Sao Luís: Musikhochschule.
Pünktlich um 5 Uhr war unsere Truppe abfahrbereit vor unserer Pousada. Wer leider nicht pünktlich war bzw. überhaupt nicht auftauchte, war der bestellte Truck.
Glück im Unglück…
Atins — Barreirinhas — Sao Luís mit Alcántara
Zum Glück konnten wir in dieser Herrgottsfrüh noch einen Wagen auftreiben, der bereit war uns mitzunehmen.
Schließlich ging es um 6 Uhr los. In rasender Geschwindigkeit kurvten wir durch den Sand. Dem Fahrer schien es darum zu gehen den Truck einzuholen, der uns versetzt hatte — es gelang ihm kurz vor dem Ziel an einer Fähre. Ausweichmöglichkeiten gab es selten, aber es kam uns eh kein Fahrzeug entgegen. Wir brauchten insgesamt nur 1 Stunde und erreichten somit spielend unseren Bus von Barreirinhas nach Sao Luís, der erst um 9 Uhr abfahren sollte. Genug Zeit um noch in Ruhe ein Morgensüppchen zu uns zu nehmen.
Bus-Ticket nach Sao Luís 28 RS, 4 Stunden
Während Eva und Hannah in Sao Luís beschlossen noch am selben Abend mit dem Nachtbus um 20 Uhr nach Belem weiterzufahren, kaufte ich mir mein Ticket bei Transbrasiliana für die 12-Stunden Fahrt für den nächsten Abend. Zusammen mit Philip und Malte fuhr ich im Taxi zur Altstadt in die Pousada Vitoria.
Das koloniale Erbe…
Sao Luís, 1 Mio EW, 1612 von Franzosen gegründet und somit eine der wenigen Städte, die nicht von den Portugiesen gegründet wurde. Allerdings übernahmen diese einige Jahre später die Stadt. Zeuge ihrer Vergangenheit sind in der Altstadt die mit portugiesischen Fliesen bedeckten Fassaden.
Erkundung der Altstadt, die zum Weltkulturerbe gehört.
Abends wieder die paar Meter zum Restaurant D’Antiga Mente im Herzen der Altstadt. Hier gibt es ein paar Imbissstände und weitere Restaurants. Jedes davon hat sein eigene Live-Band, die miteinander in der Lautstärke konkurrieren. Eine Kakophonie ohnegleichen. Nervtötend.
Malte hatte noch eine Begegnung der besonderen Art: eine Brasilianerin war von seiner hellen Haut fasziniert und hatte ein Auge auf ihn geworfen. Das war ihm allerdings nicht wirklich geheuer und so ergriffen wir die Flucht.
Ein Tagesausflug nach Alcántara sollte eigentlich zum Pflichtprogramm gehören. Hier fühlt man sich in eine andere Zeit zurückversetzt. Alles ist sehr dörflich.
Steile Straßen und eine handvoll Autos. Eine zerfallene Kirche mit einer Originalsäule an der in früheren Zeiten die Sklaven angekettet und gezüchtigt wurden — es gab offensichtlich Familien, die bis zu 8000(!) Sklaven hielten.
Und schließlich der Palacio del Imperador, ein Herrenhaus, dass in der Hoffnung auf einen Besuch des Kaisers gebaut wurde, der sich hier allerdings nie blicken ließ.
Erstaunlicherweise soll es an diesem abgelegenen Ort das größte Raumfahrtzentrum Lateinamerikas geben – ich habe es allerdings nicht entdecken können. Muss wohl außerhalb vom Ort liegen.
Mit regulärer Fähre in einer guten Stunde zu erreichen (12 RS). Abfahrtszeiten muss man am Vortag erfragen, da sich die Schiffe nach den Gezeiten richten. Der Unterschied des Wasserstandes ist hier extrem hoch und beträgt 6 — 7 Meter!
Abends um 20 Uhr: 12 Std. Busfahrt mit Transbrasiliana nach Belem für 128 RS
Hallo Peter,
interessante Beiträge: Man fühlt sich in die Situation versetzt. Verbesserungsvorschlag: Zu jedem Reportageabschnitt die passende — ganz simple — Karte, damit man die Route ungefähr nachvollziehen kann.
Und eine, für einen Abenteurer vielleicht pervers anmutende, Frage: Es werden zahlreiche Amazonas Kreuzfahrten angeboten. Was ist davon zu halten? Sind die klein genug, um Häfen anzufahren? Oder geht das nur von Beibooten?
(Vorteil: Die haben fast alle auch Rio im Program…)
Oder kann man jederzeit vor Ort letztendlich eine vernünftige Schiffskabine und auch Flüge buchen und die Reise “selbst einteilen”?
Liebe Grüße,
Egon F.
Hallo Egon: Karte einbauen finde ich sehr gut, weiß aber leider nicht, wie man das macht 🙁
Bezüglich Amazonas Kreuzfahrten: Offensichtlich kommen die großen Pötte erstaunlicherweise selbst nach Alter do Chao bei Santarem. Kann man sicher auch vor Ort buchen; da müsste man recherchieren. Wäre für dich aber wahrscheinlich besser von Deutschland aus; allerdings hat das den Nachteil, dass man nicht mehr flexibel ist. BG, Peter