Mein letzter Ort Coffee Bay war genauso schön, wie ich ihn in Erinnerung hatte. Und deswegen freue ich mich auf Chintsa, weil ich auch hier schöne Erinnerungen an einen weiten Strand habe.
Meine Unterkunft Buccaneers Lodge habe ich noch genau vor Augen: eine Anlage mit mehreren Hütten, Dorms und Bungalows, die malerisch über einen mit Bäumen und Sträuchern bewachsenen Hang verteilt liegen. Am Fuß des Hangs befindet sich ein Pool mit einem kleinen Open Air Restaurant und neben dem Volleyballfeld eine großen Wiese zum campen. Ein paar Schritte weiter geht man über eine kleine Holzbrücke, vorbei an ein paar Kajaks, die zum freien Gebrauch am Ufer einer großen Lagune liegen und kommt zum schier endlosen, makellosen Strand. Hier muss man sich entscheiden:
Nach rechts geht es in ca 20 Minuten nach Chintsa Bay, einer handvoll Häuser mit einem Restaurant und Tante-Emma-Laden.
Ich entscheide mich meistens für links: Das bedeutet Chintsa East. Ein überschaubarer, gepflegter Ort an einem Hang mit einem kleinen Supermarkt, einem Pub und vor allem dem Village Bistro, einem gemütlichen Café mit geschmackvollem Kunstgewerbeladen. Hier sitze ich gerne in der Sonne und beobachte die paar Einheimischen oder auch die Urlauber.
Geführt wird das Café von ein paar älteren, freundlichen Damen, die ihr Personal fest im Griff haben.
Neu für mich ist nach ein paar Tagen der Abstecher nach Hogsback und seine wunderbare Bergwelt. Der eigentliche Ort Hogsback mit seinen ca 1.000 EW liegt auf einer Höhe von 1.300 Metern und ist eingebettet in Wälder und Berge.
Ein hartnäckiges Gerücht besagt, dass sich JRR Tolkien hier für seinen Roman Der Herr der Ringe hat inspirieren lassen. Das scheint mir reines Wunschdenken der Hogsbacker zu sein, tut aber meiner euphorischen Stimmung keinen Abbruch. Ich stehe nämlich direkt unterhalb meiner Unterkunft Away with the Fairies am Viewpoint und genieße die freie Sicht auf das Tal, die gegenüberliegenden Berge und den Sonnenuntergang. Zehn Meter weiter gibt es einen zweiten Aussichtspunkt. Im Unterschied zum ersten gibt es hier in freier Natur eine in den Boden eingelassene Badewanne von der man die Aussicht genießen kann.
Keine Ahnung warum ich diese Badewanne nicht fotografiert habe. Muss ich also irgendwann nachholen und noch mal wieder hin…
Ausflug zum Terra Khaya
Ich hatte den Tipp bekommen unbedingt einen Ausflug zum Terra Khaya zu machen. Das einzige, was ich darüber weiß ist, man kann dort wohnen und reiten und es soll ein lohnenswerter Ausflug sein.
Also mache ich mich brav auf den Weg.
Es ist heiß und irgendwie bin ich unsicher, was den Weg betrifft. Dabei müsste ich eigentlich nur der Hauptstraße folgen und irgendwann bei der entsprechenden Beschilderung links abbiegen. Aber das weiß ich zu dem Zeitpunkt noch nicht.
Ich verlasse mehrmals die Straße um nach dem Weg zu fragen. Dummerweise fällt mir der richtige Name nicht ein, was die Sache auch nicht gerade leichter macht. Ich erwähne jedesmal, dass man dort reiten können soll.
Mehrfach fällt der Name Shane. Aber das hilft mir auch nicht wirklich weiter.
Irgenwann entdecke ich dann ein Schild mit dem Namen Terra Khaya und alles ist gut. Allerdings zieht sich der Weg in der Hitze und es wird zu einer schweißtreibenden Angelegenheit.
Terra Khaya in Sichtweite…
Und dann habe ich endlich freien Blick auf Terra Khaya am gegenüberliegenden Berghang. Das Haupthaus ist leicht auszumachen und in greifbarer Nähe. Ich komme mir vor wie auf einer Alm.
Und dann klärt sich auch das mit dem Namen Shane – ich musste die ganze Zeit an einen alten Western denken — und dass das irgendwie gut in diese Berglandschaft passt.
Ich lerne Shane kennen. Ihm gehört das riesige Areal auf dem er seit 7 Jahren werkelt.
Vor 5 Jahren hat er dann den Backpacker aufgemacht.
Nach seinem Namen gefragt, erklärt er, dass sein Vater unmittelbar nach seiner Geburt mit ihm in ein Autokino gefahren ist und sich einen Film angeschaut hat. Der Film hieß wie sein Protagonist Shane. Und so nannte er seinen Sohn Shane.
Shane führt mich über das Gelände. Selbstredend, dass hier alles nach rein ökologischen Gesichtspunkten ausgerichtet ist.
Im Moment stellt er gerade seine neue Lounge fertig. Ein Graffiti des renommierten Künstlers Ricky Lee Gordon ist gerade fertig geworden und ziert die Außenwand.
Bis auf die großzügige, offene Lounge ist alles sehr einfach gehalten. Es gibt ein paar über den ganzen Hang verstreute, individuelle und eigenwillig gestaltete Hütten. Alle mit einem einzigartigen Weit-Blick.
In der Küche wird gerade das Essen zubereitet und auf dem Tisch steht einladend duftendes, frisch gebackenes Brot…
Info zu Südafrika
Währung: 1 € = 13,15 Rand (Stand 02.03.2015)
Reisezeit: Anfang Januar
Wetter: Ich hatte Glück: schönes Wetter am Strand in Chintsa und überwiegend schön in Hogsback. Aber hier auch mal Unwetter mit Hagel!
Von Coffee Bay nach Chintsa
Vom Suguarloaf in Coffee Bay mit Shuttle zur Shell Ultra City am Rand von Mthatha (täglich, reservieren). Von hier weiter mit Baz Bus nach Chintsa zur Buccaneers Lodge & Backpacker.
Info zu Chintsa und Hogsback
Chintsa, Unterkünfte
MEIN TIPP: Buccaneers Lodge & Backpacker. Schöne, weitläufige Anlage am Hang. Von Dorm über Camping bis Bungalow.
Crawfords Beach Lodge, schöne Hotel-Anlage in Chintsa East.
Chintsa Cove Neben Crawfords Beach Lodge. Sehr schöne Anlage zwischen Bäumen mit direktem Zugang zum Strand. Diese traumhaften Privathäuser werden offenbar auch vermietet.
Restaurant:
Village Bistro in Chintsa East
Ausflüge
Es werden Ausflüge vom Buccaneers vermittelt. Surf-Unterricht. Reiten am Strand. Endlose Strandspaziergänge.
Weiterreise nach Hogsback
Direkter Shuttle vom Buccaneers in Chintsa nach Hogsback zum Away with the Ferries für 180 Rand
Hogsback
Unterkünfte/Restaurants
An der (einzigen) Hauptstraße gibt es auf ca 800m einen Supermarkt, zwei bis drei Restaurants, ein paar Andenkenläden mit Essensmöglichkeit im Garten und mehrere gediegene Unterkünfte.
Away with the Fairies, Backpacker mit fantastischem Viewpoint und Badewanne in der freien Natur. Dorm 150 Rand DZ ab 330 Rd, Chalet 450 Rd, teilweise mit Bad.
Viele Wanderwege, u.a. zum Madonna and Child-Wasserfall.
MEIN TIPP: Terra Khaya Back Packer ist sehr speziell. Einfaches Leben in wunderbarer Natur. Wenn irgend möglich sollte man mindestens eine Übernachtung einplanen. Ca 7km von Hogsback entfernt. Es hilft ein Auto zu haben um dorthin zu gelangen — oder Taxi. Es lohnt sich auf jeden Fall!
Das gerade fertiggestellte Graffiti stammt von dem renommierten Künstler Ricky Lee Gordon.
Außerdem Ausleihe von Mountainbikes in Hogsback oder Reitausflüge von Terra Khaya.
Weiterreise:
Von Hogsback nach East London zum Sugar Shack oder nach Chintsa zur Buccaneer Lodge gibt es einen Shuttle für 150 Rd bzw. 180 Rd. Von East London kommt man bequem weiter nach Port Elizabeth.
Ich bin aber schon von Alice mit Public Taxi direkt nach Port Elizabeth gefahren, weil Alice auf dem Weg liegt.