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3 Tage in Nea­pel: Tipps zu den schöns­ten Sehenswürdigkeiten

Neapel: Blick von der Festung Sant’Elmo auf den Hafen und die Stadt mit dem Vesuv im Hintergrund © PetersTravel Peter Pohle

Ich bin erschla­gen und gleich­zei­tig begeis­tert von all den Sehens­wür­dig­kei­ten und High­lights, die in Nea­pel auf mich ein­stür­men.
Die süd­ita­lie­ni­sche Stadt Nea­pel ist die Haupt­stadt der Regi­on Kam­pa­ni­en. Sie ist eine Stadt der Kon­tras­te, die mich mit einer Mischung aus Geschich­te, Kul­tur, Natur, atem­be­rau­ben­den Aus­sich­ten und Gas­tro­no­mie begeistert.

Nach mei­ner Ankunft am Flug­ha­fen von Nea­pel mach ich mich auf dem Weg in die Stadt. Mein Plan ist es mit dem öffent­li­chen Ali-Bus für 5€ ins Zen­trum zu fah­ren. Auf dem Weg zur Hal­te­stel­le wer­de ich aller­dings von offen­sicht­lich gut orga­ni­sier­ten Taxi­fah­rern abge­fan­gen. Sie bie­ten mir für den glei­chen Preis eine Tour in einem Shared Taxi direkt zu mei­nem Hotel. Es soll auch sofort los­ge­hen! Ich fin­de das hört sich gut an und stei­ge in einen war­ten­den Van. Aller­dings sind wir erst zu dritt. Nach gut 10 Minu­ten sind wir immer noch zu dritt und mei­ne Geduld ist am Ende. Ich stei­ge aus und rei­he mich in die Schlan­ge vor der Bus­hal­te­stel­le ein.
Hät­te ich geahnt, dass ich von der Bus-End­hal­te­stel­le ziem­lich lan­ge umher­ir­re, um mein miss­ver­ständ­lich beschrie­be­nes AirBnB zu fin­den, wäre ich bes­ser mit dem Shared Taxi gefahren. 

Die Sehens­wür­dig­kei­ten in der Alt­stadt von Neapel

Nea­pel hat unend­lich vie­le High­lights & Sehens­wür­dig­kei­ten zu bie­ten. Vie­le davon lie­gen dicht bei­sam­men in der Alt­stadt, dem Cen­tro Sto­ri­co.
Schon die Alt­stadt Nea­pels an sich ist eine Sehens­wür­dig­keit. Es ist ein High­light ein­fach durch die ver­win­kel­ten Gas­sen mit ihren his­to­ri­schen Häu­sern und male­ri­schen Plät­zen zu bum­meln, sich ohne fes­tes Ziel trei­ben zu lassen.

Zu den „Must Sees“ Nea­pels gehö­ren u.a. die fol­gen­den 11 Sehenswürdigkeiten:

  • Dom San Gen­na­ro (die Kathe­dra­le aus dem 13. Jhdt. ist die größ­te Kir­che Nea­pels). 
  • Die Spac­ca­na­po­li (die lan­ge, schnur­ge­ra­de Stra­ße teilt Nea­pels Alt­stadt in zwei Teile).
  • Via San Gre­go­rio Arme­no (die „Krip­pen­stra­ße“).
  • Napo­li Sot­ter­ra­nea / Napo­li Unter­wel­ten (meh­re­re unter­ir­di­sche Höh­len­kom­ple­xe, zB in der Via Tribunale).
  • Cap­pel­la San­se­vero (mein High­light: Barock­kir­che mit Marmorskulpturen).
  • Chi­o­s­tro San­ta Chia­ra (Klos­ter­kom­plex mit sehens­wer­tem Kreuzgang).
  • Cas­tel Sant’Elmo (auf dem Vome­ro Hügel thro­nen­de Fes­tung mit Panoramablick).
  • Piaz­za Ple­bi­s­ci­to (berühm­tes­te + größ­te Piaz­za Nea­pels mit dem Palaz­zo Rea­le und der Basi­li­ca Fran­ces­co da Paola).
  • Burg Cas­tel Nuo­vo + Cas­tel dell’Ovo (am Meer gele­ge­ne Festungsanlage)
  • Museo Archeo­lo­gi­co Natio­nal di Napo­li (das Archäo­lo­gi­sche Natio­nal­mu­se­um Nea­pel gehört zu den bedeu­tends­ten archäo­lo­gi­schen Muse­en der Welt). 
  • Metro­sta­ti­on Tole­do (schöns­te U‑Bahnstation Europas).
Die Metrostation Toledo in Neapel ist die schönste U-Bahnstation Europas:  Um die Mosaiken von William Kentridge und vor allem die Lichtinstallationen des Amerikaners Robert Wilson zu sehen, muss man ein U-Bahn-Ticket für 1,10 Euro lösen. © PetersTravel Peter Pohle
Die Metro­sta­ti­on Tole­do in Nea­pel ist die schöns­te U‑Bahnstation Euro­pas: Um die Mosai­ken von Wil­liam Ken­tridge und vor allem die Licht­in­stal­la­tio­nen des Ame­ri­ka­ners Robert Wil­son zu sehen, muss man ein U‑Bahn-Ticket für 1,10 Euro lösen. © Peters­Travel Peter Pohle

Free Wal­king Tour im Cen­tro Storico

Um mir einen ers­ten Über­blick zu ver­schaf­fen, mache ich erst­mal die eng­lisch­spra­chi­ge, zwei­stün­di­ge Free Wal­king Tour „Old Town“. Treff­punkt (Piaz­za Dan­te) und Anfangs­zei­ten (10:30 Uhr) mei­ner Free Wal­king Tour sind außen an der Tou­rist Infor­ma­ti­on an der zen­tra­len Piaz­za Gesù Nuo­vo ange­schla­gen. Es gibt unter­schied­li­che The­men-Tou­ren.
Sta­tio­nen mei­ner Tour “Old Town“ waren u.a. Piaz­za Dan­te, Port’Alba, Piaz­za Bel­li­ni, Pie­tra­san­ta, Chie­sa del­le ani­me del pur­ga­to­rio, Via San Pao­lo, Anti­ca­glia, Piaz­za Ria­rio Sfor­za, Cas­tel Capu­a­no, Via Pie­tro Col­let­ta.
Mei­ne Tour ende­te in der Via dei Tri­bu­na­le am Cas­tel Capu­a­no.
Von dort bin ich dann anschlie­ßend zurück zum in der Nähe lie­gen­den Dom auf der Via Duo­mo gegangen.

Piazza Dante mit der Port'Alba (nicht im Bild) auf der linken Seite. Früher hieß der Platz  Largo Mercatello, weil hier seit 1588 einer der zwei wichtigsten Märkte Neapels stattfand © PetersTravel Peter Pohle
Piaz­za Dan­te mit der Por­t’Al­ba (nicht im Bild) auf der lin­ken Sei­te. Frü­her hieß der Platz Lar­go Mer­catel­lo, weil hier seit 1588 einer der zwei wich­tigs­ten Märk­te Nea­pels stattfand

Duo­mo di Napo­li (Größ­te Kir­che Neapels)

Der Duo­mo di Napo­li ist die Kathe­dra­le von Nea­pel. Sie wird im Volks­mund auch ‘Cat­te­dra­le di San Gen­na­ro’, nach dem Schutz­pa­tron von Nea­pel, genannt. Die Kirch wur­de im 13. Jahr­hun­dert von König Karl I. von Anjou in Auf­trag gege­ben und im 14. Jahr­hun­dert unter Robert von Anjou fertiggestellt.

Das Inne­re der Kathe­dra­le ist in drei Schif­fe auf­ge­teilt. Im rech­ten Schiff befin­det sich die Schatz­ka­pel­le des Hei­li­gen Gen­na­ro, die als Dank für die über­stan­de­ne Pest­epi­de­mie im 16ten Jhdt. errich­tet wurde.

Nea­pels berühm­tes­te Stra­ße: Die  Spaccanapoli

Ob du willst oder nicht, durch die­se Stra­ße in der Alt­stadt Nea­pels wirst du immer wie­der kom­men. Unter Umstän­den sogar ohne es zu wis­sen. Obwohl die Spac­ca­na­po­li sicher die berühm­tes­te Stra­ße in Nea­pel ist, wirst du ein Stra­ßen­schild mit dem Namen ver­geb­lich suchen.
Aus der Luft betrach­tet teilt bzw. „spal­tet“ die schnur­ge­ra­de ver­lau­fen­de Spac­ca­na­po­li die Alt­stadt in zwei Tei­le und kam so zu ihrem Spitz­na­men. Sie ver­läuft vom spa­ni­schen Vier­tel am Fuß des Vome­ro-Hügels durch das Cen­tro Sto­ri­co bis zum For­cel­la-Stadt­teil. Aller­dings setzt sie sich aus meh­re­ren Teil­stü­cken mit sie­ben Stra­ßen­na­men zusam­men:

Via Pas­qua­le Scu­ra
Via Mad­da­lo­ni
Via Bene­det­to Cro­ce (von der Piaz­za del Gesù Nuo­vo bis zur Piaz­zet­ta Nilo mit der Sta­tue des Got­tes Nil)
Via San Bia­gio dei Librai (von ihr zweigt die im nächs­ten Punkt  beschrie­be­ne Via San Gre­go­rio Arme­no, die Krip­pen­stra­ße, ab)
Via Vica­ria Vec­chia
Via For­cel­la
Via Giudec­ca Vec­chia.

Die Spac­ca­na­po­li ist eng und immer voll mit Tou­ris­ten und Nea­po­li­ta­nern glei­cher­ma­ßen. Einen Bür­ger­steig gibt es in die­sen Gas­sen natür­lich nicht. Ab und zu wird man von einem Auto oder eher noch von einem Motor­rol­ler gestreift. Die Spac­ca­na­po­li ist links und rechts gesäumt von unzäh­li­gen Sehens­wür­dig­kei­ten, his­to­ri­schen Bau­ten, Kir­chen, Restau­rants, Cafés, Bars, Fein­kost­lä­den, Anti­qua­ria­ten, Bou­ti­quen und Souvenirläden.

Via San Gre­go­rio Arme­no — Die Krippenstraße

Die "Krippenstraße" Via San Gregorio Armeno in Neapel © PetersTravel Peter Pohle

Die Via San Gre­go­rio Arme­no mit­ten in der Alt­stadt trägt den Spitz­na­men Krip­pen­stra­ße. Sie geht ab von der oben beschrie­be­nen Spac­ca­na­po­li.
In die­ser engen Gas­se liegt ein tra­di­tio­nel­les Kunst­hand­werks­ge­schäft neben dem ande­ren. Wie der Name schon ver­mu­ten lässt, dreht sich in die­ser schma­len Gas­se alles um Krip­pen. Nicht nur zur Weih­nachts­zeit!
Wäh­rend hier­zu­lan­de im Mit­tel­punkt der Krip­pe die Geburt Jesu im Stall von Beth­le­hem steht, spie­gelt die nea­po­li­ta­ni­sche Weih­nachts­krip­pe das pral­le Leben des Vol­kes im 18. Jahr­hun­dert. Dazu kommt, dass die Krip­pen oft aus meh­re­ren Stock­wer­ken und Land­schaf­ten bestehen.
Da gibt es all­täg­lich Markt­sze­nen, Bäcker bei ihrer Arbeit, Gemü­se­händ­ler an ihren Stän­den, Piz­za­bä­cker, wein­trin­ken­de Bau­ern oder tan­zen­des Volk zu bewun­dern. Der Phan­ta­sie sind kei­ne Gren­zen gesetzt.
Und oben­drein gibt es dann — wohl eher als Eye­cat­cher — mit­ten­drin die Figur eines popu­lä­ren Fuß­ball­spie­lers wie Mara­don­na, den Papst, Bat­man oder eines Politikers.

In man­chen Geschäf­ten gibt es auch nur die nack­ten Krip­pen in den unter­schied­lichs­ten Grö­ßen und Aus­füh­run­gen zum Aus­bau­en. Dann wer­den die­se von Jahr zu Jahr mit dazu­ge­kauf­ten Figu­ren aus­ge­baut.
All das muss man auf jeden Fall mal gese­hen haben.

Krippenfiguren in der "Krippenstraße" Via San Gregorio Armeno in Neapel

Nea­pels Unter­welt — Die Katakomben

Zu den High­lights und Top-Sehens­wür­dig­kei­ten von Nea­pel gehört das knapp 40 Meter unter der Stadt lie­gen­de Tuff­stein-Laby­rinth mit sei­nen zahl­rei­chen Kata­kom­ben. Es erstreckt sich über eine Län­ge von 80 Kilo­me­tern!
Ich bin drei­mal an unter­schied­li­chen Stel­len in das Höh­len­sys­tem von Nea­pel abge­stie­gen und fand alle drei Unter­wel­ten sehens­wert und beein­dru­ckend.
Dien­ten die durch den Abbau von Tuff­stein ent­stan­de­nen Höh­len in frü­he­ren Jahr­hun­der­ten — zu Zei­ten der Grie­chen und Römer — ursprüng­lich als Zis­ter­nen oder Fried­hö­fe, wur­den sie ab 1885 nach einer Cho­le­ra­epi­de­mie durch den Bau von moder­nen Was­ser­lei­tun­gen ersetzt. Danach dien­ten sie oft den Ärms­ten als Unter­kunft.
Wäh­rend des Zwei­ten Welt­kriegs dien­ten sie Tau­sen­den als Luft­schutz­bun­ker. Nach Kriegs­en­de wur­den die Höh­len teil­wei­se mit dem Schutt der zer­bomb­ten Gebäu­de gefüllt und gerie­ten in Ver­ges­sen­heit nach­dem sie in den Fol­ge­jah­ren als Müll­de­po­nie benutzt wor­den waren.
Erst als 1979 meh­re­re Tage ein Groß­brand in der Alt­stadt von Nea­pel wüte­te, ent­deck­te man nach dem Ein­rei­ßen einer Mau­er den Brand­herd in den unter­ir­di­schen Höh­len. In der Fol­ge begann man das Höh­len­sys­tem nach und nach wie­der frei­zu­le­gen und dar­aus eine tou­ris­ti­sches Sehens­wür­dig­keit zu machen.

Napo­li Sotterranea

Neapels Unterwelt: Besucher einer Zisterne in der Napoli Sotterranea in der Via Tribunali © PetersTravel Peter Pohle

Der Ein­gang zur Napo­li Sot­ter­ra­nea („Nea­pels Unter­welt“) in der Alt­stadt ist leicht zu fin­den. In der Via Tri­bu­na­li neben der Kir­che San Pao­lo Mag­gio­re an der Piaz­za San Gaet­a­no ist die ewig lan­ge War­te­schlan­ge ent­lang der Via Tri­bu­na­le nicht zu über­se­hen. Hat man es dann end­lich bis zum Ein­gang geschafft geht es 150 Stu­fen bis zu 40 Meter unter die Erde hin­un­ter.
Tipp: Wenn man ein Online-Ticket gebucht hat, geht man an der Schlan­ge vor­bei!
Die Besich­ti­gung ist nur im Rah­men einer wirk­lich span­nen­den und infor­ma­ti­ven 90-minü­ti­gen Füh­rung mit Ein­bli­cken in die Geschich­te Nea­pels mög­lich. Zu mei­ner Zeit gab es nur Füh­run­gen auf eng­lisch oder ita­lie­nisch. Wobei die Grup­pen ziem­lich groß sind.

Im ers­ten Teil der Füh­rung geht es kurz durch manch­mal extrem enge Gän­ge, die defi­ni­tiv nichts für Klaus­tro­pho­bi­ker sind. Dann kom­men aber auch wie­der wei­te Tun­nel, offe­ne Höh­len, Aquä­duk­te, eine Zis­ter­ne mit glas­kla­rem Was­ser oder ein klei­ner Gemü­se­gar­ten. Eine Taschen­lam­pe, oder zumin­dest die Lam­pe des Han­dys ist hilf­reich, aber nicht unbe­dingt not­wen­dig, da alles indi­rekt beleuch­tet ist!
Ein leich­ter Pull­over — gera­de im Som­mer — kann nicht scha­den.
Im zwei­ten Teil der Füh­rung geht es über die Stra­ße um die Ecke: Besich­ti­gung der Über­res­te eines römi­schen Thea­ters (Tea­t­ro Roma­no) in einem unschein­ba­ren Wohn­haus. Zugang ist unter einem Bett ver­steckt. Alles ist hier sehr schön restau­riert!

Adres­se: Piaz­za San Gaet­a­no 68 Via Tri­bu­na­li
Öff­nungs­zei­ten: 10 — 19 Uhr
Ein­tritt: 10€
Obli­ga­to­ri­sche Füh­rung auf eng­lisch oder ita­lie­nisch ca 90 Minu­ten.
Mein Tipp: Um die ewig lan­gen War­te­zei­ten und die Schlan­ge zu ver­mei­den, emp­feh­le ich die Online-Buchung.
Web­sei­te der Napo­li Sotterranea

Tipp: Direkt an der Piaz­za San Gaet­a­no gibt es auch noch The Under­ground City Ein­tritt 9 €; Ü65: 7 €, Gui­de 2 €. (Ist für mich per­sön­lich aller­dings kein Muss.)

Gal­le­ria Borbonica

Galleria Borbonica, Neapel © PetersTravel Peter Pohle

Eben­falls span­nend fand ich die Besich­ti­gung der Gal­le­ria Bor­bo­ni­ca. Sie gehört zu den neue­ren Sehens­wür­dig­kei­ten Nea­pels, da sie erst seit 2016 besich­tigt wer­den kann.

Der „Bour­bo­nen-Tun­nel“ wur­de ursprüng­lich 1853 auf Befehl des Bour­bo­nen-Königs Fer­di­nand II gegra­ben. Gedacht war er als Flucht­weg durch die Unter­welt der Zis­ter­nen und Stein­brü­che von Nea­pel in unsi­che­ren Zei­ten (nach der Revo­lu­ti­on 1848) vom Königs­pa­last zum Hafen zu den Kaser­nen und der Schiffs­flot­te.
Ob er dafür je genutzt wur­de ist nicht bekannt. 

Genutzt wur­den die teils immens hohen, unter­ir­di­schen Höh­len dage­gen als Zis­ter­nen in frü­he­ren Jahr­hun­der­ten oder als Luft­schutz­bun­ker und Zuflucht­stät­ten Tau­sen­der vor den Bom­ben­an­grif­fen im Zwei­ten Welt­krieg. Nicht zu über­se­hen ist, dass sich man­che von ihnen hier offen­bar ihre Wohn­stät­ten schu­fen. Davon zeu­gen nicht nur die not­dürf­tig ein­ge­rich­te­ten Toi­let­ten.
Ent­lang des Tun­nels fin­den sich noch heu­te die Über­bleib­sel von Fahr­zeu­gen aus dem Krieg oder aus den fünf­zi­ger und sech­zi­ger Jah­ren des letz­ten Jahr­hun­derts.
Von der Poli­zei beschlag­nahm­te Fahr­zeu­ge wur­den noch in den sieb­zi­gern hier­her ver­bracht und ver­rot­ten dort heu­te in end­lo­sen Sta­peln. Ja, es gibt sogar einen Ves­pa-Fried­hof. Man fragt sich wie das alles hier­her geschafft wer­den konn­te. 

Es gibt meh­re­re Ein­gän­ge und ver­schie­de­ne Tou­ren.
Besich­ti­gung nur mit geführ­ten Tou­ren auf eng­lisch oder ita­lie­nisch.
Dau­er einer Füh­rung: ca 60 Minu­ten.
Öff­nungs­zei­ten: Frei­tags, Sams­tags, Sonn­tags, Fei­er­tags. 10:00 — 12:00 Uhr und 15:00 — 17:00 Uhr
Ein­tritt: Stan­dard-Tour 10 €uro, Kin­der 11 — 13 Jah­re 5 €
Ein­gang: Vico del Grot­to­ne, 4 (100 m von der Piaz­za Ple­bi­s­ci­ta)
Aus­gang: Immer Via Dome­ni­co Morel­li 61
Online-Buchung der Tour bei Get your Gui­de
Web­sei­te der Gal­le­ria Borbonica

Kata­kom­ben von San Gennaro

Neben Napo­li Sot­ter­ra­nea und der Gal­le­ria Bor­bo­ni­ca sind die Kata­kom­ben von San Gen­na­ro mein drit­ter Aus­flug in die Unter­welt von Nea­pel. Und falls ihr mich fra­gen wür­det wel­che Kata­kom­ben mir am bes­ten gefal­len haben, wür­de mir die Ant­wort schwer­fal­len. Alle drei sind näm­lich sehr unter­schied­lich. 

Die Kata­kom­ben von San Gen­na­ro sind die größ­ten von Nea­pel und zäh­len zu den bedeu­tends­ten Sehens­wür­dig­kei­ten Nea­pels. Benannt sind sie nach dem Schutz­pa­tron von Nea­pel, San Gen­na­ro (Hei­li­ger Janu­a­r­i­us). Die­ser Mär­ty­rer wur­de im Jahr 304 n. Chr. in Poz­zu­o­li ent­haup­tet. Sei­ne Reli­qui­en wur­den in die­se Kata­kom­ben gebracht. Seit dem 14ten Jahr­hun­dert befin­den sich sei­ne sterb­li­chen Über­res­te im Dom San Gen­na­ro in Nea­pel (s.o.).

Die zwei­stö­cki­ge Anla­ge beher­bergt 2.000 Grab­stät­ten und 500 Nischen­grä­ber auf 5600 Qua­drat­me­tern. Die ältes­ten Grä­ber stam­men aus dem zwei­ten Jahr­hun­dert n. Chr. Im 6ten Jahr­hun­dert wur­de die Anla­ge um die zwei­te Ebe­ne erwei­tert und bis zum 10ten Jhdt genutzt.

Wäh­rend man­che Grä­ber ein­fach in den Boden ein­ge­las­sen wur­den, befin­den sich ande­re in Wand­ni­schen. Die­se Nischen sind mit wun­der­schö­nen Fres­ken und Mosai­ken geschmückt. Bemer­kens­wert fand ich auch die stim­mungs­vol­len Licht­in­stal­la­tio­nen.
In den Kata­kom­ben herrscht eine Tem­pe­ra­tur von 15 Grad. Also kann ein leich­ter Pull­over im Som­mer ganz ange­nehm sein.

Adres­se: Die Kata­kom­ben San Gen­na­ro lie­gen etwas außer­halb, nörd­lich von der Alt­stadt im Sani­tá-Vier­tel. Via Capo­di­mon­te 13; der Zugang zu den Kata­kom­ben befin­det sich neben der Basi­li­ca del­l’In­co­ro­na­ta Mad­re del Buon Con­siglio.
Besich­ti­gung nur im Rah­men einer stünd­lich statt­fin­den­den Füh­rung auf eng­lisch oder ita­lie­nisch. 
Öff­nungs­zei­ten: 10:00 — 17:00 Uhr (letz­ter Ein­lass); Mitt­wochs geschlos­sen.
Ein­tritt: 11 €; Ü65, Stu­den­ten: 7 €; unter 18 J.: 5 €
Mein Tipp: Da die Grup­pen­grö­ße begrenzt ist, kann es zu län­ge­ren War­te­zei­ten kom­men.
Unbe­dingt emp­feh­lens­wert ist es des­we­gen ein Online-Ticket mit Time-Slot zu kau­fen!
Web­sei­te der Cat­a­com­be di San Gen­na­ro   

Wei­te­re Bei­trä­ge über span­nen­de Kata­kom­ben sind:
Die Kata­kom­ben von Paris
Die rät­sel­haf­ten Mumi­en von Palermo

Cap­pel­la San Severo

Die­se klei­ne Barock­kir­che ist eines mei­ner abso­lu­ten High­lights und zu Recht eine der am meis­ten nach­ge­frag­ten Sehens­wür­dig­kei­ten von Neapel.

Als ich (kurz­fris­tig) ein Online-Ticket buchen woll­te, war für die nächs­ten Tage bereits alles (!) aus­ge­bucht. Also reih­te ich mich mor­gens um 11 Uhr in die War­te­schlan­ge vor Ort ein. Ich hat­te Glück, denn ich bekam mit Mühe und Not das wirk­lich aller­letz­te Ticket für den sel­ben Abend um 19:40 Uhr. 

Vor Ort konn­te man kei­ne Tickets für den nächs­ten Tag kau­fen?!
Also ist mein Tipp: Zumin­dest zwi­schen April und Sep­tem­ber unbe­dingt recht­zei­tig vor­her ein Online-Ticket mit Time-Slot kaufen.

Und was ist nun an oder in die­ser Barock­kir­che so besonders?

Die wun­der­schö­ne Kir­che wur­de 1590 als Grab­stät­te der Fami­lie di San­gro errich­tet. Nicht zuletzt durch ihre berühm­ten Mar­mor­fi­gu­ren ist die Cap­pel­la San Severo eine Sehens­wür­dig­keit mit ganz beson­de­rer Atmo­sphä­re.
Der „Ver­hüll­te Chris­tus“ vom Bild­hau­er Gui­sep­pe Sanm­ar­ti­no ist eine der berühm­tes­ten Sta­tu­en der Welt. Für mich war allein die­se unglaub­lich gear­bei­te­te Mar­mor­fi­gur mit dem dar­über­lie­gen­den „Tuch“ den Besuch wert. 
Lei­der herrscht abso­lu­tes Foto­gra­fier­ver­bot (und da wird sehr streng drauf geach­tet). Ihr müsst mir also ein­fach glau­ben, dass ihr die­sen Besuch nicht bereut.

Adres­se: Via Fran­ces­co de Sanc­tis 19/21, gleich um die Ecke vom Lar­go S. Dome­ni­co bzw. Piaz­za San Dome­ni­co Mag­gio­re auf der Spac­ca­na­po­li.
Anfahrt: Mit der Metro Linie 1 zur Hal­te­stel­le „Museo“ oder „Dan­te“. Von dort noch jeweils ca 400 m zu Fuß.
Ein­tritt: 8 € bzw. 10 € bei Online-Buchung
Öff­nungs­zei­ten: Täg­lich von 9:00 — 19:00 Uhr (letz­ter Ein­tritt 18:30 Uhr; bei mir war aller­dings um 19:40 letz­ter Ein­tritt). Diens­tag geschlos­sen.
Web­sei­te der Cap­pel­la Sansevero

Neapel ist stolz auf sein Mural von Banksy an der Piazza Girolamini (Via Tribunale) und hat es sicherheitshalber durch Glas geschützt © PetersTravel Peter Pohle
Nea­pel ist stolz auf sein Mural von Bank­sy an der Piaz­za Giro­l­ami­ni (Via Tri­bu­na­le) und hat es sicher­heits­hal­ber durch Glas geschützt

Chi­o­s­tro San­ta Chiara

Das Klos­ter San­ta Chia­ra an der Piaz­za del Gesu Nuo­vo ist eine Ruhe­oa­se mit­ten im Tru­bel der Spac­ca­na­po­li in Nea­pels Alt­stadt.
Die eigent­li­che Sehens­wür­dig­keit ist der neben der nicht so auf­re­gen­den goti­schen Basi­li­ka San­ta Chia­ra lie­gen­de Klos­ter­gar­ten mit sei­nem Kreuz­gang Chi­o­s­tro del­le Mai­o­li­che. Er wur­de um die Mit­te des 14ten Jahr­hun­derts ange­legt und gilt als einer der schöns­ten Kam­pa­ni­ens. Sehens­wert sind neben den Fres­ken aus dem 17ten Jhdt vor allem die unzäh­li­gen hand­be­mal­ten Majo­li­ka-Flie­sen, die die Säu­len, Bän­ke und Wän­de der Anla­ge schmü­cken.
Zusätz­lich gibt es ein Muse­um.
Ein­tritt: 6 Euro
Web­sei­te des Klos­ters San­ta Chiara

Cas­tel Sant’Elmo

Nach der Besich­ti­gung des Kreuz­gangs vom Klos­ter San­ta Chia­ra an der Piaz­za del Gesu Nuo­vo will ich der Fes­tung Sant’Elmo einen Besuch abstat­ten. Dazu gehe ich die Spac­ca­na­po­li (Via Capi­tel­li) links, über­que­re die Ein­kauf­stra­ße Via Tole­do und fol­ge ihr bis zum Ende. Da die Burg Sant Elmo hoch oben auf dem Hügel des Stadt­teils Vome­ro liegt, will ich mit der Funi­cu­la­re Mon­tesan­to (1,10€) hoch­fah­ren. Unter­wegs kau­fe ich noch in der Pesche­ria Azzur­ra für 7 Euro gemisch­te Sea­food auf die Hand.

Das Cas­tel Sant’Elmo (Fes­tung Sant Elmo) ist eines der Wahr­zei­chen Nea­pels. Die Fes­tung wur­de im Jahr 1334 fer­tig­ge­stellt. Sie liegt auf einem Hügel im Stadt­teil Vome­ro.
Die Burg selbst ist jetzt nicht beson­ders auf­re­gend, aber der Blick von der Fes­tungs­mau­er über ganz Nea­pel mit der schnur­ge­ra­den Spac­ca­na­po­li, den Vesuv, das Meer bis nach Capri und Ischia ist ein Traum und den Auf­stieg wert.

Öff­nungs­zei­ten: Täg­lich von 8:30 — 19:30 Uhr (Ticket­schal­ter schließt 1 Stun­de vor­her)
Ein­tritt: 5 Euro (nach 16:00 Uhr 2,50 €)

Nach dem Besuch des Cas­tel Sant’Elmo neh­me ich die Trep­pe run­ter zum leb­haf­ten „Spa­ni­schen Vier­tel“. Den Besuch in einem der zahl­rei­chen Restau­rants und Knei­pen hebe ich mir für spä­ter auf und gehe erst­mal zur nächs­ten Sehens­wür­dig­keit, der Gal­le­ria Umber­to I und anschlie­ßend zur Piaz­za Ple­bi­s­ci­to mit dem Palaz­zo Rea­le (Königs­pa­last).

 Gal­le­ria Umber­to I

Einkaufspassage Galleria Umberto I, Neapel © PetersTravel Peter Pohle
Ein­kaufs­pas­sa­ge Gal­le­ria Umber­to I

Die Gal­le­ria Umber­to I ist eine nach König Umber­to I benann­te, über­dach­te Ein­kaufs­pas­sa­ge aus dem spä­ten 19ten Jahr­hun­dert. Der höchs­te Punkt der kup­pel­för­mig gewölb­ten Glas­de­cke befin­det sich auf 56 Metern. Auf den Böden fin­den sich Mosai­ke und die Aus- und Ein­gän­ge der Gale­rie sind mit Stuck­bö­gen ver­ziert. Sie ist eine archi­tek­to­ni­sche Sehens­wür­dig­keit, bei der man sofort an die beein­dru­cken­de Gal­le­ria Vitto­rio Ema­nue­le beim Mai­län­der Dom den­ken muss. Mit der kann sie aller­dings nicht mit­hal­ten, denn die Geschäf­te und Cafés in der Pas­sa­ge sind mit­tel­mä­ßig. Da emp­feh­le ich doch eher das berühm­te und alt­ehr­wür­di­ge Gran Caf­fé Gam­bri­nus an der nahe gele­ge­nen Piaz­za Plebiscito.

Piaz­za Ple­bi­s­ci­to mit Palaz­zo Reale

Die Piaz­za Ple­bi­s­ci­to vor dem Königs­pa­last ist nicht nur der berühm­tes­te, son­dern mit 25.000 Qua­drat­me­tern auch der größ­te Platz in Nea­pel. Der Platz wur­de nach der Volks­ab­stim­mung („Ple­bi­s­ci­to“) am 21. Okto­ber 1860 benannt, die Nea­pel unter dem Haus Savoy­en in das Ver­ein­te König­reich Ita­li­en brach­te. Er ent­stand Anfang des 18. Jahr­hun­derts wäh­rend der napo­leo­ni­schen Zeit.
Auf dem Platz ste­hen zwei Rei­ter­sta­tu­en wel­che die Köni­ge Car­lo III. di Bor­bo­ne und sei­nen Sohn Fer­di­nan­do  I. zei­gen.
Umge­ben und in unmit­tel­ba­rer Umge­bung der Piaz­za Ple­bi­s­ci­to sind die Kup­pel­kir­che San Fran­ces­co di Pao­la, der Palaz­zo Rea­le (Königs­pa­last), die Ein­kaufs­pas­sa­ge Umber­to I (s.o.) und das Opern­haus San Carlo.

Neapel: Piazza Plebiscito mit Reiterstatuen © PetersTravel Peter Pohle
Piaz­za Plebiscito

Heu­te fin­den auf dem Platz nicht nur die all­jähr­li­che Sil­ves­ter­fei­er, son­dern auch Aus­stel­lun­gen, Kund­ge­bun­gen, Fei­ern oder Live­kon­zer­te statt.

Ich gehe von hier wei­ter zur nächs­ten Sehens­wür­dig­keit, dem gegen­über vom Hafen gele­ge­nen Cas­tel Nuo­vo (beher­bergt das Museo Civico / Muse­um zur Stadt­ge­schich­te) vor dem Rat­haus­platz und danach am Was­ser ent­lang, vor­bei am Yacht­club und den zahl­rei­chen Grand­ho­tels & Restau­rants auf der Fla­nier­mei­le Via Par­ten­ope bis zum Cas­tel dell’Ovo.

Cas­tel Nuo­vo + Cas­tel dell’Ovo

Um der Wahr­heit die Ehre zu geben: es blieb bei einem Spa­zier­gang mit Blick auf das oben gegen­über vom Hafen gele­ge­ne Cas­tel Nuo­vo, ent­lang am Was­ser, vor­bei am Yacht­club und den zahl­rei­chen Restau­rants und Grand­ho­tels auf der Fla­nier­mei­le Via Par­ten­ope bis zur auf einer klei­nen Insel lie­gen­den Burg Cas­tel dell’Ovo. Bei­de mit­tel­al­ter­li­chen Fes­tun­gen habe ich zwar aus der Nähe auf mei­nem Spa­zier­gang gese­hen, habe sie aber nicht besich­tigt. Dafür habe ich dann vom Cas­tel dell’Ovo lie­ber den pracht­vol­len Son­nen­un­ter­gang bewun­dert.
Tipp: Die Insel mit dem Cas­tel dell’Ovo ist durch eine Brü­cke mit dem Fest­land ver­bun­den. Auf die­ser Insel gibt es ein paar schö­ne — nicht ganz bil­li­ge — Restaurants.

Unter­künf­te in Neapel

Mein Tipp ist es mög­lichst mit­ten im Cen­tro Sto­ri­co in der Alt­stadt zu über­nach­ten. Dann kann du zu Fuß die zahl­rei­chen High­lights und Sehens­wür­dig­kei­ten oder das Spa­ni­sche Vier­tel besu­chen.
Ich war im April dort und wuss­te nicht, dass der 25. April ein Fei­er­tag („Befrei­ung vom Faschis­mus und von der deut­schen Besat­zung“) ist. Ich hat­te nur zwei Näch­te gebucht. Nea­pel war rap­pel­voll und es war die Höl­le (und extrem teu­er) eine neue Unter­kunft zu fin­den. Das glei­che wird einem um den 1. Mai passieren. 

Unter­künf­te in Neapel*

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Tipps für Essen und Trinken

Pizza in der Pizzeria di Matteo  © PetersTravel Peter Pohle
Piz­za in der Piz­ze­ria di Matteo

Das berühm­tes­te Gericht Nea­pels ent­stand 1889: ein dün­ner Hefe­teig wur­de mit Toma­ten, Moz­za­rel­la und Basi­li­kum belegt, im Ofen geba­cken und anschlie­ßend der Köni­gin Mar­ghe­ri­ta ser­viert. Die soll begeis­tert gewe­sen sein.
Die Piz­za war gebo­ren und begann ihren Sie­ges­zug rund um die Welt. 

Tipps from a Local:
Piz­ze­ria Sor­bil­lo, Via dei Tri­bu­na­li 32. Super zen­tral in Nea­pels Alt­stadt liegt die­se seit 1935 exis­tie­ren­de Piz­ze­ria. Immer wie­der prä­mi­iert für sei­ne Krea­tio­nen.
Eben­falls in der Via Tri­bu­na­li liegt der zwei­te Tipp: Anti­ca Piz­ze­ria e Frig­gi­to­ria di Matteo, Via dei Tri­bu­na­li 94
Direkt an der Stra­ße gibt es den Stra­ßen­ver­kauf mit frit­tier­ten „Schwei­ne­rei­en“. Von außen nicht abschre­cken las­sen. Wirkt sehr klein, hat aber einen ers­ten Stock.
Ich dach­te mir, da Bill Clin­ton dort Frit­t­a­ti­na geges­sen hat, kann ich es auch wagen und bin in den ers­ten Stock gestie­gen.
Frit­t­a­ti­na für 2 € = Semo­li­na pas­ta, Becha­mel, Wheat Flour, Meat, Peas, Toma­to, Cheese, Pep­per. Piz­za Dia­vo­la, 6€.
Ein­fach, preis­wert, lecker.

Neapel, Pizzeria di Matteo in der Via Tribunali 94 © PetersTravel Peter Pohle
Piz­ze­ria di Matteo in der Via Tri­bu­na­li 94

Wesent­lich süßer ist eine wei­te­re nea­po­li­ta­ni­sche Spe­zia­li­tät:
Sfo­glia­tel­la.  Das ist ein aus meh­re­ren Schich­ten dün­nen Blät­ter­teig bestehen­des knusp­ri­ges Crois­sant, das mit einer vanil­le­pud­ding­ar­ti­gen Mas­se gefüllt ist.

Cafés & Bars rund um die Piaz­za Bel­li­ni
Die Ecke rund um die leb­haf­te Piaz­za Bel­li­ni hat mir gut gefal­len. Hier gibt es die Ver­knüp­fung von His­to­rie in Form von frei­ge­leg­ten Aus­gra­bun­gen mit typisch ita­lie­ni­schen Cafés und Bars.

Ein Klas­si­ker ist das alt­ehr­wür­di­ge Café „Gran Caf­fé Gam­bri­nus“ an der Piaz­za Ple­bi­s­ci­to!
Im stil­vol­len Jugend­stilam­bi­en­te mit Fres­ken nea­po­li­ta­ni­scher Impres­sio­nis­ten wer­den bereits seit 1860 die Gäs­te bedient. Unter ihnen Kai­se­rin Sis­si von Öster­reich, die Schrift­stel­ler Ernest Heming­way, Oscar Wil­de, Jean Paul Sart­re und jede Men­ge pro­mi­nen­ter Poli­ti­ker.
Das hat deut­li­che Spu­ren hin­ter­las­sen, zumin­dest was die Preis­po­li­tik betrifft!

Abend­essen im Spa­ni­schen Vier­tel 
Das Quar­tie­ri Spa­gno­li / Spa­ni­sche Vier­tel ist opti­mal für einen Knei­pen­bum­mel. Es zieht sich am Berg hoch, par­al­lel zur Ein­kauf­stra­ße Via Tole­do (ab der Metro Tole­do).
Den Apé­rol Sprizz gibt’s in fast jeder Bar im Plas­tik­be­cher für 1 € oder im Glas mit Eis­wür­feln für 5 €.
Ich war u.a. in der Trat­to­ria Anna­ré: eigent­lich woll­te ich das loka­le La Geno­ve­se / Beef and Oni­on für 9 € essen. Da es lei­der aus war, habe ich mich für Risot­to Sal­sic­cia e Funghi Por­ci­ni 11 € entschieden.

Neapel: Restaurants im  Quartieri Spagnoli / Spanischen Viertel
Restau­rants im Quar­tie­ri Spa­gno­li / Spa­ni­schen Viertel

Super gut gefal­len hat mir die uri­ge Pesche­ria Azur­ra am Fisch­markt in der Nähe der Funi­co­lo­re Sta­ti­on Mon­tesan­to.
Ist aber kein Geheim­tipp mehr: man muss sich in die (lan­ge) War­te­schlan­ge ein­rei­hen und sei­nen Namen hin­ter­las­sen. Wenn man an der Rei­he ist wird man auf­ge­ru­fen und bekommt sei­nen Platz zuge­wie­sen. Stim­mungs­voll, lecker + preis­wert. Zum Bei­spiel Mez­zo Lit­ro Vino 5€, fish mis­to 10€.

Ein wei­te­rer Tipp für den Abend ist die Libre­rio Beri­sio, Via Por­t’Al­ba 28–29, die sich abends von einer Buch­hand­lung in eine Bar mit Live­mu­sik ver­wan­delt.

Tipp für den Sun­dow­ner mit Blick auf Nea­pel, das Meer & Cas­tel dell’Ovo ist die
Cock­tail Bar auf der Dach­ter­ras­se des Grand Hotel Vesuvio.

Neapel: Restaurant Pescheria Azurra © PetersTravel Peter Pohle
Pesche­ria Azurra

Aus­flü­ge von Neapel 

Nea­pel selbst hat schon vie­le Sehens­wür­dig­ke­ten zu bie­ten.
Es wäre aber sehr scha­de, wenn du nicht auch eini­ge der in nächs­ter Nähe lie­gen­den Aus­flugs­zie­le besuchst.

Ich habe zB einen Tages­aus­flug an die spek­ta­ku­lä­re Amal­fi­küs­te mit Posi­ta­no und Amal­fi gemacht.
Anschlie­ßend an mei­nen Nea­pel-Auf­ent­halt war ich für ein paar Tage in Sor­rent und von dort noch für ein paar Tage im Urlaub auf Capri.

Marina Piccola, Capri © PetersTravel
Mari­na Pic­co­la auf Capri

Ein Muss ist der Aus­flug zu den archäo­lo­gi­schen Stät­ten Pom­pe­ji (Hal­te­stel­le “Vil­la dei Mis­te­ri“) und Her­cu­la­ne­um oder der Tem­pel­an­la­ge von Paes­tum.

Und last not least bie­tet sich natür­lich der Aus­flug zum Kra­ter des Vesuvs an, dem ein­zi­gen noch akti­ven Vul­kan auf dem euro­päi­schen Fest­land. Von dort oben hast du einen ein­zig­ar­ti­gen Blick. Aller­dings wirst du nicht allei­ne sein, da der Vesuv neben Pom­pe­ji zu den bedeu­tends­ten Aus­flugs­zie­len Nea­pels gehört.

Links zu Tou­ren bei Get your Gui­de:
Tages­aus­flug nach Pom­pe­ji & Vesuv
Tages­aus­flug nach Posi­ta­no, Amal­fi und Sor­rent
Boots­tour Amal­fi­küs­te mit Posi­ta­no, Amal­fi und Ravel­lo
Tickets zur Unter­welt Neapels

Alle vor­ge­nann­ten Sehens­wür­dig­kei­ten kannst du übri­gens mit dem Zug Cir­cum­ve­su­vi­a­na, der vom Unter­ge­schoss des Bahn­hof Gari­bal­di nach Sor­rent (35 Sta­tio­nen, 3,90 €) fährt, errei­chen. Ich wür­de den Zug aller­dings eher als eine in die Jah­re gekom­me­ne S‑Bahn bezeich­nen.
Alter­na­tiv kannst du von April bis Anfang Novem­ber täg­lich jede hal­be Stun­de für 6 € mit dem kom­for­ta­ble­ren Cam­pa­nia Express fah­ren. Abfahrt vom Bahn­hof Por­ta Nol­a­na oder vom Haupt­bahn­hof Por­ta Gari­bal­di.
Hier kannst du ein Online-Ticket für den Cam­pa­nia Express buchen. 

Neapel, Antiquitäten in der Vico dei Girolamini / Via Tribunale © PetersTravel Peter Pohle
Anti­qui­tä­ten­la­den in Neapel

Wie­viel Tage für Nea­pel einplanen? 

Nea­pel ist unglaub­lich viel­fäl­tig und allei­ne für die his­to­ri­sche Alt­stadt, das Cen­tro Sto­ri­co, soll­test Du auf jeden Fall 3 Tage ein­pla­nen. Schließ­lich willst du ja auch mal zwi­schen­durch ein­fach in einem Café rela­xen und Leu­te beobachten.

Falls du mehr Zeit hast, soll­test du neben den Aus­flü­gen unbe­dingt das Museo Archeo­lo­gi­co Natio­nal di Napo­li, das Archäo­lo­gi­sche Natio­nal­mu­se­um besu­chen. Das berühm­tes­te Muse­um von Nea­pel beher­bergt eine beein­dru­cken­de Samm­lung von Arte­fak­ten, Skulp­tu­ren und Gemäl­den aus der Anti­ke, dar­un­ter Fund­stü­cke aus Pom­pe­ji und Her­cu­la­ne­um.

Willst Du neben Nea­pel noch den Vesuv oder die archäo­lo­gi­schen Stät­ten Pom­pe­ji und Her­ku­la­ne­um besich­ti­gen, die Amal­fi­küs­te mit Posi­ta­no, Amal­fi und Sor­rent besu­chen oder einen Aus­flug nach Capri machen, musst Du natür­lich ent­spre­chend mehr für dei­nen Nea­pel Urlaub einplanen. 

Bes­te Rei­se­zeit für Neapel

April / Mai bis Mit­te Juni und ab Mit­te Sep­tem­ber. Dann ist das Wet­ter ange­nehm und die Besu­cher­strö­me hal­ten sich eini­ger­ma­ßen in Gren­zen.
Im Mai fin­det in Nea­pel zudem all­jähr­lich das Mag­gio dei Monu­men­ti / Mai der Denk­mä­ler statt. Dann gibt es eine Rei­he von Thea­ter­auf­füh­run­gen, Mul­ti­me­dia-Instal­la­tio­nen, Füh­run­gen, Aus­stel­lun­gen, Lesun­gen und kul­tu­rel­len Ver­an­stal­tun­gen.
Im Juni fin­det an zehn Aben­den das Piz­za­fes­ti­val an der Strand­pro­me­na­de Lungo­ma­re Carac­cio­lo mit Live-Kon­zer­ten und ande­ren Events statt.

Mög­lichst ver­mei­den soll­test du den Juli und vor allem den August, da es dann beson­ders heiß ist. Außer­dem haben im August eini­ge Geschäf­te geschlos­sen und es ist die Haupt­fe­ri­en­zeit der Ita­lie­ner (15. August = Ferragosto).

Getränkestand auf der Piazza Dante in Neapel © PetersTravel Peter Pohle
Geträn­ke­stand auf der Piaz­za Dante

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10 Kommentare

  1. Hal­lo Peter, dein Bei­trag macht echt Lust auf Nea­pel. Bis­her hat­te ich das immer als schmut­zi­ge süd­ita­lie­ni­sche Groß­stadt gese­hen. Die Kata­kom­ben haben mich echt ange­fixt. Kommt defi­ni­tiv auf mei­ne Lis­te. Dan­ke fürs teilen.
    LG Chris­tia­ne von ein zwei­ter Blick

  2. Hi Peter

    Dan­ke für die aus­führ­li­chen Rei­se­tipps. Nea­pel steht auch noch auf mei­ner Lis­te für 2024. Da kann ich sicher eini­ge Tipps von Dir gut gebrauchen. 

    Mike

  3. Hi Peter,

    ich war vor vie­len, vie­len Jah­ren öfters in Nea­pel. Mei­ne Mut­ter hat­te vor 25 Jah­ren eine ita­lie­ni­sche Bou­tique hier in Deutsch­land und wir sind immer nach Nea­pel zum Groß­händ­ler gefah­ren. Wir haben auch Aus­flü­ge nach Ischia und Pome­ji gemacht. Das war eine span­nen­de Zeit. Und eigent­lich müss­te ich mal dar­an anknüp­fen und wie­der dort­hin rei­sen… Dan­ke für die Erin­ne­rung und Inspiration!

    Ganz lie­be Grüße
    Barbara

    • Hal­lo Barbara,
      das ist ja wirk­lich ne gan­ze Wei­le her.
      Und die Unter­welt wirst du damals wahr­schein­lich nicht besich­tigt haben.
      BG, Peter

  4. Hal­lo Peter,
    dan­ke für den tol­len aus­führ­li­chen Bericht.
    Ich war schon 2x in Nea­pel und dein Bericht hat mir gezeigt, dass da immer noch Sehens­wür­dig­kei­ten übrig sind.
    Mir hat damals auch die Tour zur Unter­stadt beson­ders gut gefal­len. Schon krass, dass das alles noch vor­han­den ist und man es doch recht ein­fach besich­ti­gen kann.
    Lie­be Grüße
    Sonja

  5. Lie­ber Peter, da machst du einem aber wirk­lich Lust. Nea­pel steht bei uns als Fans der eher räu­di­gen, unper­fek­ten Städ­te (oder lie­ge ich falsch?) schon lan­ge auf der Lis­te, hin­ge­schafft haben wir es aber bis­lang noch nicht. Die kuli­na­ri­sche Tipps klin­gen super. Aber Street Art gibt es sicher noch mehr als das Bank­sy-Pie­ce, oder?
    Vie­le Grü­ße, Gabi und Michael

    • Hal­lo ihr Zwei Beiden,
      wenn ich im Nach­hin­ein so recht über­le­ge, rich­tig Street Art habe ich nicht viel gese­hen. Hät­te ich sonst sicher foto­gra­fiert. An Ber­lin, Istan­bul, Rio oder gar Bue­nos Aires käme es bei wei­tem nicht ran.
      Also doch kein Ziel für euch?
      BG, Peter

  6. Lie­ber Peter,
    vor 20 Jah­ren war ich einen Tag lang in Nea­pel. Natür­lich viel zu kurz! Der Ver­kehr war höl­lisch und mei­ne Elf­jäh­ri­ge quen­gel­te, aber ich war schock­ver­liebt in Nea­pel und habe mir geschwo­ren, bald mit mehr Zeit zurück zu kom­men. Hat nie geklappt. Aber viel­leicht 2024. Vie­len Dank für die tol­len Tipps!
    Lie­be Grüße
    Elke

    • Hal­lo Elke,
      ja, 1 Tag ist wirk­lich etwas (zu) wenig. Wobei die Toch­ter mit 31 wahr­schein­lich nicht mehr so quen­ge­lig wäre…
      BG, Peter

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