Von Jericocoara über Camocim und Paulino Neves zu den Lencois Maranhenses.
Nicht immer läuft alles wie geplant…
Ende Januar: Mein Trip zu den Lencois Maranhenses
Ab 7 Uhr muss ich abfahrbereit sein. Fast pünktlich werde ich abgeholt. Der Wagen ist bereits voll, so dass es gleich losgehen kann.
Es geht direkt am Strand entlang und später dann durch Dünen, vorbei an beeindruckenden Mangroven, deren Wurzeln vom Meer freigespült wurden.
Eine Tour mit immer wieder umsteigen…
Vor Camocim überqueren wir mit einer kleinen Fähre einen Fluss; dort gibt es dann eine kurze Unterbrechung für einen Autowechsel und anschließend weiter nach Parnaiba (ca 70 RS), wo wir um halb zwei ankommen.
Um 14 Uhr mit neuem Bus weiter nach Paulino Neves für 24 Reais. Auf dieser Strecke wurde die ganze Busladung noch 2 mal(!) wieder in andere, jeweils kleinere Busse verfrachtet. Viele stöhnten, weil sie mittlerweile dicht an dicht standen und litten. Ich hatte Glück und bekam jedes Mal einen Sitzplatz. Um 18 Uhr dann endlich Ankunft beim letzten Stop in Paulino Neves. Man kann direkt an der Bushaltestelle in der Pousada Pallomas übernachten. Die Wirtin fragt einen, ob man am nächsten Morgen um 4 oder um 9:30 weiterfahren will und informiert dann den Busfahrer entsprechend, damit er einen abholen kann.
Weiterfahrt um 4 Uhr morgens…
Also um 4(!) Uhr für 20 RS weiter nach Barreirinhas, wo man um ca 6:00 Uhr ankommt.
Wir wurden dann gleich von einem „Guide“ aufgeklärt, dass wir Ausflüge zur Lagoa Bonita und Lagoa Azul machen könnten. Auch ein Toyota-Ausflug in die Lencois Maranhenses zu einem kleinen See für 50 RS, wäre wohl möglich gewesen, abgesehen von den Toyotas, die wenig später offensichtlich zum Tubing unterwegs waren.
Ich habe dann aber für 8:30 Uhr einen Ausflug nach Caburé gebucht und gleich vereinbart, dass ich von Caburé nach Atins gebracht werde. So schlug ich zwei Fliegen mit einer Klappe: Für 60 RS Ausflug mit Schnellboot von Barreirinhas nach Vassouras, Mandacaru und Caburé, einem Ort, der nur aus einem schönen, weiten Strand besteht, ein paar Restaurants und drei Unterkünften, die langsam aber sicher vom Sand aufgefressen werden.
Von Caburé wurde ich dann nach Atins gebracht und am Strand „ausgesetzt“.
Ein kleiner Fußmarsch brachte mich zur Pousada Rita, wo bereits die anderen Traveller (die Schwestern Hannah und Eva, Philip und Malte waren mit mir seit Jeri zusammen unterwegs) gelandet waren. Sie waren mit einem Toyota direkt von Barreirinhas hierher gefahren.
Die Lencois Maranhenses, eine geile Landschft…
Die Lencois Maranhenses – „fliegende Bettlaken“ — sind ein einzigartige Dünen- und Lagunenlandschaft. Leider ist es jetzt — Ende Januar — nicht die optimale Jahreszeit, die ist wohl im Juni, wenn die Senken in den Dünen mit Wasser gefüllt sind. Deswegen mache ich hier mal den Link zu entsprechenden traumhaften Bildern!
Auf dem Weg zu den besten Camaroes der Welt..
Von Atins kann man Tagesausflüge und Wanderungen mit Guide machen. Der Ort ist ausgedehnt, hat aber nicht wirklich viel zu bieten. Man geht durch tiefen Sand und kann natürlich ausgedehnte Spaziergänge in den Dünen oder am Meer machen. Hier gibt es noch mehr Info zu Atins.
Da in vielen Berichten von Luizía und ihren besten Camaroes der Welt berichtet wird, musste ich natürlich den 6‑Kilometer Weg auf mich nehmen.
Am Meer entlang, kein Mensch oder gar Auto weit und breit. Nach einigen Kilometern dann doch mal ein Fischer, der immerhin bestätigte, dass ich in der richtigen Richtung unterwegs war. Irgendwann bin ich dann mehr ins Landesinnere gegangen. Weit und breit nur Dünen und kein wirklicher Weg zu erkennen.
Schließlich gab ich verunsichert auf, da ich den Weg ja auch wieder zurück musste und befürchtete in die Dunkelheit zu geraten. Meine Stirnlampe hatte ich aber vorsorglich mitgenommen. Am Strand zurück ging nicht mehr, wegen der einsetzenden Flut.
Auf dem Rückweg kam mir dann ein Pick-Up entgegen, den ich stoppen konnte. Der Fahrer erklärte mir, dass ich wohl unmittelbar vor Luizía Haus umgedreht haben müsste. Da er dorthin unterwegs war und auch später wieder in den Ort zurückfahren wollte, bin ich also mal eingestiegn. Dort angekommen, musste ich erfahren, dass Luizía am weit entfernten Strand war – auf jeden Fall nicht in Sichtweite. Mein Fahrer wollte mich aber bereits wieder in einer halben Stunde abholen.
Um es kurz zu machen, Luizía wurde innerhalb von gut 20 Minuten mit einem Quad herbeigeschafft und warf den Herd an. Inzwischen war auch der Rest meiner Truppe eingetroffen – sie waren eigentlich nur zum Baden an den Strand gegangen, hatten sich aber offenbar von mir anstecken lassen und sich neugierig auf den langen Weg gemacht.
Also gab es ein gemeinsames Essen zu unser aller Zufriedenheit.
Den anderen hatte ich inzwischen stolz von meiner Rückfahrgelegenheit berichtet. Alle atmeten erleichtert auf. Wir speisten zügig, schließlich war seit meiner Ankunft mittlerweile bereits 1 Stunde verstrichen und die Sonne ging gerade unter.
Na ja, der Wagen tauchte schließlich nicht mehr auf. Lange Gesichter bei allen. Es begannen Verhandlungen mit dem Sohn des Hauses, der mittlerweile angeboten hatte uns zurückzubringen. Als es um die Fahrt-Kosten ging, fragte unsere portugiesisch-Fraktion immer wieder nach dem Preis. Unglaubliche 1,5 RS (0,50 €) pro Person waren und blieben das Ergebnis. Wir konnten unser Glück nicht fassen. Sollten wir tatsächlich in dieser Gegend auf einen wahren Philanthropen gestoßen sein?
Allerdings meinten Eva und Hanna verstanden zu haben, dass es sich um ein Pferdefuhrwerk handeln sollte. Sie wollten dem Pferd keine 6 Personen in dem schweren Sand zumuten und deshalb zu Fuß gehen. Noch während dieser neuen Diskussion, kam unser Sohn mit einem neuen, blitzsauberen Pick-Up um die Ecke. Jubel brach aus und wir zwängten uns zufrieden ins Auto.
Das kleine Missverständnis…
Die Fahrt war angenehm und kurz, die danach folgende Diskussion bzw. Verhandlung war unangenehm und mehr als dreimal so lang! Stress pur!
Ich hatte bereits im Kopf großzügig den Gesamtpreis von 7,5 RS auf 10 RS aufgerundet, als sich herausstellte, dass Sohnemann von 150(!) RS gesprochen hatte. Durch ein sprachliches Missverständnis kam es zu dieser Differenz. Also von wegen Philanthrop!
Dieser Betrag sprengte diverse Budgets (wir wären sicher zu Fuß gegangen) und so verbrachten wir einen Großteil des Abends am Auto stehend mit nicht enden wollenden Verhandlungen. Ende der Diskussion war nach über einer Stunde bei 80 RS, wobei die interne Diskussion bei einigen noch tagelange Auswirkungen haben sollte.
Lencois Maranhenses — Beste Reisezeit
Die beste Reisezeit um Lencois Maranhenses zu besichtigen ist von Mai — August nach der Regensaison, wenn die Lagunen noch voll sind und all ihre Schönheit entfalten.
Lieber Peter,
wow, die Dünenbilder sind ja der Hammer! Neid.
Bei mir wird es jetzt doch Myanmar. Ich hoffe, von Yangon bis runter in den Süden zu kommen, um von da nach Thailand einreisen zu können. Angeblich geht das jetzt. Am 20.02. geht es los. Freu, freu! Ende März bin ich wieder da.
Dir eine weiterhin gute und sichere Reise.
Liebe Grüße
Katrin
Hört sich spannend an. In den Süden von Myanmar kam man ja schon von Thailand aus, allerdings nur zum Visa-Run. Bin gespannt, was du Neues zu berichten hast. Vielleicht gibt es dann ja einen entsprechenden Blogbeitrag von Dir für mich… LG, Peter
Super Beitrag zur Rota das Emoções, den Lençóis Maranhenses und Atins! Zu Atins findet sich unter http://www.atins.me/de/ weitere ausführliche Orientierung zum Ort, was es zu tun und sehen gibt, wie man hinkommt sowie eine Auswahl an Unterkünften und Restaurants. Der Ort ist sowohl als 1A Kitesurf-Revier bekannt, sowie als Eingangstor zum Nationalpark — ein einmaliges Naturschauspiel.
Ein Tip zur Unterkunft wäre der Convento Arcádia, sehr privat und dennoch zentral und keine 100m vom Strand gelegen.