Fortaleza mit seinen 2 ½ Millionen EW wird für mich nur ein kurzer Zwischenstop auf dem Weg nach Jericoacoara, dem Mekka für Kitesurfen und Windsurfer.
Ich düse nach meiner Ankunft vom Busbahnhof direkt ins Hostel Terra da Luz (geführt vom Holländer Nico und seiner brasilianischen Frau). Am nächsten Morgen schreibt mir Nicos Frau in der richtigen Reihenfolge auf, was ich mir ansehen soll. Das schaffe ich entspannt innerhalb von 3 Stunden. Find’s aber nicht wirklich aufregend.
Am Vorabend (Sonntag) war ich auf der Strandpromenade von Iracema unterwegs.
Hier hat man anscheinend das Rollschuhlaufen für sich entdeckt (Na gut, einige Familien sind auch mit bis zu 6 hintereinander gekoppelten Zwei‑, bzw. Dreirädern unterwegs). Beides gibt es überall zu mieten. Die Jugendlichen düsen ohne Rücksicht auf Verluste durch die Gegend. Teilweise aber recht unsicher und wackelig, so dass es begeistertes Geschrei gibt, wenn jemand stürzt, d.h. es herrscht eigentlich ständiger Jubel.
Die Strandpromenaden von Praia da Iracema und Praia Mereilles – hier sind auch die modernen Hoteltürme — gehen ineinander über und sind kilometerlang.
Die Feierwütigen treffen sich in der riesigen Open-Air Pirata-Bar.
Tagsüber war ich am Praia do Futuro (ist abends eine NO GO Area). Es gibt 2 fette NO GO Areas in Fortaleza.
Jericoacoara, ein Strandparadies nicht nur für Surfer…
Zum nächsten Ziel Jericoacoara geht es vom Busbahnhof in Fortaleza mit Fretcar (7:50AM, 3:45PM, 6:30PM für ab 54 RS in 6 Stunden). Man kann das Ganze aber auch über die Hostels organisieren — incl. Abholung — für insgesamt 60 Reais. Da fällt die Entscheidung leicht!
Um 8:30 werde ich abgeholt. In 5 Stunden geht’s dann nach Jericoacoara, wobei wir ca. 1 Stunde vor Jeri in hinten offene Allradfahrzeuge umsteigen müssen. Schnell wird auch klar warum:
Alle Busse, Trucks, Pick-Ups, die hier verkehren, haben Allradantrieb.
Der Ort ist das Mekka für Kite‑, und Windsurfer.
Das merkst man natürlich auch am Publikum. Es ist noch Hochsaison. Ich habe aber den Eindruck, dass so ab dem 20. Januar der Andrang etwas nachlässt. Ich hatte von Fortaleza aus anrufen lassen und mit Glück noch ein Zimmer bekommen.
Es gibt ausschließlich Straßen aus Sand. Man sieht nur Pick-Ups, Buggies und Toyotas mit Sitzbänken und ab und zu einen Pferdewagen.
Pünktlich um 17:30 marschieren alle zur großen Düne am Ortsrand und warten auf den Sonnenuntergang.
Unmittelbar danach geht’s zum Strand, wo bei brasilianischen Rhythmen Capoeira getanzt und mit einem Caipirinha das Nachtleben beginnt.
Nachts erschallt hin und wieder in erstaunlicher Lautstärke ein langgezogenes kräftiges iiiiaaaaaaaa der zahlreichen Esel; die plündern auch gerne die Mülltonnen.
Wie wird es hier wohl zugehen, wenn der in 30 km entfernte, internationale(!) Flughafen (Landebahn steht bereits) tatsächlich fertig ist? Er sollte noch rechtzeitig zur Fussball-WM 2014 eröffnet werden.
Viel Eis gegessen, weil Gelato & Grano einfach zu lecker war.
Info
1€ = 3,86 RS, Stand 15. August 2015
Reisezeit: Januar
Fortaleza
Hostel Terra da Luz (basic)
Viele moderne Hoteltürme direkt an der Strandpromenade von Praia Mereilles
Jericoacoara Info & Tipps
Seit Mitte 2017 ist Jericoacoara auch über den neuen Flughafen zu erreichen.
Schade!
Wie weit das Leben dadurch verändert wird, kann ich nicht beurteilen.
Reisezeit und Wetter
Die Regenzeit dauert in der Regel von Januar bis Mai. Von Juni bis Dezember herrscht Trockenzeit.
Ich hatte allerdings im Januar optimales Wetter.
Unterkünfte
Pousada Tirol, Rua Sao Francisco, ist anscheinend Nr. 1 bei Lonely Planet und dadurch immer besonders gut gebucht. Praktischer Hängemattenbereich mit Tischen, Dorm 50 RS; dazugehörig ein paar Meter weiter: 3 winzige Zimmer 60 RS pP. Großer Vorteil: der Verwalter Ingo, genannt Gaucho spricht perfekt deutsch und gibt gute Infos; vermittelt Ausflüge und Weiterfahrten etc.
Pousada dos Corais, Rua Sao Francisco
Mein Schöner Wohnen Tipp: Casa de Areia/Casa na Praia, direkt nebeneinander, gehören zusammen, Zugang nur über Strand, Preise Hochsaison: ab 430 RS, Zwischensaison: ab 350 RS
My Blue Hotel: gehoben, am Strand, ab 460 Reais.
Vila Kalango: gehoben, am Strand, Bungalows auf Stelzen.
Pousada Ponta da Pedra: Mittelklasse, am Strand.
Restaurants:
Pimenta Verde, Rua Sao Francisco;
Fischrestaurant: Peixe Restaurante y Peixaria 🙂 (gelb/grün; an der Ecke schräg gegenüber von Pousada Tirol), auch Rua Sao Francisco
Tortuga: Crepes, Sandwich + jeden Abend gute Live-Musik (gegenüber Restaurant Peixe)
Cantina Jeri: gutes Risotto
Rustico e Acustico: gut und preiswert
Sehr gute Eisdiele an der Plaza „Gelato & Grano“
Bäckerei/Cafe Padaria Santo Antonio von 02 – 07 Uhr!
Buggytouren für 60 Reais nach Lagoa da Torta,
Tatajuba, Duna do Funil (Sandboard rutschen) oder nach Lagoa Paraiso (kann man auch mit dem normalen Bus für 10 Reais in 30 Min. erreichen) mit Pedra de Furada (Felsen am Meer mit großem Durchbruch; dorthin auch schöner Spaziergang) u.a.m.
24 Stunden geöffneter Supermarkt: Jeripan (gegenüber Pousada Tirol)
Transport: Jeri nach Fortaleza mit Fretcar täglich 7:30, 14:45, 22:45
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Ich freue mich, wenn Ihr den Beitrag auf den Social Networks teilt:
Lieber Peter,
ich lese sehr gerne deine tollen Reiseberichte, besonders jetzt aus Brasilien. Wir haben unseren Sohn, der 2 Jahre in Brasilien gearbeitet hat, besucht und sind im Mato Grosso, Amazonasgebiet bis Salvador de Bahia rumgereist. Ein riesiges Land.
Kannst du mich in deinen Verteiler aufnehmen?
Ich wünsche Dir noch viele gute Erlebnisse und Begegnungen.
Mit liebem Gruß
Susanne und Klaus
Hallo Susanne, habe Dich gerne aufgenommen. Noch besser ist natürlich regelmäßig vorbeizuschauen 🙂
BG, Peter
Hallo Wolfgang, ich mag (konstruktive) Kritik und Anregungen. Du polemisierst leider nur, ohne zu schreiben, was dich konkret stört. Die Beiträge berichten von meinen persönlichen Erlebnissen. Es gibt Leute, die das mögen (nicht nur Studienräte) und wiederkommen. Und es gibt Leute wie Dich. Dir empfehle ich unter den zigtausenden von Blogs einen zu suchen der Dir gefällt — oder selbst einen zu schreiben.
Du dürftest es wahrscheinlich nicht ganz einfach haben.
BG, Peter
Hallo Peter,
ebenfalls ein schöner Artikel über Jeri! Einfach ein besonderer Ort — nicht nur für Kiter! Falls du dich für Kitesurfen interessierst, dann schau doch mal hier: http://travelonboards.de/kitesurfen-am-pelzerhaken/
Viel Spaß weiterhin auf deiner Reise! Stefan
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