tragen — dadurch wird der Hals gedehnt und der Kopf wirkt etwas kleiner als normal. Ich fand es sehr deprimierend. Hatte das Gefühl die Frauen waren dort als Köder für Touristen ausgesetzt.
Da sie normalerweise an der Grenze zu Thailand leben, sind viele von ihnen wegen politischer Unruhen auch dorthin geflüchtet.
In Thailand gibt es in der Nähe der Grenze offenbar sogar Schaudörfer(!) in denen man sie gegen Dollar besichtigen kann!
Die Mädchen bekommen die ersten Ringe/Spiralen schon mit 5–9 Jahren und später ist es dann eine Spirale mit insgesamt 25 “Ringen”, die den Hals lang dehnen. Das ganze ist sauschwer, 2 Kilo! Tag und Nacht, bis zum Lebensende. Schrecklich.
Immerhin kam es dann doch noch zu einem Highlight: als der Bootsmann mittags sein übliches Restaurant ansteuern wollte, lehnte ich dies ab und bat ihn uns in das gegenüberliegende Restaurant zu fahren. Dort waren offensichtlich viele Locals und es gab live-Musik. Es war brechend voll, sodass wir uns einen Platz im hinteren Teil suchten. Alles fand auf dem Boden statt. Es gab unterschiedliche, reichliche Speisen in kleineren Schüsseln, rund um einen großen Topf Reis arrangiert.
Kaum hatten wir Platz genommen, erläuterte uns jemand den Inhalt der verschiedenen Schüsseln. Während wir kräftig zulangten und es uns schmecken ließen, erklärte er uns, dass wir auf einer Hochzeit seien und herzlich eingeladen wären.
Was für eine Überraschung!
Nach dem Essen wurden wir in den ersten Stock geführt und dem Brautpaar vorgestellt.
Natürlich haben wir uns artig bedankt!
Tagesausflug nach Kakku
Mit dem Taxi (50.000 Kt., obligatorischer Guide 5 $, Eintritt 3$) ging es zuerst zu einem der zwei Weingüter in Myanmar. Geführt wird es seit 5 Jahren von einem Deutschen, der in München Pasing eine Vinothek hatte. Seine Erfahrungen der letzten 5 Jahre waren spannend — er redete ohne Punkt und Komma.
Nach Aufnahme eines weiblichen Guide (studierte eigentlich eng-lisch) ging es dann nach Kakku Bin sehr froh, dass ich diesen Ausflug gemacht habe.
Rund 2.500 Stu-pas auf engstem Raum.
Sowie ein leichter Wind geht, wispern auf den Spitzen die Glockenspiele. Ganz anders als das, was ich bisher gesehen habe.
Highlight auf dem Rückweg: Shwe Yan Pyay Pagoda (auch als kurzer Spaziergang von Nyaungshwe machbar).
Kalaw in den Bergen ist ein schöner Startort für Trekkingtouren…
Morgens mit dem Zug in einer sehr langsamen Fahrt weiter nach Kalaw. Der Ort liegt auf 1.340m, hat ein angenehmes Klima, liegt schön in den Bergen (mehrere Ausflugsziele) und ist Ausgangspunkt für Trekkingtouren (z.B. in 3 Tagen nach Lake Inle).
Quartier im Golden Lily Guest House (das beste daran ist die große Veranda; Achtung: die Schlüssel passen bei mehreren Zimmern!).
Auf dem Markt habe ich die nette Ruby (hat dort einen Laden gegenüber vom Central Hotel; ihrer Familie gehört das Winner Hotel) und eine Deutsche (Monika Proksch) kennengelernt, die sich dort um Waisenkinder kümmert. Ihr Projekt habe ich dann gleich mit ihr besucht. Anschließend war ich mit den beiden dann noch bei dem vietnamesischen Mönch Hori Tran , der 7 Ausländer bei sich leben hat, die er in Meditation unterrichtet (Aufstehen um 4:30 Uhr!).
Er darf dies allerdings nur, wenn man als Ausländer ein entsprechendes Visum beantragt hat. Man muss vorher eine schriftliche Einladung von ihm bekommen. Mit dieser geht man dann zur Botschaft in seinem Land. Die Regierung passt sehr genau auf, dass dies eingehalten wird und wer bei ihm lebt.
Hallo Peter,
sehr schön zu sehen, dass du solche Reisen unternimmst. Wir sind gerade aus Myanmar zurückgekommen und haben einige Tage am Inle Lake verbracht. In Kakku waren wir nicht, dafür sind wir zur Indein Pagode hinaufgestiegen. Unsere Bilder kannst du unter http://www.travelcats.de/asien/myanmar/inle-see/ finden.
Viele Grüße
Stephan
Hallo Peter,
dein unnötiges Mitleid für die Longneck-Frauen lässt mich doch nur fragen, ob du dir bewusst bist, dass das hunderte Jahre alte Kultur ist.(ebenso wie die Tellerlippen in Afrika). Es ist geradzu respektlos hier einen verweichtlichtes westliche Großstadt-Mitleid anzubringen, denn es ist ihre Kultur. Das insbesondere in Thailand ein Geschäft daraus gemacht wird hat aber auch zwei Seiten der Medaille, einerseits ist es schon Show, andererseits wird damit aber der Erhalt der Tradition ermöglicht, der unmöglich wäre wenn man in einer zunehmend modernen Welt denkt dass man so etwas umsonst zu sehen bekommt. Ein bisschen Recherche und Anpassungswille im Bewusstsein dass du als Westler dort Gast bist und nicht darüber die Nase zu rümpfen hast, hätte dir gut getan.
Jedem seine Meinung!
Hallo,
wir waren 2002 in Myanmar, zu einer Zeit, wo der Tourismus noch eher in den Kinderschuhen steckte. Auch wir haben damals die Langhalsfrauen “besichtigt”, im wahrsten Sinne des Wortes. Pro Person wurden 10$ Eintritt verlangt. Durch eine Tür gelangte man in einen Hof, wo sich die Frauen sofort zum Beschauen und Fotografieren in eine Reihe stellten. Unseren Besuch empfand ich als schlecht — wie in einem Zoo. Das she ich als das wirkliche Übel. Was kommt bei den Frauen überhaupt an?