Kapstadt Lions Head: Eine Wanderung mit spektakulären Ausblicken auf Kapstadt. Der Blick geht von Camps Bay bis zum Bloubergstrand, das Meer und nicht zu vergessen den Tafelberg und die 12 Apostel.
Da ich vor ein paar Jahren bereits den Tafelberg bestiegen habe, war diesmal der daneben liegende Lions Head dran. Der Plan war den Sonnenuntergang auf dem Berg zu erleben.
Von meinem Hostel “The Backpack” findet sich leider kein weiterer Traveller und so mache ich mich allein auf den Weg.
Ich fahre mit dem My City Bus Richtung Tafelberg. Von der entsprechenden Haltestelle sind es noch mal ein paar Fuss-Minuten bis zum Startpunkt. Abhängig von der Tageszeit, häufen sich dann die am Straßenrand geparkten Autos, je näher man dem Startpunkt am Fuß des Berges kommt.
Inhaltsverzeichnis
Der Aufstieg / Kapstadt Lions Head
Der Anfang des Wegs ist ein breiter Weg.
Nur wenig Leute sind unterwegs. Einzelgänger, kleine Gruppen oder auch Familien mit Kindern. Mühelos ziehe ich an ihnen vorbei. Nicht, dass ich es besonders eilig habe, aber ich gehe halt einfach gern etwas flotter. Die Aussicht auf den Tafelberg bleibt schnell hinter mir zurück, ehe ich um eine Kurve komme und in nicht allzu großer Entfernung unter mir Camps Bay liegen sehe. Etwas später habe ich freien Blick auf den Signal Hill und auf weitere Stadtteile von Kapstadt wie Sea Point, City Bowl oder Green Point.
Der Weg windet sich spiralenförmig den Berg hinauf.
Das Wetter ist schön und die Temperatur um diese Zeit angenehm. So genieße ich den Blick auf das Häusermeer von Kapstadt und natürlich das Meer!
An manchen Stellen ist es etwas unwegsam, aber nicht so, dass es einen wirklich fordert. Langsam wird der Weg enger und steiniger.
Nach einer Weile, bin ich dann sicher: jetzt gleich nach der nächsten Kurve habe ich mein Ziel erreicht!
Tja, dann kommt es zu guter letzt doch noch etwas anders. Denn jetzt beginnt tatsächlich ein bisschen Kletterei. Ein paar Passagen mit Eisenleitern und an einigen steilen Abschnitten muss man sich an Ketten klammern.
Jetzt ist es also plötzlich kein Spaziergang mehr!
Muss ich hier auch nachher etwa wieder zurück?
Noch dazu bei Dunkelheit?
Na klar doch!
Immerhin ist dann irgendwann unverhofft ein Ende in Sicht und ich stehe auf einem Plateau.
Belohnt werde ich mit einem grandiosen Rundblick.
Da es noch etwas hin ist bis zum Sonnenuntergang, springe ich auf eine kleine Plattform, die ich mir mit zwei Schwedinnen teile.
Im Laufe der nächsten Dreiviertelstunde trudeln immer mehr Leute ein, bis das Plateau gut besucht ist.
Ich relaxe derweil auf meiner kleinen Plattform, unterhalte mich mit den Schwedinnen und mache brav die erbetenen Fotos.
Fasziniert und ein wenig neidisch beobachte ich die Drachenfliegerin, die bestimmt eine halbe Stunde in unmittelbarer Nachbarschaft ihre Bahnen zieht, bis sie dann schließlich Richtung Camps Bay entschwindet.
Ich genieße noch den fantastischen Sonnenuntergang und beschließe dann relativ schnell den Rückweg anzutreten.
Der Abstieg / Kapstadt Lions Head
Es dämmert bereits, aber noch ist gute Sicht.
Viele haben den gleichen Gedanken wie ich und so geht es an den engen Stellen, an denen man auch klettern muss, nur schleppend voran. Immer wieder muss ich warten. Dazu kommt, dass es jetzt doch schneller dunkel ist als erwartet. Und ich habe noch die Passagen mit den Ketten und Leitern vor mir!
Ich drücke mich an einer im Gespräch vertieften Gruppe vorbei, weil es mir zu langsam voran geht.
Zu spät merke ich, dass ich mich mitten in einem fetten Stau befinde, weil es weiter vorne einen Engpass wegen einer Leiter gibt. Und die kann man nur einzeln besteigen. Ich bin also quasi auf dem Seitenstreifen vorbei an den Wartenden, muss aber jetzt natürlich selber warten.
Wie peinlich ist das denn?!
Sorry, folks!
Ich murmele eine Entschuldigung und reihe mich ein.
Danach bin ich dann endlich wieder auf dem Weg, der die reinste Erholung ist. Zum Glück habe ich meine Taschenlampe dabei, die ich ab und zu aufblitzen lasse.
Ich genieße den Blick auf das unendliche Lichtermeer von Kapstadt.
Und das war mein Ausblick nur eine Viertelstunde nach dem ich das obenstehende Bild gemacht habe:
Unten angekommen, herrscht eine unglaubliche Hektik und Chaos ist angesagt.
Es ist stockfinster.
Überall versuchen Leute sich wiederzufinden.
Autos wenden auf der schmalen Straße.
Taxifahrer bieten mir ihre überteuerte Fahrt an.
Da treffe ich meine zwei Schwedinnen wieder. Eine von ihnen telefoniert gerade mit ihrem vorher organisierten Taxifahrer, der ein paar Meter weiter wartet.
Ach ja, natürlich nehmen sie mich gerne mit!
Info zum Weg auf den Lions Head
Man kommt nur zu Fuß auf den 669 Meter hohen Lions Head.
Je nach Kondition dauert die Wanderung ca eine Stunde.
Der größere Teil ist ein Spaziergang. Im letzten Viertel wird es dann anspruchsvoller und felsiger. Man muss etwas klettern und kommt zu Stufen, die in den Fels gehauen wurden. An einigen Passagen geht es eine Leiter hoch. Ab und zu ist der Weg durch Ketten gesichert.
Beste Zeit für den Aufstieg zum Lions Head
Ich finde es am schönsten dort oben den Sonnenuntergang zu erleben. Auf dem Hinweg sieht man alles bei Tageslicht und auf dem Rückweg das beeindruckende Lichtermeer.
Es gibt aber etliche, die sogar nachts hochgehen oder zum Sonnenaufgang.
Nicht empfehlen würde ich mitten am Tag zu gehen, da es keinen Schatten gibt.
Eine Taschenlampe ist auf jeden Fall für den Rückweg extrem hilfreich.
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Lieber Peter,
großartige Fotos und vor allem jetzt ein großartiges Video — zuletzt vor 20 Jahren auf Hochzeitsreise diese Tour gemacht… hat sich nichts verändert.
Pass auf dich auf
gute Reise
Uli
Der Ausblick bei Nacht ist ja wunderschön. Da hat sich Deine Tour wirklich gelohnt.
Hallo Peter,
ein toller Bericht. Ich habe die Wanderung gerade zum Sonnenaufgang gemacht — auch ganz herrlich, wenn die Stadt und der Tafelberg so langsam in ganz warmes, dann gleißendes Licht getaucht wird.
Viele Grüße
Daniela
Toll!
Was ist im Juni für Wetter in Kapstadt?
Bist du noch bei Dunkelheit losgegangen?
Warst Du alleine unterwegs und oben?
BG, Peter
Hallo Peter,
ich war im Mai dort — wir hatten schon morgens gegen 7h ca. 20° C! Im Juni liegen die Tagestemperaturen dann i.d.R. so um die 20 °C.
Ja — wir sind gegen 06:30h gestartet — und waren dann ganz gemütlich zum Sonnenaufgang unterhalb des Gipfels.
Ich war mit einer kleinen Gruppe unterwegs. Es ist aber auf jeden Fall möglich, alleine zu gehen. Es sind recht viele Jogger schon morgens unterwegs.
Ich habe übrigens gerade einen kurzen Artikel darüber geschrieben.
http://www.genuss-touren.com/sonnenaufgang-lions-head/
Viele Grüße
Daniela
Danke für deine Antworten, Peter