Ich bin unterwegs im Golf von Neapel an der Costa Amalfitana. Der Besuch von Capri mit seinen Sehenswürdigkeiten und Highlights ist dabei quasi obligatorisch.
Ausführliches Sightseeing in Neapel, Positano, Amalfi und Sorrent habe ich bereits hinter mir. Den krönenden Abschluss macht jetzt mein Ausflug für 3 Tage nach Capri.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Capri — Insel der Reichen & Schönen?
- 2 Sehenswürdigkeiten von Capri Stadt aus zu erkunden
- 3 Hotels und Unterkünfte auf Capri
- 4 Sehenswürdigkeiten vom Ort Anacapri aus zu erkunden
- 5 Tipps + nützliche Info zu Capri
- 6 Beste Reisezeit für Capri
- 7 Fazit: Lohnt sich ein Urlaub auf Capri?
- 8 Weitere Italien-Beiträge (Auszug)
Capri — Insel der Reichen & Schönen?
Capri hat seit Jahren den legendären Ruf ein Tummelplatz der Reichen & Schönen zu sein. Zumindest die Preise haben sich diesem Ruf anscheinend nahtlos angepasst. Dass Capri nicht preiswert ist, ist klar. Trotzdem wäre es schade die Insel nur für einen Tagesausflug zu besuchen. Dafür gibt es zu viele tolle Sehenswürdigkeiten und schöne Ausflüge oder Wanderungen zu machen.
Ich habe die schönsten Highlights und Sehenswürdigkeiten entsprechend den beiden Hauptorten Capri und Anacapri ihrer jeweiligen Umgebung zugeordnet.
Letztlich liegt aber alles relativ nah beieinander und ist von beiden Orten gut mit Bussen oder Taxi zu erreichen.
Sehenswürdigkeiten von Capri Stadt aus zu erkunden
Tipps + Info zu Capri-Stadt
Der Hauptort von Capri wird oft auch als Capri-Stadt bezeichnet. Im Ort gibt es keinen Autoverkehr.
In den Monaten Juni, Juli, August ist es gerade in Capri extrem voll. Dann wird der Ort nicht nur von Tagestouristen überrannt und ein Bummel durch die malerischen Gassen oder einen Platz in einem der Restaurants zu bekommen ist mühsam.
Im Zentrum, ein paar Schritte von der Endstation der Busse, Taxis und der Bergstation der Funicolare, liegt der Hauptplatz, die Piazza Umberto I bzw. die Piazzetta, mit ihren Cafés und Restaurants. Die angrenzende Via Vittorio Emanuele und die davon abzweigende Via Camerelle sind die Shoppingmeilen Capris. Hier reiht sich eine Designer-Boutique an die andere.
Unmittelbar im Ort liegen die Giardini di Augusto (s.u.), eine der Top-Sehenswürdigkeiten. Die meisten der Sehenswürdigkeiten in der näheren Umgebung von Capri-Stadt erreicht man nur zu Fuß. Für die weiter entfernten fährt man mit dem Bus nach Anacapri und von dort weiter zu Fuß (zB Villa San Michele, Monte Solaro) oder mit einem zweiten Bus zur Blauen Grotte oder den Lido del Faro.
Wenn die letzten Tagesausflügler Capri verlassen haben, kommen die Reichen & Schönen aus ihren Hotels und bevölkern die Piazzetta zum Aperitif.
Ich nehme einen Crodino zu mir und staune nicht schlecht als dieser dann 9 Euro kostet…
Giardini di Augusto & Via Krupp
Einen kurzen Bummel von der Piazzetta durch die engen Gassen, vorbei am Grandhotel Quisisana, bringt mich zu einem Kleinod Capris, den Giardini di Augusto. Von der Aussichtsplattform dieses gepflegten, hübschen Parks mit Statuen und schönem Pflanzenwerk hat man eine fantastische Aussicht auf das azurblaue Meer mit den Faraglioni Felsen, dem Wahrzeichen von Capri.
Da dieser kleine Park so leicht zu erreichen ist, ist er besonders bei Tagestouristen beliebt!
Unmittelbar neben den Gärten des Kaiser Augustus liegt die Via Krupp. Das ist eine 1,3 Kilometer lange Serpentinenstraße, die sich der Unternehmer Friedrich Krupp 1900 bauen ließ, da ihm der Abstieg am Steilhang des Monte Castiglione zum Meer zu mühsam war. Heutzutage ist diese Sehenswürdigkeit ein beliebtes Fotomotiv. Allerdings ist die Via Krupp zur Zeit bis auf weiteres wegen Steinschlaggefahr gesperrt
Eintritt Giardini di Augusto: 1,50 Euro
Spaziergang von Capri zum Fuß der Faraglioni Felsen
Denkt man an Capri, fällt einem sicher als erstes Die Grotta Azurra, die Blaue Grotte ein. Als Wahrzeichen gelten allerdings die beeindruckenden Faraglioni Felsen (Faraglioni = Klippen) vor der Steilküste der Insel.
Meist ist die Rede von den drei Faraglioni, in Wirklichkeit sind es aber vier. Der vierte liegt allerdings etwas versteckt hinter den drei alles überragenden Kalksteinfelsen.
Der höchste Felsen „Faraglione di terra“ oder auch „Stella“ („Stern“) hat eine Höhe von 109 Metern, “Faraglione di mezzo“ (“mittlere Klippe“) mit einem 60 Meter langen befahrbaren Tunnel misst 81 Meter und „Scopolo“ („Klippe“) hat eine Höhe von 104 Metern.
Der vierte, kleinere Felsen, liegt etwa 200 m östlich des größten Faraglione. Sein Name lautet „Scoglio del Monacone“ („Einsiedler-Klippe“).
Wegbeschreibung: Von der Piazza Umberto die Via Vittorio Emanuele zum Grandhotel Quisisana. Dann folgt man links der „Modestraße“ Via Camerelle. Hier reiht sich anfangs eine Designerboutique an die andere. Anschließend kommen noch ein paar edle Restaurants. Danach folgt man links der noch aus römischen Zeiten stammenden mit wunderschönen Bougainvillen gesäumten Via Tragara bis zum Ende.
Dabei passiert man mondäne Villen, vereinzelte Luxushotels wie das Hotel Villa Brunella, bis man zum Schluss zur Aussichtsterrasse Belvedere di Tragara kommt. Von dort geht man einen schmalen zementierten Fußweg, der in Serpentinen bis zum Fuß der Faraglioni Felsen führt. Der zieht sich ganz schön, lohnt aber den Weg.
Näher kann man den Faraglioni nicht kommen!
Unten angekommen geht es geradeaus bzw. links zu einer felsigen Badeplattform mit einem Café, das bei meinem Besuch Ende April noch geschlossen war. Rechts geht es zu einem Beach Club mit gesalzenen Preisen (Eintritt: 36 € + Sonnenschirm: 18 € + Beach Towel: 10 €; Aperol Spritz 16 €!)
Wanderung zur Villa Jovis, Bagni di Tiberio & Astarita Park
Wer bei der Villa Jovis eine herrschaftliche Villa erwartet, wird nach seiner Ankunft schwer enttäuscht sein. Hier sind nichts als Ruinen. Zwar relativ gut erhalten, aber eben Ruinen.
Ich zitiere in diesem Fall mal Wikipedia:
„Der erste römische Kaiser Augustus ließ sich einen monumentalen Palast auf Capri errichten, die Ruinen sind heute unter dem Namen Bagni di Tiberio bekannt. Denn Augustus‘ Nachfolger Tiberius war es, der so begeistert von der Insel war, dass er seinen Regierungssitz von Rom hierher verlegte und Capri so elf Jahre lang, von 26 bis 37 n. Chr. der Mittelpunkt der Welt war. Insgesamt besaß Tiberius 12 Villen auf Capri, die prunkvollste davon, die Villa Jovis, bewohnte er selbst. Die heute noch erhaltenen Ruinen lassen erahnen, wie monumental und prächtig die Villa einst gewesen sein muss.“
Als ich im April dort war, stand ich vor einem verschlossenen Tor. Zugegeben, es waren nur wenige Besucher unterwegs, aber eigentlich sollte es geöffnet sein. Ich fand dann schnell eine defekte Stelle im Zaun, durch die man offensichtlich das Eingangstor umgehen konnte. So konnte ich mir die Villa Jovis in Ruhe alleine anschauen und die fantastische Aussicht von der Spitze genießen.
Startpunkt für den Ausflug zur Villa Jovis von der Piazzetta: Der Weg zur Villa Jovis ist überall gut ausgeschildert. Gehdauer sollte man mit rund 45 Minuten veranschlagen. Wenn man mal die Gassen von Capri verlassen hat, kommt man immer wieder an vereinzelt liegenden Häusern mit ländlichen Gärten und an versteckt in einem Park liegenden Landsitzen wie der Villa Casa Moneta vorbei.
Für den Rückweg gibt es zwei Alternativen: Einerseits gibt es kurz vor dem Eingangstor der Villa Jovis links einen Weg zur Villa Lysis (Villa Fersen). Der muss wohl teilweise etwas mühsam bzw. steil sein.
Ich habe mich aber für den Rückweg über den angrenzenden Astarita Park entschieden. Den kann ich wärmstens empfehlen!
Man geht dabei durch schönen Wald, quasi auf dem Kamm der Steilküste entlang. Dabei gibt es immer wieder kleine Aussichtsplattformen mit traumhaften Ausblicken, zB zur Villa Malaparte. Wenn man im Gegensatz zu mir eine richtig lange Wanderung machen will, kann man wohl — vorbei am Arco Naturale — bis zum Belvedere di Tragara, oberhalb der Faraglioni Felsen (s.o.) gehen.
Ich bin allerdings nach einer Weile wieder rechts runter zu dem Weg gegangen auf dem ich gekommen bin.
Besuch der Villa Lysis / Villa Fersen
Startpunkt des beschaulichen Spaziergangs ist die Piazzetta in Capri, Richtung Villa Jovis.
Hinweg: 25 — 30 Minuten, Rückweg: 20 — 25 Minuten.
Eintritt: 1,50 €
Man geht zuerst durch die Gassen Capris, später dann auf asphaltierten Wegen vorbei an Wein- und Obstgärten in Richtung Villa Jovis. Kurz nach einer öffentlichen Toilette hält man sich links. Am Ende dieses Weges liegt die prachtvolle Villa auf einem Hügel im Wald.
Die Räume der 1905 erbauten Villa Lysis sind weitestgehend leer. Spannend ist es die Hintergrundgeschichte des Erbauers, des Baron Jacques d’Adelswärd-Fersen (1880 — 1923), zu erfahren und die dazu gehörenden, ausgestellten Fotos zu sehen.
Er war ein französischer Aristokrat und Dichter, der sich diese Villa als Zufluchtsort gebaut hat. Wegen päderastischer Beziehungen zu Pariser Schuljungen wurde er in Paris zur Persona non grata und zog sich mit 25 Jahren nach Capri zurück. Später nannte er sich nur noch Graf Fersen aus Bewunderung zu seinem schwedischen Verwandten Graf Axel von Fersen. Zeitweise war die Villa Lysis ein Mekka für Künstler und Musiker.
Sehr speziell ist sein Lieblingsraum in den das Felsgestein integriert ist. Hier hat Graf Fersen überwiegend sein Opium konsumiert. Letztendlich hat er seinem Leben durch eine Überdosis von 5 Gramm Opium ein Ende gesetzt.
Ein besonderes Highlight ist der wundervolle Garten mit seiner Bilderbuchaussicht zum strahlend blauen Meer, der Bucht von Neapel und dem Blick auf den Hafen von Capri, Marina Grande.
Tipp: Man kann auch von der Villa Jovis zur Villa Lysis wandern (oder umgekehrt).
Strand Marina Piccola
Abgesehen vom öffentlichen Strand am Hafen Marina Grande ist auch der Strand Marina Piccola zu Fuß von Capri zu erreichen.
Es fährt aber auch ein regelmäßiger Bus von Capri-Stadt.
Weg zum Strand Marina Piccola
Kurz vor der Bushaltestelle von Capri führt eine steile Treppe zu einer kleinen von Felsen umschlossenen, windgeschützten Bucht im Süden Capris. Dabei quert man immer wieder die Serpentinenstraße und kommt an schicken Privatvillen und Ferienunterkünften vorbei.
Unten angekommen erreicht man Marina Piccola. Der Strand teilt sich in drei kleine, durch eine Klippe getrennte Kieselstein-Strände.
Toller Blick auf das glasklare Meer, die Faraglioni Felsen und Yachten. Das Meer ist flach und ruhig, also auch für Kinder geeignet. Allerdings ist es hier schnell sehr voll.
Es gibt einen Kiosk und Café bzw. Bar. Einer der Strände hat einen Beach Club mit Restaurant. Für 25 Euro Eintritt bekommt man im Beach Club Umkleidekabine, Liege & Badehandtuch.
Zurück nach Capri habe ich mir dann ein Taxi geteilt (20€ Gesamtpreis). Der Bus wäre nämlich erst in 20 Minuten gefahren.
Hotels und Unterkünfte auf Capri
Ursprünglich wollte ich im familiengeführten Capri Wine Hotel*
in Capri übernachten. Da das ausgebucht war, habe ich mich dann für das Hotel Bellavista* in Anacapri entschieden. 100 Meter von der Piazza und angenehm ruhig mit schöner Aussicht. Extrem hilfsbereite Rezeption.
Unterkünfte auf Capri
Sehenswürdigkeiten vom Ort Anacapri aus zu erkunden
Tipps + Info zu Anacapri
Anacapri (7.000 EW) ist weniger mondän und entspannter als Capri-Stadt.
Ich bummele durch die malerischen Gassen des ältesten Teil Capris, dem restaurierten Viertel Le Boffe mit der schneeweißen Chiesa di S. Sophia und der Hauptkirche des Schutzheiligen von Anacapri San Michele.
Anschließend sitze ich auf der Piazza della Vittoria. Hier ist quasi das Epizentrum des Tourismus von Anacapri: die Bushaltestelle für Capri, die Tal-Station des Sesselliftes zum Monte Solaro und der Beginn des kurzen Spaziergangs zur Villa San Michele.
Am Abend speise ich im Restaurant L‘Angelo del Gusto (Via Boffe 2) mit Käse gefüllte Zucchini-Blüten und die ortstypischen Scialateielli ai frutti di mare.
Ich habe in Anacapri im Hotel Bellavista gewohnt. Rückblickend war Anacapri eine gute Wahl. Es ist weniger hektisch und überfüllt als Capri und man gelangt trotzdem gut und schnell zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten. Der Rück-Bus von Capri fährt bis spät in die Nacht.
Bushaltestellen & Ticketkauf: der Bus nach Capri fährt von der Piazza della Vittoria (2€, wenn man das Ticket im Souvenirshop neben der Farmacia kauft; im Bus 2.50€).
Tipp: Zu verkehrsreichen Zeiten ist es u.U. empfehlenswert dem Bus 3 Haltestellen (Richtung Caprile) entgegenzugehen, da die Busse in Anacapri oft wegen Überfüllung („Completo“) ohne Stop einfach durchfahren.
Achtung: Die Busse zum Punta Carena & Lido del Faro und zur Blauen Grotte fahren nicht von der Piazza Vittoria sondern von der Piazza della Pace, einem Platz ca 250m an der Hauptstraße Richtung Caprile! Diese Tickets kauft man im Bus (2€).
Besichtigung der Villa San Michele
Zu einem Capri-Besuch gehört der Besuch der am Rand von Anacapri gelegenen Villa San Michele unbedingt dazu! Sie ist eine der Hauptsehenswürdigkeiten von Capri.
Im Gegensatz zur Villa Lysis ist die Villa San Michele aufwendig und stilvoll mit alten Möbeln und Statuen restauriert. Darüberhinaus kann man entspannt durch den gepflegten, zauberhaften Garten mit seiner wundervollen Aussicht spazieren.
Neben einem kleinen Museum gibt es auch ein Café mit Terrasse.
Erbauer der Villa San Michele in Anacapri ist der schwedische Arzt und Autor Axel Munthe (1857- 1949). Ab 1908 war er der Leibarzt der schwedischen Königin Viktoria, die sich bis zu ihrem Tod regelmäßig in Munthes unmittelbarer Nachbarschaft auf Capri aufhielt.
Bekannt wurde er aber nicht zuletzt durch „Das Buch von San Michele“ in dem er seine teilweise fiktiven Erinnerungen erzählt.
Als engagierter Tierschützer gelang es Munthe, dass die Wachteljagd verboten und die Vögel unter Naturschutz gestellt wurden.
Sein Leben wurde 1962 mit O.W. Fischer als Axel Munthe verfilmt.
Zu Gast bei ihm auf Capri waren u.a. Henry James, Oscar Wilde und Rainer Maria Rilke.
Lage der Villa San Michele: Fünfminütiger Spaziergang von der zentralen Piazza in Anacapri.
Öffnungszeiten: 9 — 18 Uhr
Eintritt: 10 Euro.
Webseite der Villa San Michele
Ausflug mit dem Sessellift auf den Monte Solaro
Wer vom Trubel in Capri genug hat, dem (und nicht nur dem) empfehle ich den Ausflug zu dem mit 589 Metern höchsten Punkt von Capri auf dem Monte Solaro.
Entschleunigung pur bietet die gemütliche Fahrt mit dem in die Jahre gekommenen Sessellift auf den Hausberg Monte Solaro (9 Euro für die einfache Strecke, 12 Euro hin und zurück) von der Piazza della Vittoria in Anacapri. Die Fahrt an der frischen Luft ist gemütlich, dauert rund 13 Minuten, und man kann die Beine im wahrsten Sinne des Wortes baumeln lassen während man die Landschaft genießt. Oben wird man mit einen traumhaften Blick über die Insel bis zu den Nachbarinseln Ischia und Procida, den Golf von Neapel und der sorrentinischen Halbinsel belohnt.
Oben gibt es es ein Café mit einer Terrasse.
Den Rückweg nach Anacapri bin ich dann zu Fuß gegangen (30 Minuten).
Sonnenuntergang am Punta Carena & Lido del Faro
Der optimale Platz für den Sonnenuntergang auf Capri ist im Südwesten der Insel, am Punta Carena beim Leuchtturm Faro.
Dieser Platz ist aber darüberhinaus ein lohnenswerter Ganztagesausflug, weil hier den ganzen Tag über die Sonne hinkommt.
Es gibt einen Felsenbadeplatz mit einem natürlichen Meerespool.
Ein paar Meter oberhalb kann man sich in der großzügigen Anlage des Beachclubs & Restaurant Lido del Faro auf den stufenförmig angelegten Terrassen sonnen und im Pool baden.
Tipp für den Sundowner: Im Beach Club kostet der Aperol Spritz 12 Euro! In den zwei etwas einfacheren Bars direkt darüber — ebenfalls mit schöner Aussicht — kostet er 10 €, der Cappuccino 4€.
Lido del Faro Beach Club
Eintritt: ab 80 € pro Person (darin enthalten: Eintritt, Umkleidekabine, Pool, Sonnenliege, Badetuch, WiFi; Sonnenschirm + 10€). Im Eintrittspreis enthalten ist ein Verzehr im Restaurant / Bar von 50 Euro.
Anfahrt: Mit dem Bus von Anacapri. Ticket für 2€ im Bus. Man fährt bis zur Endhaltestelle.
Achtung: Der Bus zum Punta Carena & Lido del Faro fährt nicht von der Piazza Vittoria sondern von der Piazza della Pace in Anacapri, einem Platz an der Hauptstraße, ca 250m Richtung Caprile!
Die Grotta Azzurra — Blaue Grotte
Capri soll rund 65 Grotten haben.
Das Highlight und weltberühmt ist die Grotta Azzurra („Blaue Grotte“).
Ich bin um 10 Uhr mit dem Bus von Anacapri gekommen. Eine Treppe führt von der Endhaltestelle direkt bis zum Meer. Unten kommen ständig kleine Ruderboote, entladen ihre Gäste und nehmen 4 neue Passagiere auf. Sofort gibt es Anweisungen, dass man sich flach auf den Boden legen muss, schließlich ist der Zugang zur Blauen Grotte eine nur knapp 1,50 Meter hohe Öffnung im Felsen. Zuerst wird man aber noch zu einem Boot gerudert, bei dem man das Eintrittsgeld von 14 Euro bezahlt.
Anschließend geht alles schnell. Wir nähern uns dieser kleinen Öffnung aus der uns gerade noch ein anderes Boot entgegenschiesst. Dann macht sich unser Bootsmann klein und zieht uns an einer Kette ins Innere der Grotta Azzura. Wir landen in einer 7 Meter hohen, gut 50 Meter langen und 30 Meter breiten Höhle. Drinnen ist es dunkel. Dann erkenne ich die Silhouetten der anderen Boote.
Das Erlebnis in der Grotte ist phänomenal und wirklich unglaublich. Das Wasser leuchtet in wunderschönem silbrigen Hellblau, als ob es unterirdisch bestrahlt würde. Das wird es ja auch, zumindest von der Sonne durch eine Grotte, die sich 10 Meter unter der Wasseroberfläche befindet. Dabei wird das Licht gefiltert und die Rotanteile absorbiert. Es bleiben nur die blauen Lichtanteile übrig, die die Grotte in dieses faszinierende, silbrig-blaue Licht tauchen.
Einen kleinen Wermutstropfen gibt es dann allerdings doch!
Ach wäre das schön, wenn bloß die Bootsleute nicht meinten sie müssten jetzt unbedingt O sole mio anstimmen.
Es ist ein Lärm wie in einer Bahnhofshalle.
Ich fasse es nicht!
Und dafür hätten sie dann auch noch gerne ein Trinkgeld!
PS Auf jeden Fall ist man viel zu schnell wieder draußen.
Öffnungszeiten: Frühjahr bis Herbst. Besichtigung ist wetterabhängig. Nur bei stillem Meer ist die Grotte befahrbar und von 9.00 Uhr bis 17.00 Uhr geöffnet. Wenn es nicht bewölkt ist, zeigt die Grotte ihre herrlichsten Farben zwischen 12.00 Uhr und 14.00 Uhr.
Tipp: So früh wie möglich dorthin fahren, um eine ewig lange Wartezeit zu vermeiden!
Alternative Anfahrt: Man kann dort auch mit einem Ausflugsboot für 20€ hinfahren. Der Preis für die Besichtigung der Blauen Grotte kommt dabei on Top.
Get Your Guide: Capri — Bootsfahrt um die Insel und Besuch der Blauen Grotte
Bei meinem Besuch Ende April, morgens um 10 Uhr, musste ich rund 20 Minuten warten.
Das dortige Restaurant war noch nicht geöffnet, wurde aber gerade frisch gestrichen.
Auch an anderen Orten auf Capri war vieles noch nicht eröffnet und in der Vorbereitung.
Wanderung von der Blauen Grotte zum Lido di Faro + Leuchtturm
Es gibt einen schönen Wanderweg entlang der Westküste von der Blauen Grotte zum Punta Carena / Leuchtturm (oder umgekehrt).
Um sich das erste Stück der Wanderung auf der Straße zu ersparen, lässt man sich am besten vom Busfahrer beim Einstieg absetzen. Die gut ausgeschilderte Wanderung dauert ca 2 Stunden. Ins Wasser springen kann man dabei auf halber Strecke bei den etwas versteckt liegenden Betonstufen oder vom Badefelsen am Lido di Faro.
Tipps + nützliche Info zu Capri
Anreise: Capri hat keinen Flughafen. Der nächste Flughafen ist in Neapel.
Die Fähre vom Festland (Neapel oder Sorrent) kommt an der Marina Grande an.
Man geht nach der Ankunft nach rechts bis zu den Taxis oder ein paar Schritte weiter zu den Ticketschaltern für die Funicolare nach Capri-Stadt oder den Bus nach Capri-Stadt bzw. Anacapri.
Tipp: Achtung, es gibt getrennte Ticketschalter für Busse und die Funicolare!
Busfahrten: Auf Capri gibt es unterschiedliche Busgesellschaften. Das hat zur Folge, dass, wenn man zB von Capri-Stadt zur Blauen Grotte oder zum Leuchtturm (Punta Carena) fahren will, man die Busse in Anacapri für die Weiterfahrt wechseln — und neu zahlen — muss (diese Tickets kann man nur im Bus für 2 € kaufen). Das gleiche gilt natürlich entsprechend für die Rückfahrt.
Bus-Tickets: Es ist günstiger die Bustickets am Schalter in Capri bzw Marina Grande oder in Anacapri im Souvenirshop neben der Farmacia zu kaufen. Dort kosten sie jeweils 2 €, im Bus 2,50 Euro.
Taxi: Feste Taxistände gibt es nur in Capri und Anacapri. Die Taxis sind monströse Cabrios mit Sonnendach. Sie bieten Platz für 6 Personen. Gegebenenfalls kann man sie sich auch mit mehreren teilen.
Tipp zur Gepäckaufbewahrung: In Capri-Stadt, kann man sein Gepäck nahe der Bergstation der Funicolare, gleich neben dem Taxistand, deponieren. Pro Gepäckstück und Tag 4€. Geöffnet bis 20 Uhr.
Fähren von Capri zum Festland / Inseln: Es fahren ständig Schiffe nach Neapel (häufig), Sorrent (häufig), Positano (10:45, 16:25, 17:30), Amalfi (16:25, 17:30), Insel Ischia (16:40), Insel Procida (16:40).
Die unterschiedlichen Preise der Bootsfahrten nach Neapel richten sich nach der Geschwindigkeit des Schiffes. Ich habe nach Neapel 19,20 € bezahlt; das war ein schnelleres Boot.
Abfahrt: 14:50, Ankunft: 15:40; Fahrzeit: 50 Minuten.
Beste Reisezeit für Capri
Besonders für Capri — wie für die Amalfiküste — gilt:
beste Reisezeit ist im April / Mai und ab Mitte September. Dann ist das Wetter angenehm und die Besucherströme halten sich einigermaßen in Grenzen.
Fazit: Lohnt sich ein Urlaub auf Capri?
Mir hat Capri gut gefallen. Es gibt wunderschöne Natur und Sehenswürdigkeiten für ein paar Tage zu besuchen. Der Blick auf das Meer von den Aussichtspunkten und die Farbe des Meeres ist genial.
Allerdings muss man sich über eines im Klaren sein: Capri kann ein teurer Spass werden. Und was einen Badeurlaub bzw. die Strände auf Capri betrifft: sie sind meistens sehr steinig und oft überfüllt auf engem Raum. Die dazugehörenden Beachclubs verlangen stolze Preise.
Außerdem erfolgt die Anfahrt zu den meisten Stränden mit dem Bus oder Taxi.
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Sehr schöne Bilder, die einladen zum Besuch. Danke
Lieber Peter,
sehr schön Dein Bericht. Ich war mit der Alpinschule Innsbruck dort und habe die ganze Amalfiküste erwandert. Ein Tagesausflug nach Capri war auch im Programm, aber so viel wie Du habe ich an einem Tag nicht sehen können. Das Haus von Munthe hätte ich auch gern angeschaut. Sein Buch kannte ich schon in jungen Jahren.
Herzliche Grüße
Dietlind
Hallo Dietlind,
das war sicher toll die Amalfiküste zu erwandern.
Ich habe für mein beschriebenes Capri-Programm ja auch drei Tage gebraucht…
BG, Peter
Hallo Peter,
auch wenn Capri ein bisschen teurer ist, finde ich genau wie du: der Ausflug lohnt sich! Diese Insel ist schon sehr besonders und hat viele schöne — und gerade rund um Anacapri auch gar nicht so volle Ecken zu bieten. Ich würde allerdings auf jeden Fall übernachten, um Capri auch ohne die Tagestouristen zu erleben. Ansonsten mein Tipp: Procida! Wunderschön und längst nicht so voll wie die berühmte Nachbarin.
Viele Grüße
Britta
Hallo Britta,
ja, danke.
Procida steht schon auf meiner Liste für den nächsten Besuch in dieser Ecke!
BG, Peter
Lieber Peter,
wir sind vor ein paar Jahren für 2 Tage von Ischia aus nach Capri übergesetzt und waren überwältigt. Deshalb habe ich mich jetzt auch nochmal mit Freude durch Deinen schönen und vielfältigen Artikel gelesen. Zweifellos sind die Preise auf Capri erstaunlich überteuert, vor allem natürlich für den Kurzbesuch in der Blaugen Grotte, aber auch wir waren so beeindruckt von diesem kleinen Abenteuer, dass wir es durchaus als seinen Preis wert befanden. Auch der Besuch in der Vila San Michele oder die Fahrt auf den Monte Solaro, wunderschön. Selbst die Busfahrten hatten einen ausgesprochenen Erlebnisfaktor. Nur gewandert sind wir leider nicht so viel, wie Du. Unsere Kinder waren damals noch klein und einigermaßen gehfaul. Das würde ich doch gerne noch einmal nachholen. Und ja, Du hast vollkommen recht, einen Strandurlaub kann man auf Capri tatsächlich nicht empfehlen, dafür würde ich Ischia empfehlen.
Grazie per questo bellissimo viaggio!
Jens
Hallo Jens,
ein paar Wanderungen lohnen sich auf jeden Fall.
Es bleibt ja alles in einem bescheidenen zeitlichen Rahmen.
Und Ischia, sowie Procida, werde ich beim nächsten Trip besuchen…
BG, Peter
Hallo Peter,
Dein Bericht hat die Insel von ihren schönsten Seiten gezeigt mit großartigen Fotos und informativem Text. Es ist schon viele Jahre her, dass ich zunächst einmal einen Ausflug mit dem Schiff für einen Tag nach Capri gemacht habe, und später war ich noch einmal für mehrere Tage auf Capri. So schön wie in Deinem Bericht kann man es aber selbst gar nicht selbst erleben.
BG Marie
Hallo Marie,
alles Ende April während meiner 3 Tage auf Capri erlebt, gewandert und fotografiert.
BG, Peter
[…] Sorrent ist nach Neapel, Positano und Amalfi meine vierte Station im Golf von Neapel an der Amalfi-Küste. Da es von Sorrent nach Capri ein Katzensprung ist, fahre ich anschließend von hier zur Insel Capri. […]