Die 3 Orte Apricale, Bajardo und Dolceacqua sind touristische Sehenswürdigkeiten in der Nähe von San Remo, Bordighera und Ventimiglia in Ligurien. Bei strahlendem Sonnenschein mache ich mich auf den Weg zu einer Sightseeing Tour.
All diese 3 Orte kann man bequem nacheinander besuchen.
Im Sommer haben Bajardo, Apricale und Dolceacqua zumindest eines gemeinsam: alle Orte sind total überlaufen. In den schmalen Gassen herrscht ein Geschiebe und Gedränge wie es schlimmer kaum sein kann. Jetzt, im November, ist alles ganz entspannt. Und das auch noch bei 19 Grad und absolutem Kaiserwetter.
Apricale — Städte-Highlight in Ligurien
Der im 9. Jahrhundert gegründete Ort Apricale (gut 600 EW) liegt 15 km nördlich von Ventimiglia. Er zählt zu den „schönsten Dörfern Italiens“. Für Autos gibt es in dem verwinkelten, auf einem Berg gelegenen Dorf, keinen Platz. Wie auch?
Es gibt ein Labyrinth aus engen, steilen Gassen mit grobem Kopfsteinpflaster. An vielen Wänden sind Wandmalereien verschiedener Künstler aus Anlass des „Giornata dell’Affresco“, einer Veranstaltung für Freskenmalerei.
Viele Häuser haben individuell gestaltete Briefkästen. Offensichtlich übernachten Touristen hier auch ganz gerne, denn im Gewirr der Gassen taucht immer wieder ein neues, malerisches B&B auf.
Unmittelbar über der zentral gelegenen Piazza Vittorio Emanuele II befinden sich der Kirchenvorplatz und das von einem Glockenturm überragte San Bartolomeo-Oratorium mit einer schönen Barockfassade. Innen ist sie sehenswert, allerdings nur am Nachmittag geöffnet. Noch weiter oben stehen die Pfarrkirche und die Lehnsburg — heute Castello della Lucertola genannt.
Und dann traue ich meinen Augen nicht: hoch oben auf dem Dach des Kirchturms ist deutlich die Silhouette eines Fahrrads zu sehen (später erfahre ich, dass es dort oben im Jahr 2000 befestigt wurde). Ich frage mich, was wohl die Bewohner darüber denken?
Bajardo (Mein Titelbild)
Der Ort hat gut 300 Einwohner. Sein historischer Ortskern existiert bereits seit dem ersten Jahrtausend vor Christus. Besonders sehenswert ist die auf dem höchsten Punkt stehende Ruine. Ehemals eine Burg, wurde sie im siebten Jhdt. teilweise durch eine Kirche ersetzt. Im Jahre 1887 kam es während eines Gottesdienstes zu einem Erdbeben bei dem zahlreiche Menschen starben, weil das Dach einstürzte.
Dolceacqua — Ligurien Sehenswürdigkeiten
Der Ort Dolceacqua (gut 2000 EW) liegt 10 km nördlich von Ventimiglia und ist der mit Abstand größte dieser drei sehenswerten Orte.
Oberhalb des Städtchens thront majestätisch eine Burgruine, die gerne als Hintergrund für Hochzeitsfotos herhalten muss.
Das Castello dei Doria stammt aus dem 13ten Jahrhundert und hat eine wechselvolle Vergangenheit hinter sich. Das Erdbeben von 1887, welches auch großen Schaden in Bajardo anrichtete, ließ die schon damals nicht mehr bewohnbare Burg teilweise einstürzen. Die Burgruine soll zukünftig für kulturelle Veranstaltungen im Sommer genutzt werden.
Ebenfalls aus dem 13ten Jahrhundert stammt die zweite Sehenswürdigkeit der Stadt: Die Bogenbrücke Ponte Vecchio di Dolceacqua, überspannt auf einer Länge von 32 Metern den Fluß Nervia in einem einzigen Bogen.
Claude Monet verewigte sie 1884 auf einem Gemälde.
Der historische Ortskern unterhalb der Burg besteht aus engsten, nur für Fußgänger zugänglichen, malerischen Gassen, die sogenannten „Carruggi“. Kleine Treppen führen steil bergauf. Hier und dort ein kleiner Platz, Geschäfte, Restaurants und mittendrin immer wieder ein pittoreskes B&B.
Über einer schmalen Gasse hängen mit Sprüchen versehene, weiße Schirme: offensichtlich eine Kunstinstallation…
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Toller Beitrag, schöne Fotos! Ich möchte den Artikel gerne in meiner Italien-Karte verlinken. — Darf ich da eines der Fotos einbinden?
LG, Ilona
Falls Du die Karte noch nicht kenntst: https://wandernd.wordpress.com/2017/08/24/italien-reisekarte/
Hallo Ilona,
gerne darfst du ein Foto einbinden, wenn es entsprechend auf meinen Blog hinweist.
BG, Peter
Natürlich — es wäre quasi die Bebilderung des Links zu deinem Artikel 🙂 Danke Dir.
Kannst ja mal nachschauen, wie ich es in der Karte bisher gemacht habe.