Spontane Trips sind oft die besten – und genauso kam ich im September nach Milos.
Nach einer Woche mit der Segelyacht Rhea durch die Saronischen Inseln wollte ich noch ein paar Kykladen-Inseln wie Sifnos, Mykonos und Milos erkunden. Also besteige ich im Athener Hafen Piräus (Hafensektor E2) um 8:10 Uhr die Fähre Anemos von Aegean Sealine Richtung Milos – ohne großen Plan, aber voller Vorfreude.
Auf dem Weg nach Milos macht meine Fähre um 12:40 einen kurzen Zwischenstopp auf der Insel Serifos. Sieht sehr idyllisch aus, vor allem scheint Serifos einen schönen Stadtstrand zu haben! Leider war ich so auf Milos fixiert, dass ich Serifos nicht eingeplant hatte.
Um 13:30 Uhr noch ein kurzer Stopover im Hafen der Insel Sifnos. Sehr klein, mit ebenfalls schönem Stadtstrand. Ich beschließe die Insel auf meinem Rückweg nach Athen noch für ein paar Tage zu besuchen.

Ankunft in Milos: Schon beim Ankommen in Adamas (auch Adamantas), dem quirligen Hafenort von Milos, spürt man die entspannte Kykladen-Atmosphäre. Cafés, Tavernen, Fischerboote, Urlauber – und dieser typische Duft von Salzluft und griechischer Küche.
Perfekter Start für eine Woche Inselabenteuer!

- Die Geschichte von Milos
- Inselrundfahrt Milos
- Tagesausflüge auf Milos bei Get your Guide
- Fortbewegung auf Milos
- Nachmittags-Ausflug: Adamas nach Tripiti bzw. Klim
- Die schönsten Strände & Natur-Highlights
- Sehenswürdigkeiten & Dörfer
- Tipps zu Unterkünften, Anreise, beste Reisezeit, Restaurants
- Fazit zu Milos
- Weitere Beiträge zu griechischen Inseln
Die Geschichte von Milos
Milos ist nicht nur eine traumhafte Badeinsel, sondern auch ein geschichtsträchtiger Ort. Dank ihres vulkanischen Ursprungs verfügte die Insel über wertvolle Rohstoffe wie Obsidian, die schon in der Jungsteinzeit gehandelt wurden. Später war Milos ein wichtiger Stützpunkt in den Kriegen der Antike.
Das berühmteste Fundstück ist die Venus von Milo, eine Skulptur aus dem 2. Jahrhundert v. Chr., die 1820 auf Milos entdeckt wurde und heute im Louvre in Paris steht. Auch wenn sie nicht mehr auf der Insel ist, trägt sie bis heute zum Mythos von Milos bei.
Heute lebt Milos vor allem vom Tourismus – und punktet mit spektakulären Stränden, gelebter Tradition und kulinarischen Highlights.

Inselrundfahrt Milos
Eigentlich wollte ich gleich zu Anfang erstmal eine komplette Inselumrundung mit einem Segelboot machen. Das kostet ab 120€ und dauert ca 10 Stunden. Aber, für die nächsten 3 Tage war schlechtes Wetter angesagt und alle Touren fielen im wahrsten Sinne des Wortes ins Wasser!
Schlechtes Wetter bedeutet auf Milos nicht unbedingt Regen, sondern viel zu heftiger Wind! Wir sind schließlich auf den Kykladen, und da schlägt der Meltemi schon mal gerne zu! Der starke Nordost-Wind macht manch einer Yacht einen Strich durch die Rechnung.
Eine Inselrundfahrt gehört eigentlich zum Pflichtprogramm. Am besten gleich am Anfang. Ich hätte Anfang September mit Capetan Yiangos rund um Milos und Kimolos 50 € mit 3 Badestops für den ganzen Tag bezahlt. Start um 9 Uhr, Rückkehr 18:30. Preise hängen ab vom Boot und was inclusive ist. Normalerweise muss man wohl mit 120 € bzw 160 € beim Katamaran rechnen.
Zur gleichen Zeit wurde mir die Halb-Tagestour für 50 € angeboten. Da geht es nur zum westlichen Teil der Insel und wieder zurück.
Wenn schlechtes Wetter = zuviel Wind herrscht, fahren die Ausflugsboote leider nicht!
Tagesausflüge auf Milos bei Get your Guide
Also, Planänderung!
Also bin ich mit dem Bus zu einer der bekanntesten Sehenswürdigkeiten von Milos, den berühmten Felsformationen von Sarakiniko gefahren. Supergeile Formationen aus schneeweißem Vulkangestein bei denen man auch baden kann.

Natürlich war ich bei weitem nicht der einzige dort!
Überall auf den einzelnen Felsvorsprüngen und Plateaus waren kleine Gruppen von Besuchern und Badenden.
Es gibt auch ein paar Höhlen mit Gängen, in denen vermutlich etwas abgebaut wurde? Auf jeden Fall war es dunkel und ich war zu blöd, das Licht meines Smartphones anzumachen. Entsprechend übersah ich einen kleinen Absatz, rutschte weg und fiel auf meinen Hintern. Ich gestehe, darauf hätte ich liebend gern verzichtet! Danach bin ich entsprechend gefrustet zurück zur Bushaltestelle.
Mit dem nächsten Bus bin ich dann schon wieder zurück nach Adamas — man muss offensichtlich leider immer wieder zum Hauptort zurück, um zu einem neuen Ziel zu starten.
14:00 Uhr Busfahrt zum kleinen Fischerort Pollonia über Papafragas — es gibt in Papafragas ebenfalls Felsformationen, die sind aber nicht so aufregend.

Fortbewegung auf Milos
Ich war viel mit dem lokalen Bus unterwegs. Ist im Prinzip nicht schlecht, aber der Nachteil ist, dass man doch sehr abhängig ist und für die meisten Verbindungen viel Zeit einplanen muss. Auch muss man meistens wieder zurück nach Adamas um von dort neu zu starten. Das kann nerven.
Wesentlich vorteilhafter ist es natürlich einen Wagen zu mieten. Und das möglichst im Voraus, weil es auf Milos oft zu Engpässen kommt!
Nachmittags-Ausflug: Adamas nach Tripiti bzw. Klim
Mit dem lokalen Bus von Adamas über Plaka nach Tripiti. Von dort weiter zu Fuß in 25 Minuten bergab nach Klima zu den direkt am Meer liegenden bunten Fischerhäuschen.
Leider war am Meer keine schöne Nachmittagssonne auf den fotogenen, idyllischen Fischerhäuschen. Sie sind teilweise von Touristen bewohnt.

Respekt hatte ich vor dem Rückweg bergauf. War dann aber doch nicht so schlimm wie ich beim Runterweg gedacht hatte. Für den Rückweg brauchte ich auch nur eine halbe Stunde.
Da der Bus erst später zurück fuhr, bin ich noch in die verwinkelten, malerischen, autofreien Gassen von Plaka gegangen. Gute Sicht auf den Sonnenuntergang ist an der Kirche und auf der Terrasse vom Café Utopia. Dort muss man allerdings relativ früh sein um einen Platz zu bekommen. Am besten ist der Blick allerdings immer wieder von verschiedenen Stellen auf dem Weg hoch zum Castello.
Die schönsten Strände & Natur-Highlights



- Stadtstrand von Adamas: Lagada Beach, rechts vom Fähranleger vor dem gleichnamigen gehobenen Hotel; nicht sehr aufregend; es gibt Liegen.
- Papikinou Beach Weiterer Stadtstrand von Adamas beim Restaurant „O! Hamos“; Liege für 12€; diesen Strand fand ich auch nicht aufregend!
- Sarakiniko: Schneeweiße Vulkanfelsen (s.o. mein Besuch), die aussehen wie eine Mondlandschaft. Perfekt zum Fotografieren und Baden – aber meist gut besucht.
- Tsigrado: Mit dem Bus gelangt man bequem zum Strand Tsigrado. Es ist dieselbe (End)Haltestelle wie vom Strand Fyriplaka.
Abenteuerlich erreichbarer Mini-Strand – Der Weg scheint das Ziel: zuerst lässt man sich ein kurzes Stück über ein Tau und anschließend über eine Leiter in eine enge Felspassage. Am Ende dieser Passage geht es dann noch über eine weitere Leiter zum kleinen Kieselstrand. Ich habe mir die Kletterpartie erspart und die fotogene Aussicht auf den idyllischen Strand vom Aussichtspunkt genossen.
Von weiter oben sieht es nämlich sehr malerisch aus und lässt sich gut fotografieren. - Fyriplaka: Ein weiter Sandstrand mit bunten Felsen, Liegen, einem Kiosk, Lifeguard und Wassersportangeboten wie Kajaks und Stand-Up-Paddle – einer der beliebtesten Strände der Insel in einer großen Bucht. Ca 300 m von der Busendhaltestelle. Leicht zu erreichen.
- Paleochori: Breiter Strand mit Strandbars, gutem Essen und viel Platz zum Baden. Diverse Wassersportarten.
Landschaftlich schöne Busfahrt von Adamas — der Bus fährt allerdings nicht so häufig. Der weiteste und breiteste Strand, an dem ich auf Milos war. Neben dem Strandrestaurant Sirocco noch zwei weitere Restaurants incl der eleganten Beachbar Aqua Loca, die zum gehobenen Hotel Artemis Seaside Resort mit Spa und Pool gehört. - Kleftiko: Nur mit dem Boot erreichbar. Hier warten beeindruckende Höhlen und bizarre Felsformationen im türkisfarbenen Wasser – ein absolutes Highlight (wenn das Wetter mitspielt).
Halbtagestour: Wenn man keine eigenes Fahrzeug hat wird man um 9 Uhr auf die gegenüberliegende Seite von Milos nach Kipos gefahren. Dort legt dann das Boot zum circa vierstündigen Ausflug nach Gerontas Beach und vor allem den Felsformationen von Kleftiko ab.
Bootstour 30€; Transport hin und zurück zusätzlich 15€.

Sehenswürdigkeiten & Dörfer

- Adamas (Adamantas): Hafenort und touristisches Zentrum. Dreh- und Angelpunkt für Busse und Fähren. Viele Restaurants und Cafés – perfekt als Basis.
- Sarakiniko: Schneeweiße Vulkanfelsen (s.o. mein Besuch), die aussehen wie eine Mondlandschaft. Perfekt zum Fotografieren und Baden – aber meist gut besucht.
- Klima: Postkartenidylle pur! Bunte Fischerhäuschen direkt am Meer, heute oft als Ferienhäuser vermietet.
- Plaka & Tripiti: unbedingt einen Ausflug einplanen in diese nah beieinander liegenden Orte. Charmante Gassen, Tavernen, weiße Kirchen, Sonnenuntergangsblick am besten vom Castello oder dem dann überfüllten Café Utopia.
- Pollonia: Kleiner, entspannter Fischerort im Nordosten – ideal für einen Ausflug oder einen ruhigen Aufenthalt.

Tipps zu Unterkünften, Anreise, beste Reisezeit, Restaurants
- Unterkünfte: Von günstigen Studios in Adamas bis zu schicken Boutiquehotels wie „The White“ ist alles dabei.
Tipp: frühzeitig buchen, da Milos in den letzten Jahren an Popularität gewonnen hat. Ich musste mehrfach umziehen, da ich nicht rechtzeitig gebucht hatte!
Ich war im Vythos Studios: zentrumsnah und angenehm ruhig. Ich hatte Zimmer Nr 7 (oder 1?) mit großer Terrasse, gr. Kühlschrank, Microwelle + WLAN
Anschließend war ich noch im Manousos (superzentral mit suboptimalem Bett) und Ostria Studios (eigentlich ok, aber ich hatte nur kaltes ?! Wasser), das Ostria Hotel ist sicher die bessere Alternative.
Die Arco Solium Suites in Adamas machten einen ausgezeichneten Eindruch. Ich habe sie aber leider nur von außen gesehen.
Portiani Hotel liegt zentral am Meer neben der Bushaltestelle, von der alle Busse starten. Sieht nett aus und ist sicher auch ok, wenn man Meerblick hat. Achtung: sie haben auch Zimmer zur kleinen bzw. lauten Hauptstraße. Und in diesen Zimmern will man sicher nicht schlafen!
The White, gehoben. Ein Traum ganz in weiß. Oben in Adamas, hinter der Kirche. Mit Gepäck etwas mühsam. - Anreise:
– Fähre von Piräus (ca. 4–7 Stunden, je nach Verbindung).
– Flug von Athen (ca. 40 Minuten); nach Milos gibt es nur Inlandflüge. - Beste Reisezeit:
Mai–Juni und September–Oktober sind ideal – angenehme Temperaturen, weniger Touristen, aber noch warmes Wasser. Im Juli und August kann es voll und sehr windig werden. - Restaurants
– Adamantas:
Frühstück im Café Agelliki an der Hafenpromenade. Dort bekommt man immer eine kleine Flasche eisgekühltes Wasser kostenlos zur Bestellung, selbst wenn es nur ein Kaffee ist! Außerdem gibt es dort leckere Eiskreationen oder Waffeln.
Mein Restaurant-Tipp: „O!Hamos“. Tolle Gerichte (siehe Speisekarte). Beliebt und viel Platz. Ein paar Schritte außerhalb von Adamas. Viel (!) Wartezeit einplanen.
Taverne Barko: Fernab vom Rummel. Liegt auf der Hauptstraße zur Plaka nach 300 Metern auf der linken Seite. Unprätentiös + man bekommt normalerweise gut einen Platz. Griechisches Essen zu angenehmen Preisen (1 Liter Hauswein 10 €).
Restaurant Trapatselis an der Hafenpromenade; leckere Meeresfrüchte wie Fried Octopus 16€ + Bier Mythos 4€ oder Muscheln Saganaki mit Tomatensoße, Knoblauch und Feta für 12€! Dabei waren die Muscheln bereits ausgelöst.
– Strandrestaurants in Paleochori: z. B. „Sirocco“.



Fazit zu Milos
Milos ist die perfekte Mischung aus schönen Stränden, beeindruckender Geschichte und entspanntem Kykladen-Feeling. Auch wenn das Wetter bei mir nicht immer mitspielte und deswegen spontane Pläne mal ins Wasser fielen – die Insel überrascht immer wieder mit neuen Highlights.
Mein Tipp: Lass dich treiben, setz dich in den Bus oder auf ein Boot und schau, wohin dich Milos führt.
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