Asien, Philippinen
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Mei­ne ers­ten 2 Tage in Manila

Blick vom Diamond Hotel Manila Copyright Peter Pohle

2 Tage in Manila?!
Wie lan­ge will man in Mani­la sein?
Die meis­ten, die ich ken­ne ver­su­chen die Stadt zu vermeiden.
War­um blei­be ich dann sogar drei Nächte?

Rote hartgekochte Eier auf dem Markt in Manila

Zuge­ge­ben, unter nor­ma­len Umstän­den wäre ich nicht so lan­ge geblie­ben. Aber ich woll­te dies­mal end­lich auf den Chi­ne­se Ceme­ta­ry und den Nord­fried­hof. Auch ein paar Unter­künf­te woll­te ich mir anse­hen, um dar­über schrei­ben zu können.

Das letz­te Mal war ich schät­zungs­wei­se vor 12 Jah­ren hier.

Am Flug­ha­fen wech­se­le ich gleich erst­mal Geld — der Kurs ist übri­gens iden­tisch mit dem in der Stadt.
Als nächs­tes will ich zum Schal­ter der offi­zi­el­len Tou­ris­ten Infor­ma­ti­on, aber der ist verwaist!
Ich weiß nicht mehr, wie ich damals in die Stadt gekom­men bin. Dies­mal ent­schei­de ich mich auf jeden Fall für ein Taxi, und zwar nicht die offi­zi­el­len, gel­ben, gleich links vom Aus­gang. Ich gehe rechts zum Stand von Grab-Taxi. Das scheint das glei­che wie Uber zu sein. Ich muss geste­hen, ich bin noch nie mit Uber o.ä. gefah­ren. Somit ist es eine Pre­mie­re. Ich habe auch kei­ne ent­spre­chen­de App. Für Leu­te wie mich ist die­ser Stand also optimal.
Nach­dem ich mein Hotel genannt habe, ruft mir ein hilfs­be­rei­tes Mäd­chen einen Wagen. Ich bekom­me einen hand­ge­schrie­be­nen Zet­tel mit dem Namen des Hotels und mei­nem Fahr­preis von 374 PHP (6,25€) in die Hand gedrückt. Wenig spä­ter fährt ein Pri­vat­wa­gen vor. Der Wagen hat natür­lich AC und der Fah­rer scheint dies haupt­be­ruf­lich zu machen.
Es ist Fei­er­tag und so fah­re ich ziem­lich zügig die 8 Kilo­me­ter zum Oasis Park Hotel in Paco, Manila.

Hier bekom­me ich erst­mal einen Schreck. Von außen sieht es reich­lich abge­nutzt aus, aber so geht es den meis­ten Hotels, die ich in den nächs­ten Tagen sehe. Haupt­sa­che das Zim­mer ist sau­ber. Ein Fens­ter gibt es zwar, aber von Aus­sicht kei­ne Spur. Auch der Pool wirkt längst nicht mehr so gla­mou­rös wie auf der Webseite.
Ich bin hier gelan­det, weil ich im Vor­feld Tipps von Blog­ger­kol­le­gen bekom­men habe . Auch schien mir das Ange­bot von Ago­da mit „40 % Preis­nach­lass nur Heu­te“ zu ver­füh­re­risch. Selt­sa­mer­wei­se bleibt der Preis­nach­lass dann erstaun­li­cher­wei­se auch die nächs­ten Tage bestehen. Wer hät­te das gedacht…

Robinson Plaza Manila Copyright Peter Pohle

Jeepney Manila Copyright Peter Pohle

Ers­te Schrit­te in Manila

Ich bre­che zu mei­ner ers­ten Erkun­dung der Umge­bung auf. Müde bin ich nicht, weil ich einen Nacht­flug hat­te und mit­tags im Hotel ange­kom­men bin.
Ich dach­te ich wür­de „mit­ten­drin“ woh­nen, brau­che aber flot­te 10 Minu­ten bei 30 Grad, bis ich zum Robin­son Pla­za in Ermi­ta gelan­ge. Das ist eine ange­nehm küh­le Shop­ping Mall mit meh­re­ren Stock­wer­ken. Aller­dings wer­de ich auch spä­ter nie über das Erd­ge­schoss hinauskommen.
An jedem Ein­gang kon­trol­liert die Secu­ri­ty. Bei den grö­ße­ren Ein­gän­gen gibt es zwei Türen und Secu­ri­ty-Mit­ar­bei­ter für Männ­lein und Weiblein.

Neben den übli­chen Geschäf­ten, Bou­ti­quen, Tele­fon­an­bie­tern, einem Super­markt und einem Depart­ment Store gibt es alle paar Meter die unter­schied­lichs­ten (FastFood)Restaurants und Cafés. Letz­te­re meis­tens mit ver­füh­re­ri­schen Kuchen! WLAN ist selbstverständlich.
Nach­dem ich mir das Trei­ben eine Wei­le ange­schaut und mei­nen Kaf­fee getrun­ken habe, wage ich mich wie­der in die Außenwelt.
Ich lan­de auf der Adria­ti­co Street. Das ist eine der drei Haupt-Stra­ßen — neben der Mabi­ni und der M.H. del Pilar — par­al­lel zur Mani­la Bay. Hier tobt das Leben. Alle drei sind Ein­bahn­stra­ßen und jetzt nicht so wahn­sin­nig breit.
Übri­gens, “das Leben” bedeu­tet in die­sem Fall neben dem Money Chan­ger kommt die „Karao­ke-Bar“, ein Restau­rant und ein Hotel bzw. Unter­kunft oder ein Spa. Dann geht das gan­ze wie­der von vor­ne los. Mal ver­irrt sich ein 7/11 dazwi­schen. Das sind klei­ne, prak­ti­sche Super­märk­te, die in Asi­en zum Stadt­bild gehö­ren. Mal sind es zwei KTV-Bars, in denen Karao­ke prak­ti­ziert wird, neben­ein­an­der. Ab und zu fol­gen dann auch meh­re­re Spa oder Massagesalons.

Money Changer auf der Adriatico St Manila Copyright Peter Pohle

Spe­cial Offers in Manila

Zu den KTV-Bars gehö­ren in der Regel jede Men­ge Hos­tes­sen. Natür­lich wird man per­ma­nent ange­quatscht und so erfah­re ich, was es mit die­sen KTV-Bars auf sich hat. Letzt­lich scheint es sich hier­bei um Bars für Kampf­trin­ker zu han­deln! Für 500 PHP kann man 1 Stun­de lang umsonst Alko­hol trinken.
Ohne Limit!
Dazu kann man wohl die Gesell­schaft eines der Mädels für 300 PHP “reques­ten”. Der kann man dann einen Lady Drink für wei­te­re 300 PHP spen­die­ren. Dazu kom­men 12% Vat und 10% Ser­vice Char­ge. Das heißt, man lan­det wohl bei rund 1.500 PHP = 25 €uro für die Stunde.
Ob dort nun neben trin­ken auch noch Karao­ke oder etwas ande­res prak­ti­ziert wird, ent­zieht sich mei­ner Kenntnis.

Über­all in die­ser Ecke wer­den einem außer­dem jede Men­ge güns­ti­ge Ange­bo­te unter­brei­tet. Dabei hal­ten sich Cia­lis und Via­gra in etwa die Waa­ge. Knapp gefolgt vom neu­es­ten iPho­ne mit 256 GB. Das dann aller­dings für den “hor­ren­den” Preis von 200 Dollar!
Natür­li­che blei­be ich standhaft.
Aller­dings: Wenn man sich dann wesent­lich bes­ser kennt, also so unge­fähr nach maxi­mal 3 Minu­ten oder 20 Metern Beglei­tung bis zur nächs­ten Ecke, kön­nen es dann erträg­li­che 100 Dol­lar sein. Inklu­si­ve Ori­gi­nal­ver­pa­ckung ver­steht sich. Und das nur, weil der Händ­ler jetzt nach Hau­se zu Frau und Kin­dern muss und vor­her unbe­dingt einen Deal abschlie­ßen will.
Ich schwan­ke kurz, ver­langt doch Apple in Deutsch­land ver­mut­lich schon allei­ne für die Ver­pa­ckung mit den Kopf­hö­rern 100 Dol­lar. Doch dann rei­ße ich mich end­gül­tig los und las­se den Ven­dor frus­triert zurück.

Kinder auf dem North Cemetary Manila Copyright Peter Pohle

Kin­der auf dem North Ceme­ta­ry in Manila

Erin­ne­run­gen an früher…

Ich ent­de­cke das Roth­man Hotel, in dem ich frü­her schon­mal genäch­tigt habe. Ich wohn­te damals also mit­ten im Geschehen.
Respekt!

An das wenigs­te kann ich mich noch erinnern.
Immer­hin, am Ende der Stra­ße erken­ne ich nach eini­gem zwei­feln das Café Adria­ti­co. Ein gutes, gedie­ge­nes Restau­rant in dem ich auch prompt wie­der einkehre.

Whats coming up?

Am nächs­ten Tag betre­te ich dann abso­lu­tes Neuland.
Ich fah­re zum ers­ten Mal mit der LRT (ent­spricht unse­rer S‑Bahn). Ziel sind zwei Fried­hö­fe, und zwar sowohl der Chi­ne­si­sche als auch der North Ceme­ta­ry. Bei­de ste­hen schon ewig auf mei­ner To Do-Liste.
Dar­über gibt es natür­lich einen geson­der­ten Bei­trag auf mei­nem Blog.

Und dann will ich für einen Bei­trag auch noch ein paar Unter­künf­te in Mani­la — Von Bud­get bis Luxus — recherchieren.

Heu­te abend will ich schließ­lich um 22 Uhr mit dem Nacht­bus in ca 10 Stun­den in den Nor­den fah­ren, zu den Reis­terras­sen von Banaue und Sagada.
UPDATE: Den Bei­trag über die Reis­terras­sen habe ich inzwi­schen fer­tig und  veröffentlicht:
Batad — Die schöns­ten Reis­terras­sen der Philippinen
Wei­te­re Bei­trä­ge die­ses Trips sind zB:
Kann man eigent­lich noch nach El Nido?
Wird Port Bar­ton das nächs­te El Nido?
Mani­la Nord­fried­hof — Der leben­digs­te Fried­hof der Welt
Mani­la Hotels: Von Bud­get bis Luxus
Noch ist Anda auf Bohol ein Geheimtipp
Alo­na Beach auf Pan­glao: Wie sieht es heu­te aus?
Puer­to Galera: Alles was du wis­sen solltest!
Siqui­jor Island — Tipps zu den High­lights der Trauminsel
2 Tage Duma­gue­te — Tipps zu den Sehenswürdigkeiten
Taka­tu­ka Lodge am Sugar Beach — Das etwas ande­re Hotel! 
Sugar Beach bei Sipa­lay auf Negros: Phil­ip­pi­nen Geheimtipp
Ban­ta­yan Island — Unter­wegs von Mala­pascua nach Negros
Mala­pascua Island — Tipps zu den Highlights
Muss ich in Puer­to Prin­ce­sa wirk­lich ins Gefängnis?

PS Ihr wer­det mich für bekloppt hal­ten, aber ich habe immer noch kein Smartphone. 

Bunte Küken in Manila Copyright Peter Pohle

Wenn Euch der Bei­trag gefal­len hat, freue ich mich über jed­we­de Art von Kommentar.
Auch ein Tei­len in den Sozia­len Netz­wer­ken fin­de ich cool!

Eure Beloh­nung für mei­nen Bei­trag ist es, wenn Ihr ihn auf Eurem Social Net­work teilt. Danke!

13 Kommentare

  1. Hui, das ist ein echt coo­ler Bericht. Das mit den Stras­sen­ver­käu­fern erlebst du nur dort, wo du warst. In ande­ren Stadt­tei­len ist das nicht so.
    Ich freue mich schon aug dei­ne wei­te­ren erfahrungen.
    LG, Urs

  2. Werner Barth sagt

    Hi wenn du die Hotels checkst mach mal den Ver­gleich im Birch­tower und zwar Con­do­mi­ni­um für 14 Tage und einer Monats­mie­te da bist du mit der Monatsmiete
    bil­li­ger wie wenn du nur für 14 Tage mietest
    Ich wür­de immer für den Monat Mie­ten egal
    Wie lan­ge du bleibst Mini­mum 10 Tage
    Schö­ne Berich­te freue mich schon auf neue Infos
    Wün­sche dir noch eine schö­ne Zeit auf den Philippinen

    • Hal­lo Werner,
      die Hotels, die ich mir ange­schaut habe, sind ja nicht für Lang­zeit­mie­ter gedacht. Ich habe Mani­la inzwi­schen wie­der verlassen.
      BG, Peter

  3. Christian sagt

    Schö­ner Bericht ! Ja die Phil­ip­pi­nen ken­ne ich sehr gut. 1992 ( schon ewig her ) habe ich die Phil­ip­pi­nen mit dem Fahr­rad bereist, von Mani­la bis nach Davao-City. Und dann immer wie­der die Phil­ip­pi­nen besucht.
    Übri­gens fin­de ich es sehr sym­pa­thisch , das Du kein Smart­phone hast — ich näm­lich auch nicht !

    LG Chris­ti­an

    • Mit dem Fahr­rad bereist” hört sich sehr span­nend an. Vor allem bei der Freund­lich­keit der Leu­te war das sicher eine beson­de­re Erfahrung!
      BG, Peter

  4. Margit Reichelt-Jordan sagt

    Hal­lo Peter, ich hal­te dich nicht für ver­rückt, weil Du noch kein smart pho­ne hast! Kommt sicher noch — ich besit­ze ein i‑phone 7 seit einem hal­ben Jahr ohne Anschluss, nur zum
    foto­gra­fie­ren.…. was manch­mal prak­tisch und hand­lich gegen­über mei­ner Nikon ist.
    Grü­ße aus der Hit­ze (Bali)
    Margit

    • Ja, genau das habe ich auch schon über­legt. Die sind schon ver­dammt gut, was die Fotos betrifft. Aber zum run­ter­la­den brauchst du dann doch eine Verbindung?!

  5. Guter und vor allem wit­zig geschrie­ben. Ich tes­te gera­de das Leben in Mani­la. Und gebe dir voll recht bei dei­nen Ein­drü­cken. Bin auf die Fried­hof­be­rich­te gespannt. Es gibt ne fb grup­pe lust auf mani­la.… mal den Bericht da einstellen?

  6. loulou55 sagt

    Ich lebe seit 4 Jah­ren mit mei­ner Fili­pi­na in Cavi­te. Die Ermi­ta ken­ne ich nur vom “hören­sa­gen” war aber noch nie da.
    Dass sich aber in Robin­son Ermi­ta die “Freelancer”-Girls auf­hal­ten habe ich auch so ver­nom­men. Und die KTV-Bars, die Via­gra-Ver­käu­fer und alles drum und dran gehört meist zu einem Rotlicht-Bezirk.
    “Ob dort nun auch noch Karao­ke oder etwas ande­res prak­ti­ziert wird, ent­zieht sich mei­ner Kennt­nis.” Ich wür­de mal sagen, eine kur­ze Fra­ge hät­te genügt und man weiss Bescheid… 😉

  7. Andreas Ratz sagt

    Guter und authen­ti­scher Bericht der das Leben in Mala­te und Ermi­ta in kur­zen Zügen locker rüber bringt. Kom­me seit nun­mehr 25 Jah­ren jähr­lich nach Mani­la und kann dei­ne Erleb­nis­se ent­spre­chend nach­voll­zie­hen. Ledig­lich das der Untausch­kurs am Air­port gleich mit dem in Ermi­ta sein soll da möch­te ich wider­spre­chen, ver­su­che es das nächs­te Mal beim Edzen.….Mabuhay

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