2 Tage in Manila?!
Wie lange will man in Manila sein?
Die meisten, die ich kenne versuchen die Stadt zu vermeiden.
Warum bleibe ich dann sogar drei Nächte?
Zugegeben, unter normalen Umständen wäre ich nicht so lange geblieben. Aber ich wollte diesmal endlich auf den Chinese Cemetary und den Nordfriedhof. Auch ein paar Unterkünfte wollte ich mir ansehen, um darüber schreiben zu können.
Das letzte Mal war ich schätzungsweise vor 12 Jahren hier.
Am Flughafen wechsele ich gleich erstmal Geld — der Kurs ist übrigens identisch mit dem in der Stadt.
Als nächstes will ich zum Schalter der offiziellen Touristen Information, aber der ist verwaist!
Ich weiß nicht mehr, wie ich damals in die Stadt gekommen bin. Diesmal entscheide ich mich auf jeden Fall für ein Taxi, und zwar nicht die offiziellen, gelben, gleich links vom Ausgang. Ich gehe rechts zum Stand von Grab-Taxi. Das scheint das gleiche wie Uber zu sein. Ich muss gestehen, ich bin noch nie mit Uber o.ä. gefahren. Somit ist es eine Premiere. Ich habe auch keine entsprechende App. Für Leute wie mich ist dieser Stand also optimal.
Nachdem ich mein Hotel genannt habe, ruft mir ein hilfsbereites Mädchen einen Wagen. Ich bekomme einen handgeschriebenen Zettel mit dem Namen des Hotels und meinem Fahrpreis von 374 PHP (6,25€) in die Hand gedrückt. Wenig später fährt ein Privatwagen vor. Der Wagen hat natürlich AC und der Fahrer scheint dies hauptberuflich zu machen.
Es ist Feiertag und so fahre ich ziemlich zügig die 8 Kilometer zum Oasis Park Hotel in Paco, Manila.
Hier bekomme ich erstmal einen Schreck. Von außen sieht es reichlich abgenutzt aus, aber so geht es den meisten Hotels, die ich in den nächsten Tagen sehe. Hauptsache das Zimmer ist sauber. Ein Fenster gibt es zwar, aber von Aussicht keine Spur. Auch der Pool wirkt längst nicht mehr so glamourös wie auf der Webseite.
Ich bin hier gelandet, weil ich im Vorfeld Tipps von Bloggerkollegen bekommen habe . Auch schien mir das Angebot von Agoda mit „40 % Preisnachlass nur Heute“ zu verführerisch. Seltsamerweise bleibt der Preisnachlass dann erstaunlicherweise auch die nächsten Tage bestehen. Wer hätte das gedacht…
Erste Schritte in Manila
Ich breche zu meiner ersten Erkundung der Umgebung auf. Müde bin ich nicht, weil ich einen Nachtflug hatte und mittags im Hotel angekommen bin.
Ich dachte ich würde „mittendrin“ wohnen, brauche aber flotte 10 Minuten bei 30 Grad, bis ich zum Robinson Plaza in Ermita gelange. Das ist eine angenehm kühle Shopping Mall mit mehreren Stockwerken. Allerdings werde ich auch später nie über das Erdgeschoss hinauskommen.
An jedem Eingang kontrolliert die Security. Bei den größeren Eingängen gibt es zwei Türen und Security-Mitarbeiter für Männlein und Weiblein.
Neben den üblichen Geschäften, Boutiquen, Telefonanbietern, einem Supermarkt und einem Department Store gibt es alle paar Meter die unterschiedlichsten (FastFood)Restaurants und Cafés. Letztere meistens mit verführerischen Kuchen! WLAN ist selbstverständlich.
Nachdem ich mir das Treiben eine Weile angeschaut und meinen Kaffee getrunken habe, wage ich mich wieder in die Außenwelt.
Ich lande auf der Adriatico Street. Das ist eine der drei Haupt-Straßen — neben der Mabini und der M.H. del Pilar — parallel zur Manila Bay. Hier tobt das Leben. Alle drei sind Einbahnstraßen und jetzt nicht so wahnsinnig breit.
Übrigens, “das Leben” bedeutet in diesem Fall neben dem Money Changer kommt die „Karaoke-Bar“, ein Restaurant und ein Hotel bzw. Unterkunft oder ein Spa. Dann geht das ganze wieder von vorne los. Mal verirrt sich ein 7/11 dazwischen. Das sind kleine, praktische Supermärkte, die in Asien zum Stadtbild gehören. Mal sind es zwei KTV-Bars, in denen Karaoke praktiziert wird, nebeneinander. Ab und zu folgen dann auch mehrere Spa oder Massagesalons.
Special Offers in Manila
Zu den KTV-Bars gehören in der Regel jede Menge Hostessen. Natürlich wird man permanent angequatscht und so erfahre ich, was es mit diesen KTV-Bars auf sich hat. Letztlich scheint es sich hierbei um Bars für Kampftrinker zu handeln! Für 500 PHP kann man 1 Stunde lang umsonst Alkohol trinken.
Ohne Limit!
Dazu kann man wohl die Gesellschaft eines der Mädels für 300 PHP “requesten”. Der kann man dann einen Lady Drink für weitere 300 PHP spendieren. Dazu kommen 12% Vat und 10% Service Charge. Das heißt, man landet wohl bei rund 1.500 PHP = 25 €uro für die Stunde.
Ob dort nun neben trinken auch noch Karaoke oder etwas anderes praktiziert wird, entzieht sich meiner Kenntnis.
Überall in dieser Ecke werden einem außerdem jede Menge günstige Angebote unterbreitet. Dabei halten sich Cialis und Viagra in etwa die Waage. Knapp gefolgt vom neuesten iPhone mit 256 GB. Das dann allerdings für den “horrenden” Preis von 200 Dollar!
Natürliche bleibe ich standhaft.
Allerdings: Wenn man sich dann wesentlich besser kennt, also so ungefähr nach maximal 3 Minuten oder 20 Metern Begleitung bis zur nächsten Ecke, können es dann erträgliche 100 Dollar sein. Inklusive Originalverpackung versteht sich. Und das nur, weil der Händler jetzt nach Hause zu Frau und Kindern muss und vorher unbedingt einen Deal abschließen will.
Ich schwanke kurz, verlangt doch Apple in Deutschland vermutlich schon alleine für die Verpackung mit den Kopfhörern 100 Dollar. Doch dann reiße ich mich endgültig los und lasse den Vendor frustriert zurück.
Erinnerungen an früher…
Ich entdecke das Rothman Hotel, in dem ich früher schonmal genächtigt habe. Ich wohnte damals also mitten im Geschehen.
Respekt!
An das wenigste kann ich mich noch erinnern.
Immerhin, am Ende der Straße erkenne ich nach einigem zweifeln das Café Adriatico. Ein gutes, gediegenes Restaurant in dem ich auch prompt wieder einkehre.
Whats coming up?
Am nächsten Tag betrete ich dann absolutes Neuland.
Ich fahre zum ersten Mal mit der LRT (entspricht unserer S‑Bahn). Ziel sind zwei Friedhöfe, und zwar sowohl der Chinesische als auch der North Cemetary. Beide stehen schon ewig auf meiner To Do-Liste.
Darüber gibt es natürlich einen gesonderten Beitrag auf meinem Blog.
Und dann will ich für einen Beitrag auch noch ein paar Unterkünfte in Manila — Von Budget bis Luxus — recherchieren.
Heute abend will ich schließlich um 22 Uhr mit dem Nachtbus in ca 10 Stunden in den Norden fahren, zu den Reisterrassen von Banaue und Sagada.
UPDATE: Den Beitrag über die Reisterrassen habe ich inzwischen fertig und veröffentlicht:
Batad — Die schönsten Reisterrassen der Philippinen
Weitere Beiträge dieses Trips sind zB:
Kann man eigentlich noch nach El Nido?
Wird Port Barton das nächste El Nido?
Manila Nordfriedhof — Der lebendigste Friedhof der Welt
Manila Hotels: Von Budget bis Luxus
Noch ist Anda auf Bohol ein Geheimtipp
Alona Beach auf Panglao: Wie sieht es heute aus?
Puerto Galera: Alles was du wissen solltest!
Siquijor Island — Tipps zu den Highlights der Trauminsel
2 Tage Dumaguete — Tipps zu den Sehenswürdigkeiten
Takatuka Lodge am Sugar Beach — Das etwas andere Hotel!
Sugar Beach bei Sipalay auf Negros: Philippinen Geheimtipp
Bantayan Island — Unterwegs von Malapascua nach Negros
Malapascua Island — Tipps zu den Highlights
Muss ich in Puerto Princesa wirklich ins Gefängnis?
PS Ihr werdet mich für bekloppt halten, aber ich habe immer noch kein Smartphone.
Wenn Euch der Beitrag gefallen hat, freue ich mich über jedwede Art von Kommentar.
Auch ein Teilen in den Sozialen Netzwerken finde ich cool!
Hui, das ist ein echt cooler Bericht. Das mit den Strassenverkäufern erlebst du nur dort, wo du warst. In anderen Stadtteilen ist das nicht so.
Ich freue mich schon aug deine weiteren erfahrungen.
LG, Urs
Hallo Urs,
danke für den Zuspruch.
Dann werde ich wohl doch am Ball bleiben 🙂
BG, Peter
Hi wenn du die Hotels checkst mach mal den Vergleich im Birchtower und zwar Condominium für 14 Tage und einer Monatsmiete da bist du mit der Monatsmiete
billiger wie wenn du nur für 14 Tage mietest
Ich würde immer für den Monat Mieten egal
Wie lange du bleibst Minimum 10 Tage
Schöne Berichte freue mich schon auf neue Infos
Wünsche dir noch eine schöne Zeit auf den Philippinen
Hallo Werner,
die Hotels, die ich mir angeschaut habe, sind ja nicht für Langzeitmieter gedacht. Ich habe Manila inzwischen wieder verlassen.
BG, Peter
Schöner Bericht ! Ja die Philippinen kenne ich sehr gut. 1992 ( schon ewig her ) habe ich die Philippinen mit dem Fahrrad bereist, von Manila bis nach Davao-City. Und dann immer wieder die Philippinen besucht.
Übrigens finde ich es sehr sympathisch , das Du kein Smartphone hast — ich nämlich auch nicht !
LG Christian
“Mit dem Fahrrad bereist” hört sich sehr spannend an. Vor allem bei der Freundlichkeit der Leute war das sicher eine besondere Erfahrung!
BG, Peter
Hallo Peter, ich halte dich nicht für verrückt, weil Du noch kein smart phone hast! Kommt sicher noch — ich besitze ein i‑phone 7 seit einem halben Jahr ohne Anschluss, nur zum
fotografieren.…. was manchmal praktisch und handlich gegenüber meiner Nikon ist.
Grüße aus der Hitze (Bali)
Margit
Ja, genau das habe ich auch schon überlegt. Die sind schon verdammt gut, was die Fotos betrifft. Aber zum runterladen brauchst du dann doch eine Verbindung?!
Guter und vor allem witzig geschrieben. Ich teste gerade das Leben in Manila. Und gebe dir voll recht bei deinen Eindrücken. Bin auf die Friedhofberichte gespannt. Es gibt ne fb gruppe lust auf manila.… mal den Bericht da einstellen?
Hallo Kara,
danke für Deinen Tipp. Kannte die FB-Gruppe nicht und bin dort gerade beigetreten.
BG, Peter
Ich lebe seit 4 Jahren mit meiner Filipina in Cavite. Die Ermita kenne ich nur vom “hörensagen” war aber noch nie da.
Dass sich aber in Robinson Ermita die “Freelancer”-Girls aufhalten habe ich auch so vernommen. Und die KTV-Bars, die Viagra-Verkäufer und alles drum und dran gehört meist zu einem Rotlicht-Bezirk.
“Ob dort nun auch noch Karaoke oder etwas anderes praktiziert wird, entzieht sich meiner Kenntnis.” Ich würde mal sagen, eine kurze Frage hätte genügt und man weiss Bescheid… 😉
Guter und authentischer Bericht der das Leben in Malate und Ermita in kurzen Zügen locker rüber bringt. Komme seit nunmehr 25 Jahren jährlich nach Manila und kann deine Erlebnisse entsprechend nachvollziehen. Lediglich das der Untauschkurs am Airport gleich mit dem in Ermita sein soll da möchte ich widersprechen, versuche es das nächste Mal beim Edzen.….Mabuhay
Werde ich auf jeden Fall machen — vielleicht habe ich auch nur Glück gehabt (war bei zwei Wechslern am Flughafen).