Ich fahre für ein Wochenende ins Seebad Heringsdorf auf Usedom. Der Badeort ist ein Zusammenschluß der „Dreikaiserbäder“ Ahlbeck, Heringsdorf und Bansin.
Inhaltsverzeichnis
Über die Insel Usedom…
Usedom liegt in der Ostsee, gehört zu Mecklenburg-Vorpommern und ist die zweitgrößte Insel Deutschlands. Die Ostseeinsel ist bis zu 24 Kilometer breit und 66 Kilometer lang. Sie hat 42 Kilometer Sandstrand.
Der westliche Teil gehört zu Deutschland, der östliche zu Polen. Im deutschen Teil wohnen ca 35.000 EW. Über das Jahr gesehen kommen 1,5 Millionen Touristen hierher! Das spürt man deutlich. In den Küstenorten — und nicht nur da — ist jedes Haus ein Hotel oder es werden zumindest Ferienwohnungen angeboten.
Die bekanntesten Ferienorte Ahlbeck, Heringsdorf und Bansin gehen ineinander über und firmieren seit ihrem Zusammenschluß 2006 offiziell unter dem Namen Ostseebad Heringsdorf.
Alle Kurorte liegen am Strand und werden durch eine 12 kilometerlange Strandpromenade miteinander verbunden.
Der schönste Strand von Usedom
Die Insel hat 42 Kilometer Strand. Ich fand zB den 12 km langen Strand vom Seebad Heringsdorf bis zum polnischen Swinemünde überall gleich schön. Er ist breit, weiß und meistens feiner Sand. Es gibt normale Strände oder solche für FKKler. Offenbar gibt es sogar Hundestrände.
Das muss also jeder für sich selbst entscheiden.
Highlights auf Usedom
Es ist Ende April und ich habe Glück. Das Wetter ist toll! Natürlich ist zu dieser Zeit noch kein Badewetter, aber die Sonne strahlt und ich könnte auch schon einen Strandkorb mieten. Mir geht es aber darum mehr von der Insel zu sehen. Ich will mir ein Fahrrad mieten und entlang der Strandpromenade über Ahlbeck nach Swinemünde, in den polnischen Teil der Insel radeln. Außerdem steht eine ganztägige Insel-Safari mit einem Land Rover auf meinem Programm. Das verspricht Naturerlebnis pur.
Mein Tipp: Unterwegs auf Insel-Safari
Morgens um 9:30 stehen die zwei Land Rover pünktlich vor dem Maritim Hotel. Unsere Gruppe besteht aus 14 Personen. Wir lernen unsere Fahrer Gunnar und die Biologin Uta kennen und dann geht es auch schon los. Kaum haben wir Heringsdorf verlassen, geht es schon bald auf kleinen Wegen querfeldein. Schließlich sitzen wir in einem Landrover und die Insel-Safari hat das Know-How und vor allem die Lizenz dort zu fahren, wo der normale Tourist nicht hinkommt. Wir sind noch nicht lange unterwegs, da gibt es einen Stop. Jetzt kann wer will das Dach besteigen und die Gegend auf der Weiterfahrt von oben genießen. Ich nenne das Erlebnis später „Riding The Bull“, da es mich an den Ritt auf dem künstlichen Stier erinnert, an dem man sich möglichst lange oben halten will. Allerdings wird bei uns keiner wirklich abgeworfen. Aber gut festhalten ist auf diesen holprigen Wegen Pflicht!
Es wird ein spannender Tag in der Natur. Wir fahren durch ausgedehnte Wälder, Seen und Moore. Vorbei an Schilfgürtel, durch Feuchtgebiete, zu Seen und den Ufern der Peene.
Wir passieren kleine Orte mit alten und auch neuen Reetdachhäusern.
Wir umrunden auch mal einen kleinen See zu Fuß oder machen einen Spaziergang zum Strand der Pudagla Badestelle, wo uns ein leckeres Picknick erwartet.
Und natürlich halten wir zwischendurch um den Flug der Seeadler oder Rotmilane zu verfolgen. Wir sehen Kraniche, Kormorane und Graureiher. Eine Gruppe von Rehen verfolgt uns aus sicherer Distanz.
Der ganze Tag ist eine Lehrstunde mit Erklärungen der Flora und Fauna für die Städter.
Info zur Insel-Safari
Die Insel-Safari gibt es seit 1999.
Ganzjährig gibt es die 7‑stündige Tagestour. Abgeholt wird man in der Unterkunft. Picknick um die Mittagszeit. Kaffe und Kuchen am Nachmittag. 97 € pro Person (Kinder 37 €).
Vom 1. April — 30. September gibt es auch 9–10 stündige Touren mit Picknick zur Mittagszeit. Reichhaltiges Abendessen am Lagerfeuer. 127 € pro Person, Kinder bis 14 Jahre: 47 €. Incl Verpflegung und Getränke.
Webseite der Insel-Safari
Restaurant-Tipp: Abendessen im MARC O’POLO Strandcasino
Das letzte Mal, das ich im Strandcasino in Heringsdorf war ist schon ein paar Jahre her. Jetzt ist alles anders. Das Casino gibt es nicht mehr. Es heißt zwar noch so, aber man kann dort nicht mehr spielen. Das ganze Gebäude wurde aufwendig in den ersten Erlebnis-Flagshipstore von MARC O’POLO umgestaltet. D.h. es gibt hier nicht nur Kleidung, sondern zusätzlich zur Marke passende Produkte wie zB die von „Just Pure“. Außer einer Deli-Abteilung gibt es auch noch unterschiedliche Restaurants. Angefangen von der Eventlocation VINO im Souterrain über das O’NE Bistro bis zum Gourmet-Restaurant THE O’Room.
Die Abendeinladung vom Maritim Hotel im VINO war ein gelungener Tagesabschluß.
Webseite vom MARC O’POLO Strandcasino.
Radtour von Heringsdorf ins polnische Swinemünde
Ein Erlebnis der besonderen Art ist eine Radtour entlang der Strandpromenade. Hier sind nur ein paar Jogger, Spaziergänger und überwiegend Radfahrer unterwegs. Ein besonderes Highlight sind dabei für mich die Villen und Häuser der Bäderarchitektur. Die stehen natürlich nicht nur an der Strandpromenade, sondern auch in den Orten selbst.
Über die Bäderarchitektur auf Usedom gibt es deswegen auch einen gesonderten Beitrag mit schönen Beispielen.
Der Übergang von Heringsdorf nach Ahlbeck ist nahtlos. Ahlbeck scheint mir bereits voller zu sein, aber das kann täuschen. Zwischendurch mache ich kurze Stops, um mir die Seebrücke oder den jeweiligen Strandabschnitt anzuschauen. Um diese Jahreszeit verläuft sich hier noch alles an dem wunderschönen und breiten Strand.
An der Seebrücke ist aber schon viel Betrieb.
Wie geht es hier wohl zur Hochsaison zu? Ich möchte mir das lieber nicht vorstellen!
Nach ca 3 Kilometern durch Wald — immer entlang der Promenade und linkerhand den Strand — passiere ich die ehemalige Grenzstation. Hier steht heute nur noch ein Gedenkstein. Wenig später erreiche ich die Promenade vom polnischen Swinemünde. Ich finde es hier wesentlich voller. Mehr Cafés und einfache Läden mit viel Krimskrams. Am Ende der Promenade steht ein riesiges, neu gebautes Radisson Blu.
Ich radle auch hier nochmal runter zum Strand.
Auch hier ist er endlos breit und schön.
Auf gut Glück mache ich noch einen Abstecher ins Zentrum der Stadt, halte mich aber dann doch nicht länger auf und radle zurück.
Wo Übernachten auf Usedom?
Hotel, Villa, Pension oder Ferienwohnung?
Mir kam es so vor, als ob ganz Usedom ausschließlich aus Unterkünften besteht. Dementsprechend ist für jeden Geschmack und Geldbeutel etwas dabei. Von der Jugendherberge und Campingplätzen, Ferienwohnung oder Ferienhaus, Pension, eine Villa der Bäderarchitektur bis zum Luxushotel.
Unterkünfte auf Usedom bei BookingCom
Ich wurde zu dieser Reise vom Maritim Hotel Kaiserhof in Heringsdorf eingeladen und habe dort auch gewohnt. Es liegt sehr praktisch. Ein paar Fußminuten vom Bahnhof, zentral in der ersten Reihe, an der Strandpromenade. Direkt vorm Hotel ist die Haltestelle der Bimmelbahn Kaiserbäder Express.
Tourismus-Information: Tipps zu Usedom
Kaiserbäder Express
Der Kaiserbäder Express ist eine Bimmelbahn, die auf der normalen Straße verkehrt. Er verbindet u.a. anderem die Kaiserbäder Bansin, Heringsdorf und Ahlbeck. Verkehrt von März bis Oktober alle 40 Minuten.
Kurtaxe
Zum Besuch der Kaiserbäder benötigt man eine Kurkarte, die normalerweise vom Hotel ausgegeben wird. Kosten in der Hauptsaison vom 1. April — 31.Oktober: 2,50 € pro Tag. In der Nebensaison 1,30 €.
Usedom Wetter / Beste Reisezeit
Strandtaugliches Wetter herrscht eher im Hochsommer. Dann sind es auch durchschnittlich über 20 Grad. Ich war Ende April dort und hatte viel Sonne. Allerdings war es davor über Ostern offensichtlich bitter kalt. Eine Sonnengarantie für die Insel gibt es nicht! Im Winter ist es für Outdooraktivitäten eher ungemütlich.
Anreise nach Usedom
Es gibt zwei Brücken über die Peene, die das Festland mit Usedom verbinden. Auch mit der Bahn gelangt man so direkt nach Usedom, zB aus Berlin in gut 4 Stunden mit dem Regionalzug über Züssow zum Seebad Heringsdorf.
Von Berlin mit dem Auto: Wer aus Richtung Berlin kommt, fährt am besten über die Zecheriner Brücke im Südosten der Insel. Autobahn (A 11 — A20), A 20 Abfahrt Pasewalk-Süd (26), weiter über die B 109 nach Anklam B109/B110 über Zecherin / Stadt Usedom (für den südlichen Teil Usedoms: Ahlbeck, Heringsdorf, Bansin, Achterland)
Von Hamburg mit dem Auto: Autobahn (A11- A20) A 20 bis Abfahrt Gützkow (27). Für den südlichen Teil der Insel (Ahlbeck, Heringsdorf, Bansin, Achterland): über Landstrasse/ oder B110 /Moeckowberg B 109 über Zecherin.
Fernbusse fahren aus mehreren deutschen Städten.
Es gibt Direktflüge(!) von Frankfurt/Main, Düsseldorf, Stuttgart, Basel, Bern, Linz.
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[…] Menge Platz für jeden! Da fällt es schwer sich festzulegen. Da ich vor kurzem an den Stränden auf der Ostseeinsel Usedom war, fallen mir spontan zwei Unterschiede auf: 1. Auf Texel gibt es keine täglich […]
[…] Schöne Tipps, was du auf Usedom noch unternehmen kannst, erfährst du auf PetersTravel. […]