Italien
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Das Pie­mont — Baro­lo und die Wein­ber­ge der Langhe

Piemont, Weinberge bei Barolo, Copyright Peter Pohle PetersTravel

Das Wein­ge­biet um Baro­lo im Pie­mont ist ein Traum für den Wein­ken­ner. Ich war mit Freun­den unter­wegs, die einen edlen Trop­fen zu schät­zen wis­sen. Des­we­gen habe ich auch meh­re­re Wein­gü­ter besucht. Man muss aber kein Wein­ken­ner sein, um zu wis­sen, dass der zu 100% aus der Neb­bio­lo-Trau­be gewon­ne­ne Baro­lo auch als der König der ita­lie­ni­schen Rot­wei­ne bezeich­net wird. 

Piemont: Blick von La Morra über die weite Landschaft der Langhe Foto Peter Pohle PetersTravel

Blick von La Morra

Die Hügel der Wein­bau­ge­bie­te Baro­lo und Bar­ba­res­co fir­mie­ren unter dem Namen Lang­he, genau­er gesagt unter Bassa Lan­ga. Sie lie­gen im süd­li­chen Teil des Pie­mont. Zu den hier ange­bau­ten, welt­be­rühm­ten Wei­nen gehö­ren Baro­lo, Bar­be­ra, Bar­ba­res­co und Langhe.

Start­punkt Turin — Die Haupt­stadt vom Piemont

Ich mache einen Kurz­trip durch das Pie­mont. Über­nach­tet habe ich erst­mal in der Haupt­stadt vom Pie­mont, in Turin. Am nächs­ten Tag will ich vor mei­ner Fahrt in die Wein­ber­ge rund um Baro­lo noch das berühm­te Film­mu­se­um von Turin besich­ti­gen. Das Kino-Muse­um ist eines der schöns­ten der Welt. Es befin­det sich im Turm Mole Anto­nel­lia­na. Aus 85 Metern Höhe hat man hier einen gran­dio­sen Blick über die Stadt. Die Mole Anto­nel­lia­na ist auf der ita­lie­ni­schen 2Cent-Mün­ze abgebildet.
War­um ich dann aber letzt­lich ent­täuscht war, erfahrt ihr im nächs­ten Abschnitt!

Piemont: Das Castello di Grinzane Cavour beherbergt eine Enoteca, Restaurant und das Museo delle Langhe Copyright Peter Pohle

Pie­mont: Das Cas­tel­lo di Grinz­ane Cavour liegt auf Halb­zeit zwi­schen Alba und Baro­lo. Es beher­bergt eine Eno­te­ca, Restau­rant und das Museo del­le Langhe

Turin Sehens­wür­dig­kei­ten: Film­mu­se­um + Fiat Teststrecke

Am Vor­tag war ich noch in Ruhe durch die Fuß­gän­ger­zo­ne und unter den Arka­den der Barock­bau­ten gebum­melt, hat­te mir eini­ge der his­to­ri­schen Gebäu­de ange­schaut und über die monu­men­ta­len Plät­ze in der Alt­stadt gestaunt.

Am Abend habe ich dann gleich um die Ecke von mei­nem Hotel Por­ta Susa* in der Oste­ria Mez­zalu­na in der Via Ber­to­la 57 ein her­vorr­gen­des Mahl genos­sen. Das Lokal war mir vom Hotel — zu Recht — emp­foh­len worden.

Das Film­mu­se­um hat­te ich mir für den nächs­ten Tag auf­ge­spart. Außer­dem war Mon­tag und da haben ja die meis­ten Muse­en sowie­so geschlos­sen wie man weiß.  Das Muse­um soll­te dann am nächs­ten Tag mei­nen Besuch beschlie­ßen und mein High­light in Turin sein.

Da ich pünkt­lich zur Eröff­nung des Muse­ums kam, bekam ich sogar noch einen güns­ti­gen Park­platz nahe­bei. Zum Glück gab es um die­se Zeit auch noch kei­ne Schlan­ge vor dem Eingang….!

Naja, um es kurz zu machen: Es gab kei­ne Schlan­ge vor dem Ein­gang, weil das Muse­um am Diens­tag geschlos­sen ist!
Shit hap­pens!

Piemont: Im Mole Antonelliana in Turin befindet sich das italienische Filmmuseum. Der Turm ist auch auf der italienischen 2-Cent-Münze abgebeildet

Im Mole Anto­nel­lia­na in Turin befin­det sich das ita­lie­ni­sche Filmmuseum

Als klei­nen Trost besu­che ich dann noch das ehe­ma­li­ge Werks­ge­län­de von Fiat im Stadt­teil Lin­got­to von Turin. Die frü­he­re Werks­hal­le aus dem Jahr 1923 beher­bergt jetzt eines der heu­te übli­chen Ein­kaufs­zen­tren. Außer­ge­wöhn­lich ist hier, dass es auf dem Dach(!) im 7ten Stock eine mitt­ler­wei­le still­ge­leg­te, ein Ki­lo­me­ter lan­ge Test­stre­cke mit über­höh­ten Kur­ven als Rund­kurs gibt.
Eben­falls auf dem Dach befin­det sich ein Kubus, der eine Aus­stel­lung der Pina­cote­ca Gio­vanni e Ma­rella Agnel­li beher­bergt. Ob einem der Besuch die 7 Euro wert sind muss jeder für sich ent­schei­den. Ich war etwas enttäuscht.
Die Umbau- und Mo­der­ni­sie­rungs­ar­bei­ten des von Ren­zo Pia­no ent­wor­fe­nen Ensem­bles wur­den 1989 abgeschlossen.

Baro­lo und Umgebung

Weinberge bei Barolo im Piemont, Foto Peter Pohle PetersTravel

Anschlie­ßend geht es bei strah­len­dem Son­nen­schein nach Baro­lo. Das sind nur 70 Kilo­me­ter, also eine knap­pe Stun­de. Ich bin mitt­ler­wei­le zum drit­ten oder vier­ten Mal in die­ser Gegend. Dazu zählt auch mein Besuch des Käse­fes­ti­vals von Bra. Die­ses her­aus­ra­gen­de Ereig­nis fin­det alle 2 Jah­re im Sep­tem­ber statt. Hun­der­te von Käse­ma­nu­fak­tu­ren aus aller Welt prä­sen­tie­ren und ver­kau­fen ihre bes­ten Erzeug­nis­se. Dar­über­hin­aus gibt es dann in der gan­zen Stadt zahl­rei­che Orte wie Hin­ter­hö­fe in denen regio­na­le Spe­zia­li­tä­ten ver­kos­tet wer­den kön­nen. Schließ­lich ist Bra der Ort in dem die Slow Food Bewe­gung ihren Anfang nahm.

Sehens­wert in die­ser Ecke ist auch die 30.000-Einwohner-Stadt Alba mit ihrem goti­schen Dom und der his­to­ri­schen Alt­stadt. Sie ist beson­ders berühmt für wei­ße Trüf­fel.   Zu den Trüf­fel­märk­ten im Oktober/November kom­men Käu­fer aus der gan­zen Welt.  Zu die­ser Zeit steht die Stadt Kopf und es gibt jede Men­ge von Aktivitäten.

Restau­rant-Tipps für Baro­lo und Verduno

Wie die Male zuvor, suche ich mir in Baro­lo einen Platz auf der Ter­ras­se des Restau­rants La Can­ti­net­ta. Das liegt gleich am Orts­be­ginn auf der lin­ken Sei­te. Nach einem ent­spann­ten Mit­tag­essen mit gewohn­ter Qua­li­tät mache ich noch einen kur­zen Bum­mel durch Baro­lo, ehe es gemüt­lich durch die herr­li­che Land­schaft der Wein­ber­ge ins 14 Kilo­me­ter ent­fern­te Ört­chen Ver­du­no geht. Hier lan­de ich nicht zuletzt wegen mei­ner Unter­kunft, dem Alber­go Real Cas­tel­lo*.  Das hat­te bei mei­nem letz­ten Besuch lei­der geschlos­sen. Damals konn­te ich in Ver­du­no zum Mit­tag­essen nur die Trat­to­ria Dai Ber­cau  besuchen.
Was heißt hier „nur“?

Heu­te ist das mit der Haupt­grund hier­her zu fah­ren. Wo bekom­me ich sonst so eine lecke­re Pas­ta mit Trüf­feln? Eigent­lich müss­te es ja hei­ßen Trüf­fel mit Pas­ta! Und das dann auch noch für 18 €. Aber auch die Pan­na cot­ta ist ein Genuß!
Und wem nicht nach Trüf­fel der Sinn steht, der wird mit dem but­ter­zar­ten Lamm auf jeden Fall glücklich.

PS Es emp­fiehlt sich den Ape­ri­tif ent­we­der im zau­ber­haf­ten Gar­ten des Alber­go Real Cas­tel­lo (das ja auch ein Restau­rant ist) ein­zu­neh­men oder kurz in das 3 Kilo­me­ter ent­fern­te La Mor­ra zu fahren.
Muss ich eigent­lich beto­nen, dass ich unter­wegs immer wie­der in einer der Vino­the­ken, Wein­gü­ter oder klei­nen Orten wie La Mor­ra einen Stop einlege?
Hier­in liegt doch der Reiz einer indi­vi­du­el­len Tour.

Jeder sucht sich das Pas­sen­de raus. Sei es ein Lokal, Ort­schaft, Aus­sichts­punkt oder ein­fach nur ein Stop in der frei­en Natur….  

Verduno im Piemont, Garten des Albergo Ristorante Real Castello Foto Peter Pohle PetersTravel.de

Ver­du­no: Gar­ten des Alber­go Real Castello

Bes­te Rei­se­zeit für das Piemont

Bes­te Rei­se­zeit ist von Mai bis Novem­ber. Schon allein wegen der Trüffelernte!
Ich war im Sep­tem­ber bei herr­li­chem Wet­ter unter­wegs. Die­se abso­lu­te Hoch­sai­son geht bis Novem­ber. Neben­sai­son ist von Janu­ar bis März. Im August macht ganz Ita­li­en Feri­en und beson­ders um den Fei­er­tag Fer­ra­gos­to am 15. August kann in Städ­ten vie­les geschlos­sen sein.

Unter­künf­te in der Lang­he im Piemont

Beson­ders wäh­rend der Hoch­sai­son kann es ohne Reser­vie­rung zu Pro­ble­men kom­men. Turin ist — beson­ders was die Innen­stadt betrifft — ein teu­res Pflas­ter. Außer­dem haben eini­ge der tou­ris­ti­schen Orte beson­de­re Fes­te, wie Bra das Slow­food­fes­ti­val (s.o.) oder die Trüf­fel­zeit in Alba. Dann muss man ent­we­der weit im Vor­aus reser­viert haben oder weit außer­halb woh­nen. Alba ist ein Klein­stadt mit vie­len Mög­lich­kei­ten. Ich per­sön­lich fin­de es reiz­vol­ler in klei­nen Dör­fern wie Ver­du­no oder La Mor­ra zu über­nach­ten. Auch (klei­ne) Städ­te wie Baro­lo, Saluz­zo, Bra, Nei­ve oder Acqui Ter­me kom­men in Frage.
Direkt­zu­griff zu Unter­künf­ten in der Langhe*

Anrei­se von Turin mit Zug / Bus nach Baro­lo, Alba und Bra

Piemont, Verkehrsschilder mit Entfernungen von Barolo, Foto Peter Pohle PetersTravel

Ent­fer­nun­gen von Barolo

 Nach Baro­lo: Mit dem Zug + Bus dau­ert es 2:20 Stun­den (6 — 11 €). Mit umstei­gen in Cana­le kommt man mit dem Bus für ca 5 € nach Barolo.
Nach Alba: Von Turin Por­ta Susa fährt stünd­lich ein Zug (1 Stun­de 18 Minu­ten; 5,75 €) ab 5:35 am. Sonn­tags alle 2 Stun­den ab 6:35 am. Rück­fahrt von Alba: stünd­lich ab 6:07 a.m. Letz­ter Zug um 8:07 p.m.

Zug­ti­ckets nach Bra (52 Minu­ten, 4,60 €)
Alle Anga­ben ohne Gewähr!
Hier geht es zur Über­sicht der Anreisemöglichkeiten

 

Emp­feh­lens­wer­te Links für das Piemont

Info zum Kino­mu­seum in Turin
Web­sei­te des wei­ter oben abge­bil­de­ten Cas­tel­lo di Grinz­ane Cavour
Käse­fes­ti­val von Bra: Hier erfahrt ihr mehr über das Slow­food-Fes­ti­val im Jahr 2019.
 La Mor­ra: unbe­dingt besu­chen, schon wegen der Aus­sicht des hoch oben auf einem Hügel gele­ge­nen Ortes
Lang­he und Roe­ro Gebiet
Bra + Baro­lo Tipps 
Infor­ma­ti­on zum Alba Trüf­fel­fes­ti­val & Begleit­pro­gramm
Vom The Guar­di­an emp­foh­le­ne Wein­gü­ter, Oste­ri­as & B&B’s

Über wei­te­re Tipps zum Pie­mont freue ich mich!

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2 Kommentare

  1. Schö­ner Bericht. Eine Neb­bia­no Trau­be ist mir aber noch nicht unter­ge­kom­men. Rich­tig ist daher dass der Baro­lo (und auch Bar­ba­res­co) aus 100% Neb­bio­lo sind.

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