Riga und die schönsten Sehenswürdigkeiten des Landes:
Falls man von Nida in Litauen über den Berg der Kreuze nach Riga in Lettland fährt (ca 350 km), bietet es sich an, dem größten Barockschloss Lettlands, Rundale, einen Besuch abzustatten.
Mit dem Bau des seit 1920 in Staatsbesitz befindlichen Schloss‘ wurde 1735 begonnen. Die Idee war es dem Schloss von Versailles nachzuempfinden, weswegen es auch gerne als das Versailles des Baltikums bezeichnet wird. Mit dem Entwurf wurde der russisch-italienische Architekt und Baumeister am Zarenhof Bartolomeo Francesco Rastrelli beauftragt, der bereits die Pläne für den Winterpalast der Eremitage in St. Petersburg erstellt hatte. Den besten Eindruck und einen Überblick über den weitläufigen Garten bekam ich durch ein Video, das im Entree gezeigt wird.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Corona & Reise-Information für Riga und Lettland
- 2 Riga, die größte Stadt des Baltikums
- 3 Riga und das Auto von Mr. Singh
- 4 Ausflug nach Majori/Jurmala an die Ostsee
- 5 Riga – What to do, where to eat
- 6 Unterkünfte in Riga und Umgebung
- 7 Riga-Ausflug: Burg von Turaida im Bezirk Sigulda
- 8 Weitere Beiträge von dieser Reise:
Corona & Reise-Information für Riga und Lettland
Ich verlinke hier zur ständig aktualisierten Seite des Auswärtigen Amtes mit Reisehinweisen für Lettland.
Riga, die größte Stadt des Baltikums
Riga, die alte Hansestadt an der Daugava ist mit 700.000 Einwohnern die größte Stadt des Baltikums. Ich war vor ein paar Jahren schon mal hier und fand es schon damals eine pulsierende Stadt in der es viel zu sehen gibt. Da Riga von alters her auf dem Kreuzweg alter Handelswege liegt, war es schon immer eine multikulturelle Stadt. Diesmal hat mich besonders das sogenannte Stille Zentrum von Riga beeindruckt in dem auch viele Botschaften liegen. Vor allem die Straßen um die Alberta iela mit den zahlreichen Jugendstilhäusern haben es mir angetan. Hier ist eigentlich jedes Gebäude mit seiner fantastischen Fassade ein Schmuckstück. Knapp 800 sollen es sein.
Das Jugendstilmuseum in der Alberta iela 12 hat mich dann natürlich an die zu gleicher Zeit in Barcelona gebauten Häuser von Antoni Gaudí erinnert.
Mein Hotel war diesmal mitten in der Altstadt in optimaler Lage: das einfache Konventa Seta, das aus mehreren Gebäuden besteht. Man fällt quasi aus der Tür und ist umgeben von den historischen Gassen, Gebäuden und Kirchen. In 2 Minuten bin ich in der St. Petrikirche, in der ich wieder den Turm besteige um den fantastischen Rundblick über die Stadt zu genießen und mein Foto zu machen. Der Turm ist selbst für heutige Verhältnisse noch hoch. Im 17. Jhdt. war er allerdings unübertroffen und hatte den damals höchsten Turm der Welt! Ein paar Schritte weiter komme ich zum Rathausplatz mit dem Schwarzhäupterhaus, das den Kaufleuten früherer Jahrhunderte für Zusammenkünfte diente. Der Platz wurde im Zweiten Weltkrieg zerstört, wird aber seit 1995 nach den alten Vorlagen wieder aufgebaut.
Vom sogenannten Katzenhaus führt die „Zirgu iela“ direkt auf den Domplatz, wo sich der größte Kirchenbau des Baltikums, der Dom zu Riga, erhebt.
Riga und das Auto von Mr. Singh
Als ich hier eines Abends spazieren gehe, sticht mir plötzlich das vordere Nummernschild einer Limousine ins Auge. Da ich es recht ungewöhnlich finde, umkreise ich neugierig das Auto um mir auch das hintere Schild anzuschauen. Auch hier ist dieselbe seltsame Nummer. Naja, Nummer ist sicher nicht der richtige Ausdruck, denn alles, was auf dem Nummernschild vorne und hinten steht, ist einfach nur „Mr. Singh“. Nun gut, der Wagen ist ein edler Rolls Royce, aber trotzdem hinterlässt es einen tiefen Eindruck und ich denke mir, wenn ich es erstmal soweit gebracht habe, dann habe ich es geschafft (was auch immer ☺).
Ausflug nach Majori/Jurmala an die Ostsee
Neben den u.a. Bootsfahrten setze ich mich in den Zug und fahre in einer halben Stunde in den Kur- und Badeort Majori (Jurmala heißt die ganze Gegend) an die Ostsee. Vom kleinen Bahnhof geht man entweder direkt zum Meer (gut 15 Minuten), vorbei an Villen, Ferienhäusern und für die Gegend typischen Holzhäusern oder man bummelt die Fußgängerzone bis zum Ende, um dann links zum Strand zu gehen. Etwas länger, aber man kann einen Zwischenstop in den Geschäften oder Cafes einlegen. Auf jeden Fall endet man immer an einem endlosen, breiten Strand.
Riga – What to do, where to eat
Die Altstadt mit ihren Fußgängerzonen und kleinen Gassen ist gespickt mit historischen Gebäuden, Monumenten, Geschäften, Restaurants und Kirchen. Als Touristenmagnet wird Riga natürlich auch von Kreuzfahrtschiffen angelaufen. Entsprechend überfüllt ist die Stadt in der Hauptsaison. Mit einem Aussichtsschiff kann man auf der Daugava die Stadtfront von Riga rauf und runter fahren. Gemütlicher fand ich es, ein kleines Boot zu nehmen. Man fährt auf dem Kanal, dann über die Daugava und wieder im Kanal zurück. Dauer: knappe Stunde, alle 30 Minuten = 18 Euro. Es gibt 2 Ablegestellen im Stadtpark: bei der kleinen Brücke mit den „Liebesschlössern“ kostet es allerdings mehr! Tipp: die Boote an der Ablegestelle bei der Oper verlangen für den gleichen Trip nur 10 Euro!!!
Markthallen beim Hauptbahnhof habe ich mir diesmal erspart; sie gehören aber auch zum üblichen Besichtigungsprogramm. Tipp: Vom hinter den Markthallen gelegenen “Kulturpalast” hat man einen schönen Blick auf die Stadt.
Ausflug nach Majori/Jurmala mit dem Zug in 30 Minuten für 1,40€. Abfahrt vom Bahnhof alle halbe Stunde.
Riga von oben: Schöne Fotos auf dem Turm der St. Petrikirche (St. Peters Church). 7 Euro für den Zugang und den Lift auf den luftigen Aussichtsturm mit fantastischem Rundblick; um Wartezeiten zu vermeiden möglichst gleich morgens zur Eröffnung kommen, da sich später lange Schlangen bilden können. Es gibt keine Treppe!
Jugendstilviertel: U.a. von Michael Eisenstein entworfene Gebäude rund um die Alberta iela besichtigen.
Restaurants: im Hauptyachthafen beim Jugendstilviertet gibt es einige direkt am Wasser gelegene, teure Restaurants.
Mein Lieblingsrestaurant: Auf der Dachterrasse vom kleinen Hotel Gutenbergs im 5ten Stock mit Blick zum Dom; gleich beim Dom um die Ecke.
Radisson Blue, vom modernen Hotel gibt es aus der Bar/Restaurant einen guten Blick auf Riga.
Taverna: lokale Küche, Torna Straße (hinter dem Pulverturm); es sind zwei nebeneinanderliegende Restaurants mit Terrasse und Keller, das eine mehr für Fisch, das andere Fleisch.
Unterkünfte in Riga und Umgebung
Ich verlinke an dieser Stelle zu den Unterkünften bei BookingCom
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Riga-Ausflug: Burg von Turaida im Bezirk Sigulda
Ein Ausflug von Riga führt nordwärts ins ca 50 km entfernte Sigulda. Dort gibt es ein Altes und ein Neues Schloss. Mit einer Seilbahnfahrt erreicht man von Sigulda die Burg Krimulda. Gut gefallen hat mir der nahe gelegene, gepflegte hügelige Park mit seinen verstreuten Skulpturen und der Backsteinburg Turaida. Nach dem Aufstieg im engen Turm hat man in 38 Meter Höhe einen weiten Rundumblick über den Nationalpark von Gauja mit dem Gauja-Tal.
Weitere Beiträge von dieser Reise:
Litauen, Vilnius und die Highlights
Estland mit Tallinn und den schönsten Sehenswürdigkeiten
St. Petersburg, Sehenswürdigkeiten, Info + Tipps
Hallo Pepo,
ich gruesse Dich aus Vilnius, der Anfang einer sehr aehnlichen Reise, wie Du sie gerade beschreibst.
Dein Bericht ist schon alleine deshalb hochinterressant. Deine Fotos sind wieder fabelhaft, auch weil
Du so schoenen Sonnenschein hattest — im Moment regnet es hier seit Tagen durchgehend.….
Ich gebe zu, Regen kann einem so eine Stadt schon sehr vermiesen. Hoffe Du hast wenigstens auf der Kurischen Nehrung schönes Wetter…
Das sieht ja richtig toll aus. Die kleinen Balkanländer sind irgendwie so gar nicht auf meinem Radar gewesen 🙂 Jetzt aber kommt Riga eindeutig auf meine Liste.
Hallo Peter,
tolle Tipps gibst du in deinen Artikeln! Nachdem ich letztes Jahr durch Tallinn geschlendert bin und es ganz toll fand, ist auch Riga auf meinem Radar gelandet. Mal sehen, ob ich es dieses Jahr noch schaffe, hinzukommen. Lust darauf, hat mir dein Beitrag jedenfalls gemacht. 🙂
Einen lieben Gruß
Nathalie
Hallo Nathalie,
ich bin sicher, du wirst es mindestens genauso lieben wie Tallinn!
LG, Peter
Lieber Peter, mit Interesse habe ich deinen Reiseblog gelesen. Es sind mir dabei 2 Fehler aufgefallen.
Riga
Der berühmte Jugenstilarchitekt heißt Michael EISENSTEIN. Das ist übrigens der Vater des Beühmten Kinoregiseurs Sergej Eisenstein “Panzerkreuzer Potemkin”
https://de.wikipedia.org/wiki/Michail_Ossipowitsch_Eisenstein
St.Petersburg
Der Feinkostladen am Newski Prospekt heisst Jelisejewski Magazin. Sie schrieben “der Gourmettempel Kupetzeliseevs Cafe” Das Wort Kupetz bedeutet Kaufmann.
http://www.russland.news/stadt-petersburg-verkauft-jelisejewski-kaufhaus-an-putins-koch/
Das von Ihnen erwähnte Cafe Singer befindet sich im Singer-Haus, der St.Petersburger Repräsentanz des weltbekannten amerikanischen Nähmaschinenherstellers Singer. Es hieß und war bis heute nur das Haus des Buches.
Vielen Dank für den interessanten Blog und mit LG
Hallo Sebastian,
Klasse, danke für deine Hinweise.
Du hast natürlich vollkommen recht. Den Eisenstein habe ich gleich korrigiert.
St. Petersburg-Beitrag schaue ich mir nochmal an.…
BG, Peter